1 Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes.
2 Wie geschrieben steht in Jesaja dem Propheten: Siehe ich sende meinen Botschafter vor deinem Angesicht her, der zurichten wird deinen Weg vor dir;
3 es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn; machet seine Steige richtig!
4 so kam Johannes und taufte in der Wüste und predigte eine Bußtaufe zur Erlassung der Sünden.
5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle von Jerusalem; und ließen sich von ihm taufen im Jordanfluß, unter Bekenntnis ihrer Sünden.
6 Es war aber Johannes bekleidet mit Kamelhaaren und mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden und aß Heuschrecken und wilden Honig.
7 Und er predigte und sprach: Es kommt nach mir, der stärker ist als ich, dem ich nicht genugsam bin, daß ich gebückt den Riemen seiner Schuhe auflöse.
8 Ich habe euch zwar mit Wasser getauft; Er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
9 Und es begab sich in denselben Tagen, daß Jesus von Nazareth im galiläischen Land kam und ließ sich taufen von Johannes in den Jordan.
10 Und alsbald stieg er herauf aus dem Wasser und sah, daß die Him mel aufrissen und der Geist gleichwie eine Taube herabstieg auf ihn;
11 und eine Stimme geschah aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
12 Und bald trieb ihn der Geist hinaus in die Wüste;
13 und er war allda in der Wüste vierzig Tage und ward versucht von dem Satan und war bei den Tieren; und die Engel dienten ihm.
14 Nachdem aber Johannes überantwortet war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium des Reiches Gottes
15 und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes hat sich genähert. Tut Buße und glaubet dem Evangelium.
16 Da er aber an dem Galiläischen Meer wandelte, sah er Simon und Andreas, seinen, des Simons Bruder, daß sie das Netz warfen auf dem Meer; denn sie waren Fischer.
17 Und Jesus sprach zu ihnen: Gehet mir nach, so will ich machen, daß ihr Menschenfischer werdet.
18 Und alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.
19 Und da er von dannen ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie auch sie in dem Schiff die Netze zurechtmachten; und alsbald berief er sie;
20 und sie verließen ihren Vater Zebedäus in dem Schiff mit den Taglöhnern und gingen fort ihm nach.
21 Und sie ziehen zu Kapernaum ein; und alsbald an den Sabbaten ging er in die Schule und lehrte.
22 Und sie entsetzten sich über sei ner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.
23 Und es war in ihrer Schule ein Mensch mit einem unreinen Geist; und er fing ein Geschrei an
24 und sprach: Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesu von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu verderben. Ich kenne dich, wer du bist, der Heilige Gottes.
25 Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm
26 Und der unreine Geist riß ihn und schrie mit großer Stimme und fuhr aus von ihm.
27 Und es erstaunten alle, also daß sie sich untereinander befragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist diese, daß er mit Gewalt auch den unreinen Geistern gebietet, und sie gehorchen ihm?
28 Es kam aber sein Gerücht bald aus in die ganze umliegende Gegend Galiläas.
29 Und bald gingen sie aus der Schule und kamen in das Haus Simons und Andreas', mit Jakobus und Johannes.
30 Und die Schwiegermutter Simons lag am Fieber darnieder; und alsbald sagen sie ihm von ihr.
31 Und er trat hinzu und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand faßte; und das Fieber verließ sie alsbald, und sie diente ihnen.
32 Am Abend aber, da die Sonne unterging, trugen sie zu ihm alle, die sich übel befanden, und die Besessenen;
33 und die Stadt war ganz beieinander vor der Tür.
34 Und er heilte viele, die sich übel befanden an mancherlei Krankheiten; und er trieb viele Teufel (Dämonen) aus und ließ die Teufel (Dämonen) nicht reden, denn sie kannten ihn.
35 Und frühe, da es noch lange Nacht war, stand er auf und ging aus und verfügte sich beiseite in eine wüste Stätte und betete daselbst.
36 Und Simon und die mit ihm waren setzten ihm nach;
37 und da sie ihn fanden, sprechen sie zu ihm: Jedermann sucht dich.
38 Und er spricht zu ihnen: Laßt uns in die Städtlein nacheinander gehen, auf daß ich auch daselbst predige; denn dazu bin ich gekommen.
39 Und er predigte in ihren Schulen in ganz Galiläa und trieb die Teufel (Dämonen) aus.
40 Und es kommt zu ihm ein Aussätziger, der bat ihn und kniete vor ihm und sprach zu ihm: Wenn du willst, so kannst du mich reinigen.
41 Und es jammerte Jesum, und reckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will; sei gereinigt.
42 Und als er es sagte, ging der Aus satz alsbald von ihm weg, und er ward rein.
43 Und er band es ihm scharf ein und schickte ihn alsbald fort
44 und spricht zu ihm: Siehe zu, daß du niemand nichts sagest, sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere deiner Reinigung wegen, was Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
45 Er aber, da er hinaus kam, fing an, vieles auszurufen und die Sache ruchbar zu machen, also daß er nicht mehr konnte öffentlich in eine Stadt hineingehen, sondern er war draußen in wüsten Örtern, und sie kamen zu ihm von allen Enden.
1 Und er ging wiederum ein zu Kapernaum über (etliche) Tage; und man hörte, daß er im Hause sei.
2 Und es versammelten sich [alsbald] viele, also daß auch vor der Tür nicht mehr Raum war, und er sagte ihnen das Wort.
3 Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gichtbrüchigen, von vieren getragen.
4 Und da sie nicht konnten nahe zu ihm kommen vor dem Volk, deckten sie das Dach auf, wo er war, und brachen durch und ließen das Bettlein hinab, auf welchem der Gichtbrüchige lag.
5 Da aber Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Sohn, erlassen sind dir deine Sünden.
6 Es waren aber etliche der Schriftgelehrten, die saßen allda und gedachten in ihren Herzen:
7 Was redet dieser also Lästerungen? Wer kann Sünden erlassen, denn Einer, (nämlich) Gott?
8 Und alsbald erkannte Jesus in seinem Geist, daß dieselben also bei sich gedenken, und sprach zu ihnen: Was gedenket ihr dieses in euren Herzen?
9 Welches ist leichter, zu sagen zu dem Gichtbrüchigen: Erlassen sind dir die Sünden, oder zu sagen: Stehe auf, und nimm dein Bettlein und wandle?
10 Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Macht hat, Sünden zu erlassen auf der Erde, spricht er zu dem Gichtbrüchigen:
11 Dir sage ich, stehe auf, nimm dein Bettlein und gehe in dein Haus.
12 Und er stand alsbald auf und nahm das Bettlein und ging hinaus vor allen, also daß sich alle entsetzten und priesen Gott und sprachen: So haben wir es niemals gesehen.
13 Und er ging wiederum hinaus an das Meer; und alles Volk kam zu ihm, und er lehrte sie.
14 Und da er vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, über dem Zollwesen sitzen, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und er stand auf und folgte ihm nach.
15 Und es begab sich, als er zu Tisch saß in seinem Hause, da setzten sich viele Zöllner und Sünder zu Tisch mit Jesu und seinen Jüngern. Denn ihrer waren viele, und sie folgten ihm nach.
16 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer, da sie sahen, daß er mit den Zöllnern und Sündern aß, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt und trinkt er mit den Zöllnern und Sündern?
17 Und da es Jesus hörte, spricht er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.
18 Und die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasteten; und sie kommen und sprechen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und die der Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht?
19 Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitleute, indem der Bräutigam bei ihnen ist, fasten? Solange sie den Bräutigam bei sich haben, können sie nicht fasten.
20 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen ist, und dann werden sie fasten an demselben Tage.
21 Niemand flickt einen Lappen von einem ungewalkten Stück auf ein altes Kleid; sonst trennt sich der neue Fleck vom Alten, und es gibt einen ärgeren Riß.
22 Und niemand faßt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche werden verderbt, sondern neuen Wein muß man in neue Schläuche fassen.
23 Und es begab sich, da er hindurchging an den Sabbaten durch die Saat, und seine Jünger fingen an, einen Weg zu machen, und rauften die Ähren aus.
24 Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe, was tun sie an den Sabbaten, das nicht erlaubt ist?
25 Und Er sprach zu ihnen: Habt ihr niemals gelesen, was David tat, da er es bedurfte und ihn hungerte samt denen, die bei ihm waren?
26 Wie ging er in das Haus Gottes um die Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und aß die Schaubrote, die niemand essen darf als die Priester, und gab auch denen, die bei ihm waren?
27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen geworden, nicht der Mensch um des Sabbats willen.
28 Also ist der Sohn des Menschen ein Herr auch des Sabbats.
1 Und er ging abermals in die Schule, und es war da ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand,
2 und sie hielten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen möchten.
3 Und er spricht zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Richte dich auf und komm hervor.
4 Und er spricht zu ihnen: Darf man am Sabbat Gutes oder Böses tun, die Seele erhalten oder töten? Sie aber schwiegen stille.
5 Und er sah sie umher an mit Zorn und betrübte sich über der Verstokkung ihres Herzens und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und seine Hand ward wieder zurechtgebracht.
6 Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald mit den Herodianern einen Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.
7 Und Jesus entwich mit seinen Jüngern an das Meer; und eine große Menge von Galiläa folgte ihm; und von Judäa,
8 und von Jerusalem und von Idumäa und jenseits des Jordans, und die um Tyrus und Sidon, eine große Menge, da sie hörten alles, was er tat, kamen sie zu ihm.
9 Und er sagte seinen Jüngern, daß immer ein Schifflein für ihn sollte da sein, um des Volkes willen, daß sie ihn nicht drängten.
10 Denn er heilte viele, also daß alle, die geplagt waren, auf ihn hinfielen, auf daß sie ihn anrührten.
11 Und die unreinen Geister, wenn sie ihn sahen, fielen vor ihm hin und schrieen und sprachen: Du bist der Sohn Gottes.
12 Und er bedrohte sie sehr, daß sie ihn nicht offenbar machten.
13 Und er geht auf den Berg und ruft zu sich, welche er selbst wollte; und sie gingen zu ihm hin.
14 Und er machte zwölf, daß sie bei ihm sein sollten, und daß er sie aussendete, zu predigen
15 und Macht zu haben, die Krankheiten zu heilen und die Teufel (Dämonen) auszutreiben;
16 und er legte dem Simon den Namen Petrus bei;
17 und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus; und legte ihnen die Namen bei: Boanerges, das ist Donnerssöhne;
18 und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, des Alphäus Sohn, und Thaddäus und Simon von Kana
19 und Judas Ischarioth, der ihn auch verriet
20 Und sie kamen nach Hause; und es kommt abermals ein Haufe zusammen, also daß sie nicht einmal das Brot essen konnten.
21 Und da es die Seinigen hörten, gingen sie heraus, ihm Einhalt zu tun. Denn sie sprachen: Er ist außer sich selbst gekommen.
22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen: Er hat den Beelzebub, und durch den Obersten der Teufel (Dämonen) treibt er die Teufel (Dämonen) aus.
23 Und er rief sie herzu und sprach in Gleichnissen zu ihnen: Wie kann Satan den Satan austreiben?
24 Und wenn ein Reich gegen sich selbst zerteilt ist, so kann dasselbe Reich nicht bestehen
25 und wenn ein Haus gegen sich selbst zerteilt ist, so kann dasselbe Haus nicht bestehen;
26 und wenn der Satan wider sich selbst aufgestanden und zerteilt ist, so kann er nicht bestehen, sondern es ist aus mit ihm.
27 Niemand kann das Gerät des Starken, da er in dessen Haus hineingeht, wegrauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, worauf er dann sein Haus berauben wird.
28 Amen ich sage euch, alle Sünden werden erlassen werden den Men schenkindern, auch die Lästerungen, soviel sie Lästerungen begehen;
29 wer aber eine Lästerung begeht wider den Heiligen Geist, hat keine Erlassung in Ewigkeit, sondern er ist schuldig einer ewigen Sünde.
30 Weil sie sagten: Einen unreinen Geist hat er.
31 So kamen nun seine Brüder und Mutter, und sie standen draußen und sandten zu ihm und riefen ihm.
32 Und es saß ein Haufe um ihn herum. Sie sprachen aber zu ihm: Siehe deine Mutter und deine Brüder draußen suchen dich.
33 Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter oder meine Brüder?
34 Und er sah rings herum auf die, so um ihn herum saßen, und sprach: Siehe, meine Mutter und meine Brüder.
35 Denn wer den Willen Gottes tut, dieser ist mein Bruder und meine Schwester und Mutter.
1 Und er fing abermals an, zu lehren an dem Meer; und es versammelte sich zu ihm viel Volks, also daß er in das Schiff trat und auf dem Meer saß; und alles Volk war an dem Meer auf dem Lande.
2 Und er lehrte sie in Gleichnissen vieles und sprach zu ihnen in seiner Lehre:
3 Höret zu. Siehe, es ging der Sämann aus zu säen.
4 Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf.
5 Anderes fiel auf das Felsige, wo es nicht genug Erde hatte; und es ging bald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte;
6 da aber die Sonne aufging, ward es versengt; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es.
7 Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen kamen empor und erstickten es, und es gab keine Frucht.
8 Und anderes fiel auf das gute Land und gab Frucht, die empor kam und wuchs und brachte etliches dreißigfältig und etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig.
9 Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre.
10 Da er aber allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen, um das Gleichnis.
11 Und er sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, zu erkennen das Geheimnis des Reiches Gottes; jenen aber, die draußen sind, widerfährt es alles in Gleichnissen;
12 auf daß sie sehend sehen und nicht sehen; und hörend hören und nicht verstehen; auf daß sie nicht etwa umkehren und die Sünden ihnen erlassen werden.
13 Und er spricht zu ihnen: Wisset ihr dieses Gleichnis nicht? Wie werdet ihr denn alle die Gleichnisse erkennen?
14 Der Sämann sät das Wort.
15 Diese sind's aber, die an dem Wege sind, wo das Wort gesät wird, und, wenn sie es hören, der Satan geschwind kommt und das Wort wegnimmt, das in ihren Herzen gesät war.
16 Also auch die sind's, die auf die felsigen Orte besät werden, die, wenn sie das Wort hören, es alsbald mit Freuden annehmen,
17 und sie haben nicht Wurzel in ihnen, sondern halten sich eine Zeitlang; hernach wenn es Drangsal oder Verfolgung um des Wortes willen gibt, ärgern sie sich alsbald.
18 Und diese sind's, die unter die Dornen besät werden, die das Wort hören,
19 und die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums und die Begierde nach den übrigen Dingen gehen hinein und ersticken das Wort, und es kommt um die Frucht.
20 Und diese sind's, die auf das gute Land besät sind, die das Wort hören und annehmen und Frucht tragen, etliches dreißigfältig und etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig.
21 Und er sprach zu ihnen: Kommt auch die Kerze, daß sie unter das Kornmaß oder unter die Bank gesetzt werde? nicht, daß sie auf den Leuchter hingesetzt werde?
22 Denn es ist nichts Verborgenes, das nicht offenbar werden solle; und ist nichts verborgen worden anders, als daß es zum Vorschein komme.
23 Hat jemand Ohren zu hören, so höre er.
24 Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret. Mit welchem Maß ihr messet, wird man euch messen, und man wird zugeben euch, die ihr höret.
25 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden; und wer da nicht hat, von dem wird auch das, was er hat, weggenommen werden.
26 Und er sprach: Also hat sich das Reich Gottes, als wenn ein Mensch den Samen aufs Land wirft
27 und schläft und steht auf Nacht und Tag, und der Same geht auf und wächst auf, da er es selbst nicht weiß.
28 Denn aus eigenem Trieb bringt die Erde zuerst das Gras, darnach die Ähre, darnach den vollen Weizen in der Ähre.
29 Wenn sich aber die Frucht ergibt, so schickt er bald die Sichel hin, weil die Ernte sich eingestellt hat.
30 Und er sprach: Wem sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder durch welches Gleichnis sollen wir es vorstellen?
31 Gleichwie ein Senfkorn, wenn das gesät ist auf die Erde, so ist es kleiner als alle Samen, die auf Erden sind;
32 und wenn es gesät ist, so kommt es auf und wird größer denn alle Kohlkräuter und treibt große Zweige, also daß unter seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
33 Und mit viel solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, nachdem sie es hören konnten;
34 ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; besonders aber legte er seinen Jüngern alles aus.
35 Und er spricht zu ihnen jenes Tages, als es Abend ward: Laßt uns hinüberfahren.
36 Und da sie das Volk entlassen hatten, nehmen sie ihn mit, wie er in dem Schiff war; es waren aber auch andere Schifflein bei ihm.
37 Und es erhebt sich ein großer Windwirbel; die Wellen aber schlugen in das Schiff, also daß es schon voll ward.
38 Und Er war hinten im Schiff und schlief an der Hauptlehne. Und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Meister, fragst Du nichts darnach, daß wir umkommen?
39 Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig, halt still. Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille.
40 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so schüchtern? Wie habt ihr keinen Glauben?
41 Und sie fürchteten sich gar sehr und sprachen untereinander: Wer ist denn dieser, daß ihm beide der Wind und das Meer gehorchen?
1 Und sie kamen jenseits des Meers, in das Land der Gadarener.
2 Und als er aus dem Schiff trat, begegnete ihm alsbald aus den Gräbern ein Mensch mit einem unreinen Geist,
3 der die Wohnung in den Gräbern hatte. Und auch mit Ketten konnte ihn niemand binden,
4 indem eroft mit Fesseln und Ketten war gebunden gewesen, und die Ketten von ihm zerrissen und die Fesseln zerrieben worden waren; es konnte ihn auch niemand zähmen;
5 und allezeit nachts und tags war er in den Gräbern und auf den Bergen und schrie und zerschlug sich mit Steinen.
6 Da er aber Jesum sah von ferne, lief er und betete ihn an und schrie mit lauter Stimme und sprach:
7 Was habe ich mit dir zu tun, Jesu, du Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich beschwöre dich bei Gott, daß du mich nicht quälest.
8 Denn er sprach zu ihm: Fahre aus, du unreiner Geist, von dem Menschen.
9 Und er fragte ihn: Wie heißest du? Und er antwortete und sprach: Legion heiße ich, weil unser viel sind.
10 Und er bat ihn sehr, daß er sie nicht aus der Gegend wegtriebe.
11 Es war aber daselbst an dem Berg eine große Herde Schweine auf der Weide;
12 und es baten ihn alle die Teufel und sprachen: Schicke uns unter die Schweine, daß wir in sie fahren;
13 und Jesus erlaubte es ihnen alsbald. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine; und es stürzte sich die Herde den jähen Abhang hinab in das Meer, ihrer aber waren bei zweitausend, und ersoffen im Meer.
14 Die aber die Schweine gehütet hatten, flohen und brachten die Botschaft in die Stadt und in die Dörfer. Und sie gingen heraus, zu sehen, was da geschehen war.
15 Und sie kommen zu Jesu und schauen den Besessenen, daß er saß und bekleidet und bei gutem Verstand war, der die Legion gehabt hatte. Und sie fürchteten sich.
16 Und die es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie es mit dem Besessenen zugegangen war, und von den Schweinen.
17 Und sie fingen an ihn zu bitten, daß er von ihren Grenzen weggehen möchte.
18 Und da er in das Schiff trat, bat ihn der Besessene, daß er möchte bei ihm sein.
19 Und er ließ ihn nicht, sondern spricht zu ihm: Gehe hin in dein Haus zu den Deinen und verkündige ihnen alles, was dir der Herr getan, und wie er sich deiner erbarmt hat.
20 Und er ging hin und fing an auszurufen in den Zehn Städten, wie große Dinge ihm Jesus getan habe. Und jedermann verwunderte sich.
21 Und da Jesus wiederum herüberfuhr in dem Schiff, versammelte sich viel Volks zu ihm, und er war an dem Meer.
22 Und es kommt einer der Schulobersten, mit Namen Jairus, und da er ihn sieht, fällt er zu seinen Füßen hin.
23 Und er bat ihn sehr und sprach: Mein Töchterlein ist auf dem Äußersten; du wolltest kommen und ihr die Hände auflegen, daß sie genese und lebe.
24 Er ging hin mit ihm; und es folgte ihm viel Volks nach, und sie drängten ihn.
25 Und ein Weib, das einen Blutfluß zwölf Jahre gehabt
26 und vieles erlitten von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet hatte, und nichts gebessert, sondern vielmehr schlimmer geworden war,
27 da sie von Jesu hörte, kam sie im Volk von hinten zu und rührte sein Kleid an.
28 Denn sie sprach: Wenn ich nur seine Kleider anrühren werde, so wird mir geholfen sein.
29 Und alsbald vertrocknete der Brunnen ihres Blutes, und sie wurde es am Leibe inne, daß sie von der Plage gesund geworden sei.
30 Und alsbald erkannte Jesus an sich selbst die von ihm ausgegangene Kraft und wandte sich unter dem Volk um und sprach: Wer hat meine Kleider angerührt?
31 Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, daß das Volk dich drängt, und sprichst: Wer hat mich angerührt?
32 Und er schaute umher, zu sehen die das getan hatte.
33 Das Weib aber fürchtete sich und zitterte, weil sie wußte, was an ihr geschehen war, und kam und fiel vor ihm hin und sagte ihm die ganze Wahrheit.
34 Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin im Frieden und sei gesund von deiner Plage.
35 Da er noch redete, kommen etliche von dem Schulobersten und sprechen: Deine Tochter ist gestorben; was bemühest du weiter den Meister?
36 Jesus aber hörte bald die Rede, die da gesagt ward, und sprach zu dem Schulobersten: Fürchte dich nicht, glaube nur.
37 Und er ließ niemand ihm mit nachfolgen, denn Petrus und Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
38 Und er kommt in das Haus des Schulobersten und sieht ein Getümmel, und die da sehr weinten und heulten.
39 Und er geht hinein und spricht zu ihnen: Was tummelt und weinet ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn.
40 Er aber treibt sie alle aus und nimmt mit den Vater des Kindes und die Mutter und die bei ihm waren, und geht hinein, da das Kind lag.
41 Und er greift das Kind bei der Hand und spricht zu ihr: Talitha kumi! das ist verdolmetscht: Du Mägdlein, dir sage ich, stehe auf.
42 Und alsbald stand das Mägdlein auf und wandelte, denn es war zwölf Jahre alt. Und sie entsetzten sich über die Maßen.
43 Und er verbot ihnen sehr, daß niemand dieses innewerden sollte; und sagte, man sollte ihr zu essen geben.
1 Und er ging aus von dannen und kam in seine Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm nach.
2 Und da der Sabbat kam, fing er an, in der Schule zu lehren; und viele, die da hörten, entsetzten sich und sprachen: Woher kommt diesem die ses? Und was für Weisheit ist's, die ihm gegeben ist? Auch solche mächtigen Taten geschehen durch seine Hände?
3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn Marias, ein Bruder aber des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.
4 Es sprach aber Jesus zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends unwert als in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seinem Hause.
5 Und er konnte allda keine mächtige Tat tun, ohne wenig Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
6 Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens; und er ging umher in die Flecken im Kreis und lehrte.
7 Und er ruft die Zwölf herzu und fing an, sie Paar und Paar zu senden, und gab ihnen Macht über die unreinen Geister;
8 und gebot ihnen, daß sie nichts nähmen auf den Weg, als etwa nur einen Stab; keine Tasche, kein Brot, kein Geld in den Gürtel;
9 sondern wären geschuht und täten auch nicht zwei Röcke an.
10 Und er sprach zu ihnen: Wo ihr in ein Haus hineingehet, da bleibet, bis ihr von dannen abreist.
11 Und welche euch nicht aufnehmen noch euch hören werden, da gehet von dannen heraus und schüttelt den Staub aus, der unter euren Füßen ist, zum Zeugnis gegen sie. Amen ich sage euch, erträglicher wird es für Sodom und Gomorra sein am Gerichtstag als derselben Stadt.
12 Und sie gingen aus und predigten, sie sollten Buße tun;
13 und trieben viele Teufel (Dämonen) aus und salbten mit Öl viele Kranke und machten sie gesund.
14 Und der König Herodes hörte es; denn sein Name ward bekannt. Und er sprach: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, und darum sind die Kräfte in ihm wirksam.
15 Andere sprachen: Es ist Elia; andere aber sprachen: Es ist ein Prophet, wie einer der Propheten.
16 Da es aber Herodes hörte, sprach er: Der, den Ich enthauptet habe, Johannes, ist dieser; Er ist von den Toten auferstanden.
17 Denn er selbst, Herodes, hatte hingesandt und Johannes gegriffen und ihn im Gefängnis gebunden, um Herodias willen, des Weibes des Philippus, seines Bruders, daß er sie gefreit hatte.
18 Denn Johannes sprach zu Herodes: Es ist dir nicht erlaubt, deines Bruders Weib zu haben.
19 Herodias aber hielt auf ihn und wollte ihn töten und konnte nicht.
20 Denn Herodes scheute sich vor Johannes, indem er wußte, daß er ein gerechter und heiliger Mann war, und nahm ihn in acht; und wenn er ihn hörte, tat er vieles und hörte ihn gern.
21 Und als es einen gelegenen Tag gab, da Herodes auf seinen Jahrestag eine Abendmahlzeit anstellte für seine Gewaltigen und Obersten und Vornehmsten von Galiläa,
22 und ihre, der Herodias, Tochter hineingetreten war und getanzt und dem Herodes und denen, die mit zu Tische saßen, gefallen hatte, sprach der König zum Mägdlein: Bitte von mir, was du willst, ich will dir's geben.
23 Und er schwur ihr: Was du von mir bitten wirst, will ich dir geben, bis auf die Hälfte meines Königreichs.
24 Sie aber ging hinaus und sprach zu ihrer Mutter: Was soll ich bitten? Die sprach: Das Haupt Johannes des Täufers.
25 Und sie ging alsbald munter hinein zum König, bat und sprach: Ich will, daß du mir gebest gleich jetzt auf einer Platte das Haupt Johannes des Täufers.
26 Und der König ward sehr betrübt, aber um des Eides willen und derer, die mit zu Tische saßen, wollte er sie nicht abweisen.
27 Und bald schickte der König einen Trabanten hin und hieß sein Haupt herbringen. Der ging hin und enthauptete ihn in dem Gefängnis
28 und brachte sein Haupt auf einer Platte und gab es dem Mägdlein, und das Mägdlein gab es ihrer Mutter.
29 Und da seine Jünger es hörten, kamen sie und nahmen seinen toten Körper und legten ihn in ein Grab.
30 Und die Apostel versammeln sich zu Jesu und verkündigten ihm alles, was sie getan und auch, was sie gelehrt hatten.
31 Und er sprach zu ihnen: Kommet Ihr selber besonders her an einen wüsten Ort und ruhet ein wenig. Denn ihrer waren viel, die zuund abgingen, und sie hatten auch nicht zu essen gelegene Zeit.
32 Und sie fuhren hin an einen wüsten Ort, mit dem Schiff besonders.
33 Und sie sahen sie wegfahren, und viele kannten ihn; und zu Fuß von allen Städten liefen sie miteinander dahin und kamen ihnen zuvor und kamen zu ihm zusammen.
34 Und Jesus ging heraus und sah viel Volks, und es jammerte ihn derselben, weil sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben; und er fing an, sie vieles zu lehren.
35 Und da es schon weit mit den Tagesstunden gekommen war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Wüste ist der Ort, und es ist schon späte Stunde.
36 Gib ihnen Urlaub, daß sie hinge hen in die umherliegenden Dörfer und Flecken, und sich Brote kaufen; denn sie haben nichts zu essen.
37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Gebt ihnen Ihr zu essen. Und sie sprachen zu ihm: Sollen wir hingehen und für zweihundert Zehner Brote kaufen und ihnen zu essen geben?
38 Er aber spricht zu ihnen: Wieviel Brote habt ihr? Gehet hin und sehet. Und da sie es erkundet hatten, sprachen sie: Fünf, und zwei Fische.
39 Und er gebot ihnen, daß sie sollten alle hinsetzen, reihenweis, auf dem grünen Gras.
40 Und sie setzten sich, gassenweis, bei Hunderten und bei Fünfzigen.
41 Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische und sah auf gen Himmel und segnete sie; und brach die Brote und gab sie den Jüngern, daß sie ihnen vorlegten, und die zwei Fische teilte er unter alle.
42 Und sie aßen alle und wurden satt;
43 und sie hoben zwölf Körblein voll Brocken auf und von den Fischen.
44 Und die die Brote gegessen hatten, derer waren fünftausend Mann.
45 Und alsbald nötigte er seine Jünger, daß sie in das Schiff träten und vorher hinüberführen gen Bethsaida, bis Er das Volk entließe.
46 Und da er ihnen Urlaub gegeben hatte, ging er hin auf den Berg, zu beten.
47 Und am Abend war das Schiff mitten auf dem Meer und Er allein auf dem Lande.
48 Und er sah sie Not leiden im Rudern; denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Wache der Nacht kommt er zu ihnen, auf dem Meer daherwandelnd;
49 und er wollte an ihnen vorübergehen. Sie aber, da sie ihn sahen auf dem Meer wandeln, meinten, es wäre ein Gespenst, und schrieen;
50 denn sie sahen ihn alle und er schraken; und alsbald redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost; Ich bin's, fürchtet euch nicht.
51 Und er trat wieder zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich; und sie entsetzten sich gar heftig bei sich selbst und verwunderten sich;
52 denn sie waren nicht witzig geworden über den Broten, denn ihr Herz war erstarrt.
53 Und da sie hinübergefahren waren, kamen sie an das Land Genezareth und fuhren an.
54 Und da sie aus dem Schiff traten, erkannten sie ihn alsbald,
55 und liefen in derselben ganzen Gegend umher und fingen an, auf den Bettlein die Kranken umherzutragen, wo sie hörten, daß er da war.
56 Und wo er in Flecken oder Städte oder Dörfer einging, da legten sie die Ungesunden auf den Märkten hin und baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren möchten. Und alle, die ihn anrührten, wurden gesund.
1 Und es versammeln sich zu ihm die Pharisäer und etliche der Schriftgelehrten, von Jerusalem kommend,
2 und da sie sahen etliche seiner Jünger mit gemeinen, das ist ungewaschenen, Händen Brote essen
3 denn die Pharisäer und alle Juden, wenn sie nicht genau die Hände waschen, essen sie nicht und halten die Satzung der Ältesten;
4 und (wo sie) vom Markt (kommen), wenn sie sich nicht abwaschen, essen sie nicht; und viel anderes ist, was sie zu halten übernommen haben, das häufige Abwaschen der Becher und Krüge und ehernen Gefäße und Tischbänke);
5 so fragten ihn denn die Pharisäer und Schriftgelehrten: Warum wandeln deine Jünger nicht nach der Sat zung der Ältesten, sondern essen das Brot mit gemeinen Händen?
6 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wohl hat geweissagt Jesaja von euch Heuchlern, als geschrieben steht: Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.
7 Vergeblich aber dienen sie mir, da sie Lehren treiben, die Menschengebote sind.
8 Denn ihr verlasset das Gebot Gottes und haltet die Satzung der Menschen, das häufige Abwaschen der Krüge und Becher, und viel Ähnliches dergleichen tut ihr.
9 Und er sprach zu ihnen: Wohl hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Satzung haltet.
10 Denn Mose hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter; und wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.
11 Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban, das ist, ein Opfer ist, was du von mir genießen möchtest;
12 und ihr laßt ihn seinem Vater oder seiner Mutter nichts im geringsten mehr tun
13 und schaffet das Wort Gottes ab mit eurer Satzung, die ihr gesetzt habt. Und viel Ähnliches dergleichen tut ihr.
14 Und er rief alles Volk herzu und sprach zu ihnen: Höret mir alle zu und vernehmet's.
15 Nichts ist außer dem Menschen, so in ihn eingeht, das ihn kann gemein machen; sondern das von ihm ausgeht, dasselbe ist's, das den Menschen gemein macht.
16 Hat jemand Ohren, zuhören, so höre er.
17 Und da er nach Hause kam von dem Volk, fragten ihn seine Jünger um das Gleichnis.
18 Und er spricht zu ihnen: Seid sogar auch Ihr unverständig? Bedenket ihr nicht, daß alles, was von außen her in den Menschen eingeht, kann ihn nicht gemein machen?
19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch; und geht in den Abtritt fort, und macht alle Speisen rein.
20 Er sprach aber: Was von dem Menschen ausgeht, dasselbe macht den Menschen gemein.
21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen heraus die bösen Gedanken, Ehebrüche, Hurerei, Totschläge,
22 Diebstähle, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, Schalksauge, Lästerung, Hoffart, Unvernunft.
23 Alle diese argen Dinge gehen von innen heraus und machen den Menschen gemein.
24 Und er machte sich von dannen auf und ging dahin, wo Tyrus und Sidon angrenzen; und er ging in ein Haus und wollte nicht, daß es jemand wissen sollte, und konnte nicht verborgen sein.
25 Denn als ein Weib von ihm gehört hatte, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte, kam sie und fiel zu seinen Füßen hin
26 (es war aber ein griechisches Weib, von Syrophönizien gebürtig); und sie bat ihn, daß er den Teufel (Dämon) von ihrer Tochter austriebe.
27 Jesus aber sprach zu ihr: Laß zuvor die Kinder satt werden; denn es ist nicht fein, daß man das Brot der Kinder nehme und werfe es den Hündlein hin.
28 Sie aber antwortete und sprach zu ihm: Ja, Herr; denn auch die Hündlein unter dem Tisch essen von den Brosamlein der Kinder.
29 Und er sprach zu ihr: Um dieser Rede willen gehe hin; der Teufel (Dämon) ist von deiner Tochter ausgefahren.
30 Und da sie hinging in ihr Haus, traf sie es so an, daß die Tochter auf dem Bette lag, und der Teufel (Dämon) ausgefahren war.
31 Und da er wieder ausging von den Grenzen von Tyrus und Sidon, kam er an das Galiläische Meer, mitten unter die Grenzen der Zehn Städte.
32 Und sie bringen ihm einen Tauben, der kümmerlich redete, und baten ihn, daß er ihm die Hand auflegte.
33 Und er nahm ihn weg von dem Volk besonders und legte seine Finger in seine Ohren und spützte und rührte seine Zunge an
34 und sah auf gen Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hephatha, das ist: Tue dich auf.
35 Und alsbald tat sich sein Gehör auf, und das Band seiner Zunge ward los, und er redete recht.
36 Und er verbot ihnen, sie sollten's niemand sagen; je mehr er aber ihnen verbot, je mehr und weiter riefen sie es aus.
37 Und sie entsetzten sich über alle Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht. Die Tauben macht er hörend und auch die Sprachlosen redend.
1 In denselben Tagen, als gar viel Volks da war und nichts zu essen hatten, rief er seine Jünger herzu und sprach zu ihnen:
2 Mich jammert des Volks, weil sie schon drei Tage bei mir bleiben und nichts zu essen haben.
3 Und wenn ich sie ungegessen heimgehen lasse, werden sie unterwegs verschmachten; denn etliche unter ihnen sind von ferne gekommen.
4 Und es antworteten ihm seine Jünger: Woher wird jemand diese hier mit Broten sättigen können in einer Wüste?
5 Und er fragte sie: Wieviel habt ihr Brote? Sie sprachen: Sieben.
6 Und er gebot dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach und gab sie seinen Jüngern, daß sie vorlegten; und sie legten dem Volk vor.
7 Und sie hatten ein wenig Fischlein; und er segnete sie und sagte, man sollte auch dieselben vorlegen.
8 Sie aßen aber und wurden satt; und sie hoben die übrigen Brocken auf, sieben Körbe.
9 Und ihrer waren bei viertausend, die da gegessen hatten; und er ließ sie fort.
10 Und alsbald trat er in das Schiff mit seinen Jüngern und kam in die Gegend Dalmanutha.
11 Und die Pharisäer gingen aus und fingen an, sich mit ihm zu befragen, und begehrten an ihn ein Zeichen vom Himmel, ihn zu versuchen.
12 Und er holte einen Seufzer in seinem Geist und spricht: Was sucht dies Geschlecht ein Zeichen? Amen ich sage euch, es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden.
13 Und er ließ sie und ging wieder zu Schiff und fuhr hinweg, herüber.
14 Und sie hatten vergessen, Brote zu nehmen, und nur ein einziges Brot hatten sie mit sich in dem Schiff.
15 Und er untersagte ihnen und sprach: Schauet zu, sehet euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes.
16 Und sie gedachten untereinander und sprachen: Wir haben keine Brote.
17 Und Jesus merkte es und spricht zu ihnen: Was denket ihr, daß ihr keine Brote habt? Bedenket ihr's nicht und vernehmet ihr's nicht? Habt ihr euer Herz noch erstarrt?
18 Habt Augen und sehet nicht, und habt Ohren und höret nicht, und denket nicht daran?
19 Da ich die fünf Brote brach unter die fünftausend, wieviel Körblein voll Brocken hobet ihr auf? Sie sprechen zu ihm: Zwölf.
20 Da ich aber die sieben brach unter die viertausend, wieviel Körbe voll Brocken hobet ihr auf? Sie sprachen: Sieben.
21 Und er sprach zu ihnen: Wie ver nehmet ihr's nicht?
22 Und sie kommen gen Bethsaida; und sie bringen ihm einen Blinden und bitten ihn, daß er ihn anrühre.
23 Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor den Flecken und spützte in seine Augen und legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sehe?
24 Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen wie Bäume wandeln.
25 Darnach legte er abermals die Hände auf seine Augen und ließ ihn aufsehen, und er ward zurechtge bracht und sah alles scharf.
26 Und er schickte ihn heim und sprach: Gehe nicht in den Flecken hinein, und sage es auch niemand in dem Flecken.
27 Und es ging Jesus aus und seine Jünger in die Flecken bei Cäsarea Philippi, und unterwegs fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer sagen die Leute, daß ich sei?
28 Sie antworteten: Johannes der Täufer. Andere: Elia; wieder andere: Einer der Propheten.
29 Und Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer saget ihr, daß ich sei? Petrus antwortet und spricht zu ihm: Du bist der Gesalbte.
30 Und er band ihnen ernstlich ein, daß sie niemand von ihm sagen sollten.
31 Und er fing an, sie zu lehren: Der Sohn des Menschen muß viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.
32 Und offenbar redete er das Wort. Und es nahm ihn Petrus zu sich und fing an, es ihm zu verweisen.
33 Er aber, da er sich umwandte und seine Jünger sah, verwies es Petrus und sprach: Gehe hinter mich, Satan; weil du nicht das bedenkst, was Gottes ist, sondern das, was der Menschen ist.
34 Und er rief das Volk herzu samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Wer da mir will hintennach folgen, der verleugne sich selbst und hebe sein Kreuz auf und folge mir nach.
35 Denn wer seine Seele erhalten will, wird sie verlieren; wer aber seine Seele verlieren wird um meinetund des Evangeliums willen, wird sie erhalten.
36 Denn was wird es den Menschen nützen, wenn er die Welt ganz gewönne und seine Seele einbüßte?
37 Oder was wird der Mensch geben, seine Seele wieder einzutauschen?
38 Denn wer sich mein und meiner Worte schämt bei diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, des wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.
1 Und er sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, es sind etliche unter denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie sehen das Reich Gottes mit Macht gekommen.
2 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und Johannes mit und führt sie einen hohen Berg hinauf besonders allein; und er bekam eine andere Gestalt vor ihnen,
3 und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß wie Schnee, dergleichen kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann.
4 Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie unterredeten sich mit Jesu.
5 Und es antwortete Petrus und spricht zu Jesu: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; so lasset uns drei Hütten machen, dir eine, Mose eine, und Elia eine.
6 Denn er wußte nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht außer sich selbst.
7 Und es ward eine Wolke, die überschattete sie; und es kam eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn höret.
8 Und alsbald schauten sie herum und sahen niemand mehr denn Jesum allein bei ihnen.
9 Da sie aber vom Berge herabgingen, untersagte er ihnen, daß sie niemand erzählen sollten, was sie gesehen hatten, als nur wenn der Sohn des Menschen würde von den Toten auferstanden sein.
10 Und sie faßten das Wort auf und befragten sich untereinander: Was ist das, wenn er wird von den Toten auferstanden sein?
11 Und sie fragten ihn und sprachen: Es sagen die Schriftgelehrten, Elia müsse zuerst kommen?
12 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia zwar kommt zuerst und bringt alles zurecht; und wie ist geschrieben auf den Sohn des Menschen, daß er vieles leiden und vernichtet (für nichts geachtet) werden soll?
13 Aber ich sage euch, daß Elia gekommen ist, und sie haben ihm auch getan, was sie wollten, wie auf ihn geschrieben ist.
14 Und da er zu den Jüngern kam, sah er viel Volks um sie und Schriftgelehrte, die sich mit ihnen befragten.
15 Und alsbald, da alles Volk ihn sah, erstaunte es, und sie liefen hinzu und bewillkommneten ihn.
16 Und er fragte die Schriftgelehrten: Was befragt ihr euch mit ihnen?
17 Und es antwortete Einer aus dem Volk und sprach: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht, der hat einen sprachlosen Geist.
18 Und wo er ihn ergreift, reißt er ihn und schäumt und knirscht mit seinen Zähnen und verdorrt. Und ich sagte zu deinen Jüngern, daß sie ihn austrieben, und sie haben nicht vermocht.
19 Er aber antwortete ihnen und sprach: O ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet ihn zu mir.
20 Und sie brachten ihn zu ihm; und da er ihn sah, zerrte ihn alsbald der Geist, und er fiel auf die Erde und wälzte sich und schäumte.
21 Und er fragte seinen Vater: Wie lange Zeit ist es, daß dies ihm begegnet ist? Er sprach: Von Kind auf.
22 Und oft hat er ihn in das Feuer geworfen, und auch in Wasser, daß er ihn umbrächte. Aber wenn du was kannst, so hilf uns, aus Mitleiden gegen uns.
23 Jesus aber sprach zu ihm: Ja wenn du glauben kannst. Alles ist möglich dem, der da glaubt.
24 Und alsbald schrie der Vater des Kindes mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf meinem Unglauben.
25 Da aber Jesus sah, daß das Volk stark herzuläuft, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, Ich gebiete dir: Fahre aus von ihm und fahre hinfort nicht in ihn.
26 Und er schrie und zerrte ihn sehr und fuhr aus; und er ward, als wäre er tot, daß auch viele sagten: Er ist gestorben.
27 Jesus aber ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf; und er stand auf.
28 Und da er nach Hause kam, fragten ihn seine Jünger besonders: Daß Wir ihn nicht haben austreiben können?
29 Und er sprach zu ihnen: Diese Art kann durch nichts ausfahren denn durch Beten und Fasten.
30 Und sie gingen von dannen hinweg und reisten durch Galiläa hin, und er wollte nicht, daß es jemand wissen sollte.
31 Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird überantwortet in Menschenhände, und sie werden ihn töten, und wenn er getötet ist, wird er am dritten Tage auferstehen.
32 Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.
33 Und er kam gen Kapernaum; und da er in das Haus kam, fragte er sie: Was hattet ihr auf dem Wege bei euch selbst für Gedanken?
34 Sie aber schwiegen; denn sie hatten untereinander auf dem Wege ein Gespräch gehabt, wer größer sei.
35 Und er setzte sich und rief den Zwölfen und spricht zu ihnen: So jemand will der Erste sein, so wird er der Allerletzte und aller Diener sein.
36 Und er nahm ein Kind und stellte es mitten unter sie und faßte es in die Arme und sprach zu ihnen:
37 Wer ein einziges von dergleichen Kindern aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
38 Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel (Dämonen) in deinem Namen aus, der uns nicht nachfolgt; und wir wehrten's ihm, weil er uns nicht nachfolgt.
39 Jesus aber sprach: Wehret ihm nicht; denn es ist niemand, der eine mächtige Tat tun wird in meinem Namen und wird geschwind übel auf mich sprechen können.
40 Denn wer nicht wider euch ist, ist für euch.
41 Denn wer euch tränken wird mit einem Becher Wassers in meinem Namen, weil ihr Christum angehört, amen ich sage euch, er wird nicht um seinen Lohn kommen.
42 Und wer Drgern wird einen einzigen dieser Kleinen, die an mich glauben, dem ist's besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals herumliegt und er in das Meer geworfen ist.
43 Und so dich deine Hand ärgert, so haue sie ab; es ist dir besser, daß du (als) Krüppel in das Leben eingehest, denn daß du die zwei Hände habest und hingehest in die heiße Hölle, in das unauslöschliche Feuer,
44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht.
45 Und so dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab; es ist dir besser, daß du lahm in das Leben eingehest, als daß du die zwei Füße habest und werdest geworfen in die heiße Hölle, in das unauslöschliche Feuer,
46 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht.
47 Und so dein Auge dich ärgert, so reiße es aus. Es ist dir besser, daß du einäugig in das Reich Gottes eingehest, als daß du zwei Augen habest und werdest geworfen in die heiße Feuerhölle,
48 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht.
49 Denn ein jeder wird mit Feuer gesalzen werden; und ein jegliches Opfer wird mit Salz gesalzen werden.
50 Gut ist das Salz; wenn aber das Salz ungesalzen wird, womit werdet ihr dasselbe würzen? Habt bei euch selber Salz und seid friedsam untereinander.
1 Und von dannen macht er sich auf und kommt in die Grenzen Judäas, durch die Gegend, die jenseits des Jordans ist. Und es versammeln sich abermals Haufen zu ihm; und, wie er gewohnt war, lehrte er sie abermals.
2 Und es traten Pharisäer herzu und fragten ihn: Darf ein Mann sein Weib von sich scheiden? und versuchten ihn damit.
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten?
4 Sie aber sprachen: Mose hat gestattet, einen Scheidebrief zu schreiben und sie zu scheiden.
5 Es antwortete aber Jesus und sprach zu ihnen: Nach eurer Her zenshärtigkeit (hat sich Mose gerichtet, da er) euch dies Gebot schrieb;
6 aber von Anfang der Schöpfung hat Gott zum Mannsbild und Weibsbild sie gemacht
7 Deswegen wird ein Mensch seinen Vater und Mutter verlassen und wird seinem Weibe anhangen,
8 und werden die zwei Ein Fleisch sein. Also sind sie nicht mehr zwei, sondern Ein Fleisch.
9 Was nun Gott zusammengepaart hat, soll kein Mensch trennen.
10 Und in dem Hause fragten ihn abermals seine Jünger um eben dieses.
11 Und er spricht zu ihnen: Wer sein Weib von sich scheidet und freit eine andere, der bricht die Ehe gegen sie;
12 und so ein Weib sich scheidet von ihrem Manne und heiratet einen andern, so bricht sie die Ehe.
13 Und sie brachten Kindlein zu ihm, daß er sie anrührte; die Jünger aber verwiesen es denen, die sie darbrachten.
14 Da es aber Jesus sah, tat es ihm weh, und er sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen, wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.
15 Amen ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen.
16 Und er umarmte sie, legte die Hände auf sie und segnete sie.
17 Und da er auf den Weg hinausging, lief Einer hinzu, tat ihm einen Fußfall und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
18 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennest du mich gut? Niemand ist gut, denn Einer, nämlich Gott.
19 Die Gebote weißt du: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht morden; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; du sollst niemand Abbruch tun; ehre deinen Vater und Mutter.
20 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Meister, dieses alles habe ich beobachtet von meiner Jugend auf.
21 Jesus aber sah ihn liebreich an und sprach zu ihm: Eines fehlt dir: Gehe hin, was du hast, verkaufe und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm her und folge mir nach, mit Aufnehmen des Kreuzes.
22 Er aber machte ein saures Gesicht zu der Rede und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.
23 Und Jesus sieht umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die, welche die Güter haben, in das Reich Gottes kommen.
24 Die Jünger aber wurden bestürzt über seinen Reden. Jesus aber antwortete wiederum und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, daß die, so sich auf Geld verlassen, in das Reich Gottes kommen.
25 Leichter ist es, daß ein Kamel durch das Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.
26 Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen bei sich selbst: Und wer kann selig
27 Es sah sie aber Jesus an und spricht: Bei Menschen ist's unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott.
28 Petrus fing an zu ihm zu sagen: Siehe, Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
29 Jesus antwortete und sprach: Amen ich sage euch, es ist niemand, der verlassen hat ein Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker, um meinetwillen und um des Evangeliums willen,
30 daß er nicht empfangen sollte hundertfältig jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Väter und Mütter und Kinder und Äcker, mit Verfolgungen, und in der künftigen Welt ewiges Leben.
31 Viele aber werden Erste sein, die da Letzte sind, und Letzte, die da Erste sind.
32 Sie waren aber auf dem Wege, hinaufzugehen gen Jerusalem; und es ging Jesus vor ihnen her, und sie wurden bestürzt und folgten ihm nach und fürchteten sich dabei. Und er nahm abermals die Zwölf herzu und fing an, zu ihnen zu sagen, was ihm begegnen würde.
33 Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird überantwortet werden den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten, und sie werden ihn verurteilen zum Tode und werden ihn überantworten den Nationen,
34 und sie werden ihn verspotten und ihn geißeln und ihn verspeien und ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen.
35 Und es gingen zu ihm hin Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Meister, wir wollen, daß du das, was wir bitten werden, uns tuest.
36 Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tue?
37 Sie sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir, Einer zu deiner rechten Seite und Einer zu deiner Linken, sitzen in deiner Herrlichkeit.
38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den Ich trinke, und euch mit der Taufe, womit Ich getauft werde, taufen lassen?
39 Sie sprachen zu ihm: Wir können's. Jesus aber sprach zu ihnen: Den Becher zwar, den Ich trinke, werdet ihr trinken; und mit der Taufe, womit Ich getauft werde, werdet ihr getauft werden;
40 aber das Sitzen zu meiner rechten und linken Seite steht mir nicht zu zu geben, sondern für die es bereitet ist.
41 Und da es die Zehn hörten, warfen sie einen Unwillen auf Jakobus und Johannes.
42 Aber Jesus rief sie herzu und spricht zu ihnen: Ihr wisset, daß die das Ansehen haben, die Nationen zu regieren, die beherrschen sie; und ihre Großen üben Gewalt an ihnen.
43 Aber nicht also wird es bei euch sein; sondern wer groß werden will unter euch, wird euer Diener sein;
44 und wer unter euch will einer der ersten sein, wird aller Knecht sein.
45 Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und seine Seele zu geben zum Lösegeld für viele.
46 Und sie kommen gen Jericho; und da er von Jericho auszog und seine Jünger und viel Volks, saß des Timäus Sohn Bartimäus, der Blinde, an dem Wege und bettelte.
47 Und da er hörte, daß es Jesus von Nazareth sei, fing er an zu schreien und zu sagen: Du Sohn Davids, Jesu, erbarme dich mein.
48 Und viele bedrohten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich mein.
49 Und Jesus stand still und sagte, man sollte ihm rufen. Und sie rufen dem Blinden und sagen zu ihm: Sei getrost; stehe auf, er ruft dir.
50 Und er warf sein Kleid von sich, stand auf und kam zu Jesu.
51 Und Jesus antwortet und spricht zu ihm: Was willst du, daß ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, daß ich sehend werde.
52 Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.
1 Und indem sie nahe kommen gen Jerusalem und gen Bethanien an den Ölberg, sendet er seiner Jünger zwei
2 und spricht zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt; und alsbald, wenn ihr in denselben hineinkommt, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welchem noch nie ein Mensch gesessen hat; löset es ab und führet es her.
3 Und so jemand zu euch sagen wird: Was tut ihr dies? so sprecht: Der Herr bedarf sein; so wird er es alsbald hierhersenden.
4 Sie gingen hin und fanden ein Füllen angebunden bei der Tür außen auf der Wegscheide, und sie lösen es ab.
5 Und etliche derer, die daselbst standen, sprachen zu ihnen: Was macht ihr, daß ihr das Füllen ablöset?
6 Sie aber sagten ihnen, wie Jesus befohlen hatte; und sie ließen's ihnen zu.
7 Und sie führten das Füllen zu Jesu und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich auf dasselbe.
8 Viele aber breiteten ihre Kleider auf den Weg; anderen hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie aiuf den Weg.
9 Und die vorangingen und die nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna; gesegnet sei, der da kommt, in dem Namen des Herrn.
10 Gesegnet sei das ankommende Reich unseres Vaters David; Hosianna in aller Höhe.
11 Und er ging ein zu Jerusalem, in den Tempel; und nachdem er alles umher besehen hatte, ging er, da es schon Abendzeit war, hinaus gen Bethanien mit den Zwölfen.
12 Und des folgenden Tages, da sie von Bethanien ausgingen, hungerte ihn.
13 Und da er einen Feigenbaum von ferne sah, der Blätter hatte, kam er, ob er denn etwas daran finden würde; und da er hinzukam, fand er nichts denn nur Blätter. Denn es war nicht Zeit zu Feigen.
14 Und er antwortete und sprach zu ihm: Es müsse von dir ewiglich niemand eine Frucht mehr essen. Und seine Jünger hörten es.
15 Und sie kommen gen Jerusalem; und Jesus ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die da verkauften und kauften im Tempel; und die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer warf er um;
16 und ließ nicht zu, daß jemand ein Geschirr durch den Tempel hindurch trüge.
17 Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus für alle Nationen heißen? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.
18 Und es hörten's die Schriftgelehrten und die Hohenpriester und trachteten, wie sie ihn umbrächten; denn sie fürchteten sich vor ihm, weil alles Volk sich über seiner Lehre entsetzte.
19 Und als es Abend war, ging er hinaus vor die Stadt.
20 Und des Morgens gingen sie vorüber und sahen den Feigenbaum von den Wurzeln aus verdorrt.
21 Und Petrus gedachte daran und spricht zu ihm: Rabbi, siehe der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt.
22 Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: Habt Glauben an Gott
23 Denn amen, ich sage euch, wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich in das Meer, und nicht zweifelte in seinem Herzen, sondern glaubte, daß, was er sagt, geschieht, dem wird werden, was er sagt.
24 Darum sage ich euch: Alles, was ihr im Gebet begehret, glaubet, daß ihr es empfanget, so wird es euch werden.
25 Und wenn ihr da stehet zu beten, so erlasset, wenn ihr etwas wider jemand habt; auf daß auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Sündenfälle erlasse.
26 Wenn aber Ihr nicht erlasset, so wird auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Sündenfälle nicht erlassen.
27 Und sie kommen abermals gen Jerusalem; und da er in dem Tempel wandelt, kommen zu ihm die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten
28 und sprechen zu ihm: Aus welcher Macht tust du dieses? und wer hat dir diese Macht gegeben, daß du dieses tun sollest?
29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch Ein Wort fragen, und antwortet mir; so will ich euch sagen, aus welcher Macht ich dieses tue.
30 Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen? Antwortet mir!
31 Und sie gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr denn ihm nicht geglaubt?
32 Sollen wir aber sagen: Von Menschen? da fürchteten sie das Volk. Denn jedermann hielt Johannes dafür, daß er wahrhaftig ein Prophet gewesen sei.
33 Und sie antworten und sprechen zu Jesu: Wir wissen's nicht. Und Jesus antwortet und spricht zu ihnen: So sage auch Ich euch nicht, aus welcher Macht ich dieses tue.
1 Und er fing an, zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Einen Weinberg pflanzte ein Mensch und setzte einen Zaun herum und grub eine Kelter und baute einen Turm und übergab ihn den Weingärtnern und zog über Land.
2 Und er sandte zu den Weingärt nern, als es Zeit war, einen Knecht, daß er von den Weingärtnern nähme von der Frucht des Weinbergs.
3 Sie aber nahmen und schlugen ihn und schickten ihn leer fort.
4 Und abermals sandte er zu ihnen einen andern Knecht; und demselben zerwarfen sie den Kopf mit Steinen und schickten ihn verunehrt fort.
5 Und abermals sandte er einen andern; und denselben töteten sie; und viele andere, etliche schlugen sie, etliche töteten sie.
6 Da er nun noch einen einzigen Sohn hatte, der ihm lieb war, so sandte er auch den zu ihnen zuletzt und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.
7 Jene aber, die Weingärtner, sprachen untereinander: Dieser ist der Erbe; kommt her, laßt uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein.
8 Und sie nahmen und töteten ihn und warfen ihn heraus vor den Weinberg.
9 Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben.
10 Habt ihr auch diese Schrift nicht gelesen: Der Stein, den die Bauleute weggeschätzt haben, der ist zum Eckstein geworden.
11 Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar vor unseren Augen.
12 Und sie trachteten darnach, daß sie ihn griffen, und fürchteten das Volk. Denn sie merkten, daß er auf sie das Gleichnis geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon.
13 Und sie senden zu ihm etliche der Pharisäer und der Herodianer, daß sie ihn fingen in einer Rede.
14 Und sie kommen und sprechen zu ihm: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und fragst nach niemand; denn du siehst der Menschen Person nicht an, sondern lehrest den Weg Gottes in der Wahrheit. Darf man dem Kaiser Steuer geben oder nicht? Sollen wir geben oder nicht geben?
15 Er aber wußte ihre Heuchelei und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr mich? Gebt mir einen Zehner her, daß ich ihn besehe.
16 Und sie gaben einen her. Da spricht er: Wessen ist dieses Bildnis und Überschrift? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers.
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gebet, was des Kaisers ist, dem Kaiser; und was Gottes ist, Gott. Und sie verwunderten sich über ihn.
18 Und es kommen Sadduzäer zu ihm, die da sagen, es sei keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen:
19 Meister, es hat Mose uns geschrieben, wenn jemandes Bruder sterbe und ein Weib hinterlasse und keine Kinder nach sich lasse, so soll sein Bruder sein Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken.
20 Es waren sieben Brüder; und der erste nahm ein Weib, und bei seinem Tod ließ er keinen Samen nach sich;
21 der zweite nahm sie auch und starb, und Er ließ auch keinen Samen nach sich; der dritte desgleichen.
22 Und es nahmen sie die sieben und ließen keinen Samen nach sich. Zuletzt nach allen starb auch das Weib.
23 Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen, wessen Weib unter ihnen wird sie sein? denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt.
24 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Irret ihr nicht darum, daß ihr die Schriften nicht wisset noch die Kraft Gottes?
25 Denn wenn sie von den Toten auferstehen, so freien sie nicht und lassen sich auch nicht freien, sondern sie sind wie Engel, die in den Himmeln sind.
26 Die Toten aber betreffend, daß sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen in dem Buch Mose, bei dem Busch, wie Gott zu ihm sagte und sprach: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs;
27 Gott ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen. Darum irret ihr weit.
28 Und es trat zu ihm der Schriftgelehrten Einer, der zugehört hatte, wie sie sich untereinander befragten, und wußte, daß er ihnen schön geantwortet hatte, und fragte ihn: Welches ist das erste Gebot unter allen?
29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Das erste Gebot unter allen ist: Höre Israel: Der Herr unser Gott, der Herr, ist ein einiger.
30 Und du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deinem ganzen Gemüt und von deiner ganzen Stärke. Dies ist das erste Gebot.
31 Und das zweite, ihm gleiche, ist: Du sollst lieben deinen Nächsten als dich selbst. Es ist kein anderes größeres Gebot denn diese.
32 Da sprach zu ihm der Schriftge lehrte: Schön hast du, Meister, in der Wahrheit geredet, weil er ein einiger ist und ist kein anderer außer ihm;
33 und ihn lieben von ganzem Herzen und von ganzem Sinn und von ganzer Seele und von aller Stärke, und den Nächsten lieben als sich selbst, ist mehr denn alle Brandopfer und Schlachtopfer.
34 Und da Jesus sah, daß er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht ferne vom Reich Gottes. Und niemand erkühnte sich, ihn mehr zu fragen.
35 Und Jesus antwortete und sprach, da er lehrte in dem Tempel: Wie sagen die Schriftgelehrten, Christus sei Davids Sohn?
36 Denn er selbst, David, hat gesagt im heiligen Geist: Es spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu mei ner Rechten, bis ich lege deine Feinde als einen Schemel deiner Füße.
37 So heißt nun er selbst, David, ihn einen Herrn; und woher ist er sein Sohn? Und das viele Volk hörte ihn gern.
38 Und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: Sehet euch vor vor den Schriftgelehrten, welche da lieben das Einhergehen in langen Röcken und die Grüße auf den Märkten,
39 und die ersten Sitze in den Schulen und die ersten Plätze bei den Abendmahlzeiten.
40 Die die Häuser der Witwen aufessen und zum Vorwand lange Gebete tun. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen.
41 Und Jesus setzte sich gegenüber den Schatzkasten und sah zu, wie das Volk Geld in den Schatzkasten einlegt. Und viele Reiche legten viel ein.
42 Da kam eine arme Witwe und legte zwei Heller ein, das macht einen Pfennig.
43 Und er ruft seine Jünger herzu und spricht zu ihnen: Amen ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Schatzkasten einlegten.
44 Denn sie haben alle von dem, was sie Übriges haben, eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, eingelegt, ihre ganze Nahrung.
1 Und da er aus dem Tempel herausging, spricht zu ihm seiner Jünger Einer: Meister, siehe, welche Steine und welche Gebäude!
2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Siehst du diese großen Gebäude? Es wird nicht ein Stein auf dem andern gelassen werden, der nicht abgebrochen werden sollte.
3 Und da er sich auf den Ölberg setzte gegenüber dem Tempel, fragten ihn besonders Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas:
4 Sage uns, wann wird dieses sein? und was ist das Zeichen, wann alles dieses soll vollendet werden?
5 Jesus aber antwortete ihnen und fing an zu sagen: Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe.
6 Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's; und werden viele verführen.
7 Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so lasset euch nicht erschrecken; denn es muß geschehen; aber es ist noch nicht das Ende.
8 Denn es wird aufstehen eine Nation über die andere und ein Reich über das andere; und werden sein Erdbeben hin und wieder, und werden sein Hungersnöte und Schrekken. Der Schmerzen Anfang ist dieses.
9 Sehet aber Ihr auf euch selbst. Denn sie werden euch Aberantworten in Ratsversammlungen, und in Schulen werdet ihr geschlagen werden, und vor Landvögte und Könige werdet ihr gestellt werden, um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis;
10 und unter alle Nationen muß zuvor gepredigt werden das Evangelium.
11 Wenn sie aber euch hinführen, euch zu überantworten, so sorget nicht vorher, was ihr reden sollt, und besinnet euch nicht; sondern was euch gegeben wird zu derselben Stunde, das redet; denn Ihr seid es nicht, die da reden, sondern der heilige Geist.
12 Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode, und ein Vater das Kind; und werden sich empören Kinder gegen Eltern und sie zum Tode bringen;
13 und ihr werdet gehasset sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharret bis ans Ende, dieser wird selig (gerettet) werden.
14 Wenn ihr aber sehet den Greuel der Verwüstung, der von Daniel dem Propheten gesagt ist, daß er steht, wo er nicht sollte wer es liest, merke darauf!, alsdann sollen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen;
15 wer aber auf dem Dache ist, der steige nicht in das Haus hinab und gehe auch nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen;
16 und wer auf dem Acker ist, der kehre nicht nach rückwärts um, sein Kleid zu holen.
17 Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in denselben Tagen.
18 Bittet aber, daß es nicht geschehe im Winter.
19 Denn es werden dieselben Tage Drangsal sein, dergleichen nicht entstanden ist von Anfang des Geschöpfs, welches Gott geschaffen hat, bis jetzt, und nicht entstehen wird.
20 Und wenn der Herr die Tage nicht abgekürzt hätte, so wäre kein Fleisch errettet worden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage abgekürzt.
21 Und alsdann, so jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist Christus, siehe dort, sollt ihr's nicht glauben.
22 Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und Zeichen und Wunder geben, daß sie in Irrtum hinführen, wo möglich, auch die Auserwählten.
23 Ihr aber sehet zu; siehe, ich habe euch alles zuvor gesagt.
24 Aber in denselben Tagen, nach derselben Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben,
25 und die Sterne des Himmels werden wegfallen, und die Heereskräfte, die in den Himmeln sind, werden bewegt werden.
26 Und alsdann werden sie sehen den Sohn des Menschen kommen in Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit.
27 Und alsdann wird er seine Engel senden und wird zusammenbringen seine Auserwählten von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
28 Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn nunmehr sein Zweig saftig wird und die Blätter ausschlagen, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist.
29 Also auch Ihr, wenn ihr sehet, daß dieses geschieht, so erkennet, daß es nahe vor der Tür ist.
30 Amen ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis daß dieses alles geschehe.
31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Reden vergehen nicht.
32 Von jenem Tage oder Stunde aber weiß niemand, auch die Engel nicht, die im Himmel sind, auch der Sohn nicht, als nur der Vater.
33 Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist.
34 Gleichwie ein Mensch, der über Land zog und ließ sein Haus und gab seinen Knechten die Gewalt und einem jeden sein Werk, auch dem Türhüter gebot, er sollte wachen.
35 So wachet nun; denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt, am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder des Morgens;
36 daß er nicht, wenn er plötzlich kommt, euch schlafend antreffe.
37 Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wachet.
1 Es war aber das Passah und die ungesäuerten Brote, nach zwei Tagen; und es suchten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, wie sie ihn mit List griffen und töteten.
2 Sie sprachen aber: Nicht an dem Fest, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes werde.
3 Und da er zu Bethanien war im Hause Simons, des Aussätzigen, als er zu Tische saß, kam ein Weib, die hatte ein Krüglein mit ungefälschter kostbarer Nardensalbe; und sie zerbrach das Krüglein und goß es auf sein Haupt.
4 Da waren etliche, die bei sich selbst zürnten und sprachen: Wofür ist die Salbe so verschüttet worden?
5 Denn man hätte diese Salbe um mehr denn dreihundert Zehner verkaufen können und den Armen ge ben; und murrten über sie.
6 Jesus aber sprach: Lasset sie; was macht ihr ihr Ungelegenheit? Ein schönes Werk hat sie an mir getan.
7 Denn ihr habt allezeit die Armen bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit.
8 Was diese zu tun hatte, hat sie getan: sie ist zuvorgekommen, meinen Leib zu salben, daß er zum Grab gerüstet werde.
9 Amen ich sage euch, wo dieses Evangelium wird gepredigt werden in die ganze Welt hin, da wird man auch das, was diese getan hat, sagen zu ihrem Angedenken.
10 Und Judas Ischarioth, Einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er ihn ihnen verriete.
11 Und Sie, da sie es hörten, freuten sich und versprachen ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit verriete.
12 Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da sie das Passah schlachteten, sprechen zu ihm seine Jünger: Wo willst du, daß wir hingehen und bereiten, daß du das Passah essest?
13 Und er sendet seiner Jünger zwei und spricht zu ihnen: Gehet hin in die Stadt; und es wird euch begegnen ein Mensch, der ein irdenes Gefäß mit Wasser trägt; folget ihm nach,
14 und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister spricht: Wo ist die Herberge, da ich das Passah mit meinen Jüngern esse?
15 Und derselbe wird euch einen großen Saal zeigen, der gedeckt [und bereitet ist] , daselbst richtet für uns zu.
16 Und seine Jünger gingen aus und kamen in die Stadt und trafen's an, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah.
17 Und da es Abend ward, kam er mit den Zwölfen;
18 und als sie zu Tische saßen und aßen, sprach Jesus: Amen ich sage euch, Einer unter euch wird mich verraten, der mit mir ißt.
19 Sie aber fingen an, sich zu betrüben und zu ihm zu sagen, Einer nach dem andern: Bin Ich's? und ein anderer: Bin Ich's?
20 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel taucht.
21 Der Sohn des Menschen zwar geht dahin, wie von ihm geschrieben steht; wehe aber demselben Men schen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird; es wäre ihm gut, wenn derselbe Mensch nicht geboren wäre.
22 Und da sie aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab's ihnen und sprach: Nehmet hin; dies ist mein Leib.
23 Und er nahm den Becher, dankte und gab ihnen den, und sie tranken alle daraus,
24 und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Testaments ist, das für viele vergossen wird.
25 Amen ich sage euch, ich werde hinfort nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks bis aug jenen Tag, da ich es neu trinke in dem reich Gottes.
26 Und da sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
27 Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle an mir in dieser Nacht ärgern; dieweil geschrieben steht: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.
28 Aber nachdem ich auferstehe, will ich vor euch hingehen nach Galiläa.
29 Petrus aber sagte zu ihm: Und wenn sich alle ärgern werden, so werde doch Ich mich nicht ärgern.
30 Jesus spricht zu ihm: Amen ich sage dir: Du wirst heute in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen
31 Er aber redete vielmehr darüber: Wenn ich mit dir sterben müßte, würde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten auch alle.
32 Und sie kommen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane; und er spricht zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, bis ich bete.
33 Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich; und er fing an, sich zu entsetzen und zu ängsten.
34 Und er spricht zu ihnen: Voll Trauerns ist meine Seele bis an den Tod. Bleibet hier und wachet.
35 Und er ging ein wenig fort, fiel auf die Erde und betete, daß so es möglich wäre, die Stunde von ihm vorbeiginge;
36 und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Becher von mir weg; doch nicht, was Ich will, sondern was Du willst.
37 Und er kommt und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine einzige Stunde zu wachen?
38 Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung kommt. Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch schwach.
39 Und abermals ging er hin und betete und sprach eben dieselbe Rede.
40 Und er kehrte um und fand sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren voll Schlafs, und sie wußten nicht, was sie ihm antworteten.
41 Und er kommt zum drittenmal und spricht zu ihnen: Schlafet nur und ruhet. Es ist aus, die Stunde ist gekommen; siehe, der Sohn des Menschen wird Aberantwortet in die Hände der Sünder.
42 Stehet auf, laßt uns gehen; siehe, der mich verrät, hat sich genaht.
43 Und alsbald, da er noch redete, kommt heran Judas, der Einer von den Zwölfen war, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stangen, von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten.
44 Es hatte aber, der ihn verriet, ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; greift ihn und führt ihn sicher fort.
45 Und er kam und trat alsbald zu ihm und spricht: Rabbi, Rabbi; und küßte ihn.
46 Die aber legten ihre Hände an ihn und griffen ihn.
47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zückte das Schwert und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb sein Ohrläpplein ab.
48 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seid ihr wie über einen Räuber ausgezogen mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen?
49 Täglich war ich bei euch in dem Tempel zu lehren, und ihr habt mich nicht gegriffen. Aber auf daß die Schriften erfüllt würden.
50 Und es verließen ihn alle und flohen.
51 Und ein einziger Jüngling folgte ihm nach, der war mit einer Leinwand bekleidet auf dem bloßen Leib; und sie griffen ihn;
52 Er aber ließ die Leinwand dahinten und floh bloß von ihnen.
53 Und sie führten Jesum hin zu dem Hohenpriester; und es kamen mit ihm alle Hohenpriester und Älte sten und Schriftgelehrten.
54 Und Petrus folgte ihm nach von ferne bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß da mit den Bedienten und wärmte sich bei dem Licht.
55 Die Hohenpriester aber und der ganze Rat suchten wider Jesum Zeugnis, daß sie ihn zum Tode brächten; und fanden's nicht.
56 Denn viele gaben falsches Zeugnis wider ihn, und die Zeugnisse waren nicht gleich.
57 Und etliche standen auf und gaben falsches Zeugnis wider ihn und sprachen:
58 Wir haben's gehört, daß er sagte: Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht ist.
59 Und auch so war ihr Zeugnis nicht gleich.
60 Und der Hohepriester stand auf in die Mitte, fragte Jesum und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich?
61 Er aber schwieg und antwortete nichts. Wiederum fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist Du der Gesalbte, der Sohn des Hochgelobten?
62 Jesus aber sprach: Ich bin's; und ihr werdet sehen den Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.
63 Da riß der Hohepriester seine Röcke voneinander und spricht: Was bedürfen wir weiter Zeugen?
64 Ihr habt die Lästerung gehört. Wie kommt es euch vor? Sie aber verurteilten ihn alle, daß er des Todes schuldig wäre.
65 Und etliche fingen an, ihn zu verspeien und sein Angesicht zu verdecken und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn mit Stecken.
66 Und da Petrus unten in dem Hofe war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters,
67 und da sie sah Petrus sich wärmen, schaute sie ihn an und spricht: Auch Du warst mit Jesus, dem Nazarener.
68 Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht und verstehe auch nicht, was Du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof; und der Hahn krähte.
69 Und da ihn die Magd wieder sah, fing sie an, zu sagen zu denen, die dabeistanden: Dieser ist von ihnen.
70 Er aber leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen abermals zu Petrus, die dabeistanden: Wahrhaftig du bist von ihnen. Denn du bist ein Galiläer, und deine Aussprache gleicht.
71 Er aber fing an, zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr sagt.
72 Und der Hahn krähte zum an dernmal. Und Petrus gedachte an das Wort, das Jesus zu ihm sagte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er hob recht an zu weinen.
1 Und bald am Morgen hielten die Hohenpriester einen Rat samt den Nltesten und Schriftgelehrten, und der ganze Rat, und banden Jesum und brachten ihn hin und überantworteten ihn Pilatus.
2 Und Pilatus fragte ihn: Bist Du der König der Juden? Er antwortete und sprach zu ihm: Du sagst's.
3 Und die Hohenpriester brachten vieles wider ihn klagbar an.
4 Pilatus aber fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie viele Dinge sie wider dich zeugen.
5 Jesus aber antwortete nicht mehr das geringste, also daß sich Pilatus verwunderte
6 Auf jedes Fest aber ließ er ihnen einen Gefangenen los, um welchen sie baten.
7 Es war aber der so genannte Barabbas mit den Aufrührern gebunden, welche in dem Aufstand einen Mord begangen hatten.
8 Und das Volk rief und fing an zu bitten um das, wie er ihnen allemal täte.
9 Pilatus aber antwortete ihnen und sprach: Wollt ihr, daß ich euch den König der Juden loslasse?
10 Denn er wußte, daß aus Neid die Hohenpriester ihn überantwortet hatten.
11 Aber die Hohenpriester reizten das Volk, daß er ihnen vielmehr den Barabbas loslassen möchte.
12 Pilatus aber antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Was wollt ihr denn, daß ich tue mit dem, den ihr nennt einen König der Juden?
13 Sie schrieen abermals: Kreuzige ihn!
14 Pilatus sprach zu ihnen: Was hat er denn Übles getan? Sie schrieen noch viel mehr: Kreuzige ihn!
15 Pilatus aber wollte dem Volk genug tun und ließ ihnen Barabbas los; und gab Jesum, da er ihn gegeißelt hatte, hin, daß er gekreuzigt würde.
16 Die Kriegsknechte aber führten ihn in den Hof hinein, welches ist das Richthaus, und rufen zusammen die ganze Schar
17 und legen ihm einen Purpur an und flechten eine dornene Krone und setzen sie ihm auf,
18 und fingen an, ihn zu grüßen: Sei gegrüßt, Judenkönig!
19 und schlugen sein Haupt mit einem Rohr und speiten ihn an und fielen auf die Kniee und beteten ihn an.
20 Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eigenen Kleider an.
21 Und sie führen ihn hinaus, daß sie ihn kreuzigten; und zwingen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Felde kam, den Vater des Alexander und Rufus, daß er sein Kreuz trüge.
22 Und sie bringen ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht: Schädelstätte.
23 Und sie gaben ihm Myrrhenwein zu trinken; Er aber nahm's nicht.
24 Und sie kreuzigten ihn und teil ten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was überkäme.
25 Es war aber die dritte Stunde, und sie kreuzigten ihn.
26 Und es war die Überschrift seiner Beschuldigung obenher geschrieben: Der König der Juden.
27 Und mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, Einen ihm zur Rechten und Einen zur Linken.
28 Da ward erfüllt die Schrift, die da sagt: Und er hat sich unter die Übeltäter rechnen lassen.
29 Und die vorübergingen, lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ei, der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen baust,
30 hilf dir selber und steig herab vom Kreuz.
31 Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten gegeneinander mit den Schriftgelehrten und sprachen: Andern hat er geholfen; sich selber kann er nicht helfen.
32 Christus, der König Israels, steige nun vom Kreuz herab, damit wir se hen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
33 Da es aber zur sechsten Stunde kam, ward eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde;
34 und zur neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Elohai, Elohai, lama sabachthani? das ist verdolmetscht: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
35 Und etliche derer, die dabeistanden, da sie es hörten, sprachen sie: Siehe, dem Elia ruft er.
36 Es lief aber Einer und füllte einen Schwamm mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn und sprach: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, ihn herabzunehmen.
37 Jesus aber tat einen starken Schrei und verschied.
38 Und der Vorhang des Tempels zerriß entzwei, von oben an bis unten aus.
39 Da aber der Hauptmann, der dabeistand ihm gegenüber, sah, daß er mit solchem Schrei verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.
40 Es waren aber auch Weiber, die von ferne zusahen, unter welchen war Maria von Magdala und Maria, Jakobus des Kleinen und des Joses Mutter, und Salome,
41 die ihm auch nachgefolgt, da er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere, die mit ihm gen Jerusalem hinaufgegangen waren.
42 Und da es nunmehr Abend war, dieweil Rüsttag war, welches ist der Vorsabbat,
43 kam Joseph, der von Arimathia war, ein angesehener Ratsherr, der auch selbst auf das Reich Gottes wartete; er wagte es und ging zu Pilatus hinein und bat um den Leib Jesu.
44 Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon sollte gestorben sein; und rief den Hauptmann zu sich und fragte ihn, ob er schon lange gestorben wäre.
45 Und als er's erkundet von dem Hauptmann, schenkte er den Leib dem Joseph;
46 und er kaufte eine Leinwand und nahm ihn herab und wickelte ihn in die Leinwand. Und er legte ihn in ein Grab, das aus einem Felsen gehauen war, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür.
47 Aber Maria von Magdala und Maria Jose schauten zu, wo er hinge legt ward.
1 Und als der Sabbat dazwischenkam, kauften Maria von Magdala und Maria Jakobi und Salome Spezerei, auf daß sie kämen und salbten ihn.
2 Und sehr früh am ersten Wochentage kommen sie zum Grabe, da die Sonne aufging.
3 Und sie sprachen bei sich selbst: Wer wird uns den Stein von des Grabes Tür abwälzen?
4 Und da sie aufsahen, werden sie gewahr, daß der Stein abgewälzt ist; denn er war sehr groß.
5 Und da sie in das Grab hineingingen, sahen sie einen Jüngling sitzen zur Rechten, der hatte einen weißen langen Rock an, und sie entsetzten sich.
6 Er aber spricht zu ihnen: Entsetzet euch nicht; ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auf erstanden, er ist nicht hier; siehe da der Ort, wo sie ihn hinlegten.
7 Aber gehet hin und saget seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingeht nach Galiläa. Daselbst werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hatte.
8 Und sie gingen heraus und flohen von dem Grab; es war aber Zittern und Entsetzen an ihnen, und sie sagten niemand nichts, denn sie fürchteten sich.
9 Da er aber auferstanden war, frühe am ersten Wochentage, erschien er am ersten der Maria von Magdala, von welcher er sieben Teufel (Dämonen) ausgetrieben hatte.
10 Dieselbe ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.
11 Und dieselben, da sie hörten, daß er lebe und von ihr sei gesehen worden, glaubten nicht.
12 Darnach machte er sich zweien aus ihnen, da sie wandelten, offenbar in einer anderen Gestalt, welche aufs Feld gingen.
13 Dieselben gingen auch hin und verkündigten's den übrigen; und auch denselben glaubten sie nicht.
14 Endlich machte er sich ihnen, den Elfen, da sie zu Tische saßen, offenbar und verwies ihren Unglauben und Herzenshärtigkeit, daß sie denen, die ihn gesehen hatten auferstanden, nicht geglaubt hatten.
15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.
16 Wer glaubt und sich taufen läßt, wird selig (gerettet) werden; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.
17 Die Zeichen aber, welche denen, die da gläubig geworden sind, beifolgen werden, sind diese: In meinem Namen werden sie Teufel (Dämonen) austreiben, mit neuen Sprachen reden,
18 Schlangen vertreiben; wenn sie auch etwas Tödliches trinken, soll es ihnen nichts schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, und sie werden sich wohl befinden.
19 Der Herr nun, nachdem er zu ihnen geredet hatte, ist aufgehoben in den Himmel und hat sich gesetzt zur Rechten Gottes.
20 Jene aber gingen aus und predigten überall, wobei der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen.