1 Im Anfang war das Wort; und das Wort war bei Gott; und Gott war das Wort.
2 Dieses war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nicht ein einziges geworden, was es geworden ist. (Alle Dinge) Alles, was geworden ist.
4 In demselben war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen;
5 und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erreicht.
6 Es ward ein Mensch, gesandt von Gott, der hatte den Namen Johannes.
7 Dieser kam zum Zeugnis, daß er zeugte von dem Licht, auf daß alle durch ihn gläubig würden.
8 Nicht war derselbe das Licht, sondern daß er zeugte von dem Licht.
9 Es war das wahrhaftige Licht, welches erleuchtet einen jeden Menschen, in diese Welt kommend.
10 In der Welt war es, und die Welt ist durch dasselbe geworden, und die Welt hat es nicht gekannt.
11 In sein Eigenes kam er, und seine Eigenen haben ihn nicht angenommen.
12 Wie viele aber ihn nahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glaubten;
13 welche nicht aus dem Blut noch aus einem Fleischeswillen noch aus eines Mannes Willen, sondern aus Gott gezeugt sind.
14 Und das Wort ward Fleisch und nahm eine Hüttenwohnung unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
15 Johannes zeugt von ihm, und schrie und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der hinter mir kommt, geht mir nun vor; dieweil er eher war denn ich.
16 Und aus seiner Fülle haben Wir alle bekommen, auch Gnade um Gnade;
17 weil das Gesetz durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit durch Jesum Christum geworden ist.
18 Gott hat keiner jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß war, derselbe hat's ausgelegt.
19 Und dies ist das Zeugnis des Johannes, da die Juden von Jerusalem sandten Priester und Leviten zu ihm, auf daß sie ihn fragten: Wer bist Du?
20 Und er bekannte; und leugnete nicht und bekannte: Ich bin nicht der Gesalbte.
21 Und sie fragten ihn: Was denn? Elias bist Du? Er sprach: Ich bin's nicht. Der Prophet bist Du? Er ant wortete: Nein.
22 Sie sprachen denn zu ihm: Wer bist du? daß wir eine Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?
23 Er sprach: Ich bin eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Machet den Weg des Herrn gerade; wie Jesaja der Prophet gesagt hat.
24 Und die gesandt waren, die waren aus den Pharisäern,
25 und fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, so Du nicht der Gesalbte bist noch Elia noch der Prophet?
26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch ist getreten, den Ihr nicht kennet;
27 Er ist's, der hinter mir kommt, welcher mir nun vorgeht; des ich nicht würdig bin, daß ich seinen Schuhriemen auflöse.
28 Dies geschah zu Bethabara jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.
29 Des folgenden Tages sieht er Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, so da trägt die Sünde der Welt.
30 Dieser ist's, von dem Ich gesagt habe: Hinter mir kommt ein Mann, der mir nun vorgeht, weil er eher war denn ich.
31 Und Ich kannte ihn nicht; aber auf daß er offenbar würde dem Israel, darum bin Ich gekommen mit dem Wasser taufend.
32 Und es zeugte Johannes und sprach: Ich schaute den Geist herabfahren als wie eine Taube vom Himmel, und er blieb über ihm;
33 und Ich kannte ihn nicht, aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, derselbe sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und über ihm bleiben, dieser ist's, der mit heiligem Geist tauft.
34 Und Ich habe es gesehen und bezeugt, daß dieser ist der Sohn Gottes.
35 Des folgenden Tages wiederum stand Johannes und von seinen Jüngern zwei;
36 und er sah auf Jesum, der da wandelte, und spricht: Siehe, das Lamm Gottes. (der da wandelte) ohne daß er zu Johannes käme.
37 Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesu nach.
38 Jesus aber wandte sich um, und da er sie sah nachfolgen, spricht er zu ihnen: Was suchet ihr? Sie aber spra chen zu ihm: Rabbi (das heißt verdolmetscht: Meister), wo hältst du dich auf?
39 Er spricht zu ihnen: Kommt und sehet's. Sie kamen und sahen, wo er sich aufhält; und hielten sich bei ihm auf denselben Tag. Das war um die zehnte Stunde.
40 Es war Andreas, der Bruder des Simon Petrus, einer von den zweien, die es von Johannes hörten und ihm nachfolgten.
41 Dieser ist der erste, der seinen eigenen Bruder Simon findet, und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden; das ist verdolmetscht: der Gesalbte.
42 Und er führte ihn zu Jesu. Jesus sah ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; Du sollst Kephas heißen; das wird verdolmetscht: ein Fels.
43 Des folgenden Tages wollte er ausziehen nach Galiläa; und Jesus findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach.
44 Es war aber Philippus von Beth saida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.
45 Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Von dem Mose geschrieben hat in dem Gesetz und die Propheten, haben wir gefunden, Jesum, den Sohn Josephs, den von Nazareth.
46 Und Nathanael sprach zu ihm: Kann von Nazareth etwas Gutes sein? Spricht zu ihm Philippus: Komm und sieh es.
47 Jesus sah Nathanael zu ihm kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Betrug ist.
48 Spricht Nathanael zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dir Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.
49 Nathanael antwortete und spricht zu ihm: Rabbi, Du bist der Sohn Got tes, Du bist der König Israels.
50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir gesagt habe: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, so glaubst du; du wirst größere Dinge als diese sehen.
51 Und er spricht zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet [von nun an] den Himmel eröffnet sehen und die Engel Gottes hinaufund herabsteigen zu dem Sohn des Menschen.
1 Und an dem dritten Tage ward eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war daselbst.
2 Es ward aber auch Jesus und seine Jünger zur Hochzeit eingeladen.
3 Und da der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Wein haben sie nicht.
4 Spricht Jesus zu ihr: Weib, was willst du mir an Hand geben? Meine Stunde ist noch nicht da.
5 Spricht seine Mutter zu den Aufwärtern: Was er euch sagt, das tut.
6 Es waren aber allda sechs steinerne Wasserkästen gesetzt zu der Reinigung der Juden, und hielten jeder zwei oder drei Eichen (metretés, ein Maß, 39 Liter enthaltend).
7 Spricht Jesus zu ihnen: Füllet die Wasserkästen mit Wasser. Und sie füllten sie bis obenan.
8 Und er spricht zu ihnen: Schöpfet nun und bringet's dem Speisemeister; und sie brachten's.
9 Als aber der Speisemeister kostete das Wasser, das zu Wein geworden war; da er denn nicht wußte, wo es her sei, die Aufwärter aber wußten's, die das Wasser geschöpft hatten; ruft der Speisemeister den Bräutigam
10 und spricht zu ihm: Jedermann stellt zuerst den guten Wein auf, und wenn sie trunken werden, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bisher aufbehalten.
11 Hiemit machte Jesus den Anfang an den Zeichen, zu Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.
12 Nach diesem ging er hinab nach Johannesernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und daselbst blieben sie nicht viele Tage.
13 Und es war nahe das Passah der Juden, und Jesus ging hinauf gen Jerusalem.
14 Und er traf in dem Tempel an, die da Ochsen und Schafe und Tauben verkauften, und die Wechsler, die da saßen.
15 Und er machte eine Peitsche von Stricken und trieb alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münze der Wechsler verschüttete er, und die Tische kehrte er um;
16 und zu denen, die die Tauben verkauften, sprach er: Traget das von hinnen; machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause.
17 Es gedachten aber seine Jünger daran, daß geschrieben ist: Der Eifer um dein Haus verzehrt mich.
18 Da antworteten nun die Juden und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen weisest du uns, daß du dieses tust?
19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, so werde ich ihn in drei Tagen aufrichten.
20 Die Juden nun sprachen: In sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel gebaut, und Du wirst ihn in drei Tagen aufrichten?
21 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.
22 Als er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß er dies geredet hatte; und sie glaubten der Schrift und der Rede, die Jesus gesagt hatte.
23 Als er aber zu Jerusalem war an dem Passah, an dem Fest, wurden viele gläubig an seinen Namen, da sie seine Zeichen schauten, die er tat.
24 Er aber, Jesus vertraute sich ihnen nicht, dieweil er alle erkannte,
25 und weil er nicht bedurfte, daß jemand Zeugnis von dem Menschen gäbe; denn er erkannte selbst, was in dem Menschen war.
1 Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Regent der Juden;
2 dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du von Gott gekommen bist (als) ein Lehrer; denn niemand kann diese Zeichen tun, die Du tust, wenn Gott nicht mit ihm ist.
3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn nicht jemand von oben her geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
4 Spricht zu ihm Nikodemus: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist; kann er in seiner Mutter Leib das andere Mal eingehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir, wenn nicht jemand geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
6 Das, was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch; und das, was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
7 Verwundere dich nicht, daß ich zu dir sagte: Ihr müsset von oben her geboren werden.
8 Der Geist bläst, wo er will, und seine Stimme hörst du, aber du weißt nicht, wo er herkommt und wo er hingeht. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist.
9 Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie können diese (Dinge) geschehen?
10 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist Du der Lehrer Israels und erkennst diese (Dinge) nicht?
11 Amen, amen, ich sage dir, was wir wissen, das reden wir, und was wir gesehen haben, das zeugen wir; und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an.
12 Habe ich die irdischen (Dinge) euch gesagt, und ihr glaubet nicht; wie werdet ihr, wenn ich euch die himmlischen (Dinge) sage, glauben?
13 Da niemand in den Himmel hinaufgefahren ist, als der von dem Himmel herniedergefahren ist, der Sohn des Menschen, der in dem Himmel war.
14 Und wie Mose erhöht hat die Schlange in der Wüste, also muß der Sohn des Menschen sich erhöhen lassen,
15 auf daß ein jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe.
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß ein jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richtete, sondern daß die Welt durch ihn selig gemacht (gerettet) würde.
18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, dieweil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
19 Dies ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben geliebt mehr die Finsternis als das Licht. Denn ihre Werke waren arg.
20 Denn ein jeder, der Böses treibt, haßt das Licht und kommt nicht zu dem Licht, auf daß seine Werke nicht überwiesen werden;
21 wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, auf daß seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott gewirkt sind.
22 Darnach kam Jesus und seine Jünger in das jüdische Land und hielt sich daselbst mit ihnen auf und taufte.
23 Johannes aber taufte auch zu Enon, nahe bei Salim, weil viele Wasser daselbst waren; und sie kamen hin und ließen sich taufen.
24 Denn Johannes war noch nicht in das Gefängnis gelegt.
25 Da entstand nun eine Frage bei den Jüngern des Johannes mit den Juden wegen der Reinigung;
26 und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordans, dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, dieser tauft, und alle kommen zu ihm.
27 Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht aus dem Himmel gegeben ist.
28 Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht der Gesalbte, sondern bin vor jenem hergesandt.
29 Der die Braut hat, ist Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams, welcher dasteht und ihn hört, freut sich rechtschaffen um der Stimme des Bräutigams willen. Diese meine Freude nun ist erfüllt.
30 Jener muß wachsen, Ich aber abnehmen.
31 Der von oben her kommt, ist über alle. Der aus der Erde ist, ist eben aus der Erde und redet aus der Erde; der aus dem Himmel kommt, ist über alle;
32 und was er gesehen und gehört hat, das zeugt er, und sein Zeugnis nimmt niemand an.
33 Wer sein Zeugnis angenommen hat, hat's versiegelt, daß Gott wahrhaftig sei.
34 Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht gemessen.
35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht traut, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.
1 Als nun Jesus inneward, daß die Pharisäer gehört hätten, daß Jesus mehr Jünger machte und taufte als Johannes,
2 wiewohl Jesus selber nicht taufte, sondern seine Jünger,
3 da verließ er Judäa und ging wieder hin nach Galiläa.
4 Er mußte aber durch Samaria reisen.
5 So kam er nun zu einer Stadt Samarias, die hieß Sichar, nahe bei dem Landgut, das Jakob Josef, seinem Sohn, gab.
6 Es war aber daselbst Jakobs Brunnen. Da nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich also an den Brunnen hin. Das war um die sechste Stunde.
7 Da kommt ein Weib von Samaria, Wasser zu schöpfen. Spricht Jesus zu ihr: Gib mir trinken!
8 Denn seine Jünger waren in die Stadt hineingegangen, daß sie Speise kauften.
9 Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie begehrst Du, der du ein Jude bist, trinken von mir, die ich ein samaritisches Weib bin? Denn die Juden haben keinen Umgang mit den Samaritern.
10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du kenntest das Geschenk Gottes, und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir trinken, Du hättest an ihn begehrt, und er hätte dir gegeben lebendiges Wasser.
11 Spricht zu ihm das Weib: Herr, du hast kein Geschirr zum Schöpfen, und dazu ist der Brunnen tief; woher hast du denn das lebendige Wasser?
12 Bist Du größer als unser Vater Ja kob, der uns den Brunnen gegeben hat, und Er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh?
13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Einen jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;
14 wer aber von dem Wasser trinkt, das Ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm werden ein Brunnen Wassers, das ins ewige Leben quillt.
15 Spricht zu ihm das Weib: Herr, gib mir dieses Wasser, auf daß mich nicht dürste, und ich nicht hierher komme, zu schöpfen.
16 Spricht Jesus zu ihr: Gehe hin, rufe deinem Mann und komm hierher.
17 Das Weib antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann. Spricht Jesus zu ihr: Du hast wohl gesagt: Ich habe keinen Mann;
18 denn fünf Männer hast du gehabt; und nun ist der, den du hast, dein Mann nicht; das ist wahr, was du gesagt hast.
19 Spricht zu ihm das Weib: Herr, ich sehe, daß Du ein Prophet bist.
20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und Ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll.
21 Spricht Jesus zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt eine Stunde, da ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem werdet den Vater anbeten.
22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; Wir beten an, was wir kennen; dieweil das Heil aus den Juden ist.
23 Aber es kommt eine Stunde und ist wirklich, da die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten in Geist und Wahrheit; denn auch der Vater solche sucht, die ihn anbeten.
24 Ein Geist (ist) Gott; und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
25 Spricht das Weib zu ihm: Ich weiß, daß Messias kommt, der sogenannte Gesalbte; wenn derselbe kommt, so wird er uns alles verkündigen.
26 Spricht Jesus zu ihr: Ich bin's, der ich zu dir rede.
27 Und über diesem kamen seine Jünger und verwunderten sich, daß er mit einem Weibe redete. Gleichwohl sprach keiner: Was suchst du? oder was redest du mit ihr?
28 So ließ nun das Weib ihr Wassergeschirr stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten:
29 Kommt, sehet einen Menschen, der mir gesagt hat alles, was ich getan habe, ob nicht dieser der Gesalbte ist.
30 Da gingen sie aus der Stadt und kamen zu ihm.
31 Inzwischen aber ersuchten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß!
32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht wisset.
33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?
34 Spricht Jesus zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.
35 Saget nicht Ihr: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und beschauet die Felder, daß sie schon weiß sind zur Ernte.
36 Und der da erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht ins ewige Leben; auf daß, der da säte, sich zugleich freue, und der da erntet.
37 Denn hier trifft die wahrhaftige Rede ein: Ein anderer ist, der da säte, und ein anderer, der da erntet.
38 Ich habe euch gesandt, zu ernten, das nicht Ihr gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und Ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.
39 Aus derselben Stadt aber wurden viele von den Samaritern gläubig an ihn um des Weibes Rede willen, die da zeugte: Er hat mir gesagt alles, was ich getan habe.
40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb daselbst zwei Tage.
41 Und viel mehr glaubten um seiner Rede willen
42 und sprachen zu dem Weibe: Wir glauben nicht mehr um deiner Aussage willen; denn wir selbst haben's gehört und wissen, daß dieser ist wahrhaftig der Heiland der Welt.
43 Nach den zwei Tagen aber zog er aus von dannen und zog hin nach Galiläa.
44 Denn er selbst, Jesus, zeugte, daß ein Prophet in seiner eigenen Vaterstadt nicht wert geachtet wird.
45 Da er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er zu Jerusalem tat an dem Fest; denn auch Sie waren auf das Fest gekommen.
46 So kam er nun abermals gen Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte.
47 Und es war ein Königischer, dessen Sohn war krank zu Johannesernaum. Da dieser hörte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er hin zu ihm und bat ihn, daß er hinab ginge und heilte seinen Sohn; denn er war todkrank.
48 Da sprach nun Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben.
49 Spricht der Königische zu ihm: Herr, gehe hinab, ehe denn mein Kind stirbt.
50 Spricht Jesus zu ihm: Gehe hin; dein Sohn lebt. Und der Mensch glaubte der Rede, die Jesus zu ihm sagte, und ging hin.
51 Da er aber schon hinabging, begegneten ihm seine Knechte und verkündigten und sprachen: Dein Knabe lebt
52 Da forschte er denn von ihnen die Stunde, in welcher er sich feiner befand. Und sie sprachen zu ihm: Gestern auf die siebte Stunde verließ ihn das Fieber.
53 Da merkte denn der Vater, daß es auf dieselbe Stunde war, in welcher Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte selbst und sein Haus ganz.
54 Dieses zweite Zeichen tat Jesus wiederum, da er aus Judäa nach Galiläa kam.
1 Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf gen Jerusalem.
2 Es ist aber zu Jerusalem bei der Schäferei ein Teich, mit dem Zunamen auf hebräisch Bethesda, der hat fünf bedeckte Gänge.
3 In diesen lag eine große Menge da von Kranken, Blinden, Lahmen, Dürren, die auf die Bewegung des Wassers warteten.
4 Denn ein Engel stieg zu Zeiten hinab in den Teich, und das Wasser ward trübe gemacht; der nun zuerst hineinstieg, nachdem das Wasser trübe geworden war, der ward gesund, mit welcher Seuche er immer behaftet wäre.
5 Es war aber ein Mensch daselbst, der achtunddreißig Jahre mit der Krankheit zugebracht hatte.
6 Als diesen Jesus sah da liegen und wußte, daß er schon lange Zeit auf sich hätte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?
7 Es antwortete ihm der Kranke: Herr, ich habe keinen Menschen, daß er, wenn das Wasser trübe wird, mich in den Teich tue; indem aber Ich komme, steigt ein anderer vor mir hinab.
8 Spricht Jesus zu ihm: Stehe auf, hebe dein Bettlein auf und wandle!
9 Und alsbald ward der Mensch gesund und hob sein Bettlein auf und wandelte. Es war aber Sabbat an demselben Tage.
10 Die Juden nun sprachen zu dem, der geheilt worden war: Es ist Sabbat; du darfst nicht das Bettlein tragen.
11 Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, derselbe sprach zu mir: Hebe dein Bettlein auf und wandle.
12 Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Hebe dein Bettlein auf und wandle?
13 Der aber gesund gemacht war, wußte nicht, wer es war; denn Jesus war beiseite gegangen, da ein Haufen Leute an dem Ort war.
14 Darnach trifft ihn Jesus in dem Tempel an, und er spricht zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, auf daß dir nicht etwas Ärgeres widerfahre.
15 Der Mensch ging hin und verkündigte den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe.
16 Und deswegen verfolgten Jesum die Juden, weil er dieses am Sabbat tat.
17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirket bisher, so wirke Ich auch.
18 Deswegen trachteten denn die Juden vielmehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat bräche, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nennte und sich selbst Gott gleich machte.
19 Da antwortete nun Jesus und sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Es kann der Sohn nichts von sich selber tun, wenn er nicht etwas sieht den Vater tun; denn was jener tut, das tut auch der Sohn gleicherweise.
20 Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selber tut; und wird ihm größere Werke denn diese zeigen, daß Ihr euch verwundern sollet.
21 Denn gleichwie der Vater die Toten erweckt und lebendig macht, also auch der Sohn macht lebendig, welche er will.
22 Denn der Vater richtet auch niemand; sondern das Gericht hat er ganz dem Sohn gegeben;
23 auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
24 Amen, amen, ich sage euch, wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und ins Gericht kommt er nicht, sondern er ist aus dem Tod in das Le ben übergegangen.
25 Amen, amen, ich sage euch: Es kommt eine Stunde und ist wirklich, da die Toten werden die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die sie hören, werden leben.
26 Denn gleichwie der Vater hat das Leben in sich selber, also hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber;
27 und hat ihm Macht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er ein Menschensohn ist.
28 Verwundert euch nicht über dieses; es kommt eine Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören,
29 und werden herausgehen, die das Gute getan haben, zur Lebensauferstehung; die aber das Böse verübt haben, zur Gerichtsauferstehung.
30 Nichts kann Ich von mir selber tun; wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des, der mich gesandt hat.
31 So Ich von mir selber zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahrhaftig.
32 Ein anderer ist's, der von mir zeugt, und ich weiß, daß sein Zeugnis wahrhaftig ist, das er von mir zeugt.
33 Ihr sandtet zu Johannes, und er gab der Wahrheit Zeugnis;
34 Ich aber nehme nicht von einem Menschen das Zeugnis, sondern dieses sage ich, auf daß Ihr selig (gerettet) werdet.
35 Jener war die brennende und scheinende Kerze; Ihr aber wolltet eine Weile frohlocken bei seinem Licht.
36 Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist denn des Johannes. Denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, daß ich sie vollende, eben die Werke, die ich tue, die zeugen von mir, daß der Vater mich gesandt hat;
37 und der mich gesandt hat, der Vater, hat selber von mir gezeugt. Seine Stimme habt ihr niemals gehört und seine Gestalt auch nicht gesehen,
38 und sein Wort habt ihr nicht in euch bleibend, weil Ihr diesem, welchen jener gesandt hat, nicht glaubet.
39 Ihr forschet die Schriften, weil Ihr meinet, in denselben das ewige Leben zu haben, und jene sind's, die von mir zeugen;
40 und ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben hättet.
41 Ehre von Menschen nehme ich nicht;
42 sondern ich kenne euch, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.
43 Ich bin gekommen in dem Namen meines Vaters, und ihr nehmet mich nicht an; wenn ein anderer kommt in seinem eigenen Namen, so werdet ihr denselben annehmen.
44 Wie könnet Ihr glauben, da ihr Ehre voneinander nehmet, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, suchet ihr nicht?
45 Lasset euch nicht dünken, Ich werde euch gegen den Vater verklagen; es ist, der euch verklagt, Mose, auf den Ihr eure Hoffnung gestellt habt.
46 Denn wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr mir; denn von mir hat je ner geschrieben.
47 So ihr aber den Schriften von jenem nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben?
1 Darnach fuhr Jesus weg über das galiläische Meer bei Tiberias;
2 und es folgte ihm ein großer Haufe nach, dieweil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
3 Jesus aber ging auf den Berg hinauf und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern.
4 Es war aber nahe das Passah, der Juden Fest.
5 Da nun Jesus seine Augen aufhob und sah, daß ein großer Haufen zu ihm käme, sprach er zu Philippus: Woher werden wir Brote kaufen, daß diese essen?
6 Das aber sagte er, ihn zu versuchen; denn er selbst wußte, was er tun würde.
7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Zehner Brote sind ihnen nicht genug, daß ein jeglicher unter ihnen ein wenig nehme.
8 Spricht zu ihm einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Si mon Petrus:
9 Es ist ein einziges Knäblein hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fischlein; aber was ist dieses unter so viele?
10 Jesus aber sprach: Machet, daß die Leute sich lagern; es war aber viel Gras an dem Ort. So lagerten sich nun die Männer an der Zahl bei fünftausend.
11 Jesus aber nahm die Brote und dankte und gab sie unter die, so sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischlein, soviel sie wollten
12 Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme.
13 Sie sammelten also und füllten zwölf Körblein mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die übrigblieben denen, die da gegessen hatten.
14 Da nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommt.
15 Da Jesus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn hinreißen, daß sie ihn zum König machten, entwich er abermals auf den Berg, er selbst allein.
16 Als es aber Abend ward, gingen seine Jünger hinab an das Meer
17 und traten in das Schiff und kamen über das Meer gen Johannesernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen,
18 und das Meer, indem ein starker Wind wehte, hob sich empor.
19 Da sie nun bei fünfundzwanzig bis dreißig Feldwegs gerudert hatten, schauen sie Jesum auf dem Meer wandeln und nahe zu dem Schiff kommen; und fürchteten sich.
20 Er aber spricht zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht.
21 Sie wollten ihn also in das Schiff nehmen, und alsbald kam das Schiff an das Land, da sie hinfuhren.
22 Des folgenden Tages, da der Haufen, der jenseits des Meers stand, sah, daß kein anderes Schifflein daselbst gewesen war als ein einziges, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schifflein getreten war, sondern allein seine Jünger waren weggefahren;
23 andere Schifflein aber kamen von Tiberias nahe zu der Stätte, wo sie das Brot gegessen hatten, als der Herr dankte;
24 da nun der Haufen sah, daß Jesus nicht daselbst sei noch seine Jünger, traten sie selber in die Schiffe und kamen gen Johannesernaum und suchten Jesum.
25 Und da sie ihn fanden jenseits des Meers, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?
26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Amen, amen, ich sage euch, ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr habt von den Broten gegessen und seid gesättigt worden.
27 Wirket nicht die Speise, die vergeht, sondern die Speise, die bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater versiegelt, (nämlich) Gott.
28 Sie sprachen denn zu ihm: Was sollen wir tun, daß wir die Werke Gottes wirken?
29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubet, den jener gesandt hat.
30 Sie sprachen denn zu ihm: Was tust Du denn für ein Zeichen, auf daß wir sehen und glauben dir? Was wirkest du?
31 Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben ist: Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.
32 Jesus sprach denn zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch, nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das Brot aus dem Himmel, das wahrhaftig ist.
33 Denn das Brot Gottes ist, das aus dem Himmel herabkam und das der Welt das Leben gibt.
34 Sie sprachen denn zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot.
35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nicht dürsten jemals.
36 Aber ich habe es euch gesagt, daß ihr mich gesehen habt und dabei nicht glaubet.
37 Alles, was der Vater mir gibt, kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaustreiben;
38 denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen des, der mich gesandt hat.
39 Dies ist aber der Wille des, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts ver liere, sondern es auferwecke an dem letzten Tage.
40 Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß ein jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe, und Ich ihn auferwecke am letzten Tage.
41 Es murrten nun die Juden über ihn, daß er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist;
42 und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir wissen? Wie spricht denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen?
43 Jesus antwortete nun und sprach zu ihnen: Murret nicht miteinander.
44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht, und Ich werde ihn auferwecken an dem letzten Tage.
45 Es ist geschrieben in den Propheten: Und es werden alle von Gott gelehrt sein. Ein jeder nun, der es gehört hat von dem Vater und gelernt, kommt zu mir;
46 nicht daß den Vater jemand gesehen habe; sondern der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.
47 Amen, amen, ich sage euch, wer an mich glaubt, hat ewiges Leben.
48 Ich bin das Brot des Lebens.
49 Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben;
50 dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkam, auf daß einer davon esse und nicht sterbe.
51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn einer von diesem Brot ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Und das Brot zwar, das Ich geben werde, ist mein Fleisch, [das ich geben werde] für das Leben der Welt.
52 Da stritten nun die Juden unter einander und sprachen: Wie kann dieser uns das Fleisch zu essen geben?
53 Jesus sprach denn zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht esset das Fleisch des Sohnes des Menschen und trinket sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch selbst.
54 Wer mein Fleisch ißt und trinkt mein Blut, hat ewiges Leben, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tage.
55 Denn mein Fleisch ist wahrhaftig eine Speise, und mein Blut ist wahrhaftig ein Trank.
56 Wer mein Fleisch ißt und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und Ich in ihm.
57 Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und Ich lebe um des Vaters willen, so wird derselbe, der mich ißt, auch leben um meinetwillen.
58 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; nicht wie eure Väter das Manna aßen und starben. Wer dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit.
59 Dieses sagte er in einer Schule, da er lehrte zu Kapernaum.
60 Viele nun von seinen Jüngern, die es hörten, sprachen: Hart ist die ser Spruch; wer kann ihn hören?
61 Da aber Jesus in sich selber wußte, daß seine Jünger hierüber murren, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dieses?
62 Wie, wenn ihr sehet den Sohn des Menschen hinauffahren, wo er zuvor war?
63 Der Geist ist's, der da lebendig macht, das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die Ich euch gesagt habe, sind Geist und sind Leben.
64 Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, welche es wären, die nicht glaubten, und wer es wäre, der ihn verraten würde.
65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Es kann niemand zu mir kommen, wenn es ihm nicht von meinem Vater gegeben ist.
66 Von dem an wichen seiner Jünger viele zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.
67 So sprach nun Jesus zu den Zwölfen: Wollt auch Ihr weggehen?
68 Simon Petrus nun antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir hingehen? Worte des ewigen Lebens hast du.
69 Und Wir haben geglaubt und erkannt, daß Du bist der Gesalbte, der Sohn [des lebendigen] Gottes.
70 Jesus antwortete ihnen: Habe Ich nicht euch Zwölf erwählt, und unter euch ist Einer ein Teufel.
71 Er redete aber von Judas, Simons Ischariot. Denn dieser war sein künf tiger Verräter, da er Einer von den Zwölfen war.
1 Und es wandelte Jesus darnach in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa wandeln, weil die Juden ihn zu töten suchten.
2 Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubrüste.
3 So sprachen nun zu ihm seine Brüder: Ziehe von hier weg und gehe hin nach Judäa, auf daß auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust.
4 Denn niemand tut etwas im Verborgenen und trachtet sich selbst sehen zu lassen. Tust du diese Dinge, so mache dich selbst der Welt offenbar.
5 Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
6 Spricht nun Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist immer geschickt.
7 Es kann die Welt euch nicht hassen; mich aber haßt sie, weil ich von ihr zeuge, daß ihre Werke böse sind.
8 Gehet Ihr hinauf auf das Fest; Ich gehe nicht hinauf auf dieses Fest, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.
9 Da er das ihnen gesagt, blieb er in Galiläa.
10 Als nun seine Brüder hinaufgegangen waren, da ging auch er selbst hinauf auf das Fest, nicht offenbarlich, sondern wie im Verborgenen.
11 Die Juden nun suchten ihn an dem Fest und sprachen: Wo ist jener?
12 Und es war viel Murmeln von ihm unter dem Haufen. Etliche sprachen: Er ist gut; andere sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk.
13 Doch redete niemand frei von ihm wegen der Furcht vor den Juden.
14 Da aber das Fest nunmehr auf der Mitte war, ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.
15 Und es verwunderten sich die Juden und sprachen: Wie ist dieser ein Gelehrter, da er doch nicht gelernt hat?
16 Es antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat.
17 Wenn jemand will dessen Willen tun, so wird er der Lehre halber erkennen, ob sie aus Gott sei, oder ob Ich von mir selbst rede.
18 Wer von sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber sucht die Ehre des, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und ist kein Unrecht an ihm.
19 Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? und niemand unter euch tut das Gesetz. Was suchet ihr mich zu töten?
20 Der Haufe antwortete und sprach: Du hast einen Teufel (Dämon); wer sucht dich zu töten?
21 Es antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr verwundert euch alle.
22 Darum hat Mose euch die Beschneidung gegeben, nicht daß sie von Mose ist, sondern von den Vätern; und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen.
23 So die Beschneidung ein Mensch am Sabbat empfängt, daß das Gesetz Moses nicht gebrochen wird, seid ihr auf mich erbittert, daß ich einen ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat?
24 Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern das gerechte Gericht richtet.
25 Etliche nun von denen zu Jerusalem sprachen: Ist's nicht dieser, den sie suchen zu töten?
26 Und siehe, er redet frei, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Regenten wahrhaftig erkannt, daß dieser sei der Gesalbte?
27 Aber diesen kennen wir, woher er ist; wenn aber der Gesalbte kommt, so weiß niemand, woher er ist.
28 So schrie nun Jesus im Tempel lehrend und sprach: Ihr kennet mich und wisset auch, woher ich bin; und von mir selber bin ich nicht gekommen, sondern der ist wahrhaftig, der mich gesandt hat, welchen Ihr nicht kennet;
29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin, und derselbe mich gesandt hat.
30 Sie suchten nun ihn zu greifen; und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
31 Viele aber von dem Haufen glaubten an ihn und sprachen: Der Gesalbte, wenn er kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun denn diese, die dieser getan hat?
32 Es hörten die Pharisäer, daß der Haufen dieses von ihm murmelte; und die Pharisäer und die Hohenpriester sandten Diener, daß sie ihn greifen sollten.
33 Da sprach nun Jesus: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, so gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.
34 Suchen werdet ihr mich und nicht finden; und wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen.
35 So sprachen denn die Juden untereinander: Wo wird dieser hingehen, daß Wir ihn nicht finden werden? Wird er zu den Zerstreuten unter den Griechen ziehen und die Griechen lehren?
36 Was ist das für eine Rede, die er gesagt hat: Suchen werdet ihr mich und nicht finden; und wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen?
37 Aber am letzten Tage des Festes, welcher der vornehmste war, trat Jesus auf und schrie und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke.
38 Wer an mich glaubt, (wird sein,) wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers werden aus seinem Leibe fließen.
39 Dieses aber sagte er von dem Geist, welchen empfangen würden, die an ihn glaubten; denn der [heilige] Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verklärt war.
40 Etliche nun vom Haufen, welche die Rede hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet.
41 Andere sprachen: Dieser ist der Gesalbte. Andere sprachen: Kommt denn der Gesalbte aus Galiläa?
42 Hat nicht die Schrift gesagt, aus dem Samen Davids und von Bethlehem, dem Flecken, wo David war, komme der Gesalbte?
43 So ward nun eine Trennung unter dem Haufen seinetwegen.
44 Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, aber keiner legte die Hände an ihn.
45 Es kamen also die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern. Und jene sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?
46 Die Diener antworteten: Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.
47 Da antworteten nun ihnen die Pharisäer: Seid auch Ihr verführt?
48 Ist jemand von den Regenten an ihn gläubig geworden oder von den Pharisäern?
49 Allein dieser Haufen, so das Gesetz nicht weiß, die sind verflucht.
50 Spricht Nikodemus zu ihnen, der bei Nacht zu ihm kam, welcher einer unter ihnen war:
51 Richtet unser Gesetz den Menschen, wenn es nicht vorher von ihm hört und sich erkundigt, was er tut?
52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist auch Du ein Galiläer? Forsche und siehe, daß kein Prophet aus Galiläa aufsteht.
53 Und sie gingen hinweg, ein jeglicher in sein Haus.
1 Jesus aber ging auf den Ölberg;
2 und frühmorgens verfügte er sich wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie.
3 Da führen die Schriftgelehrten und die Pharisäer ein Weib her, im Ehebruch ergriffen, und stellen sie in die Mitte
4 und sprechen zu ihm: Meister, dieses Weib ist ergriffen auf frischer Tat im Ehebruch.
5 Im Gesetz aber hat Mose uns geboten, solche zu steinigen; was sagst denn Du?
6 Dieses aber sagten sie, ihn zu versuchen, auf daß sie ihn zu verklagen hätten. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7 Als sie aber anhielten, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe zuerst den Stein auf sie.
8 Und er bückte sich wieder nieder und schrieb auf die Erde.
9 Da sie aber es hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, und machten den Anfang an den Ältesten; und Jesus ward allein gelassen und das Weib, das in der Mitte war.
10 Da aber Jesus sich aufrichtete, sprach er zu ihr: Weib, wo sind deine Verkläger? Hat niemand dich verurteilt?
11 Sie sprach: Niemand, Herr. Jesus sprach: So verurteile Ich dich auch nicht. Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.
12 Da redete nun Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben.
13 Da sprachen denn die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst, dein Zeugnis ist nicht wahrhaftig.
14 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ob Ich schon von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis wahrhaftig; weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; Ihr aber wisset nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe.
15 Ihr richtet nach dem Fleisch, Ich richte niemand;
16 und wenn Ich auch richte, so ist mein Gericht wahrhaftig; dieweil ich's nicht allein bin, sondern Ich und der Vater, der mich gesandt hat.
17 So steht auch in eurem Gesetz geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis wahrhaftig sei.
18 Ich bin's, der ich von mir selbst zeuge, und es zeugt von mir, der mich gesandt hat, (nämlich) der Vater.
19 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennet weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater.
20 Diese Worte redete er bei dem Schatzkasten, da er lehrte in dem Tempel. Und niemand griff ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
21 So sprach nun Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe weg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben; wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen.
22 Da sprachen denn die Juden: Wird er etwa sich selbst töten, daß er sagt: Wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen?
23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist; Ich bin von dem, was oben ist; Ihr seid von dieser Welt, Ich bin nicht von dieser Welt.
24 Darum habe ich euch gesagt: Ihr werdet sterben in euren Sünden. Denn so ihr nicht glauben werdet, daß Ich 's bin, so werdet ihr sterben in euren Sünden.
25 Sie sprachen denn zu ihm: Wer bist Du? Und Jesus sprach zu ihnen: Erstlich, weil ich zu euch eben rede,
26 habe ich vieles von euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und Ich, was ich von ihm gehört habe, dieses sage ich in die Welt hin.
27 Sie erkannten nicht, daß er ihnen vom Vater sagte.
28 So sprach denn Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöhen werdet, alsdann werdet ihr erkennen, daß Ich 's bin; und von mir selbst tue ich nichts, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, rede ich dieses;
29 und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater hat mich nicht allein gelassen, weil Ich das, was ihm gefällig ist, allezeit tue.
30 Da er dieses redete, glaubten viele an ihn.
31 So sprach denn Jesus zu den Juden, die ihm nun glaubten: Wenn Ihr bleibet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger;
32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
33 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Samen und haben niemand jemals gedient; wie sprichst Du: Ihr werdet frei werden?
34 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ein jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.
35 Der Knecht aber bleibt nicht in dem Hause in Ewigkeit; der Sohn bleibt in Ewigkeit.
36 Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr in der Tat frei sein.
37 Ich weiß, daß ihr Abrahams Samen seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht Raum findet.
38 Was ich bei meinem Vater gesehen habe, rede Ich; und was ihr denn von eurem Vater gehört habt, tut Ihr.
39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Unser Vater ist Abraham. Spricht Jesus zu ihnen: Wäret ihr Kinder Abrahams, so tätet ihr die Werke Abrahams.
40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich die Wahrheit zu euch geredet habe, die ich von Gott gehört habe. Dies hat Abraham nicht getan.
41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen denn zu ihm: Wir sind aus Hurerei nicht geboren; einen einigen Vater haben wir, nämlich Gott.
42 Da sprach denn Jesus zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn Ich bin von Gott ausgegangen und hergekommen. Denn ich bin ja nicht von mir selbst gekommen, sondern jener hat mich gesandt.
43 Warum kennet ihr meine Rede nicht, daß ihr mein Wort nicht hören könnt?
44 Ihr seid von dem Vater dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang, und in der Wahrheit ist er nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er redet, so redet er die Lügen aus seinem Eigenen; dieweil er ein Lügner ist und der Vater desselben.
45 Weil Ich aber die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht.
46 Wer unter euch überweist mich eines Fehlers halber? So ich aber die Wahrheit sage, warum glaubet Ihr mir nicht?
47 Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum höret Ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.
48 Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen Wir nicht wohl, daß Du ein Samariter seiest und einen Teufel (Dämon) habest?
49 Jesus antwortete: Ich habe keinen Teufel (Dämon), sondern ich ehre meinen Vater, und Ihr verunehret mich.
50 Ich aber suche nicht meine Herrlichkeit; es ist
51 Amen, amen, ich sage euch, wenn jemand mein Wort wird halten, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.
52 Da sprachen die Juden zu ihm: Nun haben wir vermerkt, daß du einen Teufel (Dämon) hast. Abraham ist gestorben und die Propheten; und Du sprichst: Wenn jemand mein Wort wird halten, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.
53 Bist Du größer denn unser Vater Abraham, welcher gestorben ist, und die Propheten sind gestorben. Zu wem machst du dich selbst?
54 Jesus antwortete: Wenn Ich mich selber verherrliche, so ist meine Herrlichkeit nichts; es ist mein Vater, der mich verherrlicht, von welchem Ihr sprechet: Er ist unser Gott;
55 und ihr habt ihn nicht erkannt; Ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euresgleichen sein, (nämlich) ein Lügner; aber ich kenne ihn, und sein Wort halte ich.
56 Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen möchte; und er sah ihn und freute sich.
57 Da sprachen die Juden zu ihm: Fünfzig Jahre hast du noch nicht auf dir, und Abraham hast du gesehen?
58 Jesus sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin Ich.
59 Da hoben sie Steine auf, daß sie auf ihn würfen; Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus und ging also vorüber.
1 Und da er vorüberging, sah er einen Menschen, der blind geboren war.
2 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat sich versündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren würde?
3 Jesus antwortete: Weder dieser hat sich versündigt noch seine Eltern, sondern daß die Werke Gottes offenbar würden an ihm.
4 Ich muß wirken die Werke des, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt eine Nacht, da niemand wirken kann.
5 Wann ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
6 Als er dieses gesagt, spützte er auf den Boden und machte einen Leimen von dem Speichel und strich den Leimen auf die Augen des Blinden
7 und sprach zu ihm: Gehe hin und wasche dich ab in den Teich Siloah; das wird verdolmetscht: Gesandt. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend.
8 Die Nachbarn nun und die ihn vorher sahen, weil er ein Bettler war, sprachen: Ist's nicht dieser, der dasaß und bettelte?
9 Andere sprachen: Dieser ist's. Andere aber: Er ist ihm ähnlich. Jener sprach: Ich bin's.
10 Da sprachen sie zu ihm: Wie sind deine Augen aufgetan worden?
11 Jener antwortete und sprach: Ein Mensch, der Jesus heißt, machte einen Leimen und bestrich meine Augen und sprach zu mir: Gehe hin zu dem Teich Siloah und wasche dich. Da ich aber hinging und mich wusch, sah ich auf.
12 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist derselbe? Er sprach: Ich weiß nicht.
13 Sie führen ihn zu den Pharisäern, den, der weiland blind war.
14 Es war aber Sabbat, da Jesus den Leimen machte und seine Augen eröffnete.
15 Da fragten ihn abermals die Pharisäer, wie er wäre sehend geworden. Er aber sprach zu ihnen: Einen Leimen legte er auf meine Augen, und ich wusch mich und sehe.
16 Da sprachen etliche von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere sprachen: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war eine Trennung unter ihnen.
17 Sie sagen zu dem Blinden abermals: Was sagst Du von ihm, daß er deine Augen hat aufgetan? Er aber sprach: Er ist ein Prophet.
18 Da glaubten die Juden nicht von ihm, daß er blind gewesen und se hend geworden wäre, bis daß sie seinen Eltern riefen, dessen der sehend geworden war.
19 Und fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem Ihr saget, er sei blind geboren. Wie sieht er denn jetzt?
20 Es antworteten aber ihnen seine Eltern und sprachen: Wir wissen, daß dieser unser Sohn ist und daß er blind geboren ist;
21 wie er aber nun sieht, wissen wir nicht; oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen Wir nicht; ihn fraget; er hat das Alter dazu, er wird selbst von sich reden.
22 Dieses sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn es hatten's die Juden schon miteinander festgestellt, so jemand ihn für den Gesalbten bekennte, daß er aus der Versammlung verstoßen werden sollte.
23 Darum sprachen seine Eltern: Er hat das Alter dazu; ihn fraget.
24 Da riefen sie zum andern Mal dem Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre; Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist.
25 Da antwortete jener und sprach: Ob er ein Sünder sei, weiß ich nicht; eines weiß ich, daß, da ich blind war, ich jetzt sehe.
26 Sie sprachen aber wieder zu ihm: Was tat er dir? Wie eröffnete er deine Augen?
27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt's nicht gehört; was wollt ihr's abermals hören? Wollt auch Ihr seine Jünger werden?
28 Sie schmähten ihn und sprachen: Du bist desselben Jünger; Wir aber sind Moses Jünger.
29 Wir wissen, daß Gott zu Mose geredet hat; diesen aber wissen wir nicht, woher er ist.
30 Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Desfalls ist es gewiß wundersam, daß Ihr nicht wisset, woher er ist, und er hat meine Augen aufgetan.
31 Wir wissen aber, daß Gott keine Sünder hört, sondern wenn jemand Gott vor Augen hat und seinen Willen tut, diesen hört er.
32 Von der Weltzeit an ist's nicht erhört, daß jemand eines Blindgeborenen Augen aufgetan habe.
33 Wenn dieser nicht von Gott wäre, er könnte nichts tun.
34 Sie antworteten und sprachen zu ihm: In Sünden bist Du ganz gezeugt, und Du lehrst uns? Und stießen ihn hinaus.
35 Es hörte Jesus, daß sie ihn hinausgestoßen hatten; und da er ihn antraf, sprach er zu ihm: Du glaubst ja an den Sohn Gottes?
36 Jener antwortete und sprach: Wer ist's, Herr, daß ich an ihn glauben möge?
37 Jesus aber sprach zu ihm: Du hast ihn zu sehen bekommen, und der mit dir redet, ist derselbe.
38 Er aber sprach: Ich glaube, Herr; und betete ihn an.
39 Und Jesus sprach: Zu einem Gericht bin Ich in diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht sehen, sehen möchten, und die da sehen, blind würden.
40 Und dieses hörten die von den Pharisäern, die mit ihm waren, und sprachen zu ihm: Sind auch Wir blind?
41 Jesus sprach zu ihnen: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber sprecht: Wir sehen, so bleibt denn eure Sünde.
1 Amen, amen, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, derselbe ist ein Dieb und Räuber;
2 der aber zur Tür hineingeht, ist ein Hirte der Schafe.
3 Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und seinen eigenen Schafen ruft er mit Namen und führt sie aus;
4 und wenn er seine eigenen Schafe hat ausgelassen, so geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
5 Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern vor ihm fliehen, weil sie der Fremden Stimme nicht kennen.
6 Diese verblümte Rede sprach Jesus zu ihnen; jene aber vernahmen nicht, was es war, das er zu ihnen redete.
7 Da sprach nun Jesus wieder zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.
8 Alle, die da gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben sie nicht gehört.
9 Ich bin die Tür; wenn durch mich jemand eingeht, so wird er errettet werden und einund ausgehen und Weide finden.
10 Der Dieb kommt nicht, denn nur daß er stehle und schlachte und verderbe; Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und Überfluß haben.
11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.
12 Der Mietling aber und der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf zerreißt sie und zerstreut die Schafe.
13 Aber der Mietling flieht, weil er ein Mietling ist, und ist ihm nicht um die Schafe zu tun.
14 Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen, und es erkennen mich die Meinen,
15 gleichwie der Vater mich erkennt und Ich den Vater erkenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.
16 Und ich habe andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; und dieselben muß ich führen, und sie sollen meine Stimme hören, und es wird werden Eine Herde, Ein Hirte.
17 Darum liebt mich der Vater, weil Ich mein Leben lasse, auf daß ich es wieder nehme.
18 Niemand nimmt es von mir, sondern Ich lasse es von mir selber. Macht habe ich es zu lassen, und Macht habe ich es wieder zu nehmen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater.
19 Eine Trennung wurde nun wieder unter den Juden um dieser Reden willen.
20 Es sprachen aber viele unter ihnen: Er hat einen Teufel (Dämon) und ist unsinnig, was höret ihr ihn?
21 Andere sprachen: Diese Worte sind nicht eines Besessenen; kann ein Teufel (Dämon) Blinder Augen auftun?
22 Es ward aber Kirchweihe zu Jerusalem und war Winter;
23 und Jesus wandelte in dem Tempel in dem Gang Salomos.
24 Es umringten ihn denn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele auf? Bist Du der Gesalbte, so sage es uns frei.
25 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet nicht. Die Werke, die Ich tue in dem Namen meines Vaters, diese zeugen von mir;
26 aber Ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe.
27 Meine Schafe hören meine Stimme, und Ich kenne sie; und sie folgen mir,
28 und Ich gebe ihnen ewiges Leben; und sie werden nicht verloren gehen in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.
30 Ich und der Vater sind Eins.
31 Da trugen die Juden abermals Steine herbei, daß sie ihn steinigten.
32 Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch gezeigt von meines Vaters wegen; um welches Werk unter denselben steinigt ihr mich?
33 Die Juden antworteten ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um einer Lästerung willen, und weil Du, da du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.
34 Jesus antwortete ihnen: Ist nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich habe gesagt: Götter seid ihr?
35 So er jene Götter genannt hat, gegen die das Wort Gottes geschehen ist, und die Schrift kann nicht gebrochen werden;
36 sprecht Ihr (zu dem), welchen der Vater geheiligt und gesandt hat in die Welt: Du lästerst, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn.
37 Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht;
38 tue ich sie aber, so glaubet, wenn ihr schon mir nicht glaubet, den Werken, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist und Ich in dem Vater.
39 Da suchten sie abermals ihn zu greifen, und er ging aus ihrer Hand weg.
40 Und er ging abermals hin jenseits des Jordans an den Ort, da Johannes zuerst getauft hatte, und blieb daselbst.
41 Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes zwar hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johan nes von diesem gesagt hat, war wahrhaftig;
42 und glaubten da viele an ihn.
1 Es war aber ein Kranker, Lazarus von Bethanien, aus dem Flecken Marias und Marthas, ihrer Schwester.
2 Es war aber Maria, die den Herrn mit Salben salbte und trocknete seine Füße mit ihren Haaren, deren Bruder Lazarus krank war.
3 Da sandten nun die Schwestern zu ihm und sprachen: Herr, siehe, den du lieb hast, der ist krank.
4 Da es aber Jesus hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern für die Herrlichkeit Gottes, daß der Sohn Gottes durch dieselbe verherrlicht werde.
5 Es liebte aber Jesus die Martha und ihre Schwester und den Lazarus.
6 Als er nun hörte, daß er krank war, da blieb er zwar an dem Ort, da er war, zwei Tage.
7 Sodann, nach diesem, spricht er zu den Jüngern: Lasset uns wiederum nach Judäa reisen.
8 Sprechen zu ihm die Jünger: Rabbi, jetzt suchten die Juden dich zu steinigen, und du gehst wieder dorthin?
9 Jesus antwortete: Sind nicht zwölf Stunden des Tages? Wenn jemand am Tage wandelt, so stößt er nicht an, dieweil er das Licht dieser Welt sieht;
10 wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, dieweil das Licht nicht in ihm ist.
11 Dieses sagte er, und darnach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist entschlafen; aber ich gehe hin, daß ich ihn vom Schlaf aufwecke.
12 Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er in einen Schlaf gekommen ist, so wird er genesen.
13 Es hatte aber Jesus von seinem Tode geredet; jene hingegen meinten, er rede von dem eigentlichen Schlaf.
14 Alsdann sagte nun Jesus ihnen frei heraus: Lazarus ist gestorben;
15 und ich bin froh um euretwillen, auf daß ihr glaubet, daß ich nicht dort war; aber lasset uns zu ihm gehen.
16 So sagte nun Thomas, der da heißt Zwilling, zu den Mitjüngern: Laßt auch uns gehen, daß wir mit ihm sterben.
17 Da nun Jesus kam, fand er ihn, daß er schon vier Tage im Grabe war.
18 Es war aber Bethanien nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Feldwegs weit.
19 Und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, daß sie sie trösteten wegen ihres Bruders.
20 Martha nun, da sie hörte, daß Jesus kommt, ging ihm entgegen; Maria aber blieb in dem Hause sitzen.
21 Da sprach Martha zu Jesu: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder würde nicht gestorben sein.
22 Aber auch jetzt weiß ich, daß, was du von Gott begehren wirst, wird dir Gott geben.
23 Spricht zu ihr Jesus: Dein Bruder wird auferstehen.
24 Spricht zu ihm Martha: Ich weiß, daß er auferstehen wird, in der Auferstehung an dem letzten Tage.
25 Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird, wenn er schon stirbt, leben;
26 und ein jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dieses?
27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr; Ich glaube, daß Du bist [Christus] der Sohn Gottes, derjenige, der in die Welt kommen soll.
28 Und da sie dieses gesprochen hatte, ging sie hin und rief Maria, ihrer Schwester, heimlich und sprach: Der Meister ist da und ruft dir.
29 Jene, als sie es hörte, steht geschwind auf und kommt zu ihm.
30 Jesus war noch nicht in den Flekken gekommen, sondern war noch an dem Ort, da ihm Martha begegnet war.
31 Die Juden nun, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, da sie Maria sahen, daß sie geschwind aufstand und hinausging, folgten ihr nach und sprachen: Sie geht hin zum Grabe, daß sie daselbst weine.
32 Maria nun, als sie kam, wo Jesus war, da sie ihn sah, fiel zu seinen Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.
33 Jesus nun, als er sah sie weinen, und die Juden, die mit ihr kamen, weinen, ergrimmte im Geist und betrübte sich selbst
34 und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh es.
35 Es weinte Jesus.
36 Da sprachen die Juden: Siehe, wie lieb hatte er ihn.
37 Etliche aber unter ihnen sprachen: Konnte dieser, der die Augen des Blinden aufgetan hat, nicht machen, daß auch dieser nicht stürbe?
38 Jesus nun ergrimmte abermals in sich selbst und kommt zu dem Grabe. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor.
39 Spricht Jesus: Tut den Stein weg. Spricht zu ihm die Schwester des Verstorbenen, Martha: Herr, er riecht schon. Denn es ist der vierte Tag bei ihm.
40 Spricht Jesus zu ihr: Sagte ich dir nicht, wenn du glaubest, so werdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41 Sie taten nun den Stein weg [da der Verstorbene lag] . Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast.
42 Ich aber wußte, daß du mich allezeit erhörst; aber um des Haufens willen, der umhersteht, sagte ich's, auf daß sie glauben, daß Du mich gesandt hast.
43 Und da er dieses gesagt hatte, schrie er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
44 Und es kam der Verstorbene heraus, gebunden an Füßen und Händen mit Grabtüchern, und sein Angesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Spricht Jesus zu ihnen: Löset ihn auf und lasset ihn gehen.
45 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und schauten, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.
46 Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.
47 Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer einen Rat und sprachen: Was tun wir, daß dieser Mensch viele Zeichen tut?
48 Lassen wir ihn also, so wird jedermann an ihn glauben; so werden dann die Römer kommen und uns beides, Land und Leute, nehmen.
49 Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts;
50 und bedenket nicht, daß uns zuträglich ist, ein einziger Mensch sterbe für das Volk, und nicht die ganze Nation komme um.
51 Dieses aber hat er von sich selber nicht geredet, sondern weil er des selben Jahres Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus würde ster ben für die Nation;
52 und nicht für die Nation allein, sondern daß er auch die zerstreuten Kinder Gottes zusammen versammelte.
53 Von demselben Tage an ratschlagten sie denn, daß sie ihn töteten.
54 Da wandelte Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dannen weg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt genannt Ephraim, und hatte da seinen Aufenthalt mit seinen Jüngern.
55 Es war aber nahe das Passah der Juden; und es gingen viele hinauf gen Jerusalem aus der Gegend vor dem Passah, daß sie sich reinigten.
56 Sie suchten nun Jesum und sprachen untereinander, da sie im Tempel standen: Was dünkt euch? Er möchte nicht auf's Fest kommen?
57 Es hatten aber die Hohenpriester und die Pharisäer Befehl gegeben, so jemand wüßte, wo er wäre, daß er's anzeigte, auf daß sie ihn griffen.
1 Jesus nun kam sechs Tage vor dem Passah gen Bethanien, da Lazarus war, der Verstorbene, welchen Jesus auferweckt hatte.
2 Daselbst nun machten sie ihm ein Abendessen, und Martha diente; Lazarus aber war deren einer, die mit ihm zu Tische saßen.
3 Da nahm Maria ein Pfund ungefälschter, kostbarer Nardensalbe und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihren Haaren seine Füße ab; das Haus aber ward voll von dem Geruch der Salbe.
4 Da sprach einer von seinen Jüngern, Judas Ischariot, sein künftiger Verräter:
5 Warum ist diese Salbe nicht um dreihundert Zehner verkauft und den Armen gegeben worden?
6 Er sagte aber dieses, nicht daß es ihm um die Armen zu tun wäre, sondern weil er ein Dieb war und den Beutel hatte und trug, was eingelegt ward.
7 Da sprach Jesus: Laß sie gehen; auf den Tag, da ich zum Grabe gerüstet werde, hat sie es aufbehalten sollen.
8 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.
9 So erfuhr nun viel Volks von den Juden, daß er daselbst war; und sie kamen nicht um Jesu willen allein, sondern daß sie auch Lazarus sähen, welchen er von den Toten erweckt hatte.
10 Es ratschlagten aber die Hohenpriester, daß sie auch Lazarus töteten;
11 dieweil um seinetwillen viele der Juden hingingen und an Jesum glaubten.
12 Des folgenden Tages, viel Volks, das auf das Fest gekommen war, da sie hörten, daß Jesus kommt gen Jerusalem,
13 nahmen sie die Zweige der Palmbäume und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrieen: Hosianna, gesegnet sei der da kommt in dem Namen des Herrn, Israels König!
14 Jesus aber fand ein Eselein und setzte sich darauf, wie geschrieben ist:
15 Fürchte dich nicht, du Tochter Zion; siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen
16 Dieses aber verstanden seine Jünger zuerst nicht; sondern da Jesus verherrlicht ward, alsdann gedachten sie daran, daß dieses seinethalben geschrieben war, und sie ihm dieses getan hatten.
17 So zeugte nun das Volk, das bei ihm war, da er Lazarus aus dem Grabe rief, und ihn von den Toten auferweckte.
18 Deswegen ging ihm auch das Volk entgegen, weil sie hörten, daß er dieses Zeichen getan habe.
19 Die Pharisäer nun sprachen untereinander: Ihr sehet, daß wir nichts ausrichten; siehe, die Welt ist nach ihm hingegangen.
20 Es waren aber etliche Griechen von denen, die hinaufgingen, daß sie anbeteten an dem Fest.
21 Diese nun traten zu Philippus, der von Bethsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesum sehen.
22 Philippus kommt und sagt's Andreas, und wiederum Andreas und Philippus sagen's Jesu.
23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Es ist die Stunde gekommen, daß der Sohn des Menschen verherrlicht werde.
24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn nicht das Weizenkorn in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, so trägt es viele Frucht.
25 Wer sein Leben lieb hat, wird es verlieren; und wer sein Leben haßt in dieser Welt, wird es ins ewige Leben bewahren.
26 Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach; und wo Ich bin, daselbst wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, so wird ihm der Vater Ehre antun.
27 Jetzt ist meine Seele betrübt worden; und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde; doch darum bin ich in diese Stunde gekommen.
28 Vater, verherrliche deinen Na men. Da kam nun eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.
29 Das Volk nun, das dastand und es hörte, sagte, es wäre ein Donner geschehen. Andere sprachen: Ein Engel hat zu ihm geredet.
30 Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen.
31 Jetzt ist das Gericht der Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden.
32 Und Ich, wenn ich erhöht sein werde von der Erde, werde alle zu mir ziehen.
33 Dieses aber sagte er, zu deuten, welches Todes er sterben würde.
34 Das Volk antwortete ihm: Wir haben gehört aus dem Gesetz: Christus bleibe in Ewigkeit; und wie sagst Du: Es muß der Sohn des Menschen erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen?
35 Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Weile ist das Licht unter euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, auf daß keine Finsternis euch ergreife, da der, so in der Finsternis wandelt, nicht weiß, wo er hingeht.
36 Solange ihr das Licht habt, so glaubet an das Licht, auf daß ihr Lichtessöhne werdet. Dieses redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.
37 Da er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn;
38 auf daß die Rede Jesajas des Propheten erfüllt würde, die er gesprochen hat: Herr, wer hat dem, was wir hören ließen, geglaubt? Und der Arm des Herrn, wem ist er entdeckt worden?
39 Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesaja abermals gesprochen hat:
40 Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt; daß sie mit den Augen nicht sehen und mit dem Herzen vernehmen und sich bekehren, und ich sie heile.
41 Dieses sagte Jesaja, da er seine Herrlichkeit sah, und redete von ihm.
42 Gleichwohl glaubten auch von den Regenten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, auf daß sie nicht aus der Schule verwiesen werden möchten.
43 Denn sie liebten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre Gottes.
44 Jesus aber schrie und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.
45 Und wer mich schaut, der schaut den, der mich gesandt hat.
46 Ich bin in die Welt gekommen, ein Licht, auf daß ein jeder, der an mich glaubt, in der Finsternis nicht bleibe.
47 Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte Ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache (rette).
48 Wer mich ausschlägt und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, dasselbe wird ihn richten an dem letzten Tage;
49 dieweil Ich nicht aus mir selbst geredet habe, sondern der mich gesandt hat, der Vater, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll;
50 und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben ist. Gleichwie mir nun der Vater gesagt hat, also rede ich, was Ich rede.
1 Vor dem Fest aber des Passah, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, daß er aus dieser Welt hinginge zum Vater, hat er, da er liebgewonnen hatte seine Eigenen, die in der Welt waren, sie bis ans Ende geliebt;
2 und da ein Abendessen war, da der Teufel dem Judas, Simons Ischarioth, ins Herz gegeben hatte, daß er ihn verraten sollte,
3 als er wußte, daß ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte, und daß er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe;
4 steht er von dem Abendessen auf und legt seine Kleider ab und nimmt einen Schurz und begürtete sich;
5 sodann schüttet er Wasser in das Waschgeschirr und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und abzutrocknen mit dem Schurz, womit er begürtet war.
6 So kommt er denn zu Simon Petrus, und derselbe spricht zu ihm: Herr, wäschest Du meine Füße?
7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was Ich tue, weißt Du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.
8 Spricht zu ihm Petrus: Du sollst meine Füße nicht waschen in Ewigkeit. Es antwortete ihm Jesus: Werde ich dich nicht waschen, so hast du keinen Teil mit mir.
9 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht meine Füße allein, son dern auch die Hände und das Haupt.
10 Spricht Jesus zu ihm: Wer geba det ist, bedarf nicht, denn an den Füßen gewaschen zu werden, sondern er ist ganz rein; und Ihr seid rein, aber nicht alle.
11 Denn er wußte den, der ihn verriet; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.
12 Da er nun ihre Füße gewaschen und seine Kleider genommen hatte, setzte er sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisset ihr, was ich euch getan habe?
13 Ihr nennet mich: der Meister und der Herr; und ihr redet wohl, denn ich bin's.
14 So nun Ich eure Füße gewaschen habe, der Herr und der Meister, so seid auch Ihr schuldig, einander die Füße zu waschen.
15 Denn ich habe euch ein Muster gegeben, daß, wie Ich euch getan habe, auch Ihr tut.
16 Amen, amen, ich sage euch, ein Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch ein Gesandter größer, als der ihn geschickt hat.
17 So ihr dieses wisset, so seid ihr selig, wenn ihr es tut.
18 Nicht von euch allen sage ich; Ich weiß, welche ich erwählt habe; sondern daß die Schrift erfüllt würde: Der mit mir das Brot isset, hat seinen Fersen gegen mich aufgehoben.
19 Von nun an sage ich's euch, ehe denn es geschieht, auf daß, wenn es geschehen, ihr glaubet, daß Ich's bin.
20 Amen, amen, ich sage euch, wer aufnimmt, wenn ich jemand senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.
21 Da Jesus dieses gesagt hatte, ward er betrübt im Geist und zeugte und sprach: Amen, amen, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.
22 Da sahen die Jünger aufeinander und waren in Ungewißheit, von wem er rede.
23 Es lag aber da Einer von seinen Jüngern in dem Schoß Jesu, welchen Jesus lieb hatte;
24 Diesem nun winkt Simon Petrus, er sollte forschen, wer es wäre, von dem er sagt.
25 Da fiel jener auf die Brust Jesu hin und spricht zu ihm: Herr, wer ist's?
26 Jesus antwortete: Jener ist's, dem Ich den Bissen eintauchen und hin reichen werde. Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn Judas, Si mons Ischarioth. Wie nahe war Judas bei Jesu!
27 Und nach dem Bissen, da fuhr in denselben der Satan. Spricht Jesus zu ihm: Was du tust, tue nur bald.
28 Dieses aber wußte niemand von denen, die am Tische waren, wozu er es ihm sagte.
29 Denn etliche meinten, dieweil Judas den Beutel hatte, Jesus sage zu ihm: Kaufe, was uns not ist auf das Fest, oder daß er den Armen etwas gäbe.
30 Da nun derselbe den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus; es war aber Nacht, da er hinausging.
31 Spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm.
32 Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst und wird ihn bald verherrlichen.
33 Kindlein, ich bin noch ein Kleines bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte, wo Ich hingehe, da könnt Ihr nicht hinkommen,
34 so sage ich auch euch nunmehr. Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet; gleichwie ich euch liebgewonnen habe, daß auch Ihr einander liebet.
35 Daran wird jedermann erken nen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
36 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; hernach aber wirst du (mir) folgen.
37 Spricht zu ihm Petrus: Herr, warum kann ich dir nicht schon jetzt folgen? Mein Leben werde ich für dich lassen.
38 Jesus antwortete ihm: Dein Leben wirst du für mich lassen? Amen, amen, ich sage dir, ein Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet.
1 Lasset euer Herz nicht unruhig sein; glaubet an Gott, und an mich glaubet.
2 In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; sonst hätte ich zu euch gesagt: Ich gehe hin, eine Stätte euch zu bereiten.
3 Und wenn ich hingehe und bereite euch eine Stätte, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen; auf daß, wo Ich bin, auch Ihr seid.
4 Und wo Ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr.
5 Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; und wie können wir den Weg wissen?
6 Spricht zu ihm Jesus: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zu dem Vater denn durch mich.
7 Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an kennet ihr ihn und habt ihn gesehen.
8 Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, so genüget uns.
9 Spricht zu ihm Jesus: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht kennen gelernt, Philippus? Wer mich sieht, sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater?
10 Glaubst du nicht, daß Ich in dem Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die Ich euch rede, rede ich nicht von mir selbst; sondern der Vater, der in mir bleibt, tut selber die Werke.
11 Glaubet mir, weil Ich in dem Vater und der Vater in mir; wo aber nicht, so glaubet um der Werke selber willen.
12 Amen, amen, ich sage euch, wer an mich glaubt, derselbe wird die Werke, die Ich tue, auch tun, und wird größere denn diese tun, dieweil Ich zu dem Vater gehe.
13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohn.
14 So ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde Ich es tun.
15 Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote;
16 und Ich werde den Vater ersuchen, und er wird einen anderen Beistand euch geben, daß er bei euch bleibe in Ewigkeit,
17 den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen, weil sie ihn nicht schaut und ihn auch nicht kennt; Ihr aber kennet ihn, dieweil er bei euch bleiben und in euch sein wird.
18 Ich werde euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch.
19 Es ist noch ein Kleines, so schaut mich die Welt nicht mehr, Ihr aber schauet mich; dieweil Ich lebe, und Ihr leben werdet.
20 An demselben Tage werdet Ihr erkennen, daß Ich in meinem Vater und Ihr in mir und Ich in euch.
21 Wer meine Gebote hat und hält sie, derselbe ist's, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und Ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
22 Spricht zu ihm Judas, nicht der Ischarioth: Herr, was ist geschehen, daß du uns wirst dich selbst offenbaren und nicht der Welt?
23 Es antwortete Jesus und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
24 Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat, des Vaters.
25 Dieses habe ich zu euch geredet, da ich bei euch blieb;
26 aber der Beistand, der heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, derselbe wird euch alles lehren und euch an alles mahnen, was ich euch gesagt habe.
27 Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe Ich euch. Lasset euer Herz nicht unruhig noch furchtsam sein.
28 Ihr habt gehört, daß Ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme zu euch. Hättet ihr mich lieb, so hättet ihr euch erfreut, daß ich zum Vater gehe, weil der Vater größer ist denn Ich
29 Und nun habe ich's euch gesagt, ehe es geschieht; auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet.
30 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt, und an mir wird er nichts finden.
31 Aber auf daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe, und gleichwie mir der Vater geboten hat, also tue. Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen.
1 Ich bin der wahrhaftige Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.
2 Eine jede Rebe an mir, die nicht Frucht trägt, die nimmt er weg; und eine jede, die Frucht trägt, die reinigt er, daß sie mehr Frucht trage.
3 Jetzt seid Ihr rein um des Wortes willen, das ich euch geredet habe.
4 Bleibet in mir und Ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht kann Frucht bringen von sich selbst, sie bleibe denn am Weinstock; also auch Ihr nicht, ihr bleibet denn an mir.
5 Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und Ich in ihm, dieser trägt viel Frucht; weil ihr außer mir nichts tun könnt.
6 Wenn nicht jemand in mir bleiben wird, so ist er hinausgeworfen wie die Rebe und ist verdorrt, und man liest sie zusammen und wirft sie in das Feuer, und sie brennen.
7 Wenn ihr in mir bleiben werdet und meine Worte in euch bleiben werden, so werdet ihr, was ihr wollt, bitten, und es wird euch widerfahren.
8 Darin ist mein Vater verherrlicht, daß ihr viele Frucht traget; und ihr werdet meine Jünger werden.
9 Gleichwie mich der Vater geliebt hat, so habe auch Ich euch geliebt. Bleibet in meiner Liebe.
10 Wenn ihr meine Gebote halten werdet, so werdet ihr bleiben in meiner Liebe; gleichwie Ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.
11 Dieses habe ich euch geredet, auf daß meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.
12 Dieses ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe.
13 Größere Liebe als diese hat niemand: daß jemand sein Leben läßt für seine Freunde.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch gebiete.
15 Ich heiße euch nicht mehr Knechte, weil der Knecht nicht weiß, was sein Herr tut; sondern euch habe ich Freunde geheißen, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört habe, euch kundgetan habe
16 Nicht Ihr habt mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt und euch gesetzt, daß Ihr fortgehet und Frucht traget und eure Frucht bleibe; auf daß, was ihr den Vater nur bitten werdet in meinem Namen, er es euch gebe.
17 Dieses gebiete ich euch, daß ihr einander liebet.
18 Wenn die Welt euch haßt, so wisset ihr, daß sie mich vor euch gehaßt hat.
19 Wenn ihr von der Welt wäret, so hätte die Welt ihr Eigenes lieb. Weil ihr aber von der Welt nicht seid, sondern Ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt.
20 Gedenket an das Wort, das Ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer denn sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie auf mein Wort achtgehabt, so werden sie auch auf das eurige achthaben.
21 Aber dieses alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.
22 Wenn ich nicht gekommen wäre und hätte zu ihnen geredet, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand ihrer Sünde halber.
23 Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater.
24 Wenn ich die Werke nicht getan hätte unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie es gesehen und dabei beide, mich und meinen Vater, gehaßt
25 Doch daß erfüllt würde der Spruch, der geschrieben ist in ihrem Gesetz: Sie haben mich vergeblich gehaßt.
26 Wenn aber der Beistand kommen wird, welchen Ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird derselbe zeugen von mir;
27 und Ihr zeuget wirklich, weil ihr von Anfang mit mir seid.
1 Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr euch nicht ärgert.
2 Sie werden euch aus der Versammlung verstoßen; ja es kommt die Stunde, daß ein jeder, der euch tötet, wird meinen, er erzeige Gott einen Dienst.
3 Und dieses werden sie tun, weil sie den Vater nicht erkannt haben und mich auch nicht
4 Aber dieses habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Stunde kommt, ihr daran gedenket, daß Ich es euch gesagt habe; dieses aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt, weil ich bei euch war.
5 Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?
6 Sondern dieweil ich dieses zu euch geredet habe, hat die Traurigkeit euer Herz ganz eingenommen.
7 Aber Ich sage euch die Wahrheit, es ist euch zuträglich, daß Ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber gehe, so werde ich ihn zu euch senden;
8 und jener, wenn er kommt, wird die Welt überzeugen um Sünde, um Gerechtigkeit und um Gericht.
9 Um Sünde, weil sie nicht glauben an mich;
10 um Gerechtigkeit, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr schauet;
11 um Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
12 Ich habe noch vieles euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen;
13 wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, so wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und die künftigen Dinge wird er euch verkündigen.
14 Jener wird mich verherrlichen, weil er es von dem Meinigen nehmen wird und euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er wird's von dem Meinigen nehmen und euch verkündigen.
16 Es ist ein Kleines, so schauet ihr mich nicht; und wieder ein Kleines, so werdet ihr mich sehen, dieweil ich zu dem Vater gehe.
17 Da sprachen nun von seinen Jüngern (etliche) untereinander: Was ist dieses, daß er zu uns sagt: Es ist ein Kleines, so schauet ihr mich nicht; und wieder ein Kleines, so werdet ihr mich sehen; und, daß ich zu dem Vater gehe.
18 Da sagten sie nun: Dieses, was ist's, das er sagt: Ein Kleines? Wir wissen nicht, was er redet
19 Da merkte Jesus, daß sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon befraget ihr euch miteinander, daß ich gesprochen habe: Es ist ein Kleines, so schauet ihr mich nicht; und wieder ein Kleines, so werdet ihr mich sehen.
20 Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; Ihr aber werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird zu Freude werden.
21 Das Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, so denkt sie nicht mehr an die Drangsal, um der Freude willen, daß ein Mensch zur Welt geboren ist.
22 Und Ihr habt nun zwar jetzt Trau rigkeit, aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch,
23 und an demselben Tage werdet ihr mich nichts fragen. Amen, amen, ich sage euch, was ihr nur bitten werdet den Vater in meinem Namen, das wird er euch geben.
24 Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen; bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei.
25 Dieses habe ich in verblümten Sprüchen zu euch geredet; es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in verblümten Sprüchen zu euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von dem Vater.
26 An demselben Tage werdet ihr in meinem Namen bitten; und nicht sage ich euch, daß Ich den Vater für euch ersuchen werde;
27 denn er selbst der Vater hat euch lieb, dieweil Ihr mich habt liebgewonnen und geglaubt, daß Ich von Gott ausgegangen bin.
28 Ausgegangen bin ich vom Vater und gekommen in die Welt; wie derum verlasse ich die Welt und gehe zu dem Vater.
29 Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und sagst keinen verblümten Spruch.
30 Nun wissen wir, daß du alles weißt und bedarfst nicht, daß jemand dich frage. Daran glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist.
31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr.
32 Siehe, es kommt die Stunde und ist jetzt gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in sein Eigentum, und mich allein lasset; und ich bin nicht allein, weil der Vater mit mir ist.
33 Dieses habe ich zu euch geredet, auf daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Drangsal; aber seid getrost, Ich habe die Welt überwunden.
1 Dieses redete Jesus und hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist ge kommen; verherrliche deinen Sohn, auf daß dein Sohn dich verherrliche;
2 gleichwie du ihm Macht hast gegeben über alles Fleisch, daß alles, was du ihm gegeben hast, die seien, denen er ewiges Leben gibt.
3 Dies ist aber das ewige Leben, daß sie erkennen dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum.
4 Ich habe dich verherrlicht auf Erden, ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, daß ich tun soll;
5 und nun verherrliche mich du, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich hatte, ehe die Welt war, bei dir.
6 Ich habe offenbart deinen Namen den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast; dein waren sie, und mir hast du sie gegeben; und dein Wort haben sie behalten.
7 Nun haben sie erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir ist;
8 weil ich die Worte, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben habe; und Sie haben es angenommen und haben erkannt wahrhaftig, daß ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß Du mich gesandt hast.
9 Ich begehre für sie; nicht für die Welt begehre ich, sondern für die, die du mir gegeben hast, weil sie dein sind.
10 Und das Meinige alles ist dein und das Deinige mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.
11 Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und Ich komme zu dir. Heiliger Vater, behalte (bewahre) sie in deinem Namen, was du mir gegeben hast, daß sie Eines seien, gleichwie Wir.
12 Da ich bei ihnen war in der Welt, behielt (bewahrte) Ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als der verlorene Sohn, auf daß die Schrift erfüllt würde;
13 nun aber komme ich zu dir und rede dieses in der Welt, auf daß sie haben meine Freude erfüllt in ihnen.
14 Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt hat einen Haß auf sie geworfen, dieweil sie nicht von der Welt sind, gleichwie Ich nicht von der Welt bin.
15 Ich begehre nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie behaltest (bewahrest) vor dem Argen.
16 Von der Welt sind sie nicht, gleichwie Ich von der Welt nicht bin.
17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.
18 Gleichwie du mich gesandt hast in die Welt, so habe auch Ich sie gesandt in die Welt;
19 und für sie heilige Ich mich selbst, auf daß auch Sie geheiligt seien in der Wahrheit.
20 Ich begehre aber nicht für diese allein, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben;
21 auf daß sie alle Eines seien; gleichwie Du, Vater, in mir und Ich in dir, daß auch Sie in uns Eines seien; auf daß die Welt glaube, daß Du mich gesandt hast.
22 Und Ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie Eines seien, gleichwie Wir Eines sind.
23 Ich in ihnen, und Du in mir, auf daß sie vollendet seien in Eines, und auf daß die Welt erkenne, daß Du mich gesandt hast und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast.
24 Vater, die du mir gegeben hast, will ich, daß, wo Ich bin, auch dieselben seien mit mir; auf daß sie schauen meine Herrlichkeit, die du mir gegeben hast; dieweil du mich geliebt hast, ehe denn die Welt gegründet ward.
25 Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, Ich aber habe dich erkannt, und auch diese haben erkannt, daß Du mich gesandt hast;
26 und Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und will ihnen kundtun, auf daß die Liebe, womit du mich geliebt hast, sei in ihnen und Ich in ihnen.
1 Da Jesus dieses geredet hatte, ging er hinaus samt seinen Jüngern über den Bach Kidron; da war ein Garten, darein ging er und seine Jünger.
2 Es wußte aber auch Judas, der ihn verriet, den Ort; dieweil Jesus sich oft daselbst versammelt hatte mit seinen Jüngern.
3 Da nun Judas genommen hatte die Schar, und von den Hohenpriestern und Pharisäern Bediente, kommt er dahin mit Laternen und Fackeln und Waffen.
4 Als nun Jesus wußte alles das, was über ihn kam, ging er heraus und sprach zu ihnen: Wen suchet ihr?
5 Sie antworteten ihm: Jesum von Nazareth. Spricht Jesus zu ihnen: Ich bin's. Es stand aber auch Judas, der ihn verriet, bei ihnen.
6 Als er nun zu ihnen sprach: Ich bin's, wichen sie zurück und fielen zu Boden.
7 Da fragte er sie abermals: Wen suchet ihr? Sie aber sprachen: Jesum von Nazareth.
8 Jesus antwortete: Ich hab's euch gesagt, daß Ich 's bin. Suchet ihr nun mich, so lasset diese gehen.
9 Auf daß erfüllt würde das Wort, das er sagte: Die du mir gegeben hast, von denen habe ich keinen verloren.
10 Als nun Simon Petrus ein Schwert hatte, zückte er es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohrläpplein ab. Der Knecht aber hieß Malchus.
11 Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide. Den Kelch, welchen der Vater mir gegeben hat, soll ich den nicht trinken?
12 Die Schar nun und der Oberst und die Diener der Juden fingen Jesum und banden ihn
13 und führten ihn hin, zu Hannas zuerst; denn er war der Schwiegervater des Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war.
14 Es war aber Kaiphas, der den Juden den Rat gegeben hatte, es wäre zuträglich, daß ein einziger Mensch umkäme für das Volk.
15 Es folgte aber Jesu Simon Petrus und ein anderer Jünger. Derselbe Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in den Hof des Hohenpriesters;
16 Petrus aber stand vor der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, heraus und sagte es zur Türhüterin und führte Petrus hinein.
17 Spricht nun die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist Du nicht auch unter den Jüngern dieses Menschen? Jener spricht: Ich bin's nicht.
18 Es standen aber die Knechte und die Bedienten und hatten ein Kohlenfeuer gemacht, dieweil es kalt war, und wärmten sich; es stand aber auch Petrus bei ihnen und wärmte sich.
19 Der Hohepriester nun fragte Jesum wegen seiner Jünger und wegen seiner Lehre.
20 Jesus antwortete ihm: Ich habe frei öffentlich geredet zu der Welt. Ich habe allezeit gelehrt in Schulen und in dem Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet.
21 Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, diese wissen, was Ich gesagt habe.
22 Als er aber dieses sagte, gab der Bedienten einer, der dabeistand, Jesu einen Streich und sprach: Also antwortest du dem Hohenpriester?
23 Jesus antwortete ihm: Habe ich übel geredet, so zeuge von dem Übel; habe ich aber wohl geredet, was schlägst du mich?
24 Es hatte Hannas ihn gebunden gesandt zu dem Hohenpriester Kaiphas.
25 Simon Petrus aber stand und wärmte sich. Sie sprachen denn zu ihm: Bist Du nicht auch unter seinen Jüngern? Jener verleugnete und sprach: Ich bin's nicht.
26 Spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Vetter war dessen, dem Petrus das Ohrläpplein abgehauen hatte: Sah Ich dich nicht in dem Garten mit ihm?
27 Da verleugnete Petrus abermals, und alsbald krähte ein Hahn.
28 Sie führen also Jesum von Kaiphas zu dem Richthaus. Es war aber früh. Und sie selbst gingen nicht in das Richthaus hinein, auf daß sie nicht unrein würden, sondern daß sie das Passah essen möchten.
29 Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach: Welche Anklage bringet ihr wider diesen Menschen?
30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.
31 Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmet Ihr ihn, und nach eurem Gesetz richtet ihn. Da sprachen zu ihm die Juden: Wir dürfen niemand töten.
32 Auf daß das Wort Jesu erfüllt würde, welches er gesprochen hatte zu deuten, welches Todes er sterben würde.
33 Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm: Bist Du der König der Juden?
34 Jesus antwortete ihm: Redest Du dieses von dir selbst, oder haben's andere dir von mir gesagt?
35 Pilatus antwortete: Bin Ich ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan?
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Bedienten würden kämpfen, daß ich den Juden nicht überantwortet würde. Aber nun ist mein Reich nicht von dannen.
37 Da sprach Pilatus: So bist Du denn ein König? Jesus antwortete: Du sagst's, ein König bin ich. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Ein jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.
38 Spricht zu ihm Pilatus: Was ist Wahrheit? Und da er dies gesagt, ging er wieder heraus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.
39 Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich Einen euch losgebe an dem Passah. Wollt ihr denn, daß ich euch den König der Juden losgebe?
40 Da schrieen sie wieder alle und sprachen: Nicht diesen, sondern den Barabbas. Es war aber der Barabbas ein Räuber.
1 Alsdann nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn.
2 Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an
3 und gingen zu ihm hin und sprachen: Willkommen, du König der Juden; und gaben ihm Streiche.
4 Da ging Pilatus wieder heraus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe euch ihn heraus, auf daß ihr erkennet, daß ich an ihm keine Schuld finde.
5 Also ging Jesus heraus und trug die dornene Krone und das Purpur kleid. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch.
6 Da ihn nun die Hohenpriester und die Bedienten sahen, schrieen sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Spricht zu ihnen Pilatus: Nehmet ihn Ihr und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm.
7 Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz soll er sterben, dieweil er sich selbst zu einem Sohn Gottes gemacht hat.
8 Da nun Pilatus diese Rede hörte, fürchtete er sich viel mehr
9 und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu: Wo bist Du her? Jesus aber gab ihm keine Antwort.
10 Da spricht Pilatus zu ihm: Zu mir redest du nicht? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszulassen?
11 Jesus antwortete: Du hättest keine Macht wider mich, wenn es dir nicht wäre von oben herab gegeben. Darum, der mich dir überantwortet hat, hat größere Sünde.
12 Von dem an trachtete Pilatus, ihn loszulassen. Die Juden aber schrieen und sprachen: Läßt du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht. Ein jeder, der sich zu einem König macht, widerspricht dem Kaiser.
13 Da nun Pilatus diese Rede hörte, führte er Jesum heraus und setzte sich auf den Richtstuhl an eine Stätte, die da heißt Steinpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha;
14 es war aber der Rüsttag des Passah, um die dritte Stunde; und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König.
15 Sie aber schrieen: Weg, weg [mit ihm] , kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als den Kaiser.
16 Alsdann überantwortete er ihn ihnen, daß er gekreuzigt würde. Sie nahmen aber Jesum an und führten (ihn hin);
17 und er trug sein Kreuz und ging hinaus zu der sogenannten Schädelstätte, die da genannt wird auf hebräisch Golgatha;
18 da kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, mitten aber Jesum.
19 Es schrieb aber Pilatus auch eine Überschrift und setzte sie auf das Kreuz; es war aber geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden.
20 Diese Überschrift nun lasen viele von den Juden; weil der Ort nahe bei der Stadt war, wo Jesus gekreuzigt ward; und es war geschrieben hebräisch, griechisch, römisch.
21 Da sprachen nun die Hohenpriester zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden; sondern daß jener gesagt habe: Ich bin ein König der Juden.
22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.
23 Die Kriegsknechte nun, als sie Jesum gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, jedem Kriegsknecht einen Teil, und den Rock. Es war aber der Rock ungenäht, von oben an gewirkt durch und durch.
24 Da sprachen sie untereinander: Lasset uns den nicht zerstücken, sondern darum losen, wes er sein wird; auf daß die Schrift erfüllt würde, die da sagt: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über meine Kleidung das Los geworfen. Die Kriegsknechte nun taten dieses;
25 es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter, und die Schwester seiner Mutter, Maria Kleophas, und Maria von Magdala.
26 Da nun Jesus die Mutter sah und den Jünger dabei stehend, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Weib, siehe, dein Sohn.
27 Sodann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter. Und von derselben Stunde nahm der Jünger sie in das Seinige.
28 Nach diesem, als Jesus wußte, daß alles nunmehr vollendet war, daß die Schrift vollzogen würde, spricht er: Mich dürstet.
29 Da stand ein Gefäß voll Essig; sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysopstengel und hielten's zu seinem Munde hin.
30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollendet. Und er neigte das Haupt und gab den Geist auf.
31 Die Juden nun, damit nicht die Leiber am Kreuze blieben am Sabbat, dieweil es Rüsttag war; denn der Tag desselben Sabbats war groß; baten Pilatus, daß ihre Beine zerbrochen und sie abgenommen würden.
32 Da kamen die Kriegsknechte und zerbrachen die Beine des ersten und des andern, der mit ihm gekreuzigt war;
33 als sie aber an Jesum kamen, da sie sahen, daß er schon gestorben war, zerbrachen sie seine Beine nicht;
34 sondern einer der Kriegsknechte stieß seine Seite mit einem Speer durch, und alsbald ging Blut und Wasser heraus.
35 Und der es gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und derselbe weiß, daß er wahrhaftige Dinge sagt, auf daß auch Ihr glaubet.
36 Denn diese Dinge sind geschehen, auf daß die Schrift erfüllt würde: Kein Bein wird ihm zerbrochen werden.
37 Und abermals spricht eine andere Schrift: Sie werden auf den sehen, welchen sie zerstochen haben.
38 Darnach aber bat den Pilatus Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, doch verborgen, aus Furcht vor den Juden, daß er möchte abnehmen den Leib Jesu; und Pilatus gestattete es. Da kam er und nahm den Leib Jesu ab.
39 Es kam aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte ein Gemenge von Myrrhe und Aloe, bei hundert Pfunden.
40 Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn in leinene Tücher mit den Gewürzen, wie bei den Juden der Brauch ist, zum Grabe zu rüsten.
41 Es war aber an dem Ort, wo er gekreuzigt ward, ein Garten und in dem Garten ein neues Grab, darin noch niemand jemals beigesetzt worden war.
42 Dahin nun haben sie, um des Rüsttages willen der Juden, dieweil das Grab nahe war, Jesum gelegt.
1 An dem ersten Wochentage aber kommt Maria von Magdala frühe, da es noch finster war, zu dem Grabe und sieht den Stein vom Grabe weggetan.
2 Sie läuft also und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, welchen Jesus liebte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
3 So ging nun Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zu dem Grabe.
4 Es liefen aber die zwei miteinander; und der andere Jünger lief zuvor, schneller denn Petrus, und kam am ersten zum Grabe,
5 und guckt hinein und sieht die Leinen daliegen, er ging aber nicht hinein.
6 Da kommt Simon Petrus, ihm folgend, und ging hinein in das Grab und schaut die Leinen daliegen
7 und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt war, nicht bei den Leinen daliegen, sondern beiseits eingewikkelt an Einen Ort.
8 Alsdann nun ging auch der andere Jünger, der am ersten zum Grabe kam, hinein und sah es und glaubte es.
9 denn sie wußten die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müsse.
10 Da gingen die Jünger wieder heim.
11 Maria aber stand bei dem Grabe und weinte draußen. Als sie nun weinte, guckte sie in das Grab
12 und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu den Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen war.
13 Und dieselben sprachen zu ihr: Weib, was weinest du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
14 Und als sie dieses sagte, wandte sie sich zurück und sieht Jesum stehen und wußte nicht, daß es Jesus ist.
15 Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinest du? Wen suchest du? Jene meinte, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, wenn Du ihn weggetragen hast, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, so will Ich ihn holen.
16 Spricht zu ihr Jesus: Maria! Jene wendet sich um und spricht zu ihm: Rabbuni; das heißt: Meister.
17 Spricht zu ihr Jesus: Rühre mich nicht an. Denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater; gehe aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott.
18 Maria von Magdala kommt und verkündigt den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen und er dieses zu ihr gesagt habe.
19 Als es nun Abend war an demselben ersten Wochentage, und die Türen verschlossen waren, wo die Jünger versammelt waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und stellte sich in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede (widerfahre) euch.
20 Und als er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und Seite. Da wurden die Jünger froh, da sie den Herrn sahen.
21 So sprach nun Jesus abermals zu ihnen: Friede (widerfahre) euch. Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende Ich euch.
22 Und da er dieses sagte, blies er (sie) an; und er spricht zu ihnen: Nehmet den heiligen Geist.
23 Wenn ihr die Sünden von welchen erlasset, so werden sie ihnen erlassen; wenn ihr sie von welchen behaltet, so sind sie behalten.
24 Thomas aber, einer von den Zwölfen, der da heißt Zwilling, war nicht mit ihnen, da Jesus kam.
25 Da sprachen zu ihm die andern Jünger: Wir haben den Herrn gese hen. Er aber sprach zu ihnen: Es sei denn, daß ich sehe in seinen Händen die Form der Nägel und lege meinen Finger in den Ort der Nägel und lege meine Hand in seine Seite, werde ich's nicht glauben.
26 Und acht Tage hernach waren seine Jünger abermals drinnen und Thomas mit ihnen. Kommt Jesus, da die Türen verschlossen waren, und stellte sich in die Mitte und sprach: Friede (widerfahre) euch.
27 Darnach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände; und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.
28 Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott.
29 Spricht zu ihm Jesus: Dieweil du mich siehst, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und glauben.
30 So hat nun Jesus zwar viele, auch andere Zeichen getan vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch.
31 Diese aber sind geschrieben worden, auf daß ihr glaubet, daß Jesus ist der Gesalbte, der Sohn Gottes, und auf daß ihr, da ihr glaubet, Leben ha bet in seinem Namen.
1 Darnach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern an dem Meer bei Tiberias; er offenbarte sich aber also:
2 Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der da heißt Zwilling, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Zebedäer und andere zwei von seinen Jüngern.
3 Spricht zu ihnen Simon Petrus: Ich gehe hin zu fischen. Sie sprechen zu ihm: Auch Wir kommen mit dir. Sie gingen aus und traten in das Schiff alsbald, und in derselben Nacht fingen sie nichts.
4 Da es aber schon Morgen war, stellte sich Jesus an das Ufer; aber die Jünger wußten nicht, daß es Jesus ist.
5 Spricht nun zu ihnen Jesus: Kindlein, habt ihr etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
6 Er aber sprach zu ihnen: Werfet zur rechten Seite des Schiffes das Netz, so werdet ihr finden. Da warfen sie und vermochten es nicht mehr zu ziehen vor der Menge der Fische.
7 Da spricht jener Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr. Simon Petrus nun, da er hörte, daß es der Herr ist, umgürtete er sich mit dem Hemd; denn er war nackt; und warf sich in das Meer.
8 Die andern Jünger aber kamen auf dem Schifflein; denn sie waren nicht ferne von dem Lande, sondern bei zweihundert Ellen; und zogen das Netz mit den Fischen.
9 Als sie nun austraten an das Land, sehen sie eine Glut daliegen, und ein Fischlein darauf liegen und Brot.
10 Spricht zu ihnen Jesus: Bringet von den Fischlein, die ihr jetzt gefangen habt.
11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz aufs Land, voll großer Fische, hundertunddreiundfünfzig. Und da ihrer so viel waren, zerriß (doch) das Netz nicht.
12 Spricht zu ihnen Jesus: Kommet, esset zu Mittag. Niemand aber von den Jüngern erkühnte sich, ihn zu befragen: Wer bist Du? weil sie wußten, daß es der Herr ist.
13 So kommt nun Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, und das Fischlein gleicherweise
14 Dies ist nunmehr das dritte Mal, daß Jesus sich seinen Jüngern geoffenbart hat, nachdem er von den Toten auferstanden ist.
15 Da sie nun zu Mittag gegessen hatten, spricht zu Simon Petrus Jesus: Simon Johanna, liebst du mich mehr denn diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr; Du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmlein.
16 Spricht er zu ihm wieder zum zweitenmal: Simon Johanna, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr; Du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe.
17 Spricht er zu ihm das dritte Mal: Simon Johanna, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zum drit tenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, Du weißt alles; Du erkennst, daß ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe.
18 Amen, amen, ich sage dir: Da du jünger warst, gürtetest du selbst und wandeltest, wo du hin wolltest; wenn du aber alt werden wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und heben, wo du nicht hin willst.
19 Dieses aber sagte er, zu deuten, mit welchem Tode er Gott verherrlichen würde. Und da er dieses gesagt, spricht er zu ihm: Folge mir nach.
20 Petrus aber wendet sich um und sieht den Jünger, welchen Jesus liebhatte, nachfolgen, der auch an dem Abendessen an seine Brust hingefallen war und gesprochen hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät?
21 Als diesen Petrus sah, spricht er zu Jesu: Herr, was (soll) aber dieser?
22 Spricht zu ihm Jesus: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge Du mir nach.
23 So kam nun diese Rede unter die Brüder aus: Derselbe Jünger stirbt nicht. Und Jesus sprach nicht zu ihm: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?
24 Dieser Jünger ist es, der von diesen (Dingen) zeugte und diese (Dinge) beschrieben hat; und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist.
25 Es sind aber auch andere viele Dinge, die Jesus getan hat. Wenn deren jedes besonders sollte beschrieben werden, so würde meines Bedünkens auch die Welt selber die Bücher nicht fassen, die beschrieben würden.