1 Das erste Buch habe ich zwar verfaßt, Theophilus, von allem, was Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren,
2 bis an den Tag, da er aufgenommen worden ist, nachdem er den Aposteln, welche er erwählt hatte, durch den heiligen Geist Befehl gegeben;
3 welchen er sich auch selbst lebendig dargestellt, nachdem er gelitten hatte, mit vielen Erweisungen, indem er sich ihnen vierzig Tage über zu sehen gegeben und das, was das Reich Gottes betrifft, geredet;
4 und als er bei ihrer Versammlung war, gebot er ihnen, daß sie sich nicht von Jerusalem wegbegeben sollten, sondern auf die Verheißung des Vaters warten, die ihr von mir gehört habt.
5 Denn Johannes hat zwar mit Was ser getauft, Ihr aber werdet mit dem heiligen Geist getauft werden nicht viele Tage nach diesen.
6 Dieselben nun traten zusammen, fragten ihn und sprachen: Herr, stellst du zu dieser Frist dem Israel das Reich wieder her?
7 Er sprach aber zu ihnen: Nicht euch kommt zu, zu erkennen die Fristen oder Zeiten, welche der Vater in seine eigene Macht gestellt hat;
8 sondern ihr werdet Kraft empfangen, da der heilige Geist auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Äußerste der Erde.
9 Und da er dieses gesagt hatte, ward er, daß sie es sahen, emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn von ihren Augen weg.
10 Und als sie stracks gen Himmel sahen, wie er hinfuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißer Kleidung,
11 welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr, daß ihr gen Himmel schauet? Dieser Jesus, welcher von euch ist hinauf gen Himmel genommen, wird dergestalt kommen, als wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.
12 Da wandten sie wieder um gen Jerusalem von dem sogenannten Öl berg, welcher nahe bei Jerusalem ist und einen Sabbatweg davon liegt.
13 Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in den Saal, wo sie sich aufhielten; nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus Alphäi und Simon der Eiferer und Judas Jakobi.
14 Diese alle warteten einmütig dem Gebet und dem Flehen ab samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und samt seinen Brüdern.
15 Und in diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Jüngern auf und sprach-es war aber ein Haufen Namen allesamt bei hundertundzwanzig
16 Ihr Männer und Brüder, es mußte diese Schrift erfüllt werden, welche zuvor gesagt hat der heilige Geist durch den Mund Davids, von Judas, welcher ein Anführer ward derer, die Jesum fingen.
17 Denn er war unter uns zugezählt und hatte das Los dieses Dienstes bekommen.
18 Dieser hat nun einen Acker gekriegt um den Lohn der Ungerech tigkeit und ist vorwärts zu Boden gestürzt und mitten entzweigeborsten, und all sein Eingeweide ist ausgeschüttet worden,
19 und es ist kund geworden allen, die zu Jerusalem wohnen, also daß derselbe Acker in ihrer eigenen Sprache genannt worden ist: Akeldama, das ist Blutacker.
20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: Seine Behausung müsse wüste werden, und sei niemand, der darin wohne; und sein Aufseheramt empfange ein anderer.
21 So muß nun von diesen Männern, die mit uns gewandelt haben zu aller Zeit, in welcher der Herr Jesus über uns ist ein-und ausgegangen,
22 da er von der Taufe des Johannes anfing, bis auf den Tag, da er von uns aufgenommen ist, Einer ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden.
23 Und sie stellten zwei, Joseph, genannt Barsabas, der den Zunamen Just bekommen, und Matthias,
24 und beteten und sprachen: Du Herr, aller Herzenskenner, zeige an von diesen zwei Einen, den du erwählt hast,
25 daß er empfange das Los dieses Dienstes und Botschaft, davon Judas abgetreten ist, daß er hinginge an seinen eigenen Ort.
26 Und sie gaben ihre Lose, und es fiel das Los auf Matthias, und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln.
1 Und da der Pfingsttag erfüllt ward, waren sie alle einmütig beisammen.
2 Und es geschah plötzlich aus dem Himmel ein Brausen wie eines gewaltigen daherkommenden Windes und erfüllte die ganze Wohnung, da sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen, die sich zerteilten, wie von Feuer, und es setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen,
4 und sie wurden alle mit dem heiligen Geist erfüllt und fingen an, zu reden mit anderen Zungen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
5 Es waren aber zu Jerusalem Juden wohnend, gewissenhafte Männer von allem Volk derer, die unter dem Himmel sind.
6 Und da diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen, und wußte sich niemand darein zu finden; weil sie hörten, ein jeglicher, daß sie in ihrer Landessprache redeten.
7 Sie entsetzten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Sind nicht, siehe, alle diese, die da reden, Galiläer?
8 Und wie hören Wir, ein jeglicher in unserer eigenen Landessprache, darin wir geboren sind:
9 Parther und Meder und Elamiter; und die da wohnen in Mesopotamien und Judäa und Kappadozien, Pontus und auch Asia,
10 und Phrygien und Pamphylien; Ägypten und in den Gegenden von Lybien, da Kyrene liegt; und die sich hier aufhaltenden Römer,
11 beides Juden und Judengenossen; Kreter und Araber; wir hören sie reden in unseren Sprachen die großen (Dinge) Gottes.
12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden irre und sprachen einer zum andern: Was mag wohl das sein?
13 Andere aber spotteten und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.
14 Es trat aber Petrus hin mit den Elfen, hob auf seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr jüdischen Männer, und alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, dies sei euch kundgetan, und fasset meine Worte zu Ohren:
15 Diese sind nicht, wie Ihr mutmaßet, trunken; denn es ist die dritte Tagesstunde.
16 Sondern dies ist's, das gesagt ist durch den Propheten Joel:
17 Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich werde ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch, und es werden weissagen eure Söhne und eure Töchter; und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben.
18 Dazu auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in denselben Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen.
19 Und ich werde Wunder geben oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf.
20 Die Sonne wird verkehrt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und ansehnliche Tag des Herrn kommt.
21 Und soll geschehen, ein jeglicher, der den Namen des Herrn an rufen wird, wird selig (gerettet) werden.
22 Ihr Männer von Israel, höret diese Reden: Jesum von Nazareth, einen Mann, von Gott erwiesen an euch mit Kräften und Wundern und Zeichen, welche Gott durch ihn tat mitten unter euch, wie ihr selbst wisset,
23 diesen habt ihr, als er durch bestimmten Rat und Vorerkenntnis Gottes herausgegeben war, vermittels ungerechter Hände angeheftet und umgebracht;
24 den hat Gott auferweckt, indem er die Bande der Hölle aufgelöst hat; wie es denn nicht möglich war, daß er sollte von derselben gehalten werden.
25 Denn David redet auf ihn: Ich hatte den Herrn vor Augen unausge setzt; weil er zu meiner Rechten ist, damit ich nicht bewegt werde.
26 Darum ist mein Herz erfreut, und meine Zunge frohlockte; dazu wird auch mein Fleisch wohnen in Hoffnung;
27 weil du meine Seele nicht in die Hölle überlassen wirst, und wirst deinen Heiligen nicht hingeben, die Verwesung zu sehen.
28 Du hast mir kundgetan die Lebenswege, du wirst mich erfüllen mit Wonne vor deinem Angesicht.
29 Ihr Männer (und) Brüder, darf ich ungescheut an euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und auch begraben, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag.
30 Als er nun ein Prophet war und wußte, daß Gott ihm einen Eid geschworen hatte, von der Frucht sei ner Lenden auf seinen Thron zu setzen,
31 hat er es vorhergesehen und geredet von der Auferstehung Christi, daß er nicht in die Hölle überlassen worden ist und sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat.
32 Diesen Jesum hat Gott auferweckt, des sind Wir alle Zeugen.
33 Nun er durch die Rechte Gottes erhöht ist und die Verheißung des heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, so hat er dieses ausgegossen, das Ihr wirklich sehet und höret.
34 Denn David ist nicht in die Himmel aufgefahren, er aber spricht selber: Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
35 bis ich deine Feinde zu deinem Fußschemel mache.
36 Unfehlbar soll also das ganze Haus Israel erkennen, daß ihn Gott zu einem Herrn und zu einem Gesalbten gemacht hat, (nämlich) die sen Jesum, welchen Ihr gekreuzigt habt.
37 Da sie aber es hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer (und) Brüder?
38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher unter euch taufen auf den Namen Jesu Christi zu Erlassung der Sünden, so werdet ihr empfangen das Geschenk des heiligen Geistes.
39 Denn euch zu gut ist die Verheißung da und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.
40 Und mit mehr anderen Reden bezeugte er und ermahnte und sprach: Rettet euch von diesem unartigen Geschlecht.
41 Die nun sein Wort gerne annahmen, ließen sich taufen; und wurden hinzugetan an demselben Tage bei dreitausend Seelen;
42 sie warteten aber der Lehre der Apostel ab und der Gemeinschaft und dem Brotbrechen und den Gebeten.
43 Es kam aber alle Seelen eine Furcht an, und geschahen viel Wunder und Zeichen durch die Apostel.
44 Alle aber, die da glaubten, waren beisammen und hatten alles gemein,
45 und die liegenden Güter und die fahrende Habe verkauften sie und teilten sie unter alle aus, nachdem jemand benötigt war;
46 und sie warteten täglich einmütig ab in dem Tempel und brachen das Brot in den Häusern,
47 nahmen Speise mit Wonne und Einfältigkeit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat hinzu, die da selig (gerettet) wurden, täglich.
1 Es gingen zugleich Petrus und Johannes hinauf in den Tempel gegen die Stunde des Gebets, welche die neunte ist.
2 Und ein Mann, der lahm war von seiner Mutter Leibe an, ließ sich tragen; den setzten sie täglich vor die sogenannte schöne Tür des Tempels, daß er um Almosen bat von denen, die in den Tempel gingen.
3 Als der Petrus und Johannes sah, daß sie wollten zum Tempel hineingehen, begehrte er ein Almosen.
4 Petrus aber sah stracks auf ihn samt Johannes und sprach: Siehe uns an.
5 Er aber merkte auf sie und versah sich, etwas von ihnen zu empfangen.
6 Es sprach aber Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, dies gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi von Nazareth, stehe auf und wandle!
7 Und er griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Und auf der Stelle wurden seine Beine und Knöchel fest,
8 und er sprang auf, stand und wandelte und ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und hüpfte und lobte Gott.
9 Und es sah ihn alles Volk wandeln und Gott loben.
10 Sie erkannten ihn auch, daß dieser es war, der des Almosens wegen saß vor der schönen Tür des Tem pels; und sie wurden voll Schreckens und Entsetzens über dem, was ihm begegnet war.
11 Da er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zusammen zu ihnen bei dem Gang, der da heißt Salomos, und waren erstaunt.
12 Da aber Petrus es sah, gab er zur Antwort an das Volk: Ihr Männer von Israel, was verwundert ihr euch über dieses Ding, oder was sehet ihr so auf uns, als hätten wir durch unsere eigene Kraft oder Frömmigkeit ihn wandeln gemacht?
13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesum verklärt, welchen Ihr zwar überantwortet habt; und habt ihn verleugnet vor Pilatus, da desselben Urteil auf das Loslassen ging.
14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und gebeten, daß man euch einen mörderischen Mann schenkte,
15 aber den Herzog des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; des Wir Zeugen sind.
16 Und über dem Glauben seines Namens hat diesen, den ihr sehet und kennet, sein Name gestärkt; und der Glaube durch ihn hat ihm diesen Wohlstand vor euch allen gegeben.
17 Und nun, Brüder, ich weiß, daß ihr's unwissend getan habt, wie auch eure Obersten;
18 aber Gott, was er zuvor verkündigt hat durch den Mund aller Pro pheten, daß sein Gesalbter leiden sollte, hat es also erfüllt.
19 So tut nun Buße und bekehret euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden,
20 auf daß kommen die Zeiten der Erquickung von dem Angesicht des Herrn, und er sende den, der euch beschert ist, Jesum Christum,
21 welcher zwar den Himmel annehmen muß, während der Fristen der Darstellung alles dessen, was Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten.
22 Denn Mose hat zu den Vätern gesprochen: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern, wie mich; ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird;
23 es wird aber geschehen, eine jede Seele, die denselben Propheten nicht hören in allem, was er zu euch reden wird;
24 Und auch alle Propheten von Samuel an und denen hernach, wieviel ihrer geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt.
25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, welchen Gott verordnet hat an unsere Väter, da er zu Abraham sprach: Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.
26 Euch zuerst hat Gott erweckt seinen Knecht [Jesum] und ihn gesandt, euch zu segnen, damit daß er einen jeglichen unter euch von seinen argen Händeln abkehre.
1 Als sie aber zum Volk redeten, kamen über sie die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer,
2 die verdroß es, darum daß sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesu die Auferstehung von den Toten,
3 und sie legten die Hände an sie und ließen sie verwahren auf den Morgen; denn es war jetzt Abend.
4 Aber viele derer, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig; und es ward die Zahl der Männer bei fünftausend.
5 Und es begab sich auf den Morgen, daß sich versammelten ihre Obersten und Ältesten und Schrift gelehrten zu Jerusalem
6 und Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alex ander, und wieviel ihrer waren von hohenpriesterlichem Geschlecht
7 Und stellten sie in die Mitte und befragten sie: In welcher Gewalt oder in welchem Namen habt Ihr dieses getan?
8 Da ward Petrus mit dem heiligen Geist erfüllt und sprach zu ihnen: Ihr Obersten des Volkes und Ältesten Israels!
9 Wenn Wir heute zur Rede gestellt werden über der Wohltat an einem kranken Menschen, wodurch dieser heil geworden sei,
10 so sei kund euch allen und allem Volk Israel, daß in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen Ihr gekreuzigt habt, welchen Gott auferweckt hat von den Toten, in diesem steht dieser vor euch gesund da.
11 Dieser ist der Stein, der von euch Bauleuten vernichtet, der zum Eckstein geworden ist.
12 Und es ist in keinem andern das Heil; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der gegeben wäre bei den Menschen, in welchem wir müssen zum Heil gelangen.
13 Und da sie schauten des Petrus Freudigkeit und des Johannes und vernahmen, daß es ungelehrte und gemeine Leute waren, verwunderten sie sich und erkannten sie, daß sie mit Jesus gewesen waren;
14 und da sie den Menschen sahen bei ihnen stehen, der gesund gemacht war, hatten sie nichts dagegen zu widerreden.
15 Sie aber hießen sie aus dem Rat abtreten und überlegten's miteinander und sprachen:
16 Was wollen wir diesen Menschen tun? Denn daß zwar ein bekanntes Zeichen durch sie geschehen sei, ist allen, die zu Jerusalem wohnen, offenbar, und wir können's nicht leugnen;
17 aber damit es nicht weiter einreiße unter das Volk, so lasset uns ernstlich sie bedrohen, daß sie hinfort in diesem Namen zu keinem Menschen reden sollen.
18 Und sie riefen ihnen und geboten ihnen, daß sie durchaus nicht reden noch lehren sollten in dem Namen Jesu.
19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es recht sei vor Gott, euch viel mehr Gehör zu geben als Gott, möget ihr erachten.
20 Denn Wir können nicht, was wir gesehen und gehört haben, zu reden unterlassen.
21 Sie aber drohten weiter und ließen sie gehen, indem sie nicht fanden, wie sie sie strafen möchten, um des Volkes willen, weil jedermann Gott lobte über dem, das geschehen war.
22 Denn es war der Mensch mehr als vierzig Jahre alt, an welchem diese Wunderkur geschehen war.
23 Und als man sie hatte lassen gehen, kamen sie zu den Ihren und verkündigten ihnen, was zu ihnen die Hohenpriester und die Ältesten gesagt hatten.
24 Sie aber, da sie es hörten, erhoben einmütig die Stimme zu Gott und sprachen: Herr, Du bist Gott, der du gemacht hast den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in denselben ist,
25 der du im heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt hast: Wofür machen die Heiden einen Lärmen, und die Völker dichten auf leere Händel?
26 Es sind aufgetreten die Könige der Erde, und die Fürsten haben sich beieinander versammelt, wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.
27 Sie haben in der Wahrheit sich versammelt in dieser Stadt über deinen heiligen Knecht, Jesum, den du gesalbt hast, beide, Herodes und Pontius Pilatus, samt den Heiden und den Völkern Israel,
28 zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor bestimmt hat, daß geschehen sollte.
29 Und nun, Herr, siehe auf ihre Drohungen und gib deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort,
30 indem du deine Hand ausstreckst, gesund zu machen, und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesu.
31 Und da sie gebetet haben, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren, und wurden alle voll heiligen Geistes und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit.
32 Der Menge aber derer, die gläubig wurden, war das Herz und die Seele Eines; und kein einziger sagte, daß etwas von seinen Gütern sein eigen wäre, sondern es war ihnen alles gemein.
33 Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis der Auferstehung des Herrn Jesu ab, und war große Gnade über sie alle.
34 Denn es war auch niemand bedürftig unter ihnen; denn wieviel ih rer liegende Güter oder Häuser besaßen, die verkauften's und brachten das, was sie daraus lösten,
35 und legten's zu den Füßen der Apostel; es wurde aber ausgeteilt, einem jeglichen, nachdem jemand es bedurfte.
36 Joses aber, von den Aposteln zubenannt Barnabas, das ist verdolmetscht: Trost-Sohn, ein Levit, aus Cypern gebürtig,
37 da er einen Acker hatte, verkaufte er ihn und brachte das Geld und legte es zu der Apostel Füßen.
1 Ein Mann aber, Ananias mit Namen, samt Saphira, seinem Weibe, verkaufte ein Gut
2 und unterschlug etwas von der Bezahlung, daß sein Weib es auch wußte, und brachte einen Teil und legte es zu der Apostel Füßen.
3 Es sprach aber Petrus: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den heiligen Geist belögest und unterschlagest etwas von der Bezahlung des Guts?
4 Wäre es nicht, da es so geblieben wäre, für dich geblieben? Und nach dem Verkauf war es in deiner Gewalt. Warum hast du diesen Handel in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.
5 Da Ananias diese Reden hörte, fiel er nieder und gab den Geist auf; und es kam eine große Furcht über alle, die dieses hörten.
6 Da standen die Jünglinge auf und legten ihn zurecht und trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Und es begab sich über eine Weile bei drei Stunden, da kam sein Weib hinein und wußte nicht, was geschehen war.
8 Und Petrus antwortete ihr: Sage mir, habt ihr das Gut in dem und dem Preis hingegeben? Sie sprach: Ja, in dem Preis
9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr untereinander eins geworden, zu versuchen den Geist des Herrn? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden dich hinaustragen.
10 Und sie fiel auf der Stelle zu seinen Füßen und gab den Geist auf. Da kamen die Jünglinge hinein und fanden sie tot und trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann.
11 Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeine und über alle, die dieses hörten.
12 Durch die Hände aber der Apostel geschahen der Zeichen und Wunder viel im Volk; und es waren alle einmütig in dem Gang Salomos;
13 der übrigen aber unterstand sich keiner, sich zu ihnen zu gesellen, sondern das Volk hielt groß von ihnen;
14 es wurden aber je mehr hinzugetan, die da gläubig wurden dem Herrn, beides Männer und Weiber in vieler Menge;
15 also daß sie auf die Gassen die Kranken heraustrugen und legten sie auf Betten und Schragen, auf daß, wenn Petrus käme, nur der Schatten ihrer jemand Aberschattete.
16 Es kam aber auch zusammen gen Jerusalem die Menge von den Städten umher und trugen Kranke und die von unreinen Geistern geplagt waren, welche alle gesund wurden.
17 Es stand aber auf der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, welches ist die Sekte der Sadduzäer, und wurden voll Eifers
18 und legten ihre Hände an die Apostel und setzten sie in das gemeine Gefängnis.
19 Aber ein Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach:
20 Gehet hin und tretet auf und redet in dem Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens.
21 Da sie das hörten, gingen sie, als es tagte, in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam dazu und die mit ihm waren und riefen zusammen den Rat und die gesamten Ältesten der Kinder Israel und sandten hin in das Gefängnis, daß man sie vorführte.
22 Die Diener aber, als sie darkamen, trafen sie nicht im Gefängnis an; und sie kehrten um, verkündigten und sprachen:
23 Das Gefängnis fanden wir verschlossen mit aller Sorgfalt und die Wächter vor den Türen stehen; aber da wir auftaten, fanden wir niemand drinnen.
24 Da diese Reden hörten beide, der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester, waren sie ihretwegen im Zweifel, was das werden möchte.
25 Es kam aber einer dar, der verkündigte ihnen: Siehe, die Männer, die ihr gefangengesetzt habt, sind in dem Tempel, stehen da und lehren das Volk.
26 Da ging hin der Hauptmann mit den Dienern und führte sie her; nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, daß sie nicht gesteinigt würden.
27 Und als sie sie herführten, stellten sie sie vor den Rat. Und es fragte sie der Hohepriester
28 und sprach: Wir haben euch mit Ernst geboten, daß ihr nicht solltet lehren in diesem Namen; und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollet dieses Menschen Blut über uns bringen?
29 Es antwortete aber Petrus und die Apostel und sprachen: Gehorchen muß man Gott mehr als Menschen.
30 Der Gott unserer Väter hat Jesum auferweckt, welchen Ihr umgebracht habt, da ihr ihn an einem Holz aufgehängt habt.
31 Diesen hat Gott zu einem Herzog und Heiland erhöht durch seine Rechte, zu geben Buße dem Israel und Erlassung der Sünden.
32 Und Wir sind Zeugen dieser Worte und auch der heilige Geist, welchen Gott gegeben hat denen, die ihm Gehorsam leisteten.
33 Ihnen aber, da sie es hörten, schnitt es tief ein und sie ratschlagten, sie umzubringen.
34 Da stand einer auf in dem Rat, ein Pharisäer mit Namen Gamaliel, ein Lehrer des Gesetzes, bei allem Volk wertgehalten, und hieß die Leute ein wenig hinaustun
35 und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, nehmet euch in acht dieser Menschen halber, was ihr tun wollt.
36 Denn vor diesen Tagen stand auf Theudas, der sprach, er sei etwas, und hing ihm an eine Zahl Männer bei vierhundert; derselbe ist umge bracht worden, und alle, die ihm zufielen, sind zertrennt und zunichte worden.
37 Nach diesem stand auf Judas, der Galiläer, in den Tagen der Schätzung und machte ein Volk abfällig ihm nach; auch derselbe kam um, und alle, die ihm zufielen, sind zerstreut worden.
38 Und nun sage ich euch: Stehet ab von diesen Menschen und lasset sie; dieweil, wenn aus Menschen dieser Rat oder dieses Werk ist, so wird es gedämpft werden;
39 ist es aber aus Gott, so könnt ihr es nicht dämpfen, auf daß ihr nicht erfunden werdet, als die gar wider Gott streiten.
40 Da fielen sie ihm zu; und riefen den Aposteln herbei, schlugen sie und geboten ihnen, sie sollten nicht reden in dem Namen Jesu; und ließen sie gehen.
41 So gingen sie denn mit Freuden von des Rats Angesicht, daß sie um des Namens willen gewürdigt worden waren, verunehrt zu werden;
42 und alle Tage hörten sie nicht auf, im Tempel und hin und her in Häusern zu lehren und zu evangelisieren Jesum den Gesalbten.
1 In diesen Tagen aber, da der Jünger noch mehr wurden, erhob sich ein Murmeln der griechischen Juden gegen die Hebräer, dieweil ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Bedienung.
2 Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht gefällig, daß wir das Wort Gottes unterlassen und die Tische bedienen.
3 So sehet nun, ihr Brüder, nach sieben Männern unter euch von gutem Zeugnis, die voll heiligen Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu dieser Angelegenheit;
4 Wir aber wollen dem Gebet und dem Dienst des Wortes abwarten.
5 Und die Rede war gefällig vor der ganzen Menge; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Niko laus, einen Judengenossen von Antiochien.
6 Diese stellten sie vor die Apostel; und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.
7 Und das Wort Gottes wuchs, und es mehrte sich die Zahl der Jünger zu Jerusalem heftig, und ein großer Haufen der Priester wurden dem Glauben gehorsam.
8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat große Wunder und Zeichen im Volk.
9 Da standen etliche auf von denen aus der Schule, die da heißt der Libertiner und Kyrener und Alexandriner und derer von Zilizien und Asia, und befragten sich mit Stephanus,
10 und vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, in welchem er redete.
11 Da richteten sie Männer an, die sprachen: Wir haben ihn hören reden (lästerliche) Worte über Mose und Gott.
12 Und sie erregten das Volk und die Nltesten und die Schriftgelehrten und traten hinzu und rissen ihn hin und führten ihn in den Rat
13 und stellten falsche Zeugen, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, Worte zu reden wider die heilige Stätte und das Gesetz.
14 Denn wir haben ihn hören sagen: Jesus von Nazareth, dieser wird diese Stätte zerstören und ändern die Sitten, die Mose uns übergeben hat
15 Und es schauten auf ihn alle, die in dem Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
1 Da sprach der Hohepriester: Verhält sich denn dieses also?
2 Er aber sprach: Männer, Brüder und Väter, höret. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, da er in Mesopotamien war, ehe er wohnte in Haran,
3 und sprach zu ihm: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Freundschaft und komm in ein Land, das ich dir zeigen werde.
4 Da ging er aus der Chaldäer Lande und wohnte in Haran; und von dannen, nachdem sein Vater gestorben war, brachte er ihn mit seiner Woh nung in dies Land, darin Ihr nun wohnet.
5 Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht eines Fußes breit; und verhieß es ihm zum Besitz zu geben und seinem Samen nach ihm, da er kein Kind hatte.
6 Es redete aber Gott also: es werde sein Same ein Fremdling sein in einem Lande, das andern gehöre, und sie werden es dienstbar und übel halten, vierhundert Jahre.
7 Und das Volk, dem sie dienen werden, will Ich richten, sprach Gott; und darnach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Stätte.
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und also zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Erzväter.
9 Aber die Erzväter neideten Joseph und verkauften ihn nach Ägypten; und Gott war mit ihm
10 und riß ihn aus allen seinen Drangsalen heraus und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König in Ägypten; und er setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und über sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine Teuerung über das ganze Land Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal; und unsere Väter fanden nicht Unterhalt.
12 Da aber Jakob hörte, daß Getreide in Ägypten wäre, sandte er unsere Väter aus das erste Mal;
13 und zum andernmal gab Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen, und es ward dem Pharao das Geschlecht Josephs offenbar.
14 Joseph aber sandte hin und ließ holen seinen Vater Jakob und die ganze Freundschaft, von fünfundsiebzig Seelen.
15 Und Jakob zog hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter;
16 und sind herübergebracht nach Sichem und beigesetzt in dem Grab, das Abraham kaufte, um Geld angeschlagen, von den Söhnen Hemors, des (Vaters) Sichems.
17 Wie aber sich die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham geschworen hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten,
18 bis daß ein anderer König aufkam, der nichts wußte von Joseph.
19 Dieser trieb Hinterlist mit unserem Geschlecht und behandelte unsere Väter übel, daß er ihre Kindlein hinwerfen ließ, damit sie nicht lebendig blieben.
20 Zu solcher Zeit ward Mose geboren, und er war fein vor Gott, und er ward drei Monate verpflegt in des Vaters Hause.
21 Als er aber hinausgelegt ward, hob ihn die Tochter Pharaos auf und zog ihn für sich auf zu einem Sohn.
22 Und Mose ward unterrichtet in aller Weisheit der Ägypter; er ward aber mächtig in seinen Reden und Taten.
23 Da er nun vierzig Jahre alt ward, kam es ihn in seinem Herzen an, daß er besuchte seine Brüder, die Kinder Israel.
24 Und da er einen sah, dem Unrecht geschah, wandte er es ab und schaffte Rache dem, der unterdrückt wurde, indem er den Ägypter schlug.
25 Er meinte aber, seine Brüder sollten vernehmen, daß Gott durch seine Hand ihnen Heil gebe; Sie aber vernahmen's nicht.
26 Und des folgenden Tages ließ er sich bei ihnen sehen, da sie einen Streit hatten, und hielt sie zum Frieden an und sprach: Ihr Männer, Brüder seid ihr; warum tut ihr einander Unrecht?
27 Der aber dem Nächsten Unrecht tat, wies ihn ab und sprach: Wer hat dich über uns zum Obersten und Richter gesetzt?
28 Willst Du mich umbringen, wie du gestern den Ägypter umbrachtest?
29 Da floh Mose dieser Rede halber und ward ein Fremdling im Lande Midian; daselbst zeugte er zwei Söhne.
30 Und da vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai des Herrn Engel in dem flammenden Feuer des Busches.
31 Mose aber, da er es sah, wunderte sich des Gesichts. Als er aber hinzuging, es zu betrachten, geschah des Herrn Stimme zu ihm:
32 Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Mose aber ward zitternd und erkühnte sich nicht, es zu betrachten.
33 Es sprach aber der Herr zu ihm: Ziehe die Schuhe aus von deinen Füßen; denn die Stätte, da du stehst, ist heilig Land.
34 Ich habe wohl gesehen die Plage meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe ihr Seufzen gehört und bin herabgekommen, sie zu erretten. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.
35 Diesen Mose, welchen sie verleugneten und sprachen: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? diesen hat Gott als einen Herzog und Erlöser gesandt durch die Hand des Engels, der ihm erschien in dem Busch.
36 Dieser führte sie aus und tat Wunder und Zeichen in Ägyptenland und im roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre.
37 Dieser ist der Mose, der zu den Kindern Israel gesagt hat: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern wie mich. Den sollt ihr hören.
38 Dieser ist's, der in der Versammlung in der Wüste mit dem Engel, der zu ihm redete auf dem Berg Sinai, und unseren Vätern war, welcher empfing lebendige Aussprüche, uns zu geben.
39 Welchem nicht wollten gehorsam werden unsere Väter, sondern wie sen's ab und wandten sich mit ihren Herzen nach Ägypten
40 und sprachen zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hergehen; denn von diesem Mose, der uns aus Ägyptenland ausgeführt hat, wissen wir nicht, was ihm widerfahren ist.
41 Und sie machten das Kalb in denselben Tagen und opferten ein Opfer dem Götzen und machten sich lustig bei den Werken ihrer Hände.
42 Es wandte sich aber Gott und gab sie dahin, zu dienen dem Heer des Himmels, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: Habt ihr Schlachtopfer und Gaben mir gebracht vierzig Jahre in der Wüste, du Haus Israel?
43 Dazu nahmet ihr die Hütte des Moloch auf und das Gestirn eures Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht habt, sie anzubeten; so will ich euch wandern lassen über Babylon hinaus.
44 Die Hütte des Zeugnisses hatten unsere Väter in der Wüste, wie der verordnet hatte, der zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte;
45 welche unsere Väter auch folgends einführten mit Josua, in der Eroberung der Völker, welche Gott ausstieß vor dem Angesicht unserer Väter, bis auf die Tage Davids;
46 der fand Gnade vor Gott und bat, daß er eine Wohnung finden möchte dem Gott Jakobs.
47 Aber Salomo baute ihm ein Haus.
48 Jedoch wohnt nicht der Aller höchste in dem, was mit Händen gemacht ist, wie der Prophet spricht:
49 Der Himmel ist mir ein Thron und die Erde ein Schemel meiner Füße; was für ein Haus werdet ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand dieses alles gemacht?
51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an den Herzen und an den Ohren, Ihr widerstrebet allemal dem heiligen Geist, wie eure Väter, so auch Ihr.
52 Welche von den Propheten verfolgten und töteten eure Väter nicht, die zuvor Nachricht brachten von der Ankunft des Gerechten, dessen Ihr nun Verräter und Mörder geworden seid?
53 Die ihr empfangen habt das Gesetz auf der Engel Verordnungen und es nicht bewahrt.
54 Da sie aber dieses hörten, schnitt es ihnen in ihren Herzen ein und knirschten mit den Zähnen über ihn.
55 Als er aber voll heiligen Geistes war, schaute er stracks gen Himmel und erblickte die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes
56 und sprach: Siehe, ich schaue die Himmel eröffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen.
57 Sie schrieen aber mit lauter Stimme und hielten ihre Ohren zu und stürmten einmütiglich auf ihn zu,
58 stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines Jünglings, der hieß Saulus,
59 und steinigten Stephanus, welcher anrief und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!
60 Er kniete aber nieder und schrie mit lauter Stimme: Herr, laß ihnen diese Sünde nicht stehen! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.
1 Saulus aber hatte Wohlgefallen daran, daß er weggetan ward. Es erhob sich aber an demselben Tage eine große Verfolgung über die Gemeine, die zu Jerusalem war; und sie wurden alle zerstreut durch die Gegenden des jüdischen und samaritischen Landes, ausgenommen die Apostel.
2 Es bestatteten aber den Stephanus gewissenhafte Männer und hielten eine große Klage über ihn.
3 Saulus aber verwüstete die Gemeine, ging in die Häuser nachein ander, schleppte Männer und Weiber hin und überantwortete sie ins Gefängnis.
4 Die nun zerstreut waren, gingen da-und dorthin und evangelisierten das Wort.
5 Philippus aber kam hinab in eine Stadt in Samaria und predigte ihnen Christum.
6 Die Haufen aber hatten einmütiglich acht auf das, was von Philippus gesagt wurde, indem sie es hörten und die Zeichen sahen, die er tat.
7 Denn von vielen, die unreine Geister hatten, fuhren sie mit lauter Stimme schreiend aus, und viele Gichtbrüchige und Lahme wurden gesund gemacht.
8 Und es ward eine große Freude in derselben Stadt.
9 Ein Mann aber mit Namen Simon war zuvor in der Stadt gewesen, der trieb Zauberei und nahm das samaritische Volk ganz ein, indem er sagte, er wäre ein großer (Mann).
10 Auf den hatten acht alle, vom Kleinen bis auf den Großen, und sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes;
11 sie gaben aber darum auf ihn acht, weil er sie geraume Zeit mit den Zauberkünsten ganz eingenommen hatte.
12 Als sie aber dem Philippus Glauben zustellten, der Evangelium predigte von dem Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi, ließen sich taufen beide, Männer und Weiber.
13 Simon aber ward auch selbst gläubig, und da er getauft war, hielt er sich zu Philippus; und da er schaute die großen Zeichen und Kräfte, die geschahen, entsetzte er sich.
14 Da aber die Apostel, die zu Jerusalem waren, hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie zu ihnen den Petrus und Johannes;
15 welche, da sie hinabkamen, ihretwegen beteten, daß sie den heiligen Geist empfingen;
16 denn er war noch auf ihrer keinen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesu.
17 Da legten sie die Hände auf sie, und sie empfingen den heiligen Geist.
18 Da aber Simon schaute, daß durch das Auflegen der Hände der Apostel der heilige Geist gegeben werde, brachte er ihnen Geld dar
19 und sprach: Gebt auch mir diese Gewalt, daß ein jeder, dem ich die Hände auflege, den heiligen Geist empfange.
20 Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld samt dir müsse verloren sein, weil du das Geschenk Gottes vermeint hast durch Geld zu kriegen.
21 Du hast nicht Teil noch Los an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht richtig vor Gott.
22 So stehe nun bußfertig ab von dieser deiner Untugend und bitte Gott, ob dir erlassen werden wird der Einfall deines Herzens.
23 Denn ich sehe, daß du bittere Galle und ein Band der Ungerechtigkeit abgibst.
24 Simon aber antwortete und sprach: Bittet Ihr für mich zu dem Herrn, daß nichts von dem über mich komme, das ihr gesagt habt.
25 Sie nun, da sie bezeugt hatten und geredet das Wort des Herrn, kehrten wieder um gen Jerusalem und predigten das Evangelium vie len Flecken der Samariter.
26 Aber ein Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Stehe auf und gehe mittagwärts auf die Straße, die hinabgeht von Jerusalem gen Gaza, die da wüste ist.
27 Und er stand auf und ging hin; und siehe, ein Mann, ein Mohr, ein Kämmerer, ein Gewaltiger Kanda zes, der Königin der Mohren, wel cher war über allen ihren Schatz; der war gekommen, anzubeten in Jerusalem,
28 und war auf der Rückreise und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.
29 Es sprach aber der Geist zu Philippus: Gehe hinzu und halte dich an diesen Wagen.
30 Da lief Philippus hinzu und hörte ihn lesen den Propheten Jesaja und sprach: Verstehst du auch, was du liesest?
31 Er sprach: Wie sollte ich denn können, wenn mich nicht jemand anleitet? und ersuchte Philippus, daß er hinaufstiege und sich zu ihm setzte.
32 Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: Wie ein Schaf sich zum Schlachten führen läßt, und wie ein Lamm vor dem, der es schert, verstummt, also tut er seinen Mund nicht auf.
33 In seiner Erniedrigung ist sein Gericht aufgehoben worden; wer wird aber seine Lebenslänge aussprechen? Denn sein Leben wird von der Erde aufgehoben.
34 Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet dieses, von sich selber oder von jemand anders?
35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing von dieser Schrift an und sagte ihm das Evangelium von Jesu.
36 Als sie aber zogen der Straße nach, kamen sie an ein Wasser. Da spricht der Kämmerer: Siehe, Was ser. Was hindert's, daß ich sollte getauft werden?
37 Philippus sprach: So du glaubst von ganzem Herzen; er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus der Sohn Gottes ist.
38 Und er hieß den Wagen halten, und stiegen hinab beide in das Wasser, Philippus und auch der Kämmerer; und er taufte ihn.
39 Da sie aber heraufstiegen aus dem Wasser, rückte der Geist des Herrn Philippus hinweg; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er reiste seine Straße fröhlich.
40 Philippus aber ward gefunden zu Asdod und durchzog mit der Verkündigung des Evangeliums die Städte alle, bis daß er kam gen Cäsarea.
1 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester
2 und bat ihn um Briefe gen Damaskus an die Schulen, auf daß, so er etliche fände, die des Weges wären, beide Männer und Weiber, er sie gebunden führte gen Jerusalem.
3 Und da er reiste, begab sich's, daß er nahe bei Damaskus kam, und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht von dem Himmel;
4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
5 Er sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den Du verfolgst.
6 Aber stehe auf und gehe hinein in die Stadt, so wird dir gesagt werden, was du tun mußt.
7 Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen erstaunt und hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.
8 Saulus aber stand auf von der Erde; und da seine Augen sich aufta ten, sah er nichts; sie führten ihn aber bei der Hand und führten ihn hinein gen Damaskus.
9 Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht.
10 Es war aber ein Jünger zu Damaskus mit Namen Ananias, zu dem sprach der Herr in einem Gesicht: Ananias! Er sprach: Hier bin ich, Herr.
11 Der Herr sprach zu ihm: Stehe auf und gehe der Gasse zu, die da heißt die Richtige, und suche in dem Hause des Judas einen, der Saulus heißt, von Tarsus. Denn siehe, er betet
12 und hat gesehen in einem Gesicht einen Mann mit Namen Ananias hineinkommen und ihm die Hand auflegen, daß er wieder sehend werde.
13 Ananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört dieses Mannes wegen, wieviel Böses er getan hat deinen Heiligen zu Jerusalem;
14 und allhie hat er Gewalt von den Hohenpriestern, zu binden alle, die deinen Namen anrufen.
15 Der Herr sprach zu ihm: Gehe hin, weil dieser mir ein auserwähltes Gefäß ist, zu tragen meinen Namen vor Nationen und Königen und Kindern Israel.
16 Denn Ich werde ihm zeigen alles, was er muß um meines Namens willen leiden.
17 Ananias aber ging hin und ging in das Haus hinein und legte die Hände auf ihn und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Wege, darauf du kamst, daß du wieder sehend und mit heiligem Geist erfüllt werdest.
18 Und alsbald fiel es von seinen Augen weg wie Schuppen, und er ward wieder sehend
19 und stand auf und ließ sich taufen und nahm Speise und stärkte sich.
20 und alsbald predigte er in den Schulen Jesum, daß dieser sei der Sohn Gottes.
21 Es entsetzten sich aber alle, die es hörten, und sprachen: Ist's nicht dieser, der zu Jerusalem zerstörte die, so diesen Namen anrufen, und war hierher dazu gekommen, daß er sie gebunden führte zu den Hohenpriestern?
22 Saulus aber ward vielmehr kräftig und trieb die Juden ein, die zu Damaskus wohnten, mit dem Erweis, daß dieser ist der Gesalbte.
23 Als aber viele Tage verflossen, hielten die Juden einen Rat zusammen, ihn umzubringen;
24 es wurde aber Saulus ihre Nachstellung bekannt. Und sie bewachten die Tore beides tags und nachts, daß sie ihn umbrächten;
25 aber die Jünger nahmen ihn bei Nacht und taten ihn durch die Mauer, indem sie ihn in einem Korb hinabließen.
26 Da er aber gen Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu machen, und sie fürchteten sich alle vor ihm, da sie nicht glaubten, daß er ein Jünger sei.
27 Da nahm ihn Barnabas zu sich, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf der Straße den Herrn gesehen, und daß er zu ihm geredet, und wie er zu Damaskus sich freudig bewiesen hätte in dem Namen Jesu.
28 Und er war mit ihnen und ging ein und aus zu Jerusalem und bewies sich freudig in dem Namen des Herrn Jesu.
29 Und er redete und befragte sich mit den griechischen Juden; Sie aber trachteten ihn umzubringen.
30 Und da die Brüder es erfuhren, führten sie ihn hinab gen Cäsarea und schickten ihn fort gen Tarsus.
31 So hatte nun die Gemeine in ganz Judäa und Galiläa und Samaria Frieden und erbaute sich immerfort in der Furcht des Herrn und ward im Trost des heiligen Geistes vermehrt.
32 Es geschah aber, daß Petrus, als er durch alle hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten.
33 Er traf aber daselbst einen Menschen an mit Namen Äneas, der lag seit acht Jahren auf einem Bettlein und war gichtbrüchig.
34 Und es sprach Petrus zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; stehe auf und bette dir selber. Und alsbald stand er auf;
35 und es sahen ihn alle, die zu Lydda und auf dem Saron wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn.
36 Zu Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabitha, die, wenn man es verdolmetscht, heißt eine Rehe; diese war voll guter Werke und Almosen, die sie tat.
37 Es begab sich aber in denselben Tagen, daß sie krank war und starb; und sie wuschen sie und legten sie in einen Saal.
38 Nun aber Lydda nahe bei Joppe ist, die Jünger, da sie hörten, daß Petrus daselbst war, sandten zwei Männer zu ihm mit Bitte, er möchte unbeschwert auch zu ihnen kommen.
39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er dargekommen war, führten sie ihn hinauf in den Saal, und es traten zu ihm alle die Witwen, weinten und zeigten Röcke und Kleider, welche die Rehe machte, weil sie bei ihnen war.
40 Petrus aber trieb sie alle hinaus, kniete nieder und betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, stehe auf. Und sie tat ihre Augen auf, und da sie Petrus sah, setzte sie sich auf.
41 Er gab ihr aber eine Hand und stellte sie hin; und rief den Heiligen und den Witwen und stellte sie lebendig dar.
42 Und es ward kund durch ganz Joppe, und viele wurden gläubig an den Herrn.
43 Es geschah aber, daß er ziemlich viele Tage zu Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war.
1 Ein Mann aber zu Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der sogenannten italienischen Schar,
2 der fromm war und Gott fürchtete mit seinem ganzen Hause und dem Volk viel Almosen gab und zu Gott flehte immerdar;
3 (der) sah in einem Gesicht offenbarlich um die neunte Stunde des Tages einen Engel Gottes, der zu ihm einging und sprach zu ihm: Kornelius.
4 Er aber sah ihn an und ward erschrocken und sprach: Was ist's, Herr? Er sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinauf gekommen in ein Angedenken vor Gott.
5 Und nun sende gen Joppe Männer und laß holen Simon mit dem Zunamen Petrus;
6 dieser ist zur Herberge bei einem Simon, der ein Gerber ist und ein Haus am Meer hat.
7 Als aber der Engel, der zu ihm redete, hingegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einem frommen Kriegsknecht von denen, die ihm aufwarteten,
8 und erzählte ihnen alles und sandte sie gen Joppe.
9 Des folgenden Tages aber, da jene auf dem Wege waren und nahe zur Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten, um die sechste Stunde.
10 Er ward aber hungrig und wollte etwas kosten; und da sie etwas zubereiteten, überfiel ihn eine Entzükkung,
11 und er sieht den Himmel eröffnet und herniederfahren ein Gerät wie ein großes leinenes Tuch, an vier Enden auf die Erde herniedergelassen,
12 darinnen waren alle die vierfüßigen Tiere und die Gewürme der Erde und die Vögel des Himmels;
13 und es geschah eine Stimme an ihn: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß.
14 Petrus aber sprach: Mitnichten, Herr; weil ich niemals irgend etwas Gemeines oder Unreines gegessen habe.
15 Und eine Stimme geschah wiederum das anderemal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mache Du nicht gemein.
16 Dieses aber geschah zu drei Malen; und das Gerät ward wieder hinaufgenommen in den Himmel.
17 Als aber Petrus bei sich selbst anstund, was das Gesicht wäre, das er gesehen hatte, siehe, da hatten die Männer, die von Kornelius gesandt waren, das Haus Simons erfragt und standen vor dem Tor;
18 und sie riefen und forschten, ob Simon mit dem Zunamen Petrus allda zur Herberge wäre.
19 Da aber Petrus des Gesichtes wegen nachdachte, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich;
20 aber stehe auf und gehe hinab und ziehe mit ihnen und trage kei nen Zweifel; dieweil Ich sie gesandt habe.
21 Da ging Petrus hinab zu den Männern und sprach: Siehe, Ich bin's, den ihr suchet; was ist die Ursache, warum ihr da seid?
22 Sie aber sprachen: Kornelius, ein Hauptmann, ein Mann, der gerecht ist und Gott fürchtet und von dem ganzen Volk der Juden das Zeugnis hat, hat von einem heiligen Engel Befehl empfangen, daß er dich sollte holen lassen in sein Haus und Worte von dir hören.
23 a) So rief er sie denn hinein und beherbergte sie. b) Des folgenden Tages aber stand er auf und zog aus mit ihnen, und etliche der Brüder von Joppe zogen mit ihm.
24 Und des folgenden Tages kamen sie ein gen Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte zusammengerufen seine Verwandten und seine Angehörigen, die ihm mit Freundschaft zugetan waren.
25 Und als es geschah, daß Petrus hineinkam, ging ihm Kornelius entgegen, fiel auf die Füße und betete an.
26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Stehe auf; auch Ich selbst bin ein Mensch.
27 Und er ließ sich mit ihm in ein Gespräch ein, ging hinein und traf viele an, die zusammengekommen waren,
28 und sprach zu ihnen: Ihr wisset, wie unerlaubt es ist einem jüdischen Mann, sich zu halten oder zu kommen zu einem von anderer Herkunft; und mir hat Gott gezeigt, niemand einen gemeinen oder unreinen Menschen zu heißen.
29 Darum bin ich auch ohne Widerrede gekommen, als man mich geholt hat. So frage ich nun, aus was Ursache ihr mich geholt habt.
30 Und Kornelius sprach: Von dem vierten Tage bis auf diese Stunde fastete ich, und die neunte Stunde betete ich in meinem Hause; und siehe, ein Mann stand vor mir in einem hellen Kleid,
31 und er spricht: Kornelius, dein Gebet ist erhört, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.
32 So sende nun gen Joppe und laß herrufen Simon mit dem Zunamen Petrus; dieser ist zur Herberge in dem Hause Simons, eines Gerbers, am Meer; der wird sich einfinden und dir es sagen.
33 Da habe ich denn alsogleich zu dir gesandt; und Du hast wohl getan, daß du dich eingefunden hast. So sind denn jetzt Wir alle vor dir zugegen, zu hören alles, was dir von Gott befohlen ist.
34 Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: In der Wahrheit begreife ich, daß Gott keine Person ansieht,
35 sondern in einer jeden Nation ist der, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm;
36 diese Rede hat er gesandt den Kindern Israel, da er gute Botschaft des Friedens durch Jesum Christum verliehen; dieser ist aller Herr.
37 Ihr wisset das Wort, das erging durch ganz Judäa, nachdem es angefangen von Galiläa, nach der Taufe, die Johannes predigte:
38 Jesum von Nazareth, wie Gott ihn gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; welcher umherging, Wohltat erzeigte und gesund machte alle, die von dem Teufel beherrscht waren, dieweil Gott mit ihm war.
39 Und Wir sind Zeugen alles des, das er getan hat in dem jüdischen Lande und auch zu Jerusalem; den haben sie auch umgebracht, da sie ihn am Holz aufgehängt haben.
40 Diesen hat Gott auferweckt am dritte Tage und ihn lassen offenbar werden.
41 nicht dem gesamten Volk, sondern den von Gott zuvor verordneten Zeugen, (nämlich) uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken hatten, nachdem er auferstanden ist von den Toten;
42 und hat uns geboten, zu predigen dem Volk und zu bezeugen, daß Er ist der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und Toten.
43 Diesem geben alle Propheten Zeugnis, daß Erlassung der Sünden empfange durch seinen Namen ein jeder, der an ihn glaubt.
44 Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die die Rede hörten.
45 Und es entsetzten sich die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, daß auch auf die Nationen das Geschenk des heiligen Geistes ausgegossen sei;
46 denn sie hörten sie mit Sprachen reden und Gott erheben. Da antwortete Petrus:
47 Kann jemand das Wasser wehren, daß diese nicht getauft werden sollten, die den heiligen Geist empfangen haben wie auch Wir?
48 Und er befahl, daß sie getauft würden in dem Namen des Herrn. Da baten sie ihn, noch etliche Tage dazubleiben.
1 Es hörten aber die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, daß auch die Nationen hätten das Wort Gottes angenommen.
2 Und da Petrus hinaufkam gen Jerusalem, stritten die aus der Beschneidung gegen ihn
3 und sprachen: Bei Männern, die Vorhaut haben, hast du eingekehrt und mit ihnen gegessen.
4 Petrus aber hob an und legte es ihnen nacheinander aus und sprach:
5 Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und sah in einer Entzückung ein Gesicht, ein Gerät, das herniederfuhr, wie ein großes leinenes Tuch, an vier Enden herniedergelassen aus dem Himmel, und es kam bis zu mir;
6 darein sah ich und betrachtete es und sah die vierfüßigen Tiere der Erde und das Wildgetier und das Gewürm und die Vögel des Himmels.
7 Ich hörte aber eine Stimme, die sprach zu mir: Stehe auf, Petrus, schlachte und iß!
8 Ich sprach aber: Mitnichten, Herr; weil niemals etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen ist.
9 Es antwortete aber mir eine Stimme zum andern Mal aus dem Himmel: Was Gott gereinigt hat, mache Du nicht gemein.
10 Dieses aber geschah zu drei Malen, und es ward alles wiederum in den Himmel hinaufgezogen.
11 Und siehe, von dem an standen drei Männer vor dem Hause, darin ich war, gesandt von Cäsarea zu mir.
12 Es sprach aber zu mir der Geist, ich sollte mit ihnen gehen und keinen Zweifel tragen. Es kamen aber mit mir auch diese sechs Brüder, und wir gingen in des Mannes Haus,
13 und er meldete uns, wie er gesehen hätte den Engel in seinem Hause stehen, der zu ihm gesprochen hätte: Sende gen Joppe Männer und laß holen Simon mit dem Zunamen Petrus,
14 der wird Worte zu dir reden, dadurch Du wirst selig (gerettet) werden und dein ganzes Haus.
15 Indem ich aber anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie, gleichwie auch auf uns im Anfang.
16 Da gedachte ich an das Wort des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft, Ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden.
17 So nun das gleiche Geschenk Gott ihnen gegeben hat, wie auch uns, (als solchen) die gläubig geworden sind an den Herrn Jesum Christum, wer war Ich, daß ich vermöchte Gott zu wehren?
18 Da sie dieses hörten, gaben sie sich zufrieden und priesen Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben.
19 Die nun zerstreut waren wegen der Drangsal über Stephanus, zogen hindurch bis gen Phönizien und Cypern und Antiochien und redeten das Wort zu niemand denn allein zu Juden;
20 es waren aber unter ihnen etliche Männer von Cypern und Kyrene, die kamen gen Antiochien und redeten zu den Griechen und sagten das Evangelium von dem Herrn Jesu.
21 Und es war des Herrn Hand mit ihnen; und eine große Zahl ward gläubig und bekehrte sich zu dem Herrn.
22 Es kam aber die Rede von ihnen vor die Ohren der Gemeine zu Jerusalem, und sie sandten Barnabas ab, [daß er durchzöge bis] gen Antiochien.
23 Welcher, da er hingekommen war und sah die Gnade Gottes, freute er sich und ermahnte sie alle, mit herzlichem Vorsatz an dem Herrn zu bleiben;
24 dieweil er ein guter Mann war und voll heiligen Geistes und Glaubens. Und es ward ein ziemlicher Haufen dem Herrn zugetan.
25 Er zog aber aus gen Tarsus, Saulus wieder zu suchen, und da er ihn fand, führte er ihn gen Antiochien.
26 Und es geschah, daß sie ein ganzes Jahr zusammenkamen in der Gemeine und einen ziemlichen Haufen lehrten, und die Jünger am ersten zu Antiochien Christen genannt wurden.
27 In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab gen Antiochien;
28 und es stand einer von ihnen auf mit Namen Agabus und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, die da kommen sollte über den ganzen Erdboden; welche auch geschah unter Klaudius.
29 Aber wie von den Jüngern einer wohl vermochte, beschlossen sie, ein jeglicher von ihnen, zu Dienst zu senden den Brüdern, die in Judäa wohnten;
30 welches sie auch taten und schickten's an die Ältesten durch die Hand des Barnabas und Saulus.
1 Zu derselben Zeit legte Herodes der König die Hände an, daß er etlichen derer von der Gemeine Böses zufügte.
2 Er richtete aber Jakobus, des Johannes Bruder, mit dem Schwert hin;
3 und da er sah, daß es den Juden gefällig ist, fuhr er fort und fing Petrus auch; es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote.
4 Den griff er denn und legte ihn in ein Gefängnis und übergab ihn vier Wachen, deren jede vier Kriegsknechte hatte, und wollte ihn nach dem Passah dem Volk vorführen.
5 Also ward Petrus zwar im Gefängnis gehütet; es geschah aber ein heftiges Gebet von der Gemeine zu Gott für ihn.
6 Da aber Herodes ihn wollte hervorführen, in derselben Nacht schlief Petrus zwischen zwei Kriegsknechten, gebunden mit zwei Ketten, und Wächter vor der Tür hüteten das Gefängnis.
7 Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu, und ein Licht leuchtete in dem Gemach; und er schlug Petrus an die Seite, weckte ihn auf und sprach: Stehe geschwind auf. Und seine Ketten fielen ihm von den Händen.
8 Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und tue deine Schuhe an; und er tat also. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um dich und folge mir nach.
9 Und er ging hinaus und folgte ihm nach. Und er wußte nicht, daß es wirklich so war, was durch den Engel geschah, sondern es war ihm, als ob er ein Gesicht sähe.
10 Da sie aber durch die erste und zweite Hut gekommen waren, kamen sie zu dem eisernen Tor, welches in die Stadt führte, das tat sich ihnen von sich selber auf; und sie gingen hinaus und gingen vorwärts eine einzige Gasse, und alsbald schied der Engel von ihm.
11 Und da Petrus zu sich selber kam, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesandt hat und mich errettet aus der Hand des Herodes und allem Warten des Volks der Juden.
12 Und als er um sich sah, kam er vor das Haus Marias, der Mutter des Johannes, dessen Zuname Markus war, da ziemlich viele versammelt waren und beteten.
13 Als aber Petrus an die Tür des Tores klopfte, trat hervor eine Magd, zu horchen, mit Namen Rhode.
14 Und als sie des Petrus Stimme erkannte, tat sie das Tor nicht auf vor Freuden, lief aber hinein und meldete, Petrus stünde vor dem Tor.
15 Sie sprachen zu ihr: Du bist wahnsinnig. Sie aber behärtete (behauptete steif und fest), es verhalte sich also. Sie sprachen: Es ist sein Engel.
16 Petrus aber klopfte weiter an; und da sie auftaten, sahen sie ihn und entsetzten sich.
17 Er aber winkte ihnen mit der Hand, daß sie schwiegen, und er zählte ihnen, wie der Herr ihn hätte aus dem Gefängnis herausgeführt. Er sprach aber: Verkündiget dieses Jakobus und den Brüdern; und er zog aus und reiste an einen anderen Ort.
18 Da es aber Tag ward, war kein geringer Lärmen unter den Kriegsknechten, was doch mit Petrus vorgegangen wäre.
19 Herodes aber, da er nach ihm fragte und ihn nicht fand, stellte eine Untersuchung wegen der Wächter an und befahl, sie fortzuführen. Und er zog von Judäa hinab gen Cäsarea und hielt allda sein Wesen.
20 Er war aber entrüstet gegen die Tyrer und Sidonier; sie fanden sich aber einmütig bei ihm ein und überredeten Blastus, den Kämmerer des Königs, und baten um Frieden, darum daß ihr Land sich von dem königlichen nährte.
21 An einem bestimmten Tag aber tat Herodes ein königliches Kleid an und setzte sich auf den Richtstuhl und hielt eine Rede an sie.
22 Das Volk aber rief zu: Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen.
23 Plötzlich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, darum daß er Gott die Ehre nicht gab; und er ward von den Würmern angefressen und gab den Geist auf.
24 Aber Gottes Wort wuchs und mehrte sich.
25 Barnabas aber und Saulus kehrten wieder um von Jerusalem, nachdem sie den Dienst vollbracht hatten, und nahmen auch mit Johannes mit dem Zunamen Markus.
1 Es waren aber zu Antiochien in der Gemeine, die im Stande war, etliche Propheten und Lehrer, Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene, und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen war, und Saulus.
2 Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir denn aus den Barnabas und den Saulus zu dem Werk, wozu ich sie berufen habe.
3 Da fasteten sie und beteten und legten ihnen die Hände auf und ließen sie gehen.
4 Diese nun, da sie ausgesandt waren von dem heiligen Geist, kamen hinab gen Seleucia, und von dannen schifften sie fort gen Cypern;
5 und da sie gen Salamis kamen, verkündigten sie das Wort Gottes in den Judenschulen; sie hatten aber auch Johannes zum Diener;
6 und da sie die ganze Insel durchzogen bis gen Paphos, trafen sie an einen Mann, einen Zauberer, einen falschen Propheten, einen Juden, der hieß Bar-Jehu,
7 der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hören.
8 Es widerstand aber ihnen Elymas der Zauberer, denn also wird sein Name verdolmetscht, und trachtete den Statthalter von dem Glauben abzukehren.
9 Saulus aber, der auch Paulus heißt, ward voll heiligen Geistes, sah auf ihn hin
10 und sprach: O (du, der du) voll (bist) alles Betrugs und aller Leichtfertigkeit, Teufels-Sohn, Feind aller Gerechtigkeit, du wirst nicht aufhören, zu verkehren die richtigen Wege des Herrn;
11 und nun siehe, des Herrn Hand (kommt) über dich, und du wirst blind sein und die Sonne nicht sehen eine Zeitlang. Alsbald aber fiel auf ihn Dunkel und Finsternis, und ging umher und suchte Handleiter.
12 Da ward der Statthalter, als er sah, was geschehen, gläubig und entsetzte sich über der Lehre des Herrn.
13 Da aber Paulus und die um ihn waren von Paphos fortschifften, kamen sie gen Perge in Pamphylien. Johannes aber entwich von ihnen und kehrte um gen Jerusalem.
14 Sie aber zogen durch von Perge und kamen gen Antiochien in Pisidien und gingen in die Schule am Sabbattage und setzten sich.
15 Nach dem Vorlesen aber des Gesetzes und der Propheten sandten die Schulobersten zu ihnen und sprachen: Ihr Männer (und) Brüder, ist bei euch eine Ermahnungsrede an das Volk, so redet.
16 Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Männer von Israel, und die ihr Gott fürchtet, höret zu.
17 Der Gott dieses Volkes hat erwählt unsere Väter, und das Volk hat er erhöht in der Fremdlingschaft in Ägyptenland, und mit einem hohen Arm führte er sie aus demselben.
18 Und bei vierzig Jahren lang trug er sie in der Wüste
19 und vertilgte sieben Nationen im Lande Kanaan und teilte ihnen derselben Land zum Erbe aus, beiläufig in vierhundertundfünfzig Jahren.
20 Und darnach gab er Richter bis auf Samuel, den Propheten.
21 Und von da an begehrten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, vierzig Jahre;
22 und da er ihn wegtat, richtete er ihnen David zum König auf, dem er auch Zeugnis gab und sprach: Ich habe gefunden David, den (Sohn) des Jesse, einen Mann nach meinem Herzen, der wird alles tun, was ich will.
23 Aus dieses Samen hat Gott, nach (der) Verheißung, dem Israel kommen lassen einen Heiland, Jesum,
24 da Johannes vorher predigte vor dem Eintritt desselben eine Bußtaufe allem Volk Israel.
25 Als aber Johannes den Lauf erfüllte, sprach er: Wer vermutet ihr, daß ich sei? Ich bin's nicht, sondern siehe, er kommt nach mir, des ich nicht wert bin, daß ich die Schuhe an den Füßen auflöse.
26 Ihr Männer (und) Brüder, Söhne des Geschlechtes Abrahams und die unter euch Gott fürchten, euch ist das Wort dieses Heils hergesandt.
27 Denn die Einwohner zu Jerusalem und ihre Obersten, da sie diesen nicht kannten, haben beides, die Stimmen der Propheten, die auf jeden Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteil erfüllt,
28 und, wiewohl sie keine Ursache des Todes fanden, von Pilatus begehrt, daß er umgebracht würde.
29 Als sie aber alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben ist, nahmen sie ihn von dem Holz herab und legten ihn in ein Grab.
30 Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten,
31 und er ist erschienen viele Tage über denen, die mit ihm von Galiläa gen Jerusalem hinaufgegangen waren, welche wirklich seine Zeugen sind an das Volk.
32 Und Wir bringen euch gute Botschaft von der Verheißung, die zu den Vätern geschehen ist,
33 daß diese Gott erfüllt hat ihren Kindern, (nämlich) uns, da er Jesum erweckt hat; wie auch im Psalm geschrieben steht: Mein Sohn bist Du, Ich habe dich heute gezeugt.
34 Daß er ihn aber hat von den Toten erweckt, (als den) der nicht mehr zur Verwesung umkehren soll, hat er also gesagt: Ich werde euch geben die zuverlässigen Gnaden Davids.
35 Darum er auch an einem anderen (Ort) spricht: Du wirst es nicht zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung sehe.
36 Denn David zwar, da er zu seiner Lebenszeit gedient hatte dem Willen Gottes, ist er entschlafen und zu seinen Vätern beigesetzt worden und hat die Verwesung gesehen;
37 welchen aber Gott erweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen.
38 Kund sei nun euch, ihr Männer (und) Brüder, daß durch diesen euch Erlassung der Sünden verkündigt wird; und von allem, wovon ihr nicht konntet im Gesetz Moses gerecht werden,
39 wird in diesem ein jeder, der da glaubt, gerecht. Herr Jesu! In deinem Namen habe ich die Vergebung der Sünden und die Gerechtigkeit.
40 Sehet nun zu, daß nicht über euch komme, das gesagt ist in den Propheten:
41 Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch und entfärbet euch; dieweil Ich ein Werk in euren Tagen tue, ein Werk, welches ihr nicht glauben werdet, so es euch jemand erzählen wird.
42 Da sie aber herausgingen, baten sie, daß man auf den folgenden Sabbat ihnen die Worte sagen möchte.
43 Und da die Schule ausging, folgten viele der Juden und der gottesfürchtigen Judengenossen dem Paulus und dem Barnabas nach; die redeten noch weiter und vermahnten sie, daß sie bleiben sollten an der Gnade Gottes.
44 Am folgenden Sabbat aber versammelte sich beinahe die ganze Stadt, das Wort Gottes zu hören.
45 Da aber die Juden die Haufen sahen, wurden sie voll Eifers und widersprachen dem, was von Paulus gesprochen ward, und lästerten dazu.
46 Paulus aber und Barnabas sprachen frei öffentlich: Euch war es nötig, daß das Wort Gottes zuerst gesagt wurde; dieweil ihr es aber von euch stoßet und euch selbst nicht wert achtet des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.
47 Denn also hat uns der Herr geboten: Ich habe dich gesetzt zu einem Licht der Heiden, daß du ein Heil seiest bis ans Ende der Erde.
48 Da es aber die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn und wurden gläubig, so viel zum ewigen Leben geordnet waren.
49 Und das Wort des Herrn ward ausgebreitet durch die ganze Gegend.
50 Die Juden aber erregten die gottesfürchtigen vornehmen Weiber und die Obersten der Stadt und erweckten eine Verfolgung über den Paulus und Barnabas und trieben sie zu ihren Grenzen hinaus.
51 Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie aus und kamen gen Ikonion.
52 Die Jünger aber wurden voll Freude und heiligen Geistes.
1 Es geschah aber zu Ikonion, daß sie zugleich eingingen in die Judenschule und also redeten, daß eine große Menge beides von Juden und Griechen gläubig ward.
2 Die ungläubigen Juden aber erweckten und machten die Seelen der Nationen böse wider die Brüder.
3 So brachten sie nun zwar eine ziemlich lange Zeit zu und redeten frei von dem Herrn, welcher Zeugnis gab bei dem Wort seiner Gnade und verlieh, daß Zeichen und Wunder geschahen durch ihre Hände;
4 es spaltete sich aber die Menge der Stadt, etliche hielten's mit den Juden und etliche mit den Aposteln.
5 Da sich aber ein Sturm erhob beides der Nationen und Juden samt ihren Obersten, sie zu beschimpfen und zu steinigen,
6 sahen sie sich um und entflohen in die Städte Lykaoniens, gen Lystra und Derbe und in die Gegend umher,
7 und verkündigten daselbst das Evangelium.
8 Und ein Mann zu Lystra, der mit den Füßen nicht fortkommen konnte, saß da, indem er von dem Leibe seiner Mutter lahm war, und hatte niemals gewandelt.
9 Dieser hörte Paulus reden; und als Er auf ihn schaute und sah, daß er Glauben hat, ihm möchte geholfen werden,
10 sprach er mit lauter Stimme: Stelle dich auf deine Füße gerade. Und er sprang auf und wandelte.
11 Die Haufen aber, da sie sahen, was Paulus tat, hoben ihre Stimme auf und sprachen auf lykaonisch: Die Götter haben sich Menschen ähnlich gemacht und sind zu uns herniedergekommen;
12 und nannten Barnabas Jupiter und Paulus Merkurius, dieweil Er das Wort führte.
13 Und der Priester des Jupiter, der vor der Stadt war, brachte Stiere und Kränze zu dem Tor und wollte samt den Haufen Schlachtopfer tun.
14 Da es aber die Apostel, Barnabas und Paulus, hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter den Haufen, schrieen
15 und sprachen: Ihr Männer, was tut ihr dieses? Auch Wir sind gebrechliche Menschen wie Ihr und bringen euch gute Botschaft, daß ihr euch von diesen eiteln bekehret zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in denselben ist;
16 der in den verstrichenen Mannesaltern hat lassen alle die Nationen hingehen auf ihren Wegen;
17 wiewohl er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, da er Gutes getan hat, vom Himmel Regen und fruchtbare Jahreszeiten gegeben, eure Herzen mit Speise und Wonne erfüllt.
18 Und da sie dieses sagten, beruhigten sie kaum die Haufen, daß sie ihnen nicht Schlachtopfer täten.
19 Es kamen aber von Antiochien und Ikonion Juden dazu und beredeten die Haufen und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus; meinten, er wäre gestorben.
20 Da ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein; und des folgenden Tages zog er aus mit Barnabas gen Derbe;
21 und da sie derselben Stadt das Evangelium gepredigt und ziemlich viele Jünger gemacht hatten, kehrten sie wieder um gen Lystra und Ikonion und Antiochien,
22 stärkten die Seelen der Jünger und sprachen ihnen zu, daß sie im Glauben blieben, und daß wir durch viele Drangsale müssen in das Reich Gottes eingehen.
23 Nachdem sie ihnen aber Älteste bei jeder Gemeine geordnet hatten, beteten sie mit Fasten und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren.
24 Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien;
25 und nachdem sie zu Perge das Wort geredet hatten, kamen sie hinab gen Attalia;
26 und von dannen schifften sie hin gen Antiochien, woher sie übergeben worden waren der Gnade Gottes zu dem Werk, das sie ausgerichtet haben.
27 Da sie aber darkamen und die Gemeine versammelten, verkündig ten sie alles, was Gott mit ihnen getan, und daß er den Nationen habe eine Glaubenstür eröffnet.
28 Sie blieben aber da nicht eine kleine Zeit bei den Jüngern.
1 Und etliche kamen herab von Judäa und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasset nach der Weise Moses, so könnt ihr nicht selig (gerettet) werden.
2 Da sich nun Paulus und Barnabas nicht wenig gegen sie zu wehren und zu befragen hatten, ordneten sie, daß Paulus und Barnabas und etliche andere von ihnen hinaufzögen zu den Aposteln und Ältesten gen Jerusa lem dieser Frage halber.
3 Diese nun wurden geleitet von der Gemeine und zogen durch Phönizien und Samaria, und erzählten die Bekehrung der Heiden und machten große Freude allen Brüdern;
4 da sie aber darkamen gen Jerusalem, wurden sie empfangen von der Gemeine und den Aposteln und den Ältesten, und verkündigten alles, was Gott mit ihnen getan hatte.
5 Es traten aber auf derer von der Sekte der Pharisäer etliche, die gläubig geworden waren, und sprachen: Man muß sie beschneiden und gebieten, zu halten das Gesetz Moses.
6 Es versammelten sich aber die Apostel und die Ältesten, wegen dieser Rede zuzusehen;
7 und da es viel Befragens gab, stand Petrus auf und sprach zu ih nen: Ihr Männer und Brüder, Ihr wisset, daß seit den ersten Tagen Gott unter uns die Wahl gemacht hat, daß durch meinen Mund die Heiden hörten das Wort des Evangeliums und gläubig würden.
8 Und Gott, der Herzenskündiger, hat ihnen Zeugnis gegeben, da er ihnen den heiligen Geist gab wie auch uns;
9 und hat keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, da er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hat.
10 Nun, was versucht ihr denn [Gott] , ein Joch auf den Hals der Jünger aufzulegen, welches weder unsere Väter noch Wir haben zu tragen vermocht?
11 Sondern durch die Gnade des Herrn Jesu glauben wir selig (gerettet) zu werden, auf die Weise wie auch jene.
12 Es schwieg aber die ganze Menge und hörten zu Paulus und Barnabas, die da erzählten alle Zeichen und Wunder, welche Gott unter den Heiden durch sie getan hatte.
13 Darnach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Männer (und) Brüder, höret mir zu.
14 Simon hat erzählt, wie aufs erste Gott heimgesucht hat, anzunehmen aus den Nationen ein Volk seinem Namen;
15 und hiemit stimmen zusammen die Reden der Propheten, als geschrieben steht:
16 Darnach will ich wieder kommen und aufbauen die Hütte Davids, die zerfallen ist; und ihre Lücken will ich aufbauen und dieselben aufrichten;
17 auf daß die übrigen von den Menschen den Herrn suchen, und alle Nationen, über welche mein Name genannt ist, spricht der Herr, der dieses tut.
18 Es ist Gott sein Werk bekannt von Ewigkeit her.
19 Darum beschließe Ich, man solle keine Unruhe nebenher machen denen, die sich von den Nationen zu Gott bekehren,
20 sondern schreiben ihnen, daß sie sich enthalten von den Unsauberkeiten der Götzen und der Hurerei und dem Erstickten und dem Blut.
21 Denn Mose hat von uralten Zeiten her in jeder Stadt, die ihn predigen, da er in den Schulen auf jeden Sabbat vorgelesen wird.
22 Da hielten die Apostel und die Ältesten samt der ganzen Gemeine für gut, daß sie Männer aus ihnen erwählten und sendeten gen Antiochien mit Paulus und Barnabas, den Judas mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, welche vornehme Männer waren unter den Brüdern,
23 und schrieben durch ihre Hand folgendes: Die Apostel und die ältesten Brüder (entbieten) den Brüdern, die aus den Nationen sind, in Antiochien und Syrien und Cilicien, (ihren) Gruß.
24 Dieweil wir gehört haben, daß etliche, die von uns ausgegangen sind, euch mit Reden beunruhigt und eure Seelen verwirrt haben, indem sie sagten, ihr müsset euch beschneiden lassen und das Gesetz halten, denen wir kein Verbot angegeben haben;
25 so hat es uns bei einhelligem Beschluß gefallen, Männer zu erwählen und zu euch zu senden samt unseren Geliebten, Barnabas und Paulus,
26 welche Menschen ihre Seelen hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesu Christi.
27 So senden wir nun Judas und Silas, da auch Sie mündlich eben dieses verkündigen.
28 Es hat nämlich dem heiligen Geist und uns gefallen, daß euch keine weitere Last aufgelegt werden soll als die nötigen Stücke,
29 daß ihr euch enthaltet der Götzenopfer und (des) Bluts und Erstickten und (der) Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr recht daran sein. Lebet wohl.
30 Da nun diese abgefertigt waren, kamen sie gen Antiochien und versammelten die Menge und überlieferten den Brief;
31 da sie es aber lasen, wurden sie des Trostes froh.
32 Und Judas und Silas, welche auch Propheten waren, trösteten die Brüder durch ausführliche Rede und stärkten sie.
33 Und da sie eine Zeit da zugebracht, wurden sie mit Frieden abge fertigt von den Brüdern an die, die sie gesandt hatten.
34 Es gefiel aber dem Silas, da zu verbleiben.
35 Paulus aber und Barnabas hielten sich zu Antiochien auf, lehrten und evangelisierten samt vielen anderen das Wort des Herrn.
36 Nach etlichen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Laßt uns denn umkehren und besuchen die Brüder in einer jeden Stadt, in welchen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie sie sich befinden.
37 Und Barnabas tat den Vorschlag, daß sie mitnähmen Johannes, der hieß Markus;
38 Paulus aber achtete es billig, daß man den, der von ihnen abgestanden wäre von Pamphylien und nicht mit ihnen gezogen wäre zu dem Werk, daß man diesen nicht mitnähme.
39 Es setzte denn einen Unwillen, also daß sie sich voneinander scheideten, und Barnabas Markus zu sich nahm und wegschiffte nach Cypern;
40 Paulus aber wählte Silas und zog aus, der Gnade Gottes übergeben von den Brüdern;
41 und er ging durch Syrien und Cilicien und stärkte die Gemeinen.
1 Er langte aber zu Derbe und Lystra an; und siehe, ein Jünger war daselbst mit Namen Timotheus, eines jüdischen Weibes Sohn, die war gläubig, aber eines griechischen Vaters.
2 Der hatte ein (gutes) Zeugnis von den Brüdern zu Lystra und Ikonion.
3 Diesen wollte Paulus mit sich lassen ausziehen; und nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die an denselben Orten waren; denn sie hatten alle seinen Vater gekannt, daß er ein Grieche gewesen.
4 Als sie aber durch die Städte zogen, überantworteten sie ihnen zu halten die Schlüsse, die errichtet waren von den Aposteln und den Nltesten, die zu Jerusalem waren.
5 So wurden nun die Gemeinen im Glauben befestigt und nahmen zu an der Zahl täglich;
6 da sie aber durch Phrygien und das galatische Land zogen, ward ihnen gewehrt von dem heiligen Geist, zu reden das Wort in Asia;
7 und da sie kamen an Mysien, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist ließ sie nicht.
8 Da sie aber an Mysien vorüberzogen, gingen sie hinab gen Troas.
9 Und ein Gesicht erschien Paulus bei Nacht: es war ein mazedonischer Mann, der stand und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns.
10 Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsbald, nach Mazedonien auszuziehen, und hielten's für ausgemacht, daß der Herr uns herzugerufen hätte, ihnen das Evangelium zu verkündigen.
11 Da wir nun von Troas wegfuhren, kamen wir strackes Laufs gen Samothrazien, des folgenden Tages gen Neapolis
12 a) und von dannen gen Philippi, welches ist die erste Stadt des Teils von Mazedonien, eine Pflanzstadt. 12 b) Wir hielten uns aber in der Stadt selbst etliche Tage auf,
13 und an dem Sabbattage gingen wir zum Tor hinaus an den Fluß, da man pflegte Gebet zu tun, und setzten uns und redeten zu den Weibern, die da zusammenkamen.
14 Und ein Weib mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin von der Stadt der Thyatirer, die Gott fürchtete, hörte zu; deren Herz der Herr auftat, daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet ward.
15 Als sie aber getauft war und ihr Haus, hielt sie an und sprach: Habt ihr erachtet, daß ich dem Herrn gläubig sei, so kommt in mein Haus und bleibet da; und sie zwang uns.
16 Es geschah aber, da wir zum Gebet gingen, daß eine Magd, die einen Wahrsagergeist hatte, uns begegnete, welche ihren Herren viel verdiente mit Wahrsagen.
17 Diese lief Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Allerhöchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen;
18 und dieses tat sie viele Tage lang. Das verdroß Paulus, und er wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, daß du von ihr ausfahrest; und er fuhr aus zu derselben Stunde.
19 Da aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Verdienstes ausgefahren war, nahmen sie den Paulus und den Silas, zogen sie auf den Markt vor die Regenten
20 und führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen setzen unsere Stadt in Unruhe, indem sie Juden sind;
21 und verkündigen uns solche Sit ten, welche uns nicht erlaubt ist anzunehmen noch zu tun, die wir Römer sind.
22 Und das Volk trat wider sie zusammen, und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab und hießen sie stäupen;
23 und da sie ihnen viel Streiche gegeben hatten, warfen sie sie in ein Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, daß er sie wohl bewahrte.
24 Als der solches Gebot empfangen hatte, legte er sie in das innere Gefängnis, und ihre Füße schloß er in den Stock.
25 Um die Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu.
26 Schnell aber ward ein großes Erdbeben, also daß sich bewegten die Grundfesten des Gefängnisses; und alsbald wurden die Türen alle aufgetan und die Bande an allen los.
27 Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe fuhr und sah die Türen des Gefängnisses aufgetan, zog er ein Schwert aus und wollte sich selbst umbringen, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen.
28 Es rief aber Paulus mit lauter Stimme und sprach: Tue dir nichts Übles, denn wir sind alle hier.
29 Er forderte aber Lichter und sprang hinein und ward zitternd und fiel vor dem Paulus und dem Silas hin;
30 und führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich selig (gerettet) werde?
31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesum, so wirst Du und dein Haus selig (gerettet) werden.
32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren
33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen ab, und er selbst ließ sich taufen und alle die Seinen alsbald.
34 Und er führte sie in sein Haus hinauf und setzte einen Tisch und frohlockte, daß er an Gott gläubig geworden war, mit seinem ganzen Hause.
35 Da es aber Tag ward, sandten die Hauptleute die Steckenknechte und sprachen: Laß jene Leute gehen.
36 Und es meldete der Kerkermeister diese Reden an Paulus: Die Hauptleute haben hergesandt, daß man euch loslassen solle; so ziehet nun aus und gehet hin mit Frieden.
37 Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns öffentlich geschlagen ohne Urteil und Recht, die wir römische Leute sind, und in ein Gefängnis geworfen; und stoßen uns nun heimlich aus? Nicht doch; sondern sie selbst sollen kommen und uns hinausführen.
38 Die Steckenknechte meldeten diese Worte den Hauptleuten, und sie fürchteten sich, da sie hörten, daß sie Römer wären;
39 und kamen und sprachen ihnen zu und führten sie heraus und baten, daß sie auszögen aus der Stadt.
40 Da gingen sie aus dem Gefängnis und kehrten bei der Lydia ein; und da sie die Brüder gesehen hatten, sprachen sie ihnen zu und zogen aus.
1 Da sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie gen Thessalonich, da die Schule der Juden war.
2 Und wie Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein, und an drei Sabbaten unterredete er sich mit ihnen aus den Schriften
3 und schloß auf und legte dar, daß Christus mußte leiden und auferstehen von den Toten, und daß dieser ist der Gesalbte, nämlich Jesus, den Ich euch verkündige.
4 Und etliche unter ihnen wurden Aberzeugt und dem Paulus und dem Silas zugetan, auch der gottesfürchtigen Griechen eine große Menge, dazu der vornehmsten Weiber nicht wenig.
5 Aber die Juden eiferten und nahmen zu sich etliche boshafte Männer vom Markt, machten eine Rotte und setzten die Stadt in einen Lärmen und traten vor das Haus Jasons und suchten sie vor das Volk zu führen.
6 Da sie aber sie nicht fanden, schleiften sie den Jason und etliche Brüder vor die Bürgermeister und schrieen: Diejenigen, die die Welt umkehren, diese sind auch hier zugegen,
7 denen gibt Jason Unterschlupf; und diese alle handeln wider des Kaisers Befehle und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus.
8 Sie brachten aber den Haufen in Unruhe und die Bürgermeister, die dieses hörten;
9 und da sie Bürgschaft von Jason und den übrigen empfangen hatten, ließen sie sie los.
10 Die Brüder aber fertigten alsbald ab bei der Nacht den Paulus und den Silas gen Beröa; und da diese darkamen, gingen sie hin in die Judenschule.
11 Diese aber waren geschlachter als die zu Thessalonich, sie nahmen das Wort auf mit aller Willigkeit und untersuchten täglich die Schriften, ob dieses sich also verhielte.
12 So wurden nun viele aus ihnen gläubig, auch der griechischen vornehmen Weiber und Männer nicht wenige.
13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, daß auch zu Beröa von Paulus das Wort Gottes verkündigt sei, kamen sie auch dahin, erregten und bewegten die Haufen.
14 Bald aber fertigten alsdann die Brüder Paulus ab, daß er eben dem Meer zu reiste; und Silas und Timotheus blieben da zurück.
15 Die aber Paulus fortbrachten, führten ihn bis gen Athen; und als sie einen Befehl empfangen hatten an Silas und Timotheus, daß sie aufs bäldeste zu ihm kämen, zogen sie aus.
16 Zu Athen aber, indem Paulus auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, weil er sah, wie die Stadt so voller Götzen war.
17 Nun redete er zwar in der Schule mit den Juden und den Gottesfürchtigen, und auf dem Markt alle Tage zu denen, die an ihn gerieten.
18 Etliche aber der Epikurer und Stoiker Weltweisen machten sich an ihn; und etliche sprachen: Was will dieser Plauderer sagen? Etliche aber: Es scheint, er sei einer, der fremde Götter verkündigt. Das machte, er hatte das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung ihnen verkündigt.
19 Und sie nahmen ihn und führten ihn dem Richtplatz zu und sprachen: Können wir vernehmen, was diese neue Lehre sei, die von dir gemeldet wird?
20 Denn du bringst etliche fremd herauskommende Dinge vor unsere Ohren. So wollen wir nun vernehmen, was das sein möchte.
21 Die Athener aber alle und die sich da aufhaltenden Fremden nahmen sich zu nichts anderem Zeit, als immer etwas Neues zu sagen und zu hören.
22 Da aber Paulus mitten auf dem Richtplatz stand, sprach er: Ihr Männer von Athen, in allem sehe ich, daß ihr vor andern so viel auf Gottesdienste haltet.
23 Denn als ich herdurch ging und das, was ihr verehrt, nacheinander besah, traf ich auch einen Altar an, auf welchem die Überschrift war: Einem unbekannten Gott. Den ihr nun nicht kennet und doch verehrt, diesen verkündige Ich euch.
24 Der Gott, der gemacht hat die Welt und alles, was darin ist, dieser, als der des Himmels und der Erde Herr ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind,
25 er läßt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen, als ob er jemandes bedürfte, da er selber allen Leben und Odem und alles gibt;
26 und er hat gemacht, daß von Einem [Blut] alle Nation der Menschen auf dem ganzen Erdboden wohnt, und hat gemessene Zeiten und die Grenzscheidungen ihrer Wohnung bestimmt,
27 damit sie Gott suchten, ob sie ihn denn betasten und finden möchten, wiewohl er nicht ferne von einem jeglichen unter uns ist.
28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; als auch etliche (Poeten) bei euch gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht.
29 Da wir nun ein Geschlecht Gottes sind, so müssen wir nicht meinen, Gold oder Silber oder Stein, durch Bildung der Kunst und Dichtung eines Menschen, sei die Gottheit ähnlich.
30 Da nun zwar die Zeiten der Unwissenheit Gott übersehen hat, so gebietet er nunmehr den Menschen allen Aberall, daß sie Buße tun sollen;
31 dieweil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er wird richten den Weltkreis in Gerechtigkeit, durch einen Mann, den er bestimmt hat, und hat allen Versicherung getan, da er ihn von den Toten erweckt hat.
32 Da sie aber hörten die Auferstehung der Toten, da spotteten etliche; etliche aber sprachen: Wir wollen dich wieder davon hören.
33 Und also ging Paulus aus ihrer Mitte.
34 Etliche Männer aber hingen ihm an und wurden gläubig; unter welchen auch war Dionysius, der Gerichtsherr, und ein Weib mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
1 Darnach schied Paulus von Athen und kam gen Korinth;
2 und da er einen Juden antraf mit Namen Aquila, aus Pontus gebürtig, der neulich aus Italien gekommen war, und Priscilla, sein Weib, darum daß Klaudius geboten hatte, daß alle Juden aus Rom weichen sollten, ging er zu ihnen;
3 und weil er eben dieses Hand werks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren des Handwerks Zeltenmacher.
4 Er redete aber in der Schule auf jeden Sabbat und beredete beide, Juden und Griechen.
5 Als nun von Mazedonien herabkamen beide, Silas und Timotheus, ward Paulus durch das Wort gedrungen und bezeugte den Juden den Gesalbten, Jesum.
6 Da sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut sei über euer Haupt; von nun an werde Ich rein unter die Heiden gehen.
7 Und er machte sich von dannen und kam in ein Haus eines mit Namen Just, der Gott fürchtete, dessen Haus an die Schule stieß.
8 Krispus aber, der Schuloberste, glaubte dem Herrn samt seinem ganzen Hause; und viele von den Korinthern, die es hörten, glaubten und ließen sich taufen.
9 Es sprach aber der Herr durch ein Gesicht in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht; sondern rede und schweige nicht;
10 dieweil Ich mit dir bin, und niemand wird dich angreifen, dich zu plagen; dieweil ich ein großes Volk in dieser Stadt habe.
11 Und er blieb ein Jahr und sechs Monate sitzen und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.
12 Da aber Gallion Statthalter in Achaja war, kamen die Juden einmütig über Paulus her und führten ihn vor den Richtstuhl
13 und sprachen: Außer dem Gesetz bringt dieser die Leute auf, Gott zu dienen.
14 Da aber Paulus wollte den Mund auftun, sprach Gallion zu den Juden: Wenn es zwar ein Frevel oder leichtfertiges Stück wäre, o (ihr) Juden, so vertrüge ich euch billig.
15 So es aber eine Frage ist von Wort und Namen und dem Gesetz bei euch, so sehet ihr selber zu; denn Ich begehre nicht Richter dieser Dinge zu sein.
16 Und er trieb sie von dem Richtstuhl.
17 Da ergriffen alle Sosthenes, den Schulobersten, und schlugen ihn vor dem Richtstuhl. Und Gallion nahm sich keines dieser Dinge an.
18 Paulus aber, nachdem er noch ziemlich viele Tage dageblieben, nahm Abschied von den Brüdern und schiffte weg, Syrien zu, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sein Haupt zu Kenchreä beschoren; denn er hatte ein Gelübde.
19 Er langte aber zu Ephesus an und ließ jene daselbst zurück; er selbst aber ging in die Schule und redete mit den Juden.
20 Und da sie ihn baten, daß er län gere Zeit bei ihnen bliebe, verwilligte er nicht,
21 sondern nahm Abschied von ihnen und sprach: Ich muß allerdinge das künftige Fest zu Jerusalem halten; ich werde aber, so Gott will, wieder zu euch umkehren. Und er fuhr weg von Ephesus
22 und kam hinab gen Cäsarea, und ging hinauf und grüßte die Gemeine, und zog hinab gen Antiochien.
23 Und als er eine Zeit (da) zugebracht, zog er aus und durchzog nacheinander das galatische Land und Phrygien und stärkte alle Jünger.
24 Ein Jude aber mit Namen Apollos, von Alexandrien gebürtig, ein beredter Mann, langte zu Ephesus an, der war mächtig in den Schriften.
25 Dieser war unterwiesen den Weg des Herrn, und weil er brünstig war im Geist, so redete und lehrte er das mit Fleiß, was Jesum betrifft, und wußte allein von der Taufe des Johannes;
26 und dieser fing an, frei zu reden in der Schule. Da ihn aber Aquila und Priscilla hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch fleißiger aus.
27 Da er aber wollte nach Achaja hinübergehen, ermahnten und schrieben die Brüder den Jüngern, ihn aufzunehmen; und als er ange kommen war, half er viel denen, die gläubig waren geworden durch die Gnade.
28 Denn mit Nachdruck überführte er die Juden und erwies öffentlich durch die Schriften, daß Jesus sei der Gesalbte.
1 Es geschah aber, da Apollos zu Korinth war, daß Paulus durchzog die oberen Gegenden und kam gen Ephesus; und da er etliche Jünger antraf,
2 sprach er zu ihnen: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, da ihr gläubig geworden seid? Sie sprachen zu ihm: Ja wir haben auch nicht gehört, ob ein heiliger Geist sei.
3 Er sprach zu ihnen: Auf was seid ihr denn getauft? Sie sprachen: Auf des Johannes Taufe.
4 Paulus sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, an den, der nach ihm käme, sollten sie glauben, das ist an Jesum.
5 Da sie es aber hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesu;
6 und da Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten mit Sprachen und weissagten.
7 Und alle die Männer waren bei zwölf.
8 Er ging aber in die Schule und handelte frei drei Monate lang und redete und erwies das, was das Reich Gottes betrifft.
9 Da aber etliche verstockt waren und nicht glaubten und übel redeten von dem Wege vor der Menge, wich er von ihnen und sonderte ab die Jünger und redete täglich in der Schule eines, (der hieß) Tyrannus.
10 Dieses aber geschah auf zwei Jahre (lang), also daß alle, die in Asia wohnten, das Wort des Herrn hörten, beide, Juden und Griechen.
11 Und Gott tat nicht gemeine Kräfte durch die Hände des Paulus,
12 also daß man auch auf die Kranken von seiner Haut Schweißtücher oder Schürzen legte, und die Seuchen von ihnen wichen, und die bösen Geister von ihnen ausfuhren.
13 Es unterwanden sich aber auch einige von den umlaufenden jüdischen Beschwörern, den Namen des Herrn Jesu zu nennen über die, so die bösen Geister hatten, und sprachen: Wir beschwören euch bei dem Jesu, den Paulus predigt.
14 Und das waren sieben Söhne eines Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters, die das taten.
15 Aber der böse Geist antwortete und sprach: Jesum kenne ich, und Paulus weiß ich; Ihr aber, wer seid ihr?
16 Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie hin und ward beider mächtig und überwäl tigte sie, also daß sie nackt und verwundet aus demselben Hause wegflohen.
17 Das aber ward kund allen, beides Juden und Griechen, die zu Ephesus wohnten, und es fiel eine Furcht über sie alle, und der Name des Herrn Jesu ward erhoben.
18 Auch viele derer, die gläubig waren geworden, kamen, bekannten und meldeten ihre Handlungen.
19 Manche aber derer, so die vorwitzigen Sachen getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie rechneten zusammen, was sie wert waren, und fanden des Geldes fünfzigtausend Zehner.
20 Also mit Macht wuchsf das Wort des Herrn und nahm überhand.
21 Als aber diese (Dinge) vollbracht waren, nahm Paulus im Geiste vor, durch Mazedonien und Achaja zu gehen und gen Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich daselbst werde gewesen sein, muß ich auch Rom sehen.
22 Er sandte aber nach Mazedonien zwei derer, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, und er selbst hielt sich eine Zeitlang in Asien auf.
23 Es erhob sich aber zu derselben Zeit kein kleiner Lärm dieses Weges halber.
24 Einer nämlich mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, der silberne Dianatempel machte, schaffte den Künstlern nicht geringen Verdienst;
25 dieselben brachte er zuhauf und die Arbeiter bei dergleichen (Dingen) und sprach: Ihr Männer, ihr wisset, daß von diesem Verdienst unser gutes Auskommen herrührt;
26 und ihr sehet und höret, daß nicht nur von Ephesus, sondern beinahe von ganz Asien dieser Paulus ziemlich viel Volks beredet und abwendig gemacht hat, da er sagt, es seien nicht Götter, die durch Hände werden.
27 Es steht aber nicht nur darauf, daß uns dieses Stück in Aberacht komme, sondern daß auch der Tempel der großen Göttin Diana für nichts gehalten, und dazu ihre Majestät folgends abgetan werde, welche ganz Asien und der Weltkreis verehrt.
28 Als sie das hörten und voll Zorns wurden, schrieen sie und sprachen: Groß ist die Diana der Epheser.
29 Und die Stadt wurde ganz von der Unordnung erfüllt; und sie stürmten einmütig auf den Schau platz und rissen Gajus und Aristarchus, die Mazedonier, hin, des Paulus Reisegefährten.
30 Da aber Paulus wollte unter das Volk gehen, ließen's ihm die Jünger nicht zu.
31 Etliche aber auch von den Regenten Asiens, die ihm günstig waren, sandten zu ihm und ermahnten, daß er sich nicht begäbe auf den Schauplatz.
32 Etliche nun schrieen dies, etliche das; denn die Gemeinde war in Unordnung, und die mehreren wußten nicht, um weswillen sie zusammengekommen wären;
33 aus dem Haufen aber führten sie Alexander hervor, da die Juden ihn für sich aufwarfen; und Alexander bewegte die Hand und wollte sich gegen das Volk verantworten.
34 Da sie aber erkannten, daß er ein Jude war, erhob sich eine einzige Stimme von allen und schrieen bei zwei Stunden: Groß ist die Diana der Epheser.
35 Da aber der Stadtschreiber den Haufen gestillt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, welcher Mensch ist denn, der nicht wisse, daß die Stadt der Epheser eine Kirchendienerin ist der großen Diana und des von Jupiter verliehenen Schutzbildes.
36 Da nun diese (Dinge) unwidersprechlich sind, so sollt ihr euch fein stille halten und nichts Übereiltes begehen.
37 Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder einen Kirchenraub noch eine Lästerung an eurer Göttin verübt haben.
38 Hat nun Demetrius und die Künstler mit ihm zu jemand einen Anspruch, so hält man Gerichtstage und sind Statthalter da; sie mögen einander anklagen.
39 Habt ihr aber eine Frage wegen anderer (Sachen), so wird es in der rechtmäßigen Gemeinde auszumachen sein.
40 Denn wir stehen in der Gefahr, daß wir wegen dieses Tages eines Aufstandes angeklagt werden; da doch keine Ursache vorhanden ist, derentwegen wir diesen Auflauf verantworten könnten. Und da er dieses gesagt, ließ er die Gemeinde gehen.
41 [ siehe V. 40]
1 Nachdem aber das Getümmel aufgehört, rief Paulus die Jünger zu sich und sprach ihnen zu, segnete sie und zog aus, zu reisen nach Mazedonien.
2 Da er nun dieselben Gegenden durchzogen und sie ermahnt hatte mit vielen Reden, kam er nach Griechenland;
3 und nachdem er drei Monate zugebracht, da ihm die Juden nachstellten, als er nach Syrien wollte fahren, wurde für ratsam befunden, wieder umzuwenden durch Mazedonien.
4 Es begleitete ihn aber bis nach Asien Sopater von Beröa; von Thessalonichern Aristarchus und Sekundus; und Gajus von Derbe und Timotheus; aus Asien aber Tychikus und Trophimus.
5 Diese gingen voran und warteten auf uns zu Troas.
6 Wir aber schifften nach den Tagen der ungesäuerten (Brote) von Philippi aus und kamen zu ihnen gen Troas, bis an den fünften Tag; da hielten wir uns sieben Tage auf.
7 An dem ersten Wochentage aber, da wir versammelt waren, (das) Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, indem er des folgenden Tages vorhatte auszureisen, und hielt mit der Rede an bis zu Mitternacht;
8 und es waren viele Fackeln in dem Saal, wo wir versammelt waren.
9 Es saß aber ein Jüngling mit Namen Eutychus an dem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, als Paulus in die Länge redete; und ward vom Schlaf Aberwogen und fiel vom dritten Stock hinab und ward tot aufgehoben.
10 Paulus aber ging hinab, fiel auf ihn hin, umfing ihn und sprach: Machet kein Getümmel; denn seine Seele ist in ihm.
11 Da ging er hinauf und brach (das) Brot und kostete und redete genug, bis es tagte, und zog also aus.
12 Sie führten aber den Knaben lebendig daher und wurden ungemein getröstet.
13 Wir aber gingen voran zu Schiff und fuhren gen Assos und wollten von dannen Paulus zu uns nehmen; denn also hatte er es verordnet, da er selbst hatte wollen zu Fuß gehen
14 Als er aber mit uns zusammentraf Assos zu, nahmen wir ihn zu uns und kamen gen Mitylene;
15 und von dannen schifften wir weg und kamen des folgenden Tages gegenüber Chios, und des andern Tages stießen wir an Samos und blieben zu Trogyllion, und des nächsten Tages kamen wir gen Milet.
16 Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorüberzuschiffen, daß er nicht dürfte in Asien Zeit zubringen; denn er eilte, so es ihm möglich wäre, auf den Pfingsttag zu Jerusalem zu sein.
17 Aber von Milet sandte er gen Ephesus und ließ fordern die Ältesten der Gemeine;
18 und als sie zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wisset selbst, von dem ersten Tage an, seitdem ich Asien betreten habe, wie ich bei euch die ganze Zeit gewesen bin;
19 daß ich dem Herrn diente mit aller Demut und Tränen und Versuchungen, die mir widerfuhren in den Nachstellungen der Juden;
20 wie ich nichts verhalten habe von dem, was zuträglich ist, daß ich euch nicht verkündigt hätte und euch gelehrt, öffentlich und von einem Haus zu dem andern,
21 zu bezeugen beiden, Juden und Griechen, die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesum.
22 Und nun siehe, Ich am Geiste gebunden, reise gen Jerusalem, weiß nicht, was mir daselbst begegnen wird,
23 ohne daß der heilige Geist von einer Stadt zur andern mir bezeugt und spricht: Bande und Drangsale warten auf mich.
24 Aber ich achte nichts und schätze meine Seele für mich selbst nicht teuer, auf daß ich vollende meinen Lauf [mit Freuden] und den Dienst, den ich empfangen habe von dem Herrn Jesu, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes.
25 Und nun weiß Ich, daß ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, Ihr alle, unter welchen ich durchgezogen bin, zu predigen das Reich Gottes.
26 Darum zeuge ich euch an dem heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut.
27 Denn ich habe nicht verhalten, daß ich euch nicht verkündigt hätte all den Rat Gottes.
28 So habt nun acht auf euch selbst und auf alle die Herde, bei der euch der heilige Geist gesetzt hat zu Aufsehern, zu weiden die Gemeine Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat.
29 Ich weiß, daß, wenn ich nicht mehr da bin, zu euch hereinkommen werden beschwerliche Wölfe, die der Herde nicht schonen;
30 und aus euch selbst werden aufstehen Männer, die verkehrte (Dinge) reden, die Jünger hinter sich abzuziehen.
31 Darum wachet und denket daran, daß ich drei Jahre Tag und Nacht nicht abgelassen habe, mit Tränen zu erinnern einen jeglichen.
32 Und nun empfehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, welcher kann auferbauen und euch geben die Erbschaft unter allen, die geheiligt sind.
33 Silber oder Gold oder Kleidung habe ich von niemand begehrt;
34 ihr wisset selber, daß meiner Notdurft und denen, die mit mir waren, diese Hände gedient haben.
35 Alles habe ich euch gewiesen, daß wir also arbeiten und uns der Schwachen annehmen müssen und gedenken an die Reden des Herrn Jesu, daß er selbst gesagt hat: Selig ist viel mehr geben als nehmen.
36 Und als er dieses gesagt, kniete er nieder und betete mit ihnen allen.
37 Es ward aber viel Weinens bei allen, und fielen Paulus um den Hals und küßten ihn;
38 am schmerzlichsten betrübt über dem Wort, das er sagte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen; sie geleiteten ihn aber in das Schiff.
1 Als es aber geschah, daß wir, von ihnen abgezogen, wegfuhren, kamen wir stracken Laufs gen Kos, des folgenden Tages gen Rhodus und von dannen gen Patara.
2 Und als wir ein Schiff antrafen, das nach Phönizien hinüberfuhr, traten wir darein und fuhren hin.
3 Als wir aber Cypern ansichtig wurden und es links liegen ließen, schifften wir nach Syrien und kamen an zu Tyrus; denn daselbst hatte das Schiff die Ladung niederzulegen.
4 Und da wir Jünger antrafen, blieben wir daselbst sieben Tage; die sagten Paulus durch den Geist, er möchte nicht gen Jerusalem hinaufziehen.
5 Als es aber geschah, daß wir die Tage aushielten, gingen wir aus und reisten; da uns denn alle geleiteten samt Weibern und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten nieder am Ufer und beteten.
6 Und als wir einander segneten, traten wir in das Schiff, jene aber wandten sich wieder zu dem Ihrigen.
7 Wir aber vollzogen die Schiffahrt und kamen von Tyrus gen Ptolemais und grüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen.
8 Des folgenden Tages zogen wir aus und kamen gen Cäsarea und gingen in das Haus Philippus des Evangelisten, der aus den Sieben war, und blieben bei ihm.
9 Dieser hatte vier Töchter, die waren Jungfrauen und weissagten.
10 Da wir aber mehr Tage dablieben, kam aus Judäa herab ein Prophet mit Namen Agabus;
11 und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band seine Füße und Hände und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den Mann, dessen dieser Gürtel ist, werden also binden zu Jerusalem die Juden und überantworten in die Hände der Nationen.
12 Als wir aber dieses hörten, sprachen beide, wir und die an dem Ort waren, ihm zu, daß er nicht gen Jerusalem hinaufginge.
13 Da antwortete Paulus: Was macht ihr, daß ihr weinet und brechet mein Herz? Denn Ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben zu Jerusalem um des Namens willen des Herrn Jesu.
14 Und da er sich nicht überreden ließ, gaben wir uns zu Ruhe und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe.
15 Nach diesen Tagen aber packten wir ein und zogen hinauf gen Jerusalem.
16 Es gingen aber auch (etliche) der Jünger von Cäsarea mit uns und führten uns zu einem, bei dem wir herbergen sollten, Mnason aus Cy pern, einem alten Jünger.
17 Da wir aber gen Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder gerne auf.
18 Des folgenden Tages ging Paulus mit uns ein zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin.
19 Und als er sie gegrüßt hatte, erzählte er eines nach dem andern, was Gott getan hatte unter den Nationen durch seinen Dienst.
20 Sie aber, da sie es hörten, priesen Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie so viel tausend Juden sind, die gläubig geworden sind, und sind alle Eiferer um das Gesetz.
21 Sie sind aber deinetwegen belehrt, du lehrest einen Abfall von Mose [alle] die Juden, die unter den Nationen sind, und sagest, sie sollen die Kinder nicht beschneiden und nicht nach den Sitten wandeln.
22 Was ist es denn? Allerdinge muß die Menge zusammenkommen. Denn sie werden hören, daß du gekommen bist.
23 So tue nun dieses, was wir dir sagen:
24 Es sind bei uns vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich. Diese nimm zu dir und laß dich reinigen mit ihnen und wende die Kosten an sie, daß sie das Haupt bescheren lassen; so werden alle vernehmen, daß nichts daran ist, wessen sie deinetwegen belehrt sind; sondern daß du einhergehst als einer, der auch selber das Gesetz bewahrt.
25 Betreffend aber die Nationen, so gläubig geworden sind, so haben Wir geschrieben und beschlossen, daß sie [nichts dergleichen halten sollen, denn nur] sich bewahren vor dem Götzenopfer und dem Blut und Erstickten und Hurerei.
26 Da nahm Paulus die Männer zu sich und ließ sich des folgenden Tages samt ihnen reinigen; und ging in den Tempel und zeigte an, wie er die Tage der Reinigung ausgehalten hätte, bis daß für einen jeglichen unter ihnen das Opfer geopfert ward.
27 Als aber die sieben Tage sollten vollendet werden, sahen ihn die Juden aus Asia in dem Tempel und erregten den ganzen Haufen und legten die Hände an ihn
28 und schrieen: Ihr Männer von Israel, helft. Dies ist der Mensch, der wider das Volk und das Gesetz und diese Stätte jedermann allenthalben lehrt; und dazu hat er auch Griechen in den Tempel hereingeführt und diese heilige Stätte gemein gemacht.
29 Denn sie hatten Trophimus, den Epheser, in der Stadt mit ihm gesehen; denselben meinten sie, Paulus hätte ihn in den Tempel hineingeführt.
30 Und die ganze Stadt ward bewegt, und ward ein Zulauf des Vol kes; und sie ergriffen Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus, und alsbald wurden die Türen zugeschlossen.
31 Da sie ihn aber zu töten suchten, kam eine Sage hinauf vor den Obersten der Schar, daß ganz Jerusalem in Unordnung sei;
32 der nahm auf der Stelle Kriegsknechte und Hauptleute mit sich und lief auf sie herab. Sie aber, da sie den Obersten und die Kriegsknechte sahen, hörten auf, Paulus zu schlagen.
33 Da aber der Oberste nahe herzukam, nahm er ihn an und hieß ihn binden mit zwei Ketten und fragte, wer er wäre und was er getan hätte.
34 Sie riefen aber, der eine dies, der andere das unter dem Haufen; und da er die Gewißheit nicht erfahren konnte vor dem Getümmel, hieß er ihn in das Lager führen.
35 Da er aber auf die Stufen kam, begab sich's, daß er von den Kriegsknechten getragen wurde vor der Gewalt des Haufens.
36 Denn es folgte die Menge des Volkes nach und schrie: Tue ihn weg.
37 Und als Paulus in das Lager hineingeführt werden sollte, spricht er zum Obersten: Darf ich etwas zu dir sagen? Er sprach: Kannst du griechisch?
38 Bist Du nicht also der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufstand gemacht und in die Wüste hinausgeführt hat die viertausend Mann an Meuchelmördern?
39 Paulus sprach: Ich bin ein jüdischer Mann von Tarsus, ein Bürger einer nicht unbekannten Stadt in Cilicien; ich bitte dich aber, erlaube mir, zu reden an das Volk.
40 Und als er ihm erlaubte, trat Paulus an die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Da aber eine große Stille ward, tat er eine Anrede in hebräischer Sprache, und er sprach:
1 Ihr Männer, Brüder und Väter, höret meine gegenwärtige Verantwortung an euch.
2 Da sie aber hörten, daß er sie in hebräischer Sprache anredete, wurden sie noch stiller. Und er spricht:
3 Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Cilicien, erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen genau nach dem väterlichen Gesetz; und war ein Eiferer um Gott, gleichwie Ihr alle seid heutiges Tages;
4 (als) der ich diesen Weg verfolgt habe bis an den Tod, band und in Gefängnisse überantwortete beide, Männer und Weiber,
5 wie auch der Hohepriester mir Zeugnis gibt und die Nltesten alle samt; von denen ich auch Briefe nahm an die Brüder und gen Damas kus reiste, daß ich auch, die daselbst waren, gebunden führte gen Jerusalem, damit sie abgestraft würden.
6 Es widerfuhr mir aber, da ich reiste und nahe bei Damaskus kam, daß um den Mittag urplötzlich aus dem Himmel ein großes Licht um mich herum blitzte;
7 und ich fiel auf den Boden und hörte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
8 Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.
9 Die aber mit mir waren, sahen zwar das Licht [und wurden voll Furcht] ; die Stimme aber dessen, der zu mir redete, hörten sie nicht.
10 Ich sprach aber: Was soll ich tun, Herr? Der Herr sprach zu mir: Stehe auf und gehe nach Damaskus; da wird man dir sagen von allem, das dir zu tun verordnet ist.
11 Als ich aber nicht aufsah vor der Klarheit desselben Lichts, ward ich bei der Hand geleitet von denen, die mit mir waren, und kam gen Damaskus.
12 Ananias aber, ein gottseliger Mann, der nach dem Gesetz das Zeugnis hatte von allen (da) wohnenden Juden,
13 kam zu mir, trat heran und sprach zu mir: Bruder Saul, siehe auf! Und Ich sah auf gegen ihn zu derselben Stunde.
14 Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich verordnet, daß du seinen Willen erkennen solltest und sehen den Gerechten und hören eine Stimme aus seinem Munde;
15 dieweil du ihm ein Zeuge sein wirst an alle Menschen des, das du gesehen und gehört hast.
16 Und nun, was verziehst du? Stehe auf und laß dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe seinen Namen an.
17 Es geschah mir aber, da ich zurück gen Jerusalem gekommen war, und als ich betete in dem Tempel, ward ich entzückt und sah ihn,
18 da er zu mir sprach: Eile und gehe geschwind von Jerusalem hinaus, weil sie dein Zeugnis von mir nicht annehmen werden.
19 Und Ich sprach: Herr, sie wissen selbst, daß Ich gefangen legte und schlug in den Schulen diejenigen, so an dich glaubten;
20 und da das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen ward, da stand auch Ich dabei und hatte Wohlgefallen daran und hütete die Kleider derer, die ihn umbrachten.
21 Und er sprach zu mir: Gehe hin, weil Ich dich unter die Nationen weit hinaus senden will.
22 Sie hörten aber ihm zu bis auf dieses Wort und erhoben ihre Stimme und sprachen: Tue solchen von der Erde weg; denn es gebührt sich nicht, daß er lebe.
23 Da sie aber schrieen und die Kleider hinwarfen und Staub in die Luft schmissen,
24 hieß ihn der Oberst in das Lager führen und sagte, man sollte ihn mit Peitschen erfragen, daß er erführe, um welcher Ursache willen sie also über ihn riefen.
25 Als sie ihn aber mit den Riemen ausspannten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dastand: Ist einen Menschen, der römisch und nicht verurteilt ist, euch erlaubt zu geißeln?
26 Da aber der Hauptmann es hörte, ging er hin und meldete es dem Obersten und sprach: Siehe, was du tun willst; denn dieser Mensch ist römisch.
27 Da ging der Oberst hin und sprach zu ihm: Sage mir, bist Du römisch? Er sprach: Ja.
28 Der Oberst antwortete: Ich habe um ein großes Kapital dieses Bürgerrecht zuwege gebracht. Paulus sprach: Ich aber bin auch so geboren.
29 So traten nun alsbald von ihm ab, die ihn erfragen sollten; dazu fürchtete sich der Oberst, da er vernahm, daß er römisch sei, und weil er ihn gebunden hatte.
30 Des folgenden Tages wollte er die Gewißheit erfahren, warum er verklagt würde von den Juden, und löste ihn von den Banden und ließ die Hohenpriester und den ganzen Rat zusammenkommen; und führte Paulus herab und stellte ihn unter sie.
1 Paulus aber sah den Rat an und sprach: Ihr Männer (und) Brüder, Ich habe mit allem guten Gewissen meinen Wandel Gott geführt bis auf diesen Tag.
2 Aber der Hohepriester Ananias befahl denen, die neben ihm standen, daß sie ihn aufs Maul schlügen.
3 Da sprach Paulus zu ihm: Schlagen wird dich Gott, du getünchte Wand. Auch Du sitzest und richtest mich nach dem Gesetz, und wider das Gesetz heißest du mich schlagen.
4 Die aber daneben standen, sprachen: Den Hohenpriester Gottes schiltst du?
5 Paulus sprach: Ich wußte es nicht, ihr Brüder, daß er Hoherpriester ist. Denn es steht geschrieben: Einem Fürsten deines Volkes sollst du nicht fluchen.
6 Als aber Paulus wußte, daß der eine Teil von Sadduzäern war und der andere von Pharisäern, rief er in dem Rat: Ihr Männer (und) Brüder, Ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern; um der Hoffnung und Auferstehung willen der Toten bin ich vor Gericht.
7 Da Er aber das sagte, ward ein Aufstand der Pharisäer und Sadduzäer, und die Menge spaltete sich.
8 Denn die Sadduzäer sagen, es sei keine Auferstehung noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.
9 Es ward aber ein großes Geschrei; und die Schriftgelehrten vom Teil der Pharisäer standen auf, wehrten sich und sprachen: Nichts Böses finden wir an diesem Menschen; ob aber ein Geist zu ihm geredet oder ein Engel.
10 Da aber ein großer Aufstand ward, besorgte sich der Oberst, Paulus möchte von ihnen zerzerrt werden, und hieß das Kriegsvolk herabgehen und ihn aus ihrer Mitte reißen und in das Lager führen.
11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost; denn gleichwie du das Zeugnis von mir zu Jerusalem abgelegt hast, also mußt du auch zu Rom zeugen.
12 Da es aber Tag ward, schlugen sich etliche von den Juden zusammen, verbannten sich selbst und sprachen, sie wollten weder essen noch trinken, bis daß sie Paulus getötet hätten.
13 Ihrer aber waren mehr denn vierzig, die sich also zusammen verschworen hatten.
14 Die traten zu den Hohenpriestern und den Ältesten und sprachen: Wir haben uns hart verbannt, nichts zu kosten, bis daß wir Paulus getötet haben.
15 Nun denn, so erscheinet Ihr vor dem Obersten mit dem Rat, auf daß er [morgen] ihn zu euch hinabführe, als wolltet ihr euch seines Handels genauer erkundigen; Wir aber sind bereit, ehe er sich naht, ihn umzubringen.
16 Da aber des Paulus Schwestersohn die Nachstellung hörte, kam er dar und ging in das Lager und verkündigte es Paulus.
17 Paulus aber rief zu sich einen der Hauptleute und sprach: Diesen Jüngling führe hin zu dem Obersten; denn er hat ihm etwas zu melden.
18 Der nahm ihn an und führte ihn zu dem Obersten und sprach: Der gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen Jüngling zu dir zu führen, der etwas mit dir zu reden habe.
19 Es nahm ihn aber der Oberst bei der Hand und entwich beiseite und fragte: Was ist's, das du mir zu melden hast?
20 Er sprach: Die Juden haben's angelegt, dich zu bitten, daß du morgen Paulus in den Rat hinabführst, als wollten sie seinetwegen etwas Genaueres erforschen.
21 So traue Du nun ihnen nicht; denn es halten auf ihn mehr als vierzig Männer unter ihnen, die sich verbannt haben, weder zu essen noch zu trinken, bis daß sie ihn getötet hätten; und nun sind sie bereit und warten auf die Zusage von dir.
22 Da ließ der Oberst den Jüngling von sich und gebot ihm, er sollte es sonst niemand sagen, daß er ihm dieses entdeckt hätte;
23 und rief zu sich ein Paar Hauptleute und sprach: Rüstet zweihun dert Kriegsknechte, daß sie bis gen Cäsarea gehen; und siebzig Reiter und zweihundert Schützen, von der dritten Stunde der Nacht;
24 und die Tiere soll man fertig halten, daß sie Paulus darauf setzen und bringen ihn bewahrt zu Felix, dem Landvogt;
25 und schrieb einen Brief, dessen Inhalt also lautet:
26 Klaudius Lysias dem vortrefflichsten Landvogt Felix, Freude (zuvor).
27 Diesen Mann, welcher von den Juden gegriffen war und von ihnen hat umgebracht werden sollen, habe ich, da ich mit dem Kriegsvolk dazu kam, gerettet und erfahren, daß er ein Römer ist.
28 Da ich mich aber wollte erkundigen der Ursache, warum sie ihn beschuldigten, führte ich ihn hinab in ihren Rat.
29 Da befand ich, daß er beschuldigt ward um Fragen ihres Gesetzes; aber keine Anklage hatte des Todes oder der Bande wert.
30 Da mir aber ein Anschlag angebracht ward, den sie wider den Mann vorhätten, habe ich ihn von Stund an zu dir gesandt; und auch den Klägern geboten, das, was ihn betrifft, bei dir zu melden.
31 Die Kriegsknechte, wie ihnen befohlen war, nahmen Paulus an und führten ihn bei der Nacht gen Antipatris;
32 des folgenden Tages aber ließen sie die Reiter mit ihm ziehen und wandten wieder um ins Lager.
33 Da die gen Cäsarea kamen und den Brief dem Landvogt überlieferten, stellten sie ihm auch den Paulus dar.
34 Da er es las und fragte, aus welcher Landvogtei er wäre, und erkundet, daß er aus Cilicien wäre, sprach er:
35 Ich will dich verhören, wenn auch deine Verkläger sich einfinden. Und er hieß ihn verwahren in dem Richthause des Herodes.
1 Fünf Tage hernach zog hinab der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem Redner Tertullus; die erschienen vor dem Landvogt wider Paulus.
2 Da er aber berufen ward, fing an Tertullus zu verklagen und sprach:
3 Daß uns viel Frieden durch dich angedeiht und rechte Tugendproben dieser Nation widerfahren durch deine Fürsorge, durchaus und allenthalben, das nehmen wir an, vortreff lichster Felix, mit aller Danksagung.
4 Auf daß ich aber dich nicht zu lange hindere, so bitte ich, du wollest uns kürzlich anhören mit deiner Billigkeit.
5 Wir haben diesen Mann gefunden schädlich und der Aufruhren erregt allen Juden, die auf dem Erdboden sind, und einen Rädelsführer der Sekte der Nazarener;
6 der sich auch unterstanden hat, den Tempel zu entweihen; welchen wir auch griffen [und wollten ihn gerichtet haben nach unserem Gesetz.
7 Aber Lysias, der Oberste, kam hinzu und führte ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen
8 und hieß seine Verkläger zu dir kommen] , von welchem du selbst, bei dem Verhör, wirst von diesem allem Nachricht erlangen können, wessen wir ihn verklagen.
9 Die Juden aber stimmten auch mit ein und sagten aus, dieses hielte sich also.
10 Es antwortete aber Paulus, da ihm der Landvogt zu reden winkte: Dieweil ich weiß, daß seit vielen Jahren diese Nation einen Richter an dir hat, so bringe ich das, was mich betrifft, zur Verantwortung getrost vor;
11 da du erkennen kannst, daß es bei mir nicht über zwölf Tage sind, seitdem ich hinaufgekommen bin, anzubeten in Jerusalem;
12 und weder in dem Tempel haben sie mich gefunden zu jemand reden oder einen Auflauf der Leute machen, noch in den Schulen, noch in der Stadt;
13 sie können dir auch nicht dartun dasjenige, um was sie mich jetzt verklagen.
14 Ich bekenne dir aber dieses, daß ich nach dem Wege, den sie eine Sekte heißen, also diene dem Gott der Väter. und glaube allem dem, das in dem Gesetz und dem, das bei den Propheten geschrieben ist;
15 und habe eine Hoffnung an Gott, auf welche auch diese selbst warten, daß eine Auferstehung der Toten zukünftig sei, beide der Gerechten und Ungerechten.
16 Bei diesem aber übe ich auch mich selbst, ein unanstößiges Gewissen zu haben gegen Gott und die Menschen allezeit.
17 Aber über mehrere Jahre bin ich angekommen, Almosen zu tun an meiner Nation und Opfer;
18 wobei mich angetroffen haben, da ich mich reinigen ließ im Tempel, nicht mit Mannschaft noch mit einem Getümmel,
19 nur etliche Juden von Asien, welche vor dir zugegen sein sollten und Klage führen, so sie etwas zu mir hätten.
20 Oder diese selbst sollen sagen, was Unrecht sie an mir gefunden haben, da ich vor dem Rat stand,
21 als um dieser einzigen Stimme willen, da ich geschrieen, als ich unter ihnen stand: Von wegen der Auferstehung der Toten werde Ich heute von euch gerichtet.
22 Da aber Felix dieses hörte, zog er sie auf, da er das, was den Weg betrifft, fast wohl wußte, und sprach: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, so will ich mich eures Han dels erkundigen;
23 und befahl dem Hauptmann, man sollte ihn in acht nehmen und ihm Ruhe lassen und niemand von seinen Angehörigen wehren, ihm zu dienen [oder zu ihm zu kommen] .
24 Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit Drusilla, dem Weibe, die eine Jüdin war, und ließ Paulus fordern und hörte ihn von dem Glauben an Christum.
25 Da er aber redete von der Gerechtigkeit und Enthaltung und dem künftigen Gericht, erschrak Felix und antwortete: Für diesmal gehe hin; wenn ich aber gelegene Zeit bekomme, will ich dich lassen herrufen;
26 er hoffte aber zugleich, daß ihm von Paulus sollte Geld gegeben werden [daß er ihn losgäbe] ; darum er ihn auch mehrmals fordern ließ und besprach sich mit ihm.
27 Da aber zwei Jahre um waren, bekam Felix einen Nachfolger, Porcius Festus; Felix aber wollte den Juden einen Gefallen tun und ließ Paulus hinter sich gefangen.
1 Da nun Festus die Landvogtei antrat, zog er nach drei Tagen hinauf gen Jerusalem von Cäsarea.
2 Es erschienen aber vor ihm der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden wider Paulus und sprachen ihm zu
3 und baten um Gunst wider ihn, daß er ihn fordern ließe gen Jerusalem; und machten einen Hinterhalt, daß sie ihn unterwegs umbrächten.
4 Da antwortete Festus, Paulus würde behalten zu Cäsarea, Er aber wolle geschwind abreisen;
5 welche nun unter euch können, sprach er, die mögen mit hinabzie hen, wenn etwas an dem Manne ist, und ihn verklagen.
6 Da er aber unter ihnen nicht mehr denn acht oder zehn Tage zuge bracht hatte, zog er hinab gen Cäsarea, und des folgenden Tages setzte er sich auf den Richtstuhl und hieß Paulus holen.
7 Da er aber herbeikam, traten um her die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele schwere Klagen wider Paulus, die sie nicht vermochten zu beweisen,
8 als er sich verantwortete: Weder am Gesetz der Juden noch an dem Tempel noch an dem Kaiser habe ich etwas gesündigt.
9 Festus aber wollte den Juden einen Gefallen tun und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinaufgehen gen Jerusalem und daselbst dieser (Dinge) halber dich vor mir richten lassen?
10 Paulus sprach: Vor dem Richtstuhl des Kaisers stehe ich, da muß ich mich lassen richten. Den Juden habe ich kein Leid getan, wie auch Du ziemlich wohl erkennst.
11 Denn wenn ich Unrecht habe und etwas gehandelt, das des Todes wert ist, so weigere ich mich nicht zu sterben. Wenn aber der keines ist, warum diese mich verklagen, so kann niemand mich ihnen zulieb hingeben. An den Kaiser appelliere ich.
12 Da besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: An den Kaiser hast du appelliert; zum Kaiser sollst du ziehen.
13 Da aber etliche Tage verflossen waren, langten Agrippa, der König, und Bernice zu Cäsarea an, Festus zu empfangen.
14 Und da sie mehrere Tage daselbst zubrachten, legte Festus dem König den Handel von Paulus vor und sprach: Es ist ein Mann von Felix hinterlassen gefangen,
15 um welches willen, da ich gen Jerusalem kam, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden erschienen und ein Urteil wider ihn begehrten.
16 Welchen ich antwortete, es sei bei den Römern nicht der Brauch, einen Menschen jemand zulieb hinzugeben [umzubringen] , ehe denn der Verklagte die Kläger unter dem Ge sicht habe und Raum zur Verantwortung bekommt der Beschuldigung halber.
17 Da sie nun hier zusammenkamen, machte ich keinen Aufschub, setzte mich des folgenden Tages auf den Richtstuhl und hieß den Mann vorführen;
18 von welchem die Verkläger, da sie auftraten, keine Sache anbrachten von denen, die Ich vermutete.
19 Etliche Fragen aber hatten sie gegen ihn von ihrer besonderen Religion und von einem Jesu, der gestorben sei, von welchem Paulus sagte, er lebe.
20 Da Ich aber mich in das Fragen von diesem nicht zu finden wußte, sprach ich, ob er wollte gen Jerusalem reisen und sich daselbst dieser (Dinge) wegen lassen richten.
21 Da aber Paulus sich darauf berief, daß er auf die Erkenntnis seiner Majestät behalten würde, hieß ich ihn behalten, bis daß ich ihn zum Kaiser sende.
22 Agrippa sprach zu Festus: Ich möchte auch selber den Menschen gerne hören. Er sprach: Morgen sollst du ihn hören.
23 Des folgenden Tages nun, als Agrippa und Bernice mit großem Gepränge kamen, und sie in den Hörsaal gingen, beides mit den Obersten und den vornehmsten Männern der Stadt, und Festus es befahl, ward Paulus hergeführt.
24 Und Festus spricht: König Agrippa und alle ihr Männer, die ihr mit uns hier seid, ihr sehet diesen, um welchen alle die Menge der Juden mich angegangen hat, beides zu Jerusalem und allhier, und schrieen, er sollte nicht mehr leben.
25 Ich aber, da ich vernahm, daß er nichts getan hatte, das des Todes wert sei, und dazu dieser selbst an seine Majestät appellierte, habe ich beschlossen, ihn zu senden.
26 Von welchem ich nichts Gewisses habe, dem Herrn zu schreiben; darum habe ich ihn hervorgeführt vor euch, und allermeist vor dich, König Agrippa, damit ich nach geschehener Untersuchung haben möge, was ich schreibe.
27 Denn es kommt mir ungereimt vor, einen Gefangenen zu schicken und nicht auch die Ursachen wider ihn zu berichten.
1 Agrippa sprach zu Paulus: Es wird dir gestattet, für dich zu reden. Da verantwortete sich Paulus und reckte die Hand aus:
2 Wegen alles dessen, weswegen ich von den Juden angeklagt werde, König Agrippa, halte ich mich für glücklich, daß ich vor dir mich heute zu verantworten habe;
3 allermeist da du ein Kenner bist von allen Gebräuchen und Fragen bei den Juden. Darum bitte ich dich, du wollest mich langmütig anhören.
4 Zwar meinen Lebenswandel von Jugend auf, wie er von Anfang sich verhielt unter meiner Nation zu Jerusalem, wissen alle Juden,
5 (als) die mich vorhin von der ersten Zeit her kennen, wenn sie Zeugnis geben wollen, daß ich nach der schärfsten Sekte unserer Religion gelebt habe (als) ein Pharisäer;
6 und wirklich stehe ich (da als einer, der) Aber der Hoffnung der von Gott an unsere Väter ergangenen Verheißung gerichtet (wird);
7 zu welcher unser zwölffaches Geschlecht, da es mit Anhalten Tag und Nacht dient, zu gelangen hofft; dieser Hoffnung halber werde ich, König Agrippa, von den Juden beschuldigt.
8 Warum wird es für ein Abenteuer bei euch geachtet, ob Gott Tote auferweckt?
9 Ich habe zwar bei mir selbst gemeint, gegen den Namen Jesu von Nazareth müßte ich viel Widriges verüben,
10 welches ich auch getan habe zu Jerusalem, und viele der Heiligen habe Ich in Gefängnisse verschlossen, da ich die Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte; und wenn sie umgebracht wurden, hieß ich es gut;
11 und wenn ich sie in allen Schulen oft abstrafte, nötigte ich sie zu lästern; und war überaus unsinnig auf sie, verfolgte sie auch bis in die auswärtigen Städte.
12 Wobei ich, als ich gen Damaskus reiste, mit Vollmacht und Befehl von den Hohenpriestern,
13 mitten am Tage, auf dem Wege, sah, König, vom Himmel über den Glanz der Sonne mich umleuchten ein Licht und die, so mit mir reisten.
14 Da wir aber alle zur Erde niederfielen, hörte ich eine Stimme, die zu mir redete in hebräischer Sprache: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist dir etwas Schweres, gegen die Stachel hinauszuschlagen.
15 Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Er sprach: Ich bin Jesus, den Du verfolgst. Aber stehe auf und tritt auf deine Füße.
16 Denn dazu bin ich dir erschienen, dich zu bestellen zu einem Diener und Zeugen dessen, was du gesehen hast, und weshalb ich dir erscheinen werde,
17 und werde dich erretten von dem Volk und den Nationen, unter welche jetzt Ich dich sende,
18 aufzutun ihre Augen, sie zu bekehren von der Finsternis ins Licht und der Gewalt des Satans zu Gott, daß sie empfangen Erlassung der Sünden und ein Erbteil unter denen, die geheiligt sind, durch den Glauben an mich.
19 Daher, König Agrippa, ward ich dem himmlischen Gesicht nicht ungehorsam,
20 sondern denen zu Damaskus zuerst und Jerusalem und in alle Ge gend Judäas und den Nationen verkündigte ich, daß sie Buße täten und sich bekehrten zu Gott und täten würdige Werke der Buße.
21 Um dieser (Dinge) willen haben mich die Juden in dem Tempel ge griffen und unterstanden, mich zu töten.
22 Da es nun Gott gefügt hat, daß man mir beigesprungen ist, so stehe ich bis auf diesen Tag und zeuge beiden, dem Kleinen und dem Großen, und sage nichts außer dem, das beide, die Propheten geredet haben, daß es geschehen werde, und Mose;
23 ob Christus sollte leiden, ob (er als) der erste aus der Auferstehung der Toten ein Licht verkündigen wird dem Volk und den Nationen.
24 Da er aber dieses zur Verantwortung gab, sprach Festus mit lauter Stimme: Du bist unsinnig, Paulus; das viele Wissen verrückt dir die Sinnen.
25 Er sprach: Ich bin nicht unsinnig, vortrefflichster Festus, sondern ich bringe wahrhaftige und vernünftige Worte vor.
26 Denn es weiß von diesen (Dingen) der König, zu welchem ich auch mit Freudigkeit rede; denn ich glaube nicht, daß ihm irgend etwas von diesen (Dingen) verborgen sei. Denn solches ist nicht in einem Winkel getrieben worden.
27 Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, daß du glaubst.
28 Agrippa aber sprach zu Paulus: (Es fehlt) wenig, du beredest mich, ein Christ zu werden.
29 Paulus sprach: Ich wünschte vor Gott, (es fehle) an wenig und auch an viel, daß nicht allein Du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden wie Ich bin; ausgenommen diese Bande.
30 Und da er dieses gesagt, stand der König auf und der Landvogt und Bernice und die mit ihnen saßen.
31 Und sie gingen auf die Seite, redeten miteinander und sprachen: Dieser Mensch treibt nichts, das des Todes oder der Bande wert sei.
32 Agrippa aber sprach zu Festus: Dieser Mensch hätte können losgelassen werden, wenn er nicht an den Kaiser appeliert hätte.
1 Da es aber beschlossen war, daß man nach Italien hinschif fen sollte, übergab er Paulus und etliche andere Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von der kaiserlichen Schar.
2 Da wir aber in ein adramyttisches Schiff traten, welches durch die Gegenden bei Asien schiffen sollte, so fuhren wir ab, und es war mit uns Aristarchus, ein Mazedonier von Thessalonich.
3 Des andern Tages kamen wir gen Sidon; und Julius verfuhr leutselig mit Paulus und erlaubte ihm, zu den Freunden zu gehen und zu bekommen, was ihn zu versorgen diente.
4 Von dannen stießen wir ab und schifften unter Cypern hin, darum daß die Winde entgegen waren.
5 Und da wir durch das Meer bei Cilicien und Pamphylien geschifft, kamen wir gen Myra in Lycien.
6 Allda traf der Hauptmann ein alexandrinisches Schiff an, das nach Italien schiffte, und brachte uns darauf.
7 Da wir aber in vielen Tagen langsam schifften und kaum gen Knidus kamen, fuhren wir, da der Wind uns nicht hinanließ, unter Kreta hin bei Salmone;
8 und kaum, da wir vorüber strichen, kamen wir an einen Ort, der heißt Schönhafen, dabei war nahe die Stadt Lasäa;
9 da aber viel Zeit vergangen und nunmehr gefährlich war zu schiffen, darum daß auch die Fasten schon vorüber war, warnte Paulus
10 und sprach zu ihnen: Ihr Männer, ich sehe, es werde die Schiffahrt mit Ungemach und großem Verlust nicht nur der Ladung und des Schiffes, sondern auch unseres Lebens abgehen.
11 Aber der Hauptmann gab dem Schiffmann und dem Schiffherrn mehr Gehör als dem, was von Paulus gesagt ward.
12 Und da der Hafen unbequem war zu wintern, rieten die meisten dazu, daß man von dannen abfahren sollte, ob sie könnten gelangen gen Phönix zu wintern, welches ist ein Hafen in Kreta, der sieht gegen Südwest und gegen Nordwest.
13 Als aber der Südwind daher wehte, meinten sie, sie hätten ihren Vorsatz erhalten und erhoben sich und strichen nahe an Kreta hin.
14 Nicht lange aber darnach stieß dawider ein Sturmwind, der heißt Levanter.
15 Da aber das Schiff fortgerissen ward und dem Winde nicht entge genlaufen konnte, gaben wir's dahin und fuhren (also)
16 Da wir aber unter eine kleine In sel liefen, die Klauda hieß, vermochten wir kaum des Nachens mächtig zu werden;
17 den hoben sie auf und bedienten sich der Hilfe und banden das Schiff von unten her. Und da sie fürchteten, sie möchten auf die Syrte verfallen, ließen sie das große Segel nieder und fuhren also.
18 Da wir aber heftiges Ungewitter erlitten, da taten sie des nächsten Tages einen Auswurf;
19 am dritten Tage warfen wir mit unseren Händen hin die Gerätschaft des Schiffes;
20 und da weder Sonne noch Sterne in mehreren Tagen erschienen und nicht ein geringes Ungewitter auf uns lag, so ging vollends alle Hoffnung aus, daß wir davonkommen würden.
21 Da man aber viel ungegessen blieb, da trat Paulus mitten unter ihnen hin und sprach: Man sollte zwar, o ihr Männer, mir gehorcht und nicht von Kreta aufgebrochen und dieses Ungemach und Schaden erspart haben.
22 Und nun ermahne ich euch, daß ihr gutes Muts seid; denn keine Seele unter euch wird umkommen, ohne das Schiff.
23 Denn diese Nacht stand bei mir ein Engel Gottes, des ich bin, dem ich auch diene,
24 und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus; du mußt dich dem Kaiser darstellen; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir schiffen.
25 Darum seid gutes Muts, ihr Männer; denn ich glaube Gott, es werde also sein, wie mir gesagt worden ist.
26 Wir müssen aber an eine Insel hinfahren.
27 Als aber die vierzehnte Nacht kam, da wir in dem adriatischen Meer herumgetrieben wurden, wähnten um die Mitternacht die Schiffsleute, es käme ihnen ein Land nahe;
28 und da sie den Bleiwurf senkten, fanden sie zwanzig Klafter; da sie aber ein wenig von dannen waren und den Bleiwurf abermals senkten, fanden sie fünfzehn Klafter.
29 Und weil sie fürchteten, wir möchten an rauhe Örter geraten, warfen sie hinten vom Schiff vier Anker und wünschten, daß es Tag würde.
30 Da aber die Schiffsleute die Flucht suchten aus dem Schiff und den Nachen niederließen in das Meer unter dem Vorwand, als ob sie vorne auf dem Schiff wollten Anker werfen,
31 sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Kriegsknechten: Wenn nicht diese in dem Schiffe bleiben, so könnt Ihr nicht davonkommen.
32 Da hieben die Kriegsknechte die Seile des Nachens ab und ließen ihn wegfallen.
33 Bis es aber tagen wollte, ermahnte Paulus alle, daß sie Speise nähmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, daß ihr wartet und ungegessen bleibt und nichts zu euch genommen abt.
34 Darum ermahne ich euch, Speise zu nehmen; denn dies ist zu eurer Erhaltung gehörig; denn es wird von euer keinem ein Haar vom Haupt entfallen.
35 Und da er das gesagt und Brot genommen, dankte er Gott vor allen und brach's und fing an zu essen.
36 Da wurden sie alle gutes Muts und nahmen auch Speise zu sich.
37 Es waren aber unser auf dem Schiff alle die Seelen zweihundertundsechsundsiebzig.
38 Und da sie sich satt gegessen hatten, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer.
39 Da es aber Tag ward, kannten sie das Land nicht; eines Meerbusens aber wurden sie gewahr, der hatte ein Ufer; dahin wurden sie Rats, wo möglich das Schiff hinzutreiben.
40 Und sie machten die Anker los und ließen es in das Meer und machten zugleich die Bande der Ruder auf; sie steckten auch das kleine Segel auf und trachteten mit dem Wind an das Ufer.
41 Da sie aber an einen Ort gerieten, der zu beiden Seiten Meer hatte, stießen sie mit dem Schiff an; und das Vorderteil setzte sich fest und blieb unbewegt; aber das Hinterteil ward zerrissen von der Gewalt der Wellen.
42 Da wurden die Kriegsknechte Rats, die Gefangenen zu töten, damit niemand hinausschwömme und entflöhe.
43 Aber der Hauptmann wollte Paulus erhalten und wehrte ihrem Rat schlag und hieß, die da schwimmen konnten, zuerst hinausspringen und an das Land entgehen,
44 und die übrigen teils auf Brettern, teils auf etlichem, das vom Schiff war. Und also geschah es, daß alle erhalten zu Lande kamen.
1 Und da wir so auskamen, da erkannten wir, daß die Insel Malta hieß.
2 Die Barbaren aber erzeigten uns ungemeine Leutseligkeit. Denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf um des eingefallenen Regens und um der Kälte willen.
3 Da aber Paulus einige Menge Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam eine Otter von der Hitze und hängte sich an seine Hand.
4 Als aber die Barbaren sahen das Tier an seiner Hand hangen, spra chen sie untereinander: In allewege ist dieser Mensch ein Mörder, welchen die Rache, nachdem er dem Meer entgangen ist, nicht hat leben lassen.
5 Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und widerfuhr ihm nichts Übles;
6 Sie aber warteten, daß er einen Brand bekommen oder plötzlich tot niederfallen würde. Da sie aber lange warteten und sahen, daß ihm kein Ungemach zustieß, wandten sie sich und sprachen, er wäre ein Gott.
7 Es hatte aber in derselben Gegend der Vornehmste von der Insel mit Namen Publius liegende Güter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundwillig.
8 Es geschah aber, daß der Vater des Publius mit einem starken Fieber und Ruhr behaftet darniederlag; zu dem ging Paulus hinein und betete und legte ihm die Hände auf und heilte ihn.
9 Da nun dieses geschehen, kamen auch die übrigen, die Krankheiten hatten auf der Insel, herzu und wurden gesund.
10 Und sie taten uns viele Ehrenbezeugungen an, und da wir abfuhren, luden sie auf, was dienlich war.
11 Nach drei Monaten aber schifften wir aus auf einem alexandrinischen Schiffe, das auf der Insel gewintert hatte, das hatte zum Wappen die Zwillinge;
12 und da wir gen Syrakus kamen, blieben wir da drei Tage.
13 Von dannen fuhren wir herum und langten zu Regium an, und nach einem Tag, da ein Südwind sich ereignete, kamen wir des zweiten Tages gen Puteoli.
14 Da trafen wir Brüder an und blieben auf ihr Zureden da sieben Tage; und also kamen wir gen Rom.
15 Von dannen kamen die Brüder, da sie von uns hörten, heraus uns entgegen bis gen Appifor und Tretabern. Da die Paulus sah, dankte er Gott und faßte eine Zuversicht.
16 Da wir aber ankamen zu Rom, ward Paulus erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Kriegsknecht, der ihn hütete.
17 Es geschah aber nach drei Tagen, daß er zusammenrief die Vornehmsten, die da waren, unter den Juden. Da dieselben zusammenkamen, sprach er zu ihnen: Ihr Männer (und) Brüder, Ich bin, ohne daß ich dem Volk oder den väterlichen Sitten das Geringste zuwidergetan hätte, gefangen von Jerusalem übergeben in der Römer Hände;
18 welche nach einer Untersuchung mich loslassen wollten, dieweil keine Ursache des Todes an mir war.
19 Da aber die Juden wirdersprachen, ward ich genötigt, an den Kaiser zu appellieren; nicht als hätte ich etwas wider mein Volk zu klagen.
20 Um dieser Ursache willen nun habe ich euch ersucht zu sehen und anzusprechen; denn von wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben.
21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nichts Schriftliches deinethalben empfangen aus Judäa, und es ist auch niemand von den Brüdern hergekommen, der etwas Böses von dir vermeldet oder geredet hätte.
22 Wir wollen aber gern von dir hören, was du hältst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß sie allenthalben Widerspruch leidet.
23 Sie bestimmten ihm aber einen Tag und kamen ihrer mehrere zu ihm in die Herberge, welchen er auslegte und bezeugte das Reich Gottes und legte ihnen den Beweis von Jesu vor, beides aus dem Gesetz Moses und den Propheten, vom Morgen bis an den Abend.
24 Und etliche fielen dem bei, was gesagt ward; etliche aber glaubten nicht.
25 Da sie aber untereinander mißhellig waren, nahmen sie Urlaub, als Paulus ein einziges Wort sagte: Wohl hat der heilige Geist geredet durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vätern
26 und gesprochen: Gehe hin zu diesem Volk und sprich: Mit Ohren werdet ihr's hören und nicht verstehen; und mit Augen werdet ihr's sehen und nicht gewahr werden.
27 Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie zugehalten; auf daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, daß ich sie heilte.
28 So sei es denn euch kund, daß den Nationen gesandt ist das Heil Gottes; Sie werden's auch hören.
29 Und da er dieses sagte, gingen die Juden fort und hatten unter sich selbst viel Fragens.
30 Er blieb aber zwei ganze Jahre in einem eigenen Bestand (Mietswohnung) und nahm auf alle, die bei ihm einkehrten,
31 predigte das Reich Gottes und trieb die Lehre von dem Herrn Jesu Christo mit aller Freudigkeit unverhindert.