1 Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
2 Abraham zeugte Isaak, Isaak zeugte Jakob, Jakob zeugte Juda und seine Brüder,
3 Juda zeugte Perez und Serah von der Thamar, Perez zeugte Hezron Hezron zeugte Ram,
4 Ram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nahesson, Nahesson zeugte Salma,
5 Salma zeugte Boas von der Rahab, Boas zeugte Obed von der Ruth, Obed zeugte Jesse,
6 Jesse zeugte David den König. David der König zeugte Salomo von dem Weib des Uria.
7 Salomo zeugte Rehabeam, Rehabeam zeugte Abia, Abia zeugte Asa,
8 Asa zeugte Josaphat, Josaphat zeugte Joram, Joram zeugte Usia,
9 Usia zeugte Jotham, Jotham zeugte Ahas, Ahas zeugte Hiskia,
10 Hiskia zeugte Manasse, Manasse zeugte Amon, Amon zeugte Josia,
11 Josia zeugte Jechonja und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft.
12 Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jechonja Sealthiel, Sealthiel zeugte Serubabel,
13 Serubabel zeugte Abiud, Abiud zeugte Eliakim, Eliakim zeugte Asor,
14 Asor zeugte Zadok, Zadok zeugte Achim, Achim zeugte Eliud,
15 Eliud zeugte Eleasar, Eleasar zeugte Matthan, Matthan zeugte Jakob,
16 Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher ist geboren Je sus, der heißt Christus.
17 Alle die Geschlechter nun von Abraham bis auf David sind vierzehn Geschlechter, und von David bis auf die babylonische Gefangenschaft sind vierzehn Geschlechter, und von der babylonischen Gefangenschaft bis auf Christum sind vierzehn Geschlechter.
18 Christi Geburt aber verhielt sich so: Als nämlich seine Mutter Maria dem Joseph verlobt war, ehe sie zusammenkamen, fand sich' s, daß sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
19 Joseph aber, ihr Mann, welcher gerecht war und sie nicht beschimpfen (bloßstellen) wollte, war willens, sie insgeheim aufzugeben.
20 Indem er aber dieses gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, anzunehmen; denn das in ihr gezeugt ist, ist von dem Heiligen Geist.
21 Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen; denn Er wird sein Volk selig machen (retten) von ihren Sünden.
22 Dies ist aber miteinander geschehen, auf daß erfüllt würde, was geredet ist von dem Herrn durch den Propheten, der da spricht:
23 Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen heißen Immanuel, das ist verdolmetscht: Mit uns Gott!
24 Da aber Joseph von dem Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib an
25 und erkannte sie nicht, bis daß sie ihren ersten Sohn gebar, und hieß seinen Namen Jesus.
1 Da aber Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa, in den Tagen Herodes' des Königs, siehe, da kamen Weise von den Morgenländern gen Jerusalem und sprachen:
2 Wo ist der wirklich geborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern gesehen in dem Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.
3 Da aber Herodes der König es hörte, ward er bestürzt und ganz Jerusalem mit ihm,
4 und versammelte alle die Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volks und forschte von ihnen, wo Christus soll geboren werden.
5 Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa. Denn also ist geschrieben durch den Propheten:
6 Und Du Bethlehem, du Gegend Judas, bist mitnichten die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird herkommen ein Herzog, der mein Volk Israel weiden wird.
7 Da berief Herodes die Weisen insgeheim und vernahm genau von ihnen die Zeit, da der Stern erschienen,
8 und sandte sie gen Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kind; und wenn ihr's findet, so bringet mir Nachricht, auf daß auch Ich komme und dasselbe anbete.
9 Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin; und siehe, der Stern, den sie in dem Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und stand oben über, da das Kind war.
10 Da sie den Stern sahen, freuten sie sich mit einer sehr großen Freude;
11 und gingen in das Haus und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und brachten ihm Geschenke dar, Gold und Weihrauch und Myrrhen.
12 Und als sie göttlichen Befehl im Traum empfangen, nicht wieder zu Herodes umzukehren, zogen sie hinweg durch einen anderen Weg in ihr Land.
13 Da aber dieselben hinweggezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Stehe auf und nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleib allda, bis ich dir sage; denn es wird Herodes das Kind suchen, dasselbe umzubringen.
14 Und er stand auf und nahm das Kind und seine Mutter bei Nacht und entwich nach Ägypten.
15 und blieb allda bis auf den Tod des Herodes; auf daß erfüllt würde, das von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der da spricht: Von Ägypten her habe ich meinen Sohn so genannt.
16 Alsdann da Herodes sah, daß er von den Weisen angeführt war, ergrimmte er sehr und sandte hin und brachte alle die Knäblein um, die zu Bethlehem und in allen ihren Grenzen waren, vom Zweijährigen und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau vernommen hatte.
17 Da ist erfüllt, das geredet ist von Jeremia dem Propheten, der da spricht:
18 Eine Stimme in Rama hat man gehört, Weinens und Klagens die Menge; Rahel beweinte ihre Kinder, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil es mit ihnen aus ist.
19 Da aber Herodes gestorben, siehe, da erscheint der Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Ägypten
20 und spricht: Stehe auf und nimm das Kind und seine Mutter und ziehe in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben trachteten.
21 Und er stand auf und nahm das Kind und seine Mutter und kam in das Land Israel.
22 Da er aber hörte, daß Archelaus König über Judäa sei anstatt Herodes', seines Vaters, fürchtete er sich, dorthin zu gehen; und als er einen göttlichen Befehl im Traum empfangen, entwich er in die Gegenden Galiläas
23 und kam und nahm seine Wohnung in einer Stadt, die da heißt Nazareth; auf daß erfüllt würde, das geredet ist durch die Propheten: Er wird Nazarenus genannt werden.
1 In denselben Tagen aber kommt Johannes der Täufer an und predigt in der Wüste Judäas
2 und spricht: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
3 Denn dieser ist's, von dem Jesaja der Prophet geredet hat und gesprochen: Es ist eine Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn; machet richtig seine Steige.
4 Er aber, Johannes, hatte sein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung aber war Heuschrecken und wilder Honig.
5 Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und das ganze Judäa und die ganze Gegend um den Jordan
6 und ließen sich taufen im Jordan von ihm und bekannten ihre Sünden.
7 Als er aber sah viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezüchte, wer hat euch gewiesen, vor dem künftigen Zorn zu fliehen?
8 So bringet denn würdige Frucht der Buße;
9 und lasset euch nicht dünken, bei euch selbst zu sagen: Zum Vater haben wir den Abraham. Denn ich sage euch, es kann Gott aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken.
10 Es liegt aber auch die Axt schon an der Wurzel der Bäume; ein jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
11 Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dessen Schuhe zu tragen ich nicht genugsam bin; der wird euch mit dem heiligen Geist und Feuer taufen.
12 Es ist die Worfschaufel in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und den Weizen in seine Scheuer sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
13 Alsdann kommt Jesus an von Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließ.
14 Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf, daß ich von dir getauft würde, und Du kommst zu mir?
15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt zu. Denn also steht es uns wohl an, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da läßt er es ihm zu.
16 Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf von dem Wasser; und siehe, es taten sich ihm die Himmel auf, und er sah den Geist Gottes her abfahren als wie eine Taube und über ihn kommen.
17 Und siehe, eine Stimme aus den Himmeln sprach: Dies ist mein ge liebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.
1 Da ward Jesus von dem Geist in die Wüste hinaufgeführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde.
2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn endlich.
3 Und es trat zu ihm der Versucher und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brote werden sollen.
4 Er aber antwortete und sprach: Es ist geschrieben: Nicht von dem Brot allein lebt der Mensch, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.
5 Da nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf den Anbau des Tempels
6 und spricht zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab. Denn es ist geschrieben: Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
7 Jesus sprach zu ihm: Wiederum ist geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.
8 Wiederum nimmt ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit
9 und spricht zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
10 Da spricht Jesus zu ihm: Hebe dich weg, Satan. Denn es ist geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen.
11 Da verläßt ihn der Teufel; und siehe, es traten Engel zu ihm und dienten ihm.
12 Da er aber hörte, daß Johannes überantwortet war, entwich er nach Galiläa
13 und verließ Nazareth und kam und nahm seine Wohnung zu Kapernaum, die da liegt am Meer, in den Grenzen Sebulon und Naphtali,
14 auf daß erfüllt würde, das da geredet ist durch Jesaja den Propheten, der da spricht:
15 Das Land Sebulon und das Land Naphtali, am Wege des Meers über den Jordan, das Galiläa den Nationen zu,
16 das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht zu sehen bekommen, und die da saßen in der Gegend und Schatten des Todes, denen ist ein Licht aufgegangen.
17 Von der Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
18 Als er aber an dem galiläischen Meer ging, sah er zwei Brüder, Simon, der da heißt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die warfen das Garn in das Meer; denn sie waren Fischer.
19 Und er spricht zu ihnen: Gehet mir nach, so werde ich euch zu Menschenfischern machen.
20 Sie aber verließen alsbald die Netze und folgten ihm nach.
21 Und da er von dannen weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, in dem Schiff, mit Zebedäus, ihrem Vater, daß sie ihre Netze zurecht machten; und er berief sie.
22 Sie aber verließen alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.
23 Und Jesus ging umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Versammlungen und predigte das Evangelium des Königreichs und heilte alle Seuche und alle Krankheit in dem Volk.
24 Und sein Gerücht ging aus in ganz Syrien; und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Seuchen und Qual behaftet, und Besessene und Mondsüchtige und Gichtbrüchige; und er machte sie gesund.
25 Und es folgten ihm viele Haufen Leute von Galiläa und den Zehn Städten und Jerusalem und Judäa und jenseits des Jordans.
1 Da er aber die Haufen Leute sah, ging er auf den Berg hinauf; und als er sich gesetzt, traten seine Jünger zu ihm.
2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
3 Selig sind die Armen am Geist; denn ihr ist das Himmelreich.
4 Selig die Trauernden, denn Sie werden getröstet werden.
5 Selig die Sanftmütigen; denn Sie werden die Erde erben.
6 Selig die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn Sie werden gesättigt werden.
7 Selig die Barmherzigen; denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren.
8 Selig die Reinen am Herzen; denn Sie werden Gott sehen.
9 Selig die Friedensstifter; denn Sie werden Söhne Gottes genannt werden.
10 Selig die Verfolgten um Gerechtigkeit willen; denn ihr ist das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und reden alles Böse wider euch, so sie daran lügen, um meinetwillen.
12 Freuet euch und frohlocket, weil eures Lohns viel in den Himmeln ist. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch waren.
13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz dumm wird, womit wird es gesalzen werden? Zu nichts taugt es hinfort, denn daß es hinausgeschüttet und von den Leuten zertreten werde.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt nicht verborgen sein, die oben auf einem Berge liegt.
15 Man zündet auch nicht eine Kerze an und stellt sie unter das Kornmaß, sondern auf den Leuchter, so leuchtet sie allen denen, die in dem Hause sind.
16 Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
17 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen es aufzuheben, sondern zu erfüllen.
18 Denn amen ich sage euch, bis daß Himmel und Erde vergehe, wird ein einziges i oder ein einziges Strichlein nicht vergehen von dem Gesetz, bis daß es alles geschehe.
19 Wer nun ein einziges von diesen geringsten Geboten auflösen und die Leute also lehren wird, wird der Geringste heißen in dem Himmelreich; wer es aber tun und lehren wird, der wird groß heißen in dem Himmelreich.
20 Denn ich sage euch, wenn eure Gerechtigkeit nicht völlig sein wird, mehr denn der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht morden; wer aber mordet, wird des Gerichts schuldig sein.
22 Ich aber sage euch, daß ein jeder, der sich über seinen Bruder erzürnt, des Gerichts schuldig sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt, du Raka, der wird des Rats schuldig sein; wer aber sagt, du Narr, der wird zu der heißen Feuerhölle schuldig sein.
23 Wenn du nun deine Gabe zu dem Altar hinbringst und erinnerst dich daselbst, daß dein Bruder etwas wider dich habe,
24 so laß daselbst deine Gabe vor dem Altar und gehe hin, versöhne dich vorher mit deinem Bruder, und alsdann komm und bringe deine Gabe dar.
25 Sei willfährig deinem Widersacher geschwind, solange du auf dem Wege mit ihm bist, auf daß dich nicht der Widersacher überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener und werdest in den Kerker geworfen.
26 Amen ich sage dir, du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du den letzten Pfennig bezahlest.
27 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen.
28 Ich aber sage euch, ein jeder, der ein Weib sieht, ihr zu begehren, der hat schon die Ehe mit ihr gebrochen in seinem Herzen.
29 Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert, so nimm es heraus und wirf's von dir. Denn es ist dir zuträglich, daß ein einziges deiner Glieder verloren gehe, und nicht dein ganzer Leib in die heiße Hölle geworfen werde.
30 Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir. Denn es ist dir zuträglich, daß ein einziges deiner Glieder verloren gehe und nicht dein ganzer Leib in die heiße Hölle geworfen werde.
31 Es ist aber gesagt: Wer sein Weib von sich scheidet, gebe ihr einen Scheidebrief.
32 Ich aber sage euch: Wer sein Weib von sich scheidet, es sei denn von wegen der Hurerei, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Ab geschiedene freit, der bricht die Ehe.
33 Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem Herrn deine Schwüre abstatten. (einlösen)
34 Ich aber sage euch, daß ihr ganz und gar nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist der Thron Gottes;
35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs.
36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du kannst nicht ein Härlein weiß oder schwarz machen.
37 Es sei aber eure Rede ja, ja; nein, nein; was darüber ist, ist von dem Argen.
38 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn.
39 Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstehen sollt dem Argen; sondern wer dich auf deinen rechten Backen schlägt, dem biete auch den andern dar.
40 Und wer mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel;
41 und wer dich in der Fron eine Meile weit nimmt, mit dem gehe zwei.
42 Wer dich bittet, dem gib; und wer von dir entlehnen will, von dem wende dich nicht ab.
43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst lieben deinen Nächsten und hassen deinen Feind.
44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; und bittet für die, die euch Schaden tun und euch verfolgen,
45 damit ihr Söhne werdet eures Vaters, der in den Himmeln ist, weil er seine Sonne aufgehen läßt über Böse und Gute und Regen gibt über Gerechte und Ungerechte.
46 Denn wenn ihr liebet, die euch lieben, was habt ihr für Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?
47 Und wenn ihr nur eure Freunde grüßt, was tut ihr Übriges? Tun nicht auch die Heiden also?
48 So sollt nun Ihr vollkommen sein, wie euer Vater, der in den Himmeln, vollkommen ist.
1 Sehet euch vor, daß ihr eure Gerechtigkeit nicht tut vor den Leuten, euch vor ihnen sehen zu lassen; wo nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist.
2 Wenn du nun Almosen gibst, so sollst du nicht vor dir her trompeten, wie die Heuchler tun in den Versammlungen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
3 Du aber, wenn du Almosen gibst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut,
4 auf daß dein Almosen im Verborgenen sei; so wird dein Vater, der im Verborgenen sieht, es dir vergelten [öffentlich] .
5 Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, indem sie gern in den Versammlungen und an der Ecke der Gassen stehen und beten, auf daß sie vor den Leuten scheinen. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
6 Du aber, wenn du betest, so gehe in deine Kammer und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; so wird dein Vater, der im Verborgenen sieht, es dir vergelten.
7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden mit ihren vielen Reden erhört werden.
8 So sollt ihr ihnen nun nicht gleichen. Denn es weiß euer Vater, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet.
9 So betet nun Ihr wie folgt: Unser Vater in den Himmeln, es werde geheiligt dein Name;
10 es komme dein Reich; es geschehe dein Wille, wie im Himmel, so auch auf der Erde.
11 Unser täglich Brot gib uns heute;
12 und lasse uns unsere Schulden nach, wie auch Wir unseren Schuldnern nachlassen;
13 und bringe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns von dem Argen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.]
14 Denn so ihr den Menschen ihre Fälle (Fehltritte) nachlasset, so wird auch euch euer himmlischer Vater nachlassen;
15 So ihr aber den Menschen nicht nachlasset, so wird auch euer Vater eure Fälle nicht nachlassen.
16 Wenn ihr aber fastet, so nehmet kein saures Gesicht an wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichte, auf daß sie vor den Leuten scheinen mit ihrem Fasten. Amen ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
17 Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht,
18 auf daß du nicht scheinest vor den Leuten mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; so wird dein Vater, der im Verborgenen sieht, es dir vergelten.
19 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo sie Motten und Rost verwüsten und wo Diebe einbrechen und stehlen;
20 sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost verwüsten und wo Diebe nicht einbrechen noch stehlen.
21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
22 Die Leuchte des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein;
23 wenn aber dein Auge schalkhaftig ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie ist die Finsternis so groß?
24 Niemand kann zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben; oder wird es mit einem halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
25 Darum sage ich euch: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen und was ihr trinken werdet, noch für euren Leib, womit ihr euch kleiden werdet. Ist nicht die Seele mehr als die Nahrung? und der Leib mehr als die Kleidung?
26 Sehet auf die Vögel des Himmels: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheuern; und euer himmlischer Vater nährt sie. Seid nicht Ihr viel mehr denn sie?
27 Wer aber unter euch kann mit seinem Sorgen zu seiner Länge eine einzige Elle zusetzen?
28 Und was seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen auch nicht.
29 Ich sage aber euch, daß auch Salomo bei aller seiner Herrlichkeit nicht angezogen war als Eine von diesen.
30 So aber das Gras auf dem Felde, das heute steht und morgen in einen Ofen geworfen wird, Gott also kleidet: wird er nicht vielmehr euch kleiden, ihr Kleingläubigen?
31 So sollt ihr nun nicht sorgen und sagen: Was sollen wir essen? oder was sollen wir trinken? oder was sollen wir anziehen?
32 Denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn es weiß euer himmlischer Vater, daß ihr des alles bedürfet.
33 Suchet aber zuvor das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, so wird euch dieses alles zugegeben werden.
34 Denn der morgende Tag wird für sich selber sorgen. Es ist genug für den Tag seine eigene Plage.
1 Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.
2 Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.
3 Was siehest du aber den Splitter, der in dem Auge deines Bruders ist; den Balken aber, der in deinem Auge ist, nimmst du nicht wahr?
4 Oder wie wirst du sagen zu deinem Bruder: Laß mich den Splitter aus deinem Auge ziehen? Und siehe, der Balken ist in deinem Auge.
5 Du Heuchler, ziehe zuvor den Balken aus deinem Auge, und alsdann wirst du dazu sehen, daß du den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehest.
6 Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben; und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Schweine werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch hauen.
7 Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden.
8 Denn ein jeder, der da bittet, empfängt; und der da sucht, findet; und der da anklopft, dem wird aufgetan werden.
9 Oder welcher Mensch ist unter euch, den sein Sohn bittet um ein Brot; wird er ihm einen Stein bieten?
10 Und so er um einen Fisch bittet, wird er ihm eine Schlange bieten?
11 So nun Ihr, ob ihr schon arg seid, wisset gute Gaben euren Kindern zu geben, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!
12 Alles nun, das ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, tut auch Ihr ihnen also. Denn dies ist das Gesetz und die Propheten.
13 Gehet ein durch die enge Pforte. Denn weit ist die Pforte und breit ist der Weg, der in das Verderben hinführt; und viele sind, die durch dieselbe eingehen.
14 Aber eng ist die Pforte, und schmal ist der Weg, der in das Leben hinführt, und wenige sind, die dieselbe finden.
15 Sehet euch aber vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind's reißende Wölfe.
16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man auch von Dornen eine Traube oder von den Disteln Feigen?
17 Also ein jeglicher guter Baum bringt feine Früchte; aber der faule Baum bringt arge Früchte.
18 Es kann ein guter Baum nicht arge Früchte bringen, noch ein fauler Baum feine Früchte bringen.
19 Ein jeglicher Baum, der nicht feine Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
20 Darum an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
21 Nicht ein jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr, wird in das Himmelreich kommen, sondern der tut den Willen meines Vaters, der in den Himmeln ist, dieser wird in das Himmelreich kommen.
22 Viele werden zu mir sagen an Jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, und in deinem Namen Teufel (Dämonen) ausgetrieben, und in deinem Namen viel Gewaltiges getan?
23 Und alsdann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet hinweg von mir, ihr Übeltäter.
24 Einen jeden nun, der diese meine Reden hört und tut sie, den will ich gleich machen einem klugen Mann, der sein Haus auf den Felsen baute.
25 Da fiel der Regen und kamen die Ströme und wehten die Winde und stießen an dasselbe Haus; und es fiel nicht; denn es war auf den Felsen gegründet.
26 Und ein jeder, der diese meine Rede hört und sie nicht tut, wird gleich werden einem närrischen Mann, der sein Haus auf den Sand baute.
27 Da fiel der Regen und kamen die Ströme und wehten die Winde und stießen an dasselbe Haus; und es fiel, und sein Fall war groß.
28 Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, entsetzten sich die Haufen Leute über seiner Lehre;
29 denn er lehrte sie als einer, der Gewalt hatte, und nicht wie die Schriftgelehrten.
1 Da aber von dem Berge herabging, folgten ihm viele Haufen Leute nach;
2 und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
3 Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will, sei gereinigt. Und alsbald ward sein Aussatz gereinigt.
4 Und Jesus spricht zu ihm: Siehe zu, daß du es niemand sagest; sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zum Zeugnis für sie.
5 Da er aber einging zu Kapernaum, kam ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn
6 und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause gichtbrüchig und wird heftig gequält.
7 Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen.
8 Und der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehest; sondern sage es nur mit einem Wort, so wird mein Knecht gesund werden.
9 Denn auch Ich bin ein Mensch unter einer Botmäßigkeit und habe unter mir Kriegsknechte; und sage zu diesem: Gehe hin, und er geht; und zu einem andern: Komm, und er kommt, und zu meinem Knecht: Tue das, und er tut's.
10 Da aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die da nachfolgten: Amen ich sage euch, auch nicht in Israel habe ich so großen Glauben angetroffen.
11 Aber ich sage euch, viele werden von den Morgenund Abendländern daherkommen und mit Abraham und Isaak und Jakob in dem Himmelreich zu Tisch gesetzt werden;
12 die Kinder aber des Reichs werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis; da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin, und wie du geglaubt hast, geschehe dir. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde.
14 Und da Jesus in des Petrus Haus kam, sah er dessen Schwiegermutter liegen, mit einem Fieber behaftet,
15 und er rührte ihre Hand an, und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihm.
16 Da es aber Abend geworden war, brachten sie ihm viele Besessene; und er trieb die Geister aus mit einem Wort, und alle, die sich übel befanden, heilte er;
17 auf daß erfüllt würde, das geredet ist durch Jesaja den Propheten, der da spricht: Er hat unsere Schwachheiten hingenommen und unsere Schmerzen getragen.
18 Da aber Jesus viele Haufen Leute um sich sah, hieß er hinüberfahren.
19 Und ein Schriftgelehrter trat hinzu und sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wo du hingehst.
20 Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Löcher, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, da er das Haupt hinlege.
21 Ein anderer aber von seinen Jün gern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.
22 Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir, und laß die Toten ihre Toten begraben.
23 Und als er in das Schiff trat, folgten ihm seine Jünger.
24 Und siehe, ein großes Ungestüm entstand im Meer, also daß das Schiff von den Wellen bedeckt ward; Er aber schlief.
25 Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf uns, wir kommen um.
26 Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen? Da stand er auf und bedrohte die Winde und das Meer; und es ward eine große Stille.
27 Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für einer, daß beides, die Winde und das Meer, ihm gehorchen?
28 Und als er hinüber kam in das Land der Gergesener, begegneten ihm zwei Besessene, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr grimmig, also daß niemand durch denselben Weg hinzureisen vermochte.
29 Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesu, du Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?
30 Es war aber ferne von ihnen eine Herde von vielen Schweinen an der Weide.
31 Die Teufel aber baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Herde Schweine zu fahren.
32 Und er sprach zu ihnen: Fahret hin. Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine; und siehe, die ganze Herde stürzte sich über den jähen Abhang in das Meer, und starben in den Wassern.
33 Die aber weideten, flohen und gingen hin in die Stadt und sagten alles an und die (Dinge) der Besessenen.
34 Und siehe, die ganze Stadt ging heraus Jesu entgegen; und da sie ihn sahen, baten sie, daß er von ihren Grenzen weggehen möchte.
1 Und er trat in das Schiff und fuhr herüber und kam in seine eigene Stadt.
2 Und siehe, sie brachten ihm einen Gichtbrüchigen, der lag auf einem Bett. Und da Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gichtbrüchigen: Sei getrost, Kind, erlassen sind dir deine Sünden.
3 Und siehe, etliche von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert.
4 Und da Jesus ihre Gedanken wußte, sprach er: Warum denket ihr Arges in euren Herzen?
5 Denn welches ist leichter zu sagen: Erlassen sind deine Sünden; oder zu sagen: Stehe auf und wandle?
6 Auf daß ihr aber wisset, daß der Sohn des Menschen Macht hat auf der Erde, Sünden zu erlassen: da spricht er zu dem Gichtbrüchigen: Stehe auf und hebe dein Bett auf und gehe in dein Haus.
7 Und er stand auf und ging hin in sein Haus.
8 Da aber die Haufen Leute es sahen, fürchteten sie sich und priesen Gott, welcher dergleichen Macht den Menschen beschert habe.
9 Und da Jesus von dannen fortging, sah er einen Menschen über dem Zollwesen
10 Und es begab sich, da er zu Tische saß in dem Hause, siehe da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tische mit Jesus und seinen Jüngern.
11 Und da die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
12 Da es aber Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken.
13 Gehet aber hin und lernet, was das ist: Barmherzigkeit habe ich gern und nicht Opfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte, sondern Sünder zu berufen.
14 Da treten zu ihm die Jünger des Johannes und sprechen: Warum fasten Wir und die Pharisäer viel, deine Jünger aber fasten nicht?
15 Und Jesus sprach zu ihnen: Können die Hochzeitleute Leid tragen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und alsdann werden sie fasten.
16 Niemand aber flickt einen Flekken von ungewalktem Tuch auf ein altes Kleid; denn das, womit man es ergänzt, reißt vom Kleid, und es wird ein ärgerer Riß.
17 Man tut auch nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche, und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche werden verderbt; sondern man tut neuen Wein in neue Schläuche, so werden beide miteinander erhalten.
18 Da er dieses zu ihnen redete, siehe, da kam ein Oberster, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, meine Tochter ist eben jetzt gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.
19 Und Jesus stand auf und folgte ihm und seine Jünger.
20 Und siehe, ein Weib, das zwölf Jahre den Blutfluß gehabt, trat von hinten zu und rührte den Saum seines Kleides an.
21 Denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühren werde, so wird mir geholfen sein.
22 Jesus aber wandte sich um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dir geholfen. Und das Weib ward gesund von derselben Stunde an.
23 Und da Jesus in des Obersten Haus kam und sah die Pfeifer und das Volk mit seinem Getümmel,
24 sagt er zu ihnen: Gehet beiseite; denn das Mägdlein ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn.
25 Als aber das Volk ausgetrieben war, ging er hinein und faßte sie bei der Hand, und das Mägdlein stand auf.
26 Und dies Gerücht kam aus in dasselbe ganze Land.
27 Und da Jesus von dannen fortging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen und sprachen: Erbarme dich unser, du Sohn Davids.
28 Da er aber in das Haus kam, traten die Blinden zu ihm, und Jesus spricht zu ihnen: Glaubet ihr, daß ich dieses tun kann? Sie sprechen zu ihm: Ja, Herr!
29 Da rührte er ihre Augen an und sprach: Nach eurem Glauben geschehe euch.
30 Und ihre Augen wurden geöffnet; und Jesus bedrohte sie und sprach: Sehet zu, niemand soll des inne werden.
31 Sie aber gingen aus und machten ihn ruchbar in selbigem ganzen Land.
32 Da sie aber ausgingen, siehe, da brachten sie ihm einen stummen besessenen Menschen.
33 Und als der Teufel (Dämon) ausgetrieben war, redete der Stumme, und die Haufen Leute verwunderten sich und sprachen: Niemals ist es also in Israel gesehen worden.
34 Aber die Pharisäer sprachen: Durch den Obersten der Teufel (Dämonen) treibt er die Teufel aus.
35 Und Jesus ging umher durch alle Städte und Flecken, und lehrte in ihren Versammlungen und predigte das Evangelium des Reichs und heilte alle Seuche und alle Krankheit.
36 Da er aber die Haufen Leute sah, jammerte es ihn ihrethalben, denn sie waren abgemattet und erlegen wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37 Da spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist zwar groß, aber die Arbeiter sind wenig.
38 So bittet nun den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende.
1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, daß sie dieselben austrieben und heilten alle Seuche und alle Krankheit.
2 Der zwölf Apostel Namen aber sind diese: Der erste Simon, der heißt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, des Zebedäus Sohn, und Johannes, sein Bruder;
3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, des Alphäus Sohn, und Lebbäus [mit dem Zunamen Thaddäus] ;
4 Simon von Kana und Judas Ischariot, der ihn auch verriet.
5 Diese Zwölf sandte Jesus und gebot ihnen und sprach: Auf keinen Weg der Nationen sollt ihr hingehen, und in keine Stadt der Samariter sollt ihr eingehen;
6 gehet aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
7 Indem ihr aber gehet, so predigt und sprecht: Es ist nahe herbeigekommen das Himmelreich.
8 Kranke macht gesund, [Tote weckt auf,] Aussätzige reinigt, Teufel (Dämonen) treibt aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es.
9 Ihr sollt euch kein Gold anschaffen noch Silber noch Erz in eure Gürtel,
10 keine Tasche auf den Weg noch zwei Röcke noch Schuhe noch einen Stab; denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert.
11 In welche Stadt oder Flecken ihr hineingeht, da erkundigt euch, wer darin es wert ist; und daselbst bleibet, bis ihr auszieht.
12 Indem ihr aber in das Haus hin-eingeht, so grüßet es.
13 Und wenn es das Haus wert ist, so soll euer Friede über dasselbe kommen; wenn es aber nicht wert ist, so soll euer Friede zu euch umkehren.
14 Und wer euch nicht aufnimmt noch eure Reden anhört, aus demselben Haus oder Stadt gehet aus und schüttelt den Staub von euren Füßen.
15 Amen ich sage euch, erträglicher wird es haben das Land der Sodomer und Gomorrer an dem Gerichtstag als dieselbe Stadt.
16 Siehe, Ich sende euch wie Schafe mitten unter den Wölfen. So werdet nun klug wie die Schlangen und fromm wie die Tauben.
17 Hütet euch aber vor den Menschen. Denn sie werden euch überantworten in die Rathäuser, und in ihren Versammlungen werden sie euch geißeln;
18 und ihr werdet dazu vor Landvögte und Könige geführt werden um meinetwillen, zum Zeugnis für sie und für die Nationen. Dies ist in den folgenden Zeiten geschehen, auf welche in dieser Rede mit gesehen wird.
19 Wenn sie euch aber überantworten, so sollt ihr nicht sorgen, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu derselben Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt;
20 denn Ihr seid es nicht, die da reden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der in euch redet.
21 Es wird aber überantworten ein Bruder den andern zum Tode, und der Vater das Kind; und es werden sich empören die Kinder wider die Eltern und sie zum Tode bringen.
22 Und ihr werdet gehasset sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig (gerettet) werden.
23 Wenn sie aber euch verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andere. Denn amen ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig werden, bis der Sohn des Menschen kommt.
24 Ein Jünger ist nicht über den Meister noch ein Knecht über den Herrn.
25 Genug ist es für den Jünger, daß er werde wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wie viel mehr werden sie es seinen Hausgenossen tun?
26 Darum sollt ihr sie nicht fürchten. Denn es ist nichts Verdecktes, das nicht entdeckt werden wird, und Geheimes, das nicht bekannt werden wird.
27 Was ich euch sage in der Finsternis, das saget in dem Licht; und was ihr in das Ohr hört, das predigt auf den Dächern.
28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; fürchtet aber vielmehr den, der beides, Seele und Leib, verderben kann in der heißen Hölle.
29 Werden nicht zwei Sperlinge um ein Kreuzerlein verkauft; und einer von ihnen wird nicht auf die Erde fallen ohne den Willen eures Vaters;
30 an euch aber sind auch die Haare des Hauptes alle gezählt.
31 So fürchtet euch nun nicht; es ist an euch mehr gelegen als an vielen Sperlingen.
32 Einen jeden nun, der mich bekennen wird vor den Menschen, werde auch Ich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist;
33 wer mich aber verleugnen wird vor den Menschen, den werde auch Ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.
34 Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern ein Schwert.
35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien gegen sei nen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter;
36 und des Menschen Feinde werden seine Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter lieb hat über mich, ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter lieb hat über mich, ist mein nicht wert;
38 und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, ist mein nicht wert.
39 Wer seine Seele gefunden hat, wird sie verlieren; und wer seine Seele verloren hat um meinetwillen, wird sie finden.
40 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
41 Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen;
42 und wer einen einzigen von diesen Kleinen nur mit einem Becher kalten (Wassers) tränken wird in eines Jüngers Namen, amen ich sage euch, er wird nicht um seinen Lohn kommen.
1 Und es begab sich, da Jesus seinen zwölf Jüngern Befehl zu geben vollendet hatte, ging er von dannen weg, zu lehren und zu predigen in ihren Städten.
2 Johannes aber, da er im Gefängnis die Werke Christi hörte, sandte durch seine Jünger,
3 und ließ ihm sagen: Bist Du, der da kommt, oder sollen wir eines andern warten?
4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und saget Johannes an, was ihr höret und sehet:
5 Blinde bekommen das Gesicht und Lahme gehen; Aussätzige werden gereinigt und Taube hören; Tote werden erweckt und Armen wird das Evangelium verkündigt.
6 Und selig ist, der sich an mir nicht ärgert.
7 Da aber diese hingingen, fing Jesus an zu reden zu den Haufen Leuten von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu schauen? Ein Rohr, das sich vom Wind hin und her wehen läßt?
8 Ferner, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die die weichen Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige.
9 Ferner, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Proheten? Ja ich sage euch, auch mehr als einen Propheten.
10 Denn dieser ist' s, von dem geschrieben ist: Siehe, Ich sende meinen Engel vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir zuichten wird.
11 Amen ich sage euch, es ist unter allen, die von Weibern geboren sind, kein Größerer aufgekommen als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Himmelreich ist größer denn er.
12 Aber von den Tagen Johannes' des Täufers bis jetzt dringt sich das Himmelreich mit Gewalt heran, und die Gewalt anlegen, reißen es hin.
13 Denn alle die Propheten und das Gesetz haben bis auf Johannes geweissagt;
14 und so ihr's wollt annehmen, Er ist Elia, der da kommen soll.
15 Wer Ohren hat zu hören, der höre.
16 Wem soll ich aber dies Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die an dem Markt sitzen und ihren Gesellen zurufen
17 und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Trauerlieder gesungen, und ihr habt nicht geklagt.
18 Denn es kam Johannes und aß nicht und trank auch nicht; so sagen sie: Er hat einen Teufel (Dämon)
19 Es kam der Sohn des Menschen und aß und trank; so sagen sie: Siehe, ein Mensch, der ein Esser und Weintrinker, ein Freund der Zöllner und Sünder ist; und die Weisheit hat sich zu rechtfertigen von ihrer Kinder wegen.
20 Da fing er an, es den Städten vorzuhalten, in welchen seine meisten mächtigen Taten geschehen waren, daß sie nicht Buße getan hätten.
21 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wären zu Tyrus und Sidon die mächtigen Taten geschehen, die bei euch geschahen, so hätten sie vorzeiten im Sack und Asche Buße getan.
22 Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon werden es erträglicher haben am Gerichtstag als Ihr,
23 Und Du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhöht bist, wirst bis zur Hölle hinabgestoßen werden; denn wären zu Sodom die mächtigen Taten geschehen, die in dir geschahen, sie wäre bis auf den heutigen Tag geblieben.
24 Doch ich sage euch: Das Sodomer Land wird es erträglicher haben am Gerichtstag als Du.
25 Zu derselben Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du diese Dinge vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast sie Unmündigen entdeckt.
26 Ja Vater; denn also war es ein Wohlgefallen vor dir.
27 Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als der Vater; und den Vater erkennt auch niemand als der Sohn und wem der Sohn es will entdecken
28 Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, so will Ich euch beruhigen.
29 Nehmet mein Joch auf euch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und niedrig im Herzen; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
1 Zu derselben Zeit ging Jesus an den Sabbaten durch die Saat; seine Jünger aber waren hungrig und fingen an, Ähren auszuraufen und zu essen.
2 Da das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was nicht erlaubt ist zu tun am Sabbat.
3 Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, da ihn, und die mit ihm waren, hungerte:
4 wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die ihm zu essen nicht erlaubt war, noch denen, die mit ihm waren, sondern den Priestern allein?
5 Oder habt ihr nicht gelesen in dem Gesetz, daß an den Sabbaten die Priester in dem Tempel den Sabbat entheiligen und unschuldig sind?
6 Ich sage aber euch, daß hier ein Größerer ist als der Tempel.
7 Hättet ihr aber erkannt, was das sei: Barmherzigkeit habe ich gern, und nicht Opfer, so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt!
8 Denn der Sohn des Menschen ist ein Herr des Sabbats.
9 Und da er von dannen ging, kam er in ihre Versammlung.
10 Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand; und sie fragten ihn und sprachen: Darf man an den Sabbaten heien? auf daß sie ihn verklagen möchten.
11 Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein einziges Schaf hat, und so dieses an den Sabbaten in eine Grube fällt, wird er es nicht ergreifen und ihm aufhelfen?
12 Wie viel mehr ist nun an einem Menschen gelegen als an einem Schaf? Darum darf man an den Sabbaten Gutes tun.
13 Alsdann spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus. Und er streckte sie aus, und sie ward wieder gesund gemacht wie die andere.
14 Die Pharisäer aber gingen hinaus und hielten einen Rat wider ihn, wie sie ihn umbrächten.
15 Da aber Jesus es wußte, wich er von dannen; und es folgten ihm viele Haufen Leute, und er heilte sie alle.
16 Und er untersagte ihnen ernstlich, daß sie ihn nicht offenbar machen sollten;
17 auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch Jesaja den Propheten, der da spricht:
18 Siehe, mein Knecht, den ich erkoren habe; mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird das Gericht den Nationen verkündigen.
19 Er wird nicht zanken noch schreien; und seine Stimme wird niemand auf den Gassen hören.
20 Kein zerstoßenes Rohr wird er zerbrechen, und keinen glimmenden Docht wird er auslöschen, bis daß er ausführe das Gericht zum Sieg.
21 Und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen.
22 Da ward ein Besessener zu ihm gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, also daß der Blinde und Stumme beides redete und sah.
23 Und alle Haufen Leute entsetzten sich und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Davids?
24 Aber die Pharisäer, da sie es hörten, sprachen: Dieser treibt die Teufel (Dämonen) nicht anders aus als durch Beelzebub, der Teufel (Dämonen) Obersten.
25 Da aber Jesus ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Ein jegliches Reich, so wider sich selbst zerteilt ist, wird verwüstet; und eine jede Stadt oder Haus, so wider sich selbst zerteilt ist, wird nicht bestehen.
26 Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er wider sich selbst zerteilt. Wie wird denn sein Reich bestehen?
27 Und so Ich durch Beelzebub die Teufel (Dämonen) austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden dieselben eure Richter sein.
28 So aber im Geiste Gottes Ich die Teufel (Dämonen) austreibe, so ist ja das Reich Gottes bereits über euch gekommen.
29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und sein Geräte wegrauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, da er dann sein Haus berauben wird?
30 Wer nicht mit mir ist, ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.
31 Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen erlassen werden; aber des Geistes Lästerung wird den Menschen nicht erlassen werden.
32 Und wer ein Wort reden wird wider den Sohn des Menschen, dem wird's erlassen werden; wer aber wider den heiligen Geist reden wird, dem wird's nicht erlassen werden, weder in der jetzigen Weltzeit noch in der zukünftigen.
33 Entweder machet den Baum gut und seine Frucht gut; oder machet den Baum faul und seine Frucht faul; denn an der Frucht kennt man den Baum.
34 Ihr Otterngezüchte, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus dem Überfluß des Herzens redet der Mund.
35 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor.
36 Ich sage euch aber, um ein jegliches unnützes Wort, das die Menschen reden, davon werden sie Rechenschaft geben am Gerichtstag.
37 Denn aus deinen Reden wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Reden wirst du verdammt werden.
38 Da antworteten etliche von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen.
39 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das arge und ehebrecherische Geschlecht trachtet nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als das Zeichen Jonas des Propheten.
40 Denn gleichwie Jona war in dem Bauche des Walfisches drei Tage und drei Nächte, also wird der Sohn des Menschen in der Mitte der Erde sein drei Tage und drei Nächte.
41 Die Männer von Ninive werden aufstehen am Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Predigt Jonas; und siehe, mehr denn Jona ist hier.
42 Die Königin von Mittag wird auftreten am Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, mehr als Salomo ist hier.
43 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgegangen ist, so zieht er durch Örter, wo kein Wasser ist, sucht Ruhe und findet sie nicht.
44 Alsdann spricht er: Ich will umkehren in mein Haus, davon ich ausgegangen bin; und wenn er kommt, so findet er's müßig (unbenützt), ausgekehrt und geschmückt.
45 Alsdann geht er hin und nimmt mit sich sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst, und sie gehen da ein und wohnen allda; und wird das Letzte desselben Menschen ärger, als das Erste war. Also wird es auch diesem argen Geschlecht gehen.
46 Da er noch zu dem Haufen Leute redete, siehe, da standen seine Mutter und Brüder draußen und suchten mit ihm zu reden.
47 Da sagte jemand zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen mit dir zu reden.
48 Er aber antwortete und sagte zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter? Und wer sind meine Brüder?
49 Und er reckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe meine Mutter und meine Brüder.
50 Denn wer den Willen tun wird meines Vaters, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein Bruder und Schwester und Mutter.
1 An demselben Tage aber ging Jesus aus dem Hause und setzte sichan das Meer.
2 Und es versammelten sich zu ihm viele Haufen Leute, also daß er in das Schiff trat und sich setzte; und alles Volk stand auf dem Ufer.
3 Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, es ging der Sämann aus zu säen.
4 Und indem er säte, fiel etliches an den Weg; und es kamen die Vögel und fraßen es auf.
5 Anderes aber fiel auf die felsigen Orte, wo es nicht genug Erde hatte; und es ging bald auf, darum daß es keine tiefe Erde hatte;
6 da aber die Sonne aufging, ward es versengt; und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre.
7 Anderes aber fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.
8 Anderes aber fiel auf das gute Land und gab Frucht, das eine hun dertfältig, anderes aber sechzigfältig, anderes aber dreißigfältig.
9 Wer Ohren hat zu hören, der höre.
10 Und die Jünger traten hinzu und sprachen zu ihm: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?
11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist' s gegeben, daß ihr die Geheimnisse des Himmelreichs erkennet, jenn aber ist' s nicht gegeben.
12 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wird Überfluß bekommen; wer aber nicht hat, von dem wird auch das, was er hat, genommen werden.
13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch vernehmen.
14 Und wird erfüllt an ihnen die Weissagung Jesajas, die da spricht: Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht vernehmen; und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht gewahr werden.
15 Denn das Herz dieses Volkes ist dicht geworden, und mit den Ohren haben sie übel gehört, und ihre Augen haben sie zugehalten; auf daß sie nicht etwa sehen mit den Augen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen vernehmen und umkehren, und ich sie heilen möge.
16 Eure Augen aber sind selig, daß sie sehen; und eure Ohren, daß sie hören.
17 Denn amen ich sage euch, viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr seht, und haben's nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben's nicht gehört.
18 So höret denn Ihr das Gleichnis von dem Sämann.
19 Wenn irgend jemand das Wort des Reichs hört und nicht vernimmt, so kommt der Arge und raubt, was in seinem Herzen gesät war. Dieser ist's, der an dem Weg besät ist.
20 Der aber auf die felsigen Orte besät ist, der ist's, der das Wort hört und es bald mit Freuden annimmt;
21 aber er hat nicht Wurzel in sich, sondern er hält eine Zeitlang; kommt aber Drangsal oder Verfolgung um des Wortes willen, so ärgert er sich bald.
22 Der aber unter die Dornen besät ist, der ist's, der das Wort hört, und die Sorge dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und gelangt zu keiner Frucht.
23 Der aber auf das gute Land besät ist, der ist's, der das Wort hört und vernimmt; welcher denn Frucht trägt, und bringt das eine hundertfältig, anderes aber sechzigfältig, anderes aber dreißigfältig.
24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist verglichen einem Menschen, der guten Samen auf seinem Acker säte.
25 Indem aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon.
26 Da nun der Samen grünte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut.
27 Es traten aber die Knechte des Hausvaters herbei und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinem Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut?
28 Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dieses getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen?
29 Er aber sprach: Nein; ihr möchtet, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit demselben den Weizen samt der Wurzel ausreißen.
30 Lasset beides miteinander wachsen bis zu der Ernte; und zu der Ernte Zeit werde ich zu den Erntern sagen: Lest zuvor das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündlein, dasselbe zu verbrennen; aber den Weizen sammelt in meine Scheuer.
31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und säte es auf seinem Acker;
32 so zwar kleiner ist als alle Samen; wenn es aber erwachsen ist, so ist es größer als die Kohlkräuter und wird ein Baum, daß die Vögel des Himmels kommen und wohnen auf seinen Ästen.
33 Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Es ist gleich das Himmelreich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und in drei Maß Mehl vermengte, bis daß es ganz durchsäuert war.
34 Dieses alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Haufen der Leute, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen;
35 auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde herausschütten, was von der Gründung der Welt verborgen war.
36 Da ließ Jesus die Haufen Leute und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.
37 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen.
38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same, diese sind die Kinder des Reichs; das Unkraut sind die Kinder des Argen.
39 Der Feind, der sie gesät hat, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Weltzeit. Die Ernter sind die Engel.
40 Gleichwie man nun das Unkraut zusammenliest und mit Feuer verbrennt: also wird es auch am Ende der Weltzeit sein.
41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel senden, und sie werden zusammenlesen aus seinem Reich alle die Ärgernisse und die das Unrecht tun,
42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen; allda wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
43 Alsdann werden die Gerechten hervorleuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre.
44 Abermals ist das Himmelreich gleich einem verborgenen Schatz im Acker, welchen ein Mensch fand und verbarg ihn; und vor der Freude darüber geht er hin, und alles, was er hat, verkauft er und kauft denselben Acker.
45 Abermals ist das Himmelreich gleich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte;
46 und da er eine einzige kostbare Perle fand, ging er hin und verhandelte alles, was er hatte, und kaufte dieselbe.
47 Abermals ist das Himmelreich gleich einem Netz, das ins Meer geworfen ward und von jeder Gattung zusammenbrachte;
48 und als es voll ward, brachten sie es an das Ufer herauf und setzten sich und lasen die Guten zusammen in Gefäße, aber die Faulen warfen sie hinaus.
49 Also wird es sein am Ende der Welt. Die Engel werden ausgehen und die Argen mitten aus den Gerechten aussondern
50 und sie in den Feuerofen werfen. Da wird sein das Weinen und da Zähneknirschen.
51 Spricht zu ihnen Jesus: Habt ihr dies alles vernommen? Sie spechen zu ihm: Ja, Herr.
52 Er aber sprach zu ihnen: Darum ist ein jeglicher Schriftgelehrter, den das Himmelreich zum Jünger bekommen, einem Menschen gleich, der eine Haushaltung führt, welcher aus seinem Schatz Neues und Altes herausgibt.
53 Und es begab sich, da Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, zog er von dannen weg
54 und er kam in sein Vaterland und lehrte sie in ihrer Versammlung, also daß sie sich entsetzten und sprachen: Woher hat diser diese Weisheit und mächtige Taten?
55 Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakob und Joses und Simon und Judas?
56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Wo hat den dieser dieses alles her?
57 Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends unwert als in seinem Vaterland und inseinem Hause.
58 Und er tat daselbst nicht viel mächtige Taten um ihres Unglaubens willen.
1 Zu derselben Zeit hörte Herodes der Vierfürst das Gerücht von Jesu,
2 und sprach zu seinen Bedienten: Dieser ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten erweckt worden, und darum wirken die ächtigen Taten in ihm.
3 Denn Herodes hatte Johannes gegriffen, ihn gebunden und im Gefängnis eingelegt, von wegen Herodias, seines Bruders Philippus Weib.
4 Denn Johannes sprach zu ihm: Du darfst sie nicht haben.
5 Und er hätte ihn gern getötet, fürchtete sich aber vor dem Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten.
6 Da aber der Jahrestag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen und gefiel dem Herodes;.
7 daher er ihr mit einem Eid zusagte, ihr zu geben, was sie begehren würde.
8 Und wie sie von ihrer Mutter zuvor angewiesen war, sagt sie: Gib mir hier auf einer Platte das Haupt Johannes des Täufers.
9 Und es war dem König leid; aber um der Eide willen und derer, die mit zu Tische saßen, befahl er, daß man's geben sollte,
10 und sandte hin und enthauptete den Johannes in dem Gefängnis.
11 Und sein Haupt ward auf einer Platte hergetragen und dem Mägdlein gegeben; und sie brachte es ihrer Mutter.
12 Und seine Jünger kamen herzu und nahmen den Leib und beguben ihn; und sie kamen und verkündigten es Jesu
13 Und da es Jesus hörte, wich er von dannen zu Schiff an einen einsamen Ort besonders; und da die Haufen Leute es hörten, folgten sie ihm zu Fuß von den Städten.
14 Und da Jesus ausging, sah er viel Volks, und es jammerte ihn derselben, und er heilte ihre Kranken.
15 Und da es Abend war, traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Der Ort ist wüste, und die Stunde ist schon vorbei; entlasse die Haufen Leute, daß sie hin in die Dörfer gehen und sich Speise kaufen.
16 Jesus aber sprach zu ihnen: Es ist nicht not, daß sie hingehen; gebt Ihr ihnen zu essen.
17 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben hier nichts denn fünf Brote und zwei Fische.
18 Er aber sprach: Bringet mir sie her.
19 Und er befahl, man sollte die Haufen Leute sich auf das Gras lagern lassen, und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und segnete sie; und brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber dem Volk.
20 Und alle aßen und wurden satt; und sie hoben auf das Übrige von den Brocken, zwölf Körblein voll.
21 Die aber aßen, waren bei fünftausend Mann, ohne Weiber und Kinder
22 Und alsbald nötigte er die Jünger, daß sie in das Schiff traten und vor ihm hinüberfuhren, bis daß er die Haufen Leute entließe.
23 Und da er die Haufen Leute entlassen hatte, stieg er auf den Berg allein, zu beten. Und da es Abend war, war er allein daselbst.
24 Das Schiff aber war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen. Denn der Wind war ihnen zuwider.
25 Aber in der vierten Nachtwache ging er zu ihnen hin und wandelte auf dem Meer.
26 Und da ihn die Jünger sahen auf dem Meer wandeln, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst; und vor Furcht schrieen sie.
27 Alsbald aber redete Jesus zu ihnen und sprach: Seid getrost; Ich bin's, fürchtet euch nicht.
28 Es antwortete aber ihm Petrus und sprach: Herr, bist Du es, so heiß mich zu dir kommen auf das Wasser.
29 Er aber sprach: Komm. Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf das Wasser, daß er zu Jesu käme.
30 Da er aber sah, daß der Wind stark war, fürchtete er sich; und da er anfing unterzugehen, schrie er und sprach: Herr, hilf mir.
31 Alsbald aber reckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn; und er spricht zu ihm: Du Kleingläubiger, wozu zweifeltest du?
32 Und als sie in das Schiff traten, legte sich der Wind.
33 Die aber in dem Schiff waren, kamen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig bist du Gottes Sohn
34 Und da sie hinübergefahren, kamen sie in das Land Genezareth.
35 Und da die Männer desselben Orts ihn erkannten, schickten sie in dieselbe ganze Gegend und brachten zu ihm alle Kranken;
36 und sie baten ihn, daß sie nur den Saum seines Kleides anrühren möchten; und alle, die da anrührten, wurden gesund.
1 Da treten zu ihm die von Jerusalem, Schriftgelehrte und Pharisäer, und sprechen:
2 Warum übertreten deine Jünger die Satzung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch Ihr das Gebot Gottes um eurer Satzung willen?
4 Denn Gott gebot und sprach: Ehre Vater und Mutter. Und, wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.
5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Wie ein Opfer soll sein, was du von mir genießen möchtest,
6 soll seinen Vater oder seine Mutter nicht ehren. Und ihr habt
7 Ihr Heuchler, wohl hat Jesaja von euch geweissagt und gesprochen:
8 Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit weg von mir.
9 Vergeblich aber dienen sie mir, indem sie lehren solche Lehren, die Menschengebote sind
10 Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Höret und vernehmet es.
11 Nicht das, was in den Mund hineinkommt, macht den Menschen gemein; sondern das, was aus dem Munde herausgeht, das macht den Menschen gemein.
12 Da traten seine Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer, da sie die Rede hörten, sich geärgert haben?
13 Er aber antwortete und sprach: Alle Pflanze, die mein himlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgereutet werden.
14 Lasset sie; sie sind blinde Blindenführer; wenn aber ein Blinder den andern führt, werden sie beide in eine Grube fallen.
15 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis.
16 Jesus aber sprach: Seid auch Ihr immer noch unverständig?
17 Merket ihr noch nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, das nimmt den Weg in den Bauch und wird in den Abtritt ausgeworfen.
18 Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus den Herzen heraus, und dasselbe macht den Menschen gemein.
19 Denn aus dem Herzen gehen her aus arge Gedanken, Totschläge, Ehebrüche, Hurenhändel, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen.
20 Diese Dinge sind es, die den Menschen gemein machen; aber mit ungewaschenen Händen essen, macht den Menschen nicht gemein.
21 Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden Tyrus und Sidon.
22 Und siehe, ein kanaanäisches Weib ging aus denselben Grenzen, machte ihm ein Geschrei und sprach: Erbarme dich mein, Herr du Sohn Davids; meine Tochter hat eine teuflische Plage.
23 Er aber antwortete ihr kein Wort. Und seine Jünger traten zu ihm und baten ihn und sprachen: Entlasse sie, denn sie schreit hinter uns her.
24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur unter die verlorenen Schafe des Hauses Israel.
25 Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
26 Er aber antwortete und sprach: Es tut' s nicht, daß man das Brot der Kinder nehme und es den Hündlein hinwerfe.
27 Sie aber sprach: Ja, Herr. Denn auch die Hündlein essen von den Brosamlein, die von dem Tisch ihrer Herren fallen.
28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, groß ist dein Glaube. Es geschehe dir, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund von derselben Stunde an.
29 Und Jesus ging von dannen weiter und kam an das galiläische Meer; und stieg auf den Berg und setzte sich allda.
30 Und es kamen zu ihm viele Haufen Leute, die hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere und warfen sie zu den Füßen Jesu, und er heilte sie,
31 also daß sich die Haufen Leute verwunderten, da sie sahen, daß Stumme redeten, Krüppel gesund waren, Lahme gingen und Blinde sa hen, und sie priesen den Gott Israels.
32 Jesus aber rief seine Jünger zu sich und sprach: Es jammert mich des Volks, denn sie bleiben schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen. Und ich will sie nicht ungegessen entlassen, damit sie nicht auf dem Wege verschmachten.
33 Und es sprechen zu ihm seine Jünger: Wo nehmen wir in einer Wüste so viel Brote, so viel Volks zu sättigen?
34 Und Jesus spricht zu ihnen: Wieviel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben, und wenige Fischlein.
35 Und er befahl dem Volk, daß sie sich auf die Erde lagerten.
36 Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach' und gab's seinen Jüngern, die Jünger aber dem Volk.
37 Und sie aßen alle und wurden satt; und hoben auf, was übrig ar von Brocken, sieben Körbe voll.
38 Die aber aßen, waren viertausend Mann, ohne Weiber und Kinder.
39 Und da er das Volk entlassen hatte, trat er wieder in das Schiff und kam in die Grenze Magdalas.
1 Und es traten hinzu die Pharisäer und Sadduzäer, versuchten ihn und fragten, ob er ihnen möchte ein Zeichen vom Himmel weisen.
2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Des Abends sprecht ihr: Gut Wetter, denn der Himmel ist rot.
3 Und des Morgens: Heute wird naß Wetter sein; denn der Himmel ist rot und sieht trüb aus. Ihr Heuchler, die Gestalt des Himmels wisset ihr zu unterscheiden, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht unterscheiden?
4 Das böse und ehebrecherische Geschlecht sucht ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden denn das Zeichen Jonas des Propheten. Und er verließ sie und ging davon.
5 Und da seine Jünger hinüberkamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen.
6 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer.
7 Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Wir haben keine Brote mitgenommen.
8 Jesus aber erkannte es und sprach zu ihnen: Was gedenket ihr bei euch selbst, ihr Kleingläubigen, daß ihr keine Brote mitgenommen habt?
9 Merket ihr es noch nicht, und erinnert ihr euch nicht der fünf Brote für die fünftausend und wie viele Körblein ihr bekommen habt?
10 noch der sieben Brote für die viertausend und wie viele Körbe ihr bekommen habt?
11 Wie merket ihr nicht, daß ich nicht des Brotes halber zu euch sagte, ihr sollet euch hüten vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?
12 Da verstanden sie, daß er nicht gesagt hatte, daß sie sich hüten sollten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.
13 Da aber Jesus kam in die Gegenden der Stadt Cäsarea Philippi, fragte er seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß der Sohn des Menschen sei?
14 Sie aber sprachen: Etliche sagen, Johannes der Täufer; andere, Elia; andere, Jeremia oder der Propheten einer.
15 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei?
16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Gesalbte, der Sohn des lebendigen Gottes.
17 Und es antwortete Jesus und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Bar Jona, weil Fleisch und Blut es dir nicht entdeckt hat, sondern mein Vater in den Himmeln.
18 Aber auch Ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich bauen meine Gemeine, und keine Höllenpforten werden sie überwältigen.
19 Und ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; und was du binden wirst auf Erden, wird gebunden sein in den Himmeln; und was du lösen wirst auf Erden, wird gelöst sein in den Himmeln.
20 Da verbot er seinen Jüngern, daß sie niemand sagen sollten, daß Er der Gesalbte wäre.
21 Von da an fing Jesus an zu zeigen seinen Jüngern, daß er müsse hingehen gen Jerusalem und viel leiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
22 Und Petrus nahm ihn zu sich, fing an, es ihm zu untersagen, und sprach: Davor müssest du, Herr, bewahrt bleiben! Das wird dir nicht geschehen!
23 Er aber wandte sich und sprach zu Petrus: Gehe hinter mich, Satan, du bist mir ein Ärgernis; weil du nicht das meinst, was Gottes, sondern das, was der Menschen ist.
24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: So jemand mir nachgehen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
25 Denn wer seine Seele erhalten will, wird sie verlieren; und wer seine Seele verliert um meinetwillen, wird sie finden.
26 Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt ganz gewinnt und seine Seele einbüßt? Oder was wird der Mensch geben, seine Seele einzutauschen?
27 Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er vergelten einem jeden nach seinem Tun.
28 Amen ich sage euch, es stehen etliche unter denen, die zugegen sind, die nicht schmecken werden den Tod, bis sie den Sohn des Menschen kommen sehen in seinem Reich.
1 Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führte sie auf einen hohen Berg hinauf besonders,
2 und er bekam eine andere Gestalt vor ihnen, und es leuchtete sein Angesicht wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht.
3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia, die hielten mit ihm eine Unterredung.
4 Es antwortete aber Petrus und sprach zu Jesu: Herr, es ist gut, daß wir hier seien; willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.
5 Da er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke; und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Ihn höret.
6 Und da die Jünger es hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.
7 Und Jesus trat hinzu und rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht.
8 Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand denn Jesus allein.
9 Und da sie vom Berge herabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt das Gesicht niemand sagen, bis daß der Sohn des Menschen von den Toten aufersteht.
10 Und es fragten ihn seine Jünger und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen?
11 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Elia zwar kommt zuvor und wird alles zurechtbringen.
12 Ich sage aber euch, Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch der Sohn des Menschen leiden von ihnen.
13 Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer ihnen gesagt hatte.
14 Und da sie zu dem Volk kamen, trat zu ihm ein Mensch und tat ihm einen Fußfall
15 und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn, denn er ist mondsüchtig und hat ein böses Lei den; denn oft fällt er in das Feuer und oft in das Wasser.
16 Und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihn nicht heilen.
17 Es antwortete aber Jesus und sprach: O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn hieher.
18 Und es bedrohte ihn Jesus, und es fuhr derselbe Teufel (Dämon) aus von ihm, und es ward der Knabe gesund von derselben Stunde an.
19 Da traten die Jünger zu Jesu besonders und sprachen: Warum haben Wir ihn nicht austreiben können?
20 Jesus aber sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen. Denn amen ich sage euch, wenn ihr Glauben habt als ein Senfkorn, so werdet ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dort hinüber, so wird er sich hinüber heben; und nichts wird euch unmöglich sein.
21 Diese Art aber fährt nicht aus, denn durch Gebet und Fasten.
22 Da sie aber ihren Wandel hatten in Galiläa, sprach Jesus zu ihnen: Es wird der Sohn des Menschen übergeben werden in der Menschen Hände,
23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferstehen. Und sie betrübten sich sehr.
24 Da sie aber gen Kapernaum kamen, traten, die das Kopfstück einnahmen, zu Petrus und sprachen: Zahlt euer Meister nicht das Kopfstück?
25 Er spricht: Ja. Und da er in das Haus kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde Zölle oder Steuer? Von ihren Söhnen oder von den Fremden?
26 Spricht er zu ihm: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: Also sind die Söhne frei.
27 Auf daß wir aber sie nicht ärgern, so gehe hin an das Meer und wirf eine Angel, und den ersten Fisch, der herauffährt, den nimm; und wenn du seinen Mund auftust, wirst du ein doppeltes Kopfstück finden. Das nimm und gib es ihnen für mich und dich.
1 Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist denn größer im Himmelreich?
2 Und Jesus rief ein Kind herzu und stellte es mitten unter sie und sprach:
3 Amen ich sage euch, wenn ihr euch nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
4 Wer sich nun selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größere im Himmelreich.
5 Und wer ein einziges solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf;
6 wer aber ärgert einen einzigen von diesen Kleinen, die an mich glauben, dem ist zuträglich, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde in der Tiefe des Meeres.
7 Wehe der Welt vor den Ärgernissen. Denn es ist notwendig, daß die Ärgernisse kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen das Ärgernis kommt.
8 Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, haue sie ab und wirf sie von dir. Es ist dir besser, daß du lahm oder als Krüppel zum Leben eingehst, als daß du zwei Hände oder zwei Füße habest und werdest in das ewige Feuer geworfen.
9 Und wenn dein Auge dich ärgert, reiß es aus und wirf's von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig zum Leben eingehest, als daß du zwei Augen habest und werdest in die heiße Feuerhölle geworfen.
10 Sehet zu, daß ihr nicht einen einzigen von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, ihre Engel in den Himmeln sehen stets das Angesicht meines Vaters, der in den Himmeln ist.
11 Denn der Sohn des Menschen ist Gekommen, selig zu machen (zu retten) das Verlorene.
12 Was dünkt euch? Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe bekäme und ein einziges derselben verirrte: läßt er nicht die neunundneunzig und geht auf die Berge und sucht das in der Irre?
13 Und wenn es sich begibt, daß er es findet, amen ich sage euch, er freut sich über ihm mehr als über den neunundneunzig, die nicht verirrt waren.
14 Also ist es kein Wille vor eurem Vater, der in den Himmeln ist, daß ein einziger von diesen Kleinen verloren werde.
15 Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.
16 Hört er dich aber nicht, so nimm mit dir noch einen oder zwei, auf daß auf dem Munde zweier oder dreier Zeugen alle Sache bestehe.
17 Gibt er ihnen aber kein Gehör, so sage es der Gemeine; gibt er aber auch der Gemeine kein Gehör, so soll er dir wie der Heide und der Zöllner sein.
18 Amen ich sage euch, alles was ihr binden werdet auf Erden, wird in dem Himmel gebunden sein; und alles was ihr lösen werdet auf Erden, wird in dem Himmel gelöst sein.
19 Wiederum sage ich euch: Wenn zwei unter euch usammenstimmen auf Erden wegen irgend eines Dinges, das sie zu bitten haben, es wird ihnen widerfahren von meinem Vater, der in den Himmeln ist.
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind auf meinen Namen, daselbst bin ich in ihrer Mitte.
21 Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft mag mein Bruder an mir sündigen, daß ich ihm zu vergeben habe? Bis auf siebenmal?
22 Spricht Jesus zu ihm: Nicht, sage ich dir, bis auf siebenmal, sondern bis auf siebzigmal sieben.
23 Darum ist das Himmelreich verglichen einem menschlichen König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte.
24 Und als er anfing abzurechnen, ward zu ihm gebracht Ein Schuldner von zehntausend Talenten.
25 Da er aber nicht hatte zu bezahlen, befahl sein Herr, man sollte ihn verkaufen und sein Weib und die Kinder und alles, was er hatte, und Bezahlung tun.
26 Darum fiel der Knecht nieder, betete ihn an und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen.
27 Es jammerte aber den Herrn desselben Knechts und ließ ihn los, und die Schuld ließ er ihm nach.
28 Da aber derselbe Knecht hinauskam, traf er Einen seiner Mitknechte an, der ihm hundert Zehner schuldig war, und er griff ihn und würgte ihn und sprach: Bezahle mir, so du etwas schuldig bist.
29 Darum fiel sein Mitknecht zu seinen Füßen hin, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir; so will ich dir alles bezahlen.
30 Er aber wollte nicht, sondern ging hin und legte ihn in ein Gefängnis, bis daß er bezahlte, was er schuldig war.
31 Da aber seine Mitknechte sahen, was geschah, betrübten sie sich sehr und kamen und brachten vor ihren Herrn alles, was geschehen war.
32 Da ruft ihn sein Herr zu sich und spricht zu ihm: Du arger Knecht, alle jene Schuld habe ich dir nachgelassen, dieweil du mich gebeten hast;
33 solltest nicht auch Du dich erbarmt haben über deinen Mitknecht, wie auch Ich mich über dich erbarmt hatte?
34 Und sein Herr erzürnte sich und übergab ihn den Peinigern, bis daß er bezahlte alles, was er ihm schuldig war.
35 Also wird auch mein himmlischer Vater es euch machen, wenn ihr nicht nachlasset ein jeglicher seinem Bruder von euren Herzen [seine Fehler]
1 Und es begab sich, da Jesus diese Reden vollendet hatte, erhob er sich aus Galiläa und kam in die Grenzen Judäas jenseits des Jordan.
2 Und es folgten ihm viele Haufen Leute, und er heilte sie daselbst.
3 Und es traten zu ihm die Pharisäer und versuchten ihn und sprachen: Ist es einem Menschen erlaubt, sich von seinem Weibe zu scheiden um einer jeden Ursache willen?
4 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, daß der es von Anfang machte, ein Mannsbild und Weibsbild sie machte?
5 und sprach: Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe zugefügt sein, und werden die zwei Ein Fleisch sein.
6 Also sind sie nicht mehr zwei, sondern Ein Fleisch. Was nun Gott zusammengepaart hat, soll kein Mensch trennen.
7 Sie sprechen zu ihm: Was hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und sie von sich zu scheiden?
8 Er spricht zu ihnen: Mose hat nach eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Weiber von euch zu scheiden; von Anbeginn aber ist es nicht also geschehen.
9 Ich sage aber euch, wer sein Weib von sich scheidet, es sei denn der Hurerei halber, und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die Abgeschiedene freit, der bricht die Ehe.
10 Sprechen zu ihm seine Jünger: Wenn die Sache des Menschen mit dem Weibe sich so verhält, so ist es nicht zuträglich zu freien.
11 Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen diese Rede, sondern denen es gegeben ist.
12 Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleibe also geboren sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, fasse es.
13 Da wurden Kindlein zu ihm gebracht, daß er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber bedrohten sie.
14 Jesus aber sprach: Lasset die Kindlein und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen. Denn solcher ist das Himmelreich.
15 Und er legte ihnen die Hände auf und zog von dannen.
16 Und siehe, Einer trat hinzu und sprach zu ihm: Guter Meister, was Gutes soll ich tun, daß ich ewiges Leben möge haben?
17 Er aber sprach zu ihm: Was heißt du mich gut? Einer ist der Gute. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.
18 Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Das: Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis geben.
19 Ehre Vater und Mutter. Und, du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst.
20 Spricht zu ihm der Jüngling: Alles dieses habe ich gehalten; was fehlt mir noch?
21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe deine Güter und gib's Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.
22 Da aber der Jüngling die Rede hörte, ging er betrübt weg; denn er hatte viele Güter.
23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Amen ich sage euch, schwerlich wird ein Reicher in das Himmelreich kommen.
24 Wiederum aber sage ich euch, leichter ist es, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.
25 Da aber seine Jünger es hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Wer kann denn selig (gerettet) werden?
26 Jesus aber sah sie an und sprach: Bei Menschen ist dieses unmöglich, aber bei Gott ist alles möglich.
27 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird denn uns werden?
28 Jesus aber sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, daß Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, so werdet auch Ihr sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
29 Und ein jeder, der verlassen hat ein Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker, um meines Namens willen, der wird's hundertfältig nehmen und ewiges Leben ererben.
30 Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten sein, und die Letzten die Ersten.
1 Denn das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der eine Haushaltung führt, welcher gleich morgens ausging, Arbeiter zu mieten in seinen Weinberg.
2 Als er aber eins ward mit den Arbeitern um einen Zehner des Tages, sandte er sie in seinen Weinberg.
3 Und er ging aus um die dritte Stunde und sah andere an dem Markte müßig stehen;
4 und zu denselben sprach er: Gehet auch Ihr hin in den Weinberg; und was recht ist, will ich euch geben.
5 Sie aber gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und neunte Stunde und tat gleich also.
6 Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere müßig stehen; und er spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?
7 Sie sprechen zu ihm: Es hat niemand uns gedingt. Er spricht zu ihnen: Gehet auch Ihr hin in den Weinberg, und was recht ist, werdet ihr bekommen.
8 Da es aber Abend ward, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Schaffner: Rufe den Arbeitern und bezahle ihnen den Lohn, und hebe an von den Letzten bis zu den Ersten.
9 Und es kamen die um die elfte Stunde und empfingen je einen Zehner.
10 Da aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch Sie empfingen je einen Zehner.
11 Da sie ihn aber empfingen, murrten sie wider den Hausvater und sprachen:
12 Diese Letzten haben eine einzige Stunde zugebracht, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir trugen die Last des Tages und die Hitze.
13 Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir eins geworden um einen Zehner?
14 Nimm das Deinige und gehe hin. Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir.
15 Oder darf Ich nicht tun, was ich will, mit dem Meinigen? Oder ist dein Auge böse, daß Ich gut bin?
16 Also werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. Denn es sind viel Berufene, aber wenig Auserwählte.
17 Und Jesus ging hinauf gen Jerusalem und nahm zu sich die zwölf Jünger besonders auf dem Wege und sprach zu ihnen:
18 Siehe, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird überantwortet werden den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und sie werden ihn verdammen zum Tode
19 und werden ihn überantworten den Nationen, zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.
20 Da trat zu ihm die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen, fiel nieder und bat etwas von ihm.
21 Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie spricht zu ihm: Sprich, daß diese meine zwei Söhne sitzen sollen, Einer zu deiner Rechten und Einer zu deiner Linken in deinem Reich.
22 Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den Ich trinken werde? [oder euch mit der Taufe, womit Ich getauft werde, taufen lassen] Sie sprechen zu ihm: Wir können's.
23 Und er spricht zu ihnen: Meinen Becher zwar werdet ihr trinken [und mit der Taufe, womit Ich getauft werde, werdet ihr getauft werden] ; aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu geben, steht nicht bei mir, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater.
24 Und da die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder.
25 Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Ihr wisset, daß die Fürsten der Nationen über sie herrschen, und ihre Großen üben Gewalt an ihnen.
26 Nicht also wird es bei euch sein; sondern wer unter euch will groß werden, der sei euer Diener;
27 und wer unter euch will der Erste sein, der sei euer Knecht;
28 gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen und zu geben seine Seele zum Lösegeld für viele.
29 Und da sie von Jericho auszogen, folgte ihm viel Volks nach.
30 Und siehe, zwei Blinde, die am Wege saßen, da sie hörten, daß Jesus vorübergeht, schrieen sie und sprachen: Erbarme dich unser, Herr, Davids Sohn.
31 Das Volk aber bedrohte sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids.
32 Und Jesus stand still und rief ihnen und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll?
33 Sie sprechen zu ihm: Herr, daß unsere Augen aufgetan werden.
34 Es jammerte aber Jesum, und rührte ihre Augen an; und alsbald wurden sie sehend und folgten ihm nach.
1 Und da sie nahe bei Jerusalem kamen gen Bethphage an den Ölberg, da sandte Jesus seiner Jünger zwei
2 und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt; und alsbald werdet ihr eine Eselin finden angebunden, und ein Füllen bei ihr; löset sie ab und bringet sie mir.
3 Und so jemand zu euch etwas sagen wird, so sollt ihr sagen: Der Herr bedarf ihrer. Er schickt sie aber alsbald.
4 Das geschah aber [alles] , auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht:
5 Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt dir, sanftmütig und reitend auf einem Esel und einem jungen Füllen der Eselin.
6 Die Jünger aber gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,
7 und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf dieselben, und er setzte sich auf dieselben.
8 Der meiste Haufen Leute breiteten ihre Kleider auf dem Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf dem Weg.
9 Die Haufen Leute aber, die vorgingen und nachfolgten, schrieen und sprachen: Hosianna dem Sohn Davids. Gelobt sei, der da kommt, in dem Namen des Herrn; Hosianna in aller Höhe.
10 Und als er zu Jerusalem einzog, bewegte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist dieser?
11 Die Haufen Leute aber sprachen: Dieser ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa.
12 Und Jesus ging in den Tempel [Gottes] und trieb aus alle, die da verkauften und kauften in dem Tempel, und die Tische der Wechsler stieß er um und die Stühle derer, die die Tauben verkauften.
13 Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden; Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.
14 Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie.
15 Da aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten sahen die Wunder, die er tat, und die Knaben rufen im Tempel und sagen: Hosianna dem Sohn Davids, wurden sie entrüstet
16 und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja. Habt ihr niemals gelesen: Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet?
17 Und er verließ sie und ging zur Stadthinaus gen Bethanien und blieb daselbst.
18 Als er aber des Morgens wieder in die Stadt ging, hungerte ihn;
19 und da er Einen Feigenbaum sah an dem Wege, ging er demselben zu und fand nichts daran denn allein Blätter. Und er spricht zu ihm: Es soll von dir keine Frucht mehr kommen ewiglich. Und alsbald verdorrte der Feigenbaum.
20 Und da die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so bald verdorrt.
21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Amen ich sage euch, so ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum tun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berge sagt: Hebe dich und wirf dich in das Meer, so wird's geschehen.
22 Und alle Dinge, die ihr verlangen werdet in dem Gebet, werdet ihr, so ihr glaubet, empfangen.
23 Und als er in den Tempel kam, traten zu ihm, da er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volks und sprachen: Aus welcher Macht tust du das? und wer hat dir diese Macht gegeben?
24 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein einziges Wort fragen; so ihr mir das sagt, will auch Ich euch sagen, aus welcher Macht ich das tue.
25 Die Taufe des Johannes, wo war sie her? Vom Himmel oder von Menschen? Sie aber gedachten bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?
26 Sagen wir aber, von Menschen, so fürchten wir das Volk. Denn sie halten den Johannes alle für einen Propheten.
27 Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen's nicht. Da sprach auch Er zu ihnen: So sage Ich euch auch nicht, aus welcher Macht ich das tue.
28 Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder und ging zu dem ersten und sprach: (Mein) Kind, gehe, heute arbeite in meinem Weinberg.
29 Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Hernach aber bedachte er sich anders und ging hin.
30 Und er ging zum andern und sprach gleich also. Er aber antwortete und sprach: Ich will, Herr; und ging nicht hin.
31 Welcher unter den zweien hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Spricht Jesus zu ihnen: Amen ich sage euch, die Zöllner und die Huren kommen eher in das Reich Gottes als ihr.
32 Denn es kam zu euch Johannes auf dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; Ihr aber, da ihr es sahet, habt euch hernach nicht anders bedacht, ihm zu glauben.
33 Höret ein anderes Gleichnis. Es war ein Mensch, der eine Haushaltung führte, welcher einen Weinberg pflanzte und setzte einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land.
34 Da aber herbeikam die Zeit der Früchte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte empfingen.
35 Und es nahmen die Weingärtner seine Knechte, einen schlugen sie, einen andern töteten sie, wieder einen andern steinigten sie.
36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr denn die ersten waren; und sie machten's ihnen gleich also.
37 Endlich aber sandte er zu ihnen seinen Sohn und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.
38 Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie bei sich selbst: Dies ist der Erbe. Kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe behalten.
39 Und sie nahmen ihn, und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.
40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er denselben Weingärtnern tun?
41 Sie sprechen zu ihm: Die schlimmen Leute wird er auf eine schlimme Weise verderben und den Weinberg andern Weingärtnern austun, die ihm die Früchte zu ihren Zeiten geben werden.
42 Spricht Jesus zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen in den Schriften? Der Stein, den die Bauleute weggeschätzt haben, der ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar vor unseren Augen.
43 Darum sage ich euch: Es wird von euch das Reich Gottes genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte bringt.
44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird sich zerstoßen; auf welchen aber er fällt, den wird er zerstäuben.
45 Und da die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, daß er von ihnen rede;
46 und sie trachteten ihn zu greifen, fürchteten sich aber vor den Haufen Leuten, dieweil sie ihn für einen Propheten hielten.
1 Und Jesus antwortete und redete abermals zu ihnen in Gleichnissen und sprach:
2 Das Himmelreich ist verglichen einem Menschen, einem Könige, der seinem Sohn Hochzeit machte.
3 Und er sandte seine Knechte, die Eingeladenen zur Hochzeit einzuladen, und sie wollten nicht kommen.
4 Abermals sandte er andere Knechte und sprach: Saget zu den Eingeladenen: Siehe, mein Mittagsmahl habe ich bereitet, meine Stiere und Mastvieh ist geschlachtet und alles bereit; kommt zur Hochzeit.
5 Aber Sie achteten es nicht und gingen hin, der eine auf seinen eigenen Acker, der andere zu seiner Hantierung.
6 Die übrigen aber griffen seine Knechte, höhnten und töteten sie.
7 Da es aber der König hörte, erzürnte er sich und sandte seine Kriegsheere und brachte dieselben Mörder um, und ihre Stadt zündete er an.
8 Da spricht er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Eingeladenen waren's nicht wert.
9 So geht denn hin auf die Scheidewege der Straßen, und welche ihr nur findet, die ladet zur Hochzeit ein.
10 Und dieselben Knechte gingen aus auf die Straßen und brachten zusammen alle, die sie fanden, beides Böse und Gute. Und wo die Hochzeit war, wurde es voll von denen, die sich zu Tisch setzten.
11 Da aber der König hineinkam, die, so sich setzten, zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein Hochzeitskleid angelegt hatte.
12 Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte.
13 Da sprach der König zu den Aufwärtern: Bindet seine Füße und Hände und nehmt ihn weg und wer fet ihn in die äußere Finsternis hinaus. Daselbst wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
14 Denn es sind viel Berufene, aber wenig Auserwählte.
15 Da gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rat, wie sie ihn fingen in der Rede.
16 Und sie senden zu ihm ihre Jünger samt den Herodianern und sprechen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in der Wahrheit lehrst und fragst nach niemand; denn du siehst der Menschen Person nicht an.
17 Sage uns denn, was dünkt dich? Darf man dem Kaiser Steuer geben oder nicht?
18 Da nun Jesus ihre Schalkheit kannte, sprach er: Was versuchet ihr mich, ihr Heuchler?
19 Weiset mir die Steuermünze. Sie aber reichten ihm einen Zehner dar.
20 Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und Überschrift?
21 Sie sprechen zu ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebet denn, was des Kaisers ist, dem Kaiser; und was Gottes ist, Gott.
22 Und da sie es hörten, verwunderten sie sich; und sie ließen ihn und gingen davon.
23 An demselben Tage traten Sadduzäer zu ihm, welche sagen, es sei keine Auferstehung, und fragten ihn
24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt, wenn jemand stirbt und hat nicht Kinder, so soll sein Bruder sein Weib nach ihm freien und seinem Bruder Samen erwecken.
25 Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste freite und starb. Und da er nicht Samen hatte, ließ er sein Weib seinem Bruder.
26 Gleicherweise auch der zweite und der dritte, bis auf die sieben.
27 Zuletzt nach allen starb auch das Weib.
28 Nun in der Auferstehung, wessen Weib unter den sieben wird sie sein? Denn alle hatten sie.
29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irret, indem ihr nicht wisset die Schriften noch die Kraft Gottes.
30 Denn in der Auferstehung freien sie nicht und lassen sich auch nicht freien, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel.
31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, das euch gesagt ist von Gott, da er spricht:
32 Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Gott ist nicht für Tote, sondern für Lebendige.
33 Und da die Haufen Leute es hörten, entsetzten sie sich über seiner Lehre.
34 Da aber die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern den Mund beschlossen hatte, versammelten sie sich miteinander,
35 und Einer unter ihnen, ein Gesetzgelehrter, fragte und versuchte ihn und sprach:
36 Meister, welches Gebot ist das größte in dem Gesetz?
37 Jesus aber sprach zu ihm: Du sollst lieben den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt.
38 Dies ist das erste und größte Gebot.
39 Das andere aber, dem gleich, ist: Du sollst lieben deinen Nächsten wie dich selbst.
40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
41 Da aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus
42 und sprach: Was dünkt euch von Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprechen zu ihm: Davids.
43 Er spricht zu ihnen: Wie nennt ihn denn David im Geist einen Herrn, da er spricht:
44 Es sagte der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde als einen Schemel deiner Füße.
45 So nun David ihn einen Herrn nennt, wie ist er sein Sohn?
46 Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, und es erkühnte sich auch niemand von demselben Tage an, hinfort ihn zu fragen.
1 Da redete Jesus zu den Haufen Leuten und zu seinen Jüngern
2 und sprach: Auf Moses Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer.
3 Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollet, das haltet und tut; aber nach ihren Werken tut nicht. Denn sie sagen's und tun's nicht.
4 Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie auf die Schultern der Menschen; aber mit ihrem Finger wollen sie dieselben nicht regen.
5 Alle ihre Werke aber tun sie dazu, daß sie sich vor den Leuten sehen lassen. Denn sie machen ihre Denkriemen breit und die Säume ihrer Kleider groß
6 und lieben den ersten Platz bei den Abendmahlzeiten und den vornehmsten Sitz in den Versammlungen,
7 und lassen sich gerne grüßen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi Rabbi nennen.
8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn Einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder.
9 Und keinen Vater sollt ihr für euch nennen auf Erden; denn Einer ist euer Vater, der in den Himmeln.
10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn Einer ist euer Lehrer, Christus.
11 Der Größte aber unter euch wird euer Diener sein.
12 Wer aber sich selbst erhöhen wird, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, der wird erhöht werden.
13 Wehe aber euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr das Himmelreich zuschließet vor den Menschen; denn Ihr gehet nicht hinein, und die hinein gingen, lasset ihr nicht hineingehen.
14 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr die Häuser der Witwen fresset und zum Vorwand lange daher betet; darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen.
15 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr das Meer und das Trockene umziehet, einen einzigen Judengenossen zu machen; und wenn er es wird, so macht ihr ihn zu einem Sohn der heißen Hölle, zwiefältig mehr denn Ihr seid.
16 Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wer da schwört bei dem Tempel, das ist nichts; wer aber schwört bei dem Gold des Tempels, der ist schuldig.
17 Ihr Narren und Blinden, was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?
18 Und wer da schwört bei dem Altar, das ist nichts; wer aber schwört bei der Gabe, die oben auf demselben ist, der ist schuldig.
19 Ihr Narren und Blinden, was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt?
20 Wer nun schwört bei dem Altar, der schwört bei demselben und bei allem, was oben auf demselben ist;
21 und wer da schwört bei dem Tempel, der schwört bei demselben und bei dem, der denselben bewohnt;
22 und wer da schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der oben über demselben sitzt.
23 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr verzehntet die Minze und den Dill und den Kümmel, und habt die wichtigeren Stücke des Gesetzes gelassen, das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben. Dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
24 Ihr blinden Führer, die ihr das Schnäklein seihet, das Kamel aber verschluckt.
25 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr das Äußere an dem Becher und an der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voll von Raub und Unmäßigkeit.
26 Blinder Pharisäer, reinige zuvor das Inwendige an dem Becher und an der Schüssel, auf daß auch das Auswendige an demselben rein werde.
27 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr gleich seid übertünchten Gräbern, die zwar auswendig hübsch scheinen, inwendig aber sind sie voller Totenbeine und aller Unreinigkeit.
28 Also auch Ihr, von außen scheinet ihr zwar vor den Menschen gerecht, inwendig aber stecket ihr voll Heuchelei und Untugend.
29 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, weil ihr die Gräber der Propheten bauet und schmücket die Grabmale der Gerechten
30 und sprecht: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gewesen wären, so wären wir nicht teilhaftig gewesen mit ihnen an dem Blut der Propheten.
31 Also gebt ihr über euch selbst Zeugnis, daß ihr Söhne seid derer, die die Propheten ermordet haben.
32 Erfüllet denn auch Ihr das Maß eurer Väter.
33 Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte, wie werdet ihr dem Gericht der heißen Hölle entfliehen?
34 Darum siehe, Ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und von denselben werdet ihr etliche töten und kreuzigen, und von denselben werdet ihr etliche peitschen in euren Versammlungen und verfolgen von einer Stadt zur andern,
35 auf daß über euch komme alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen wurde, von dem Blut an Abels, des gerechten, bis auf das Blut Zacharias, Barachjas Sohns, welchen ihr ermordet habt zwischen dem Tempel und dem Altar.
36 Amen ich sage euch, dieses alles wird über dieses Geschlecht kommen.
37 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt wurden, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt.
38 Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen.
39 Denn ich sage euch, ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt, im Namen des Herrn.
1 Und Jesus ging zum Tempel hinaus und wandelte; und seine Jünger traten hinzu, daß sie ihm zeigten das starke Bauwesen am Tempel.
2 Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht das alles? Amen ich sage euch, man wird hier nicht einen Stein auf dem andern lassen, der nicht abgebrochen werden sollte.
3 Da er aber auf dem Ölberg saß, traten zu ihm die Jünger besonders und sprachen: Sage uns, wann wird dieses geschehen? und was ist das Zeichen deiner Zukunft und des Endes der Weltzeit?
4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß nicht jemand euch verführe.
5 Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Gesalbte; und werden viele verführen.
6 Ihr werdet aber zu hören haben Kriege und manchen Ruf von Kriegen. Sehet zu, erschrecket nicht; denn es muß alles geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende.
7 Denn es wird sich aufmachen eine Nation über die andere und ein Reich über das andere; und werden sein Hunger und ansteckende Seuchen und Erdbeben hin und wieder.
8 Alles dieses aber ist ein Anfang der Schmerzen.
9 Alsdann werden sie euch überantworten in Drangsal und euch töten; und werdet gehasset sein von allen Nationen um meines Namens willen.
10 Und alsdann werden sich viele ärgern und einander überantworten und einander hassen;
11 und es werden sich viele falsche Propheten erheben und viele verführen;
12 und weil die Ungerechtigkeit wird überhand nehmen, wird die Liebe der Vielen erkalten.
13 Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
14 Und es wird gepredigt werden dieses Evangelium des Reichs auf dem ganzen Erdkreis zum Zeugnis für alle Nationen. Und alsdann wird das Ende daher kommen.
15 Wenn ihr nun sehet den Greuel der Verwüstung, davon gesagt ist durch Daniel den Propheten, daß er steht an heiliger Stätte; wer da liest, merke darauf;
16 alsdann sollen, die in Judäa sind, auf die Berge fliehen;
17 wer auf dem Dach ist, steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen;
18 und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, seine Kleider zu holen.
19 Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in denselben Tagen.
20 Betet aber, daß eure Flucht nicht geschehe des Winters noch am Sabbat.
21 Denn es wird alsdann eine große Drangsal sein, dergleichen nicht geworden ist von Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht werden wird.
22 Und wenn dieselben Tage nicht verkürzt worden wären, so wäre kein Fleisch gerettet worden; aber um der Auserwählten willen werden dieselben Tage verkürzt werden.
23 Alsdann, wenn jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist Christus, oder da, sollt ihr's nicht glauben.
24 Denn es werden sich falsche Christi und falsche Propheten erheben und große Zeichen und Wunder geben, daß sie verführen sollten, wo möglich, auch die Auserwählten.
25 Siehe, ich habe es euch zuvor gesagt.
26 Wenn sie nun zu euch sagen wer den: Siehe, er ist in der Wüste, so sollt ihr nicht hinausgehen; siehe, er ist in den Gemächern, so sollt ihr's nicht glauben.
27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und scheint bis zum Niedergang, also wird auch sein die Zukunft des Sohnes des Menschen.
28 Denn wo das Aas ist, daselbst werden sich die Adler versammeln.
29 Bald aber nach der Drangsal derselben Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden bewegt werden.
30 Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel, und alsdann werden klagen alle Stämme der Erde. Und sie werden sehen den Sohn des Menschen, kommend auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
31 Und er wird senden seine Engel mit einer Trompete von lautem Schall, und sie werden versammeln seine Auserwählten von den vier Winden von einem Ende der Himmel bis zu dem andern Ende derselben.
32 An dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: wenn nunmehr sein Zweig saftig wird und die Blätter herausfallen, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist;
33 also auch Ihr, wenn ihr dieses alles sehet, so erkennet, daß es nahe vor der Tür ist.
34 Amen ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht vorbeigehen, bis alles dieses geschehe.
35 Himmel und Erde wird vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.
36 Aber von jenem Tag und Stunde weiß niemand, auch die Engel der Himmel nicht, sondern mein Vater allein.
37 Gleichwie aber die Tage Noahs waren, also wird auch sein die Zukunft des Sohnes des Menschen:
38 Gleichwie sie es nämlich machten in den Tagen vor der Flut, sie aßen und tranken, sie freiten und ließen freien, bis an den Tag, da Noah in den Kasten einging,
39 und es nicht erkannten, bis die Flut kam und sie alle wegraffte: also wird auch sein die Zukunft des Sohnes des Menschen.
40 Alsdann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, und der andere wird verlassen.
41 Zwei werden mahlen in der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird verlassen.
42 Darum wachet; weil ihr nicht wisset, zu welcher Stunde euer Herr kommt.
43 Das ist euch aber bekannt: Wenn der Hausvater gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so hätte er gewacht und nicht in sein Haus einbrechen lassen.
44 Darum machet auch Ihr euch bereit; weil, zu welcher Stunde ihr nicht meint, der Sohn des Menschen kommt.
45 Wer ist nun der getreue und kluge Knecht, welchen sein Herr gesetzt hat über sein Gesinde, daß er ihnen die Nahrung gebe, wann es Zeit ist?
46 Selig ist derselbe Knecht, welchen sein Herr, wenn er kommt, findet also tun.
47 Amen ich sage euch, er wird ihn über alle seine Güter setzen.
48 Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr verzieht zu kommen;
49 und anfängt, die Mitknechte zu schlagen, ißt aber und trinkt mit den Säufern:
50 so wird der Herr desselben Knechts daher kommen an einem Tage, da er sich nicht versieht, und zu einer Stunde, die er nicht weiß;
51 und wird ihn zerscheitern und seinen Lohn bei den Heuchlern anweisen. Daselbst wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
1 Alsdann wird das Himmelreich gleich werden zehn Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen, dem Bräutigam entgegen.
2 Fünf aber von ihnen waren klug, und die fünf närrisch.
3 Welche närrisch waren, nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit sich.
4 Die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mit ihren Lampen.
5 Da aber der Bräutigam verzog, wurden sie alle schlummrig und schliefen.
6 Zu Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt, gehet aus, ihm entgegen.
7 Da standen alle dieselben Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen.
8 Die närrischen aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, weil unsere Lampen verlöschen.
9 Es antworteten aber die klugen und sprachen: Es möchte für uns und für euch nicht genug sein. Gehet lieber zu denen, die es verkaufen, und kaufet für euch selbst.
10 Da sie aber hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die Gerüsteten gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen.
11 Endlich aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sprechen: Herr, Herr, tue uns auf.
12 Er aber antwortete und sprach: Amen ich sage euch, ich kenne euch nicht.
13 So wachet denn, weil ihr den Tag nicht wisset und auch die Stunde nicht [in welcher der Sohn des Menschen kommt] .
14 Denn gleichwie ein Mensch, der verreiste, rief seinen Knechten und übergab ihnen seine Güter;
15 und dem einen gab er fünf Talente, einem andern zwei, noch einem andern Eines, einem jeglichen nach seinen eigenen Kräften; und verreiste bald.
16 Es ging aber hin, der die fünf Talente empfangen hatte, und handelte mit denselben und gewann andere fünf Talente.
17 Desgleichen auch, der die zwei hatte, gewann auch selbst zwei andere.
18 Der aber das Eine empfangen hatte, ging hin und grub in die Erde und verbarg das Silber seines Herrn.
19 ber eine lange Zeit aber kommt der Herr derselben Knechte und hält mit ihnen Rechnung.
20 Und es trat herzu, der die fünf Talente empfangen hatte, und brachte andere fünf Talente dar und sprach: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, andere fünf Talente habe ich über denselben gewonnen.
21 Es sprach aber zu ihm sein Herr: Wohl, du feiner und getreuer Knecht, über weniges warst du ge treu, über vieles will ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn.
22 Es trat aber auch herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, andere zwei Talente habe ich darüber gewonnen.
23 Es sprach zu ihm sein Herr: Wohl, du feiner und getreuer Knecht, über weniges warst du getreu, über vieles will ich dich setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn.
24 Da trat aber auch herzu, der das Eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, daß du ein harter Mensch bist, und erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, woher du nicht ausgestreut hast;
25 und fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde; siehe, da hast du das Deine.
26 Es antwortete aber sein Herr und sprach zu ihm: Du arger und fauler Knecht, wußtest du, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, woher ich nicht ausgestreut habe?
27 so hättest du denn mein Geld zu den Wechslern tun sollen; und da ich gekommen, hätte Ich das Meine erhoben mit dem Zins.
28 So nehmet denn von ihm das Talent und gebt's dem, der die zehn Talente hat.
29 Denn einem jeden, der da hat, wird gegeben werden, und er wird übrig haben; von dem aber, der da nicht hat, wird auch das, was er hat, weggenommen werden.
30 Und den unnützen Knecht werfet hinaus in die äußere Finsternis. Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
31 Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle [heiligen] Engel mit ihm, alsdann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit,
32 und werden vor ihm alle Nationen versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, als wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet,
33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcklein aber zur Linken.
34 Alsdann wird der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von der Gründung der Welt.
35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich aufgenommen;
36 nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.
37 Alsdann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig, und gespeist; oder durstig, und getränkt?
38 Wann haben wir dich aber einen Fremdling gesehen, und aufgenommen? oder nackt, und bekleidet?
39 Wann haben wir dich aber gesehen krank oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?
40 Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Amen ich sage euch, so viel ihr getan habt einem einzigen von diesen meinen geringsten Brüdern, habt ihr mir getan.
41 Alsdann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln.
42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt;
43 ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen; nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.
44 Da werden auch Sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis, und haben dir nicht gedient?
45 Alsdann wird er ihnen antworten und sagen: Amen ich sage euch, so viel ihr nicht getan habt einem einzigen dieser Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.
46 Und sie werden hingehen, diese in die ewige Pein, aber die Gerechten in das ewige Leben.
1 Und es begab sich, da Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:
2 Ihr wisset, daß nach zwei Tagen das Passah wird, und der Sohn des Menschen wird überantwortet, gekreuzigt zu werden.
3 Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volks in den Hof des Hohenpriesters, der da hieß Kaiphas,
4 und hielten Rat, daß sie Jesum mit List griffen und töteten.
5 Sie sprachen aber: Ja nicht an dem Fest, auf daß nicht ein Aufruhr werde in dem Volk.
6 Als aber Jesus war zu Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen,
7 trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Krüglein mit kostbarer Salbe, und sie goß es auf sein Haupt hin, da er zu Tische saß.
8 Da es aber seine Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu soll dieser Verlust?
9 Denn man hätte dieses können teuer verkaufen und den Armen geben.
10 Jesus aber erkannte es und sprach zu ihnen: Was macht ihr dem Weib Ungelegenheit? Denn sie hat ein gutes Werk an mir getan.
11 Ihr habt allezeit die Armen bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.
12 Denn daß diese hat diese Salbe auf meinen Leib geschüttet, hat sie getan, mich zum Grabe zu rüsten.
13 Amen ich sage euch, allwo dieses Evangelium wird gepredigt werden in der ganzen Welt, da wird man auch von dem reden, was diese getan hat, zu ihrem Angedenken.
14 Da ging hin der Zwölfe einer, der da hieß Judas Ischarioth, zu den Hohenpriestern
15 und sprach: Was wollt ihr mir ge ben, so will Ich ihn euch verraten? Sie aber wogen ihm dreißig Silberlinge dar.
16 Und von dem an suchte er Gelegenheit, daß er ihn verriete.
17 Aber an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten das Passah zu essen?
18 Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und saget zu ihm: Der Meister sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern.
19 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passah.
20 Da es aber Abend ward, setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen.
21 Und da sie aßen, sprach er: Amen ich sage euch, Einer unter euch wird mich verraten.
22 Und sie betrübten sich sehr und fingen an, zu ihm zu sagen ein jeglicher unter ihnen: Bin etwa Ich's, Herr?
23 Er aber antwortete und sprach: Der mit mir in der Schüssel die Hand eintaucht, dieser wird mich verraten.
24 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben ist; wehe aber demselben Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird. Gut wäre es für ihn, wenn derselbe Mensch nicht geboren wäre.
25 Es antwortete aber Judas, der ihn verriet, und sagte: Bin Ich 's, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast's gesagt.
26 Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot und segnete es, brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dies ist mein Leib.
27 Und er nahm den Becher und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus.
28 Denn dies ist mein Blut, das des neuen Testaments ist, das für viele vergossen wird zu Erlassung der Sünden.
29 Ich sage aber euch: Ich werde von nun an nicht trinken von diesem Gewächs des Weinstocks bis auf jenen Tag, da ich es mit euch neu trinke in dem Reich meines Vaters.
30 Und nachdem sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet euch ärgern an mir in dieser Nacht. Denn es ist geschrieben: Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.
32 Nachdem ich aber werde auferstanden sein, will ich vor euch hingehen nach Galiläa.
33 Es antwortete aber Petrus und sprach zu ihm: Wenn auch alle sich an dir ärgern werden, so werde Ich mich niemals ärgern.
34 Jesus spricht zu ihm: Amen ich sage dir, in dieser Nacht, ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
35 Spricht zu ihm Petrus: Und wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Desgleichen sagten auch alle Jünger.
36 Da kommt Jesus mit ihnen zu einem Hofe, der hieß Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch da, bis daß ich hingehe und bete dort.
37 Und er nahm mit den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen.
38 Da spricht er zu ihnen: Trauervoll ist meine Seele bis an den Tod. Bleibet hie und wachet mit mir.
39 Und er ging ein wenig voraus, fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Becher von mir hin; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du.
40 Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Also habt ihr nicht vermocht, eine einzige Stunde mit mir zu wachen?
41 Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung kommet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch schwach.
42 Wieder zum zweitenmal ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Becher nicht kann von mir hingehen, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille.
43 Und er kommt und findet sie wieder schlafend; denn ihre Augen waren voll Schlafs.
44 Und er ließ sie und ging wieder hin und betete zum drittenmal und sprach eben dieselbe Rede.
45 Da kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlafet nur und ruhet; siehe, die Stunde hat sich genähert, und der Sohn des Menschen wird verraten in Sünderhände.
46 Stehet auf, laßt uns gehen. Siehe, er hat sich genähert, der mich verrät.
47 Und da er noch redete, siehe, da kam Judas, der Zwölfe einer, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volks.
48 Der aber ihn verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesprochen: Welchen ich küssen werde, der ist's; greifet ihn.
49 Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi; und gab ihm Küsse.
50 Jesus aber sprach zu ihm: Freund, warum bist du da? Da traten sie hinzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn.
51 Und siehe, Einer von denen, die mit Jesu waren, reckte die Hand aus und zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm das Ohrläpplein ab.
52 Da spricht Jesus zu ihm: Tue dein Schwert wieder an seinen Ort. Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen.
53 Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er stellte mir mehr denn zwölf Legionen Engel.
54 Wie würden denn die Schriften erfüllt, daß es also geschehen müsse?
55 Zu derselben Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Wie über einen Räuber seid ihr ausgegangen mit Schwertern und Stangen, mich zu fangen; täglich saß ich bei euch lehrend in dem Tempel, und ihr habt mich nicht gegriffen.
56 Dies aber miteinander ist geschehen, auf daß erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn die Jünger alle und flohen.
57 Die aber Jesum gegriffen hatten, führten ihn hin zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten sich versammelt hatten.
58 Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hof des Hohenpriesters; und er ging hinein un sezte sich mit den Dienern, auf daß er den Ausgang sähe.
59 Die Hohenpriester aber und die Ältesten und der Rat insgesamt suchten falsches Zeugnis wider Jesum, auf daß sie ihn zum Tode brächten.
60 Und fanden's nicht, wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten. Endlich aber traten zwei falsche Zeugen herzu
61 und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann abbrechen den Tempel Gottes und in drei Tagen denselben bauen.
62 Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich?
63 Aber Jesus schwieg stille. Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob Du seiest der Gesalbte, der Sohn Gottes.
64 Spricht Jesus zu ihm: Du hast's gesagt. Doch sage ich euch, von nun an werdet ihr sehen den Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels.
65 Da riß der Hohepriester seine Kleider voneinander und sprach: Er hat eine Lästerung begangen. Was haben wir weiter Zeugen nötig? Siehe, jetzt habt ihr seine Lästerung gehört.
66 Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig.
67 Da spieen sie in sein Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten, etliche aber schlugen ihn mit Stecken
68 und sprachen: Weissage uns, Christe, wer ist's, der dich schlug?
69 Petrus aber saß draußen in dem Hof, und es trat zu ihm Eine Magd und sprach: Auch Du warst mit Jesu dem Galiläer.
70 Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst.
71 Als er aber in den Vorhof hinausgegangen, sah ihn eine andere und spricht zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war mit Jesu dem Nazarener.
72 Und wiederum leugnete er mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht.
73 Nach einer kleinen Weile aber traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch Du bist von ihnen. Denn deine Rede macht dich offenbar!
74 Da fing er an zu fluchen und schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte ein Hahn.
75 Und es gedachte Petrus an die Rede Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
1 Des Morgens aber hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volks einen Rat wider Jesum, daß sie ihn zum Tode brächten;
2 und banden und führten ihn hin und überantworteten ihn dem Landvogt Pontius Pilatus.
3 Alsdann, da Judas, der ihn verriet, sah, daß er verurteilt war, reute es ihn, und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten
4 und sprach: Ich habe gesündigt, daß ich unschuldig Blut verraten habe.
5 Sie aber sprachen: Was geht es uns an? Du magst zusehen. Und er warf die Silberlinge in dem Tempel weg und machte sich beiseit und ging hin und erhängte sich.
6 Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Man darf sie nicht in den Korban legen, denn es ist Blutgeld.
7 Sie hielten aber einen Rat und kauften mit demselben den Töpfersacker, zum Begräbnis für die Fremden;
8 daher ist derselbe Acker genannt worden Blutacker bis auf den heutigen Tag.
9 Da ist erfüllt, das gesagt ist durch [Jeremia] den Propheten, der da spricht: Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, die Schätzung dessen, der geschätzt wurde, welchen geschätzt haben die von den Kindern Israel;
10 und gaben sie zu dem Töpfersacker, wie mir der Herr befohlen hat.
11 Jesus aber stand vor dem Landvogt. Und der Landvogt fragte ihn und sprach: Bist Du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst's.
12 Und da er verklagt ward von den Hohenpriestern und den Ältesten, antwortete er nichts.
13 Da spricht zu ihm Pilatus: Hörst du nicht, wie vieles sie wider dich zeugen?
14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, also daß sich der Landvogt sehr verwunderte.
15 Auf jedes Fest aber war der Landvogt gewohnt, dem Volk einen Gefangenen loszulassen, welchen sie wollten.
16 Er hatte aber damals einen bekannten Gefangenen, der hieß Barabbas.
17 Da sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch loslasse? Barabbas oder Jesus, der genannt wird Christus?
18 Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten.
19 Da er aber auf dem Richtstuhl saß, schickte zu ihm sein Weib und sprach: Habe Du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten; denn ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen.
20 Die Hohenpriester aber und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barabbas bitten sollten, Jesum aber umbringen.
21 Der Landvogt aber antwortete und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr von den zweien, daß ich euch soll loslassen? Sie sprachen: Barabbas.
22 Spricht zu ihnen Pilatus: Was soll ich denn machen mit Jesu, der genannt wird Christus? Sie sprechen alle zu ihm: Er soll gekreuzigt werden.
23 Der Landvogt sprach: Was hat er denn Übles getan? Sie aber schrieen noch mehr und sprachen: Er soll gekreuzigt werden.
24 Da aber Pilatus sah, daß er nichts schafft, sondern vielmehr ein Aufruhr wird, nahm er Wasser, wusch die Hände vor dem Volk ab und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; Ihr möget zusehen.
25 Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut sei über uns und über unseren Kindern.
26 Da ließ er ihnen Barabbas los; Jesum aber geißelte er und überantwortete ihn, daß er gekreuzigt würde.
27 Da nahmen die Kriegsknechte des Landvogts Jesum zu sich in das Richthaus und sammelten über ihn die ganze Schar
28 und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an,
29 und flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seiner Rechten; und fielen vor ihm auf die Kniee nieder, und verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden.
30 Und sie spieen auf ihn zu und nahmen das Rohr und schlugen auf sein Haupt.
31 Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und führten ihn hin, daß sie ihn kreuzigten.
32 Da sie aber hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon; diesen zwangen sie, daß er sein Kreuz trug.
33 Und da sie kamen an die Stätte, die da heißt Golgatha, das ist, die sogenannte Schädelstätte,
34 gaben sie ihm Essig zu trinken mit Galle vermischt; und da er es kostete, wollte er nicht trinken.
35 Da sie ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum; auf daß erfüllt würde, das gesagt ist von dem Propheten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen.
36 Und sie saßen und hüteten ihn daselbst.
37 Und sie setzten oben über seinem Haupt die Klage beschrieben: Dieser ist Jesus, der König der Juden.
38 Sodann werden samt ihm gekreuzigt zwei Räuber, einer zur Rechten und einer zur Linken.
39 Die Vorbeigehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe
40 und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und in drei Tagen baust, hilf dir selber. Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz.
41 Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:
42 Andern hat er geholfen; sich selber kann er nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er jetzt von dem Kreuz herab; so wollen wir an ihn glauben.
43 Er hat auf Gott getraut; er errette ihn jetzt, wenn er ihn gern hat. Denn er hat gesagt: Gottes Sohn bin ich.
44 Eben dasselbe rückten ihm auch die Räuber auf, die mit ihm gekreuzigt waren.
45 Von der sechsten Stunde an aber ward eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde;
46 um die neunte Stunde aber rief Jesus mit großer Stimme aus und sprach: Eli, Eli, lama sabachthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
47 Etliche aber von denen, die daselbst standen, da sie es hörten, sprachen sie: Dem Elia ruft dieser.
48 Und alsbald lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn.
49 Die übrigen aber sprachen: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, ihm zu helfen.
50 Jesus aber schrie abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.
51 Und siehe da, der Vorhang des Tempels zerriß entzwei, von oben an bis unten aus;
52 und die Erde bebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt,
53 und sie gingen aus den Gräbern, nach seiner Auferweckung, und gingen in die heilige Stadt hinein und erschienen vielen.
54 Der Hauptmann aber und die bei ihm waren und Jesum hüteten, da sie sahen das Erdbeben und die Dinge, die geschahen, fürchteten sich sehr und sprachen: Wahrhaftig war dieser Gottes Sohn.
55 Es waren aber daselbst viele Weiber, die von ferne zusahen, welche Jesu waren nachgefolgt von Galiläa und hatten ihm gedient;
56 unter welchen war Maria von Magdala und Maria, Jakobi und Jose Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
57 Am Abend aber kam ein reicher Mensch von Arimathia, mit Namen Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu war.
58 Dieser ging zu Pilatus hin und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm den Leib hingeben.
59 Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand
60 und legte ihn in sein neues Grab, welches er hatte in den Felsen gehauen; und nachdem er einen großen Stein zu der Tür des Grabes hinzugewälzt hatte, ging er davon.
61 Es war aber allda Maria von Magdala und die andere Maria, die setzten sich gegen das Grab.
62 Des folgenden Tages aber, welcher ist nach dem Rüsttag, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer zu Pilatus
63 und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Betrüger sprach, da er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich auf
64 So befiehl nun, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag; auf daß nicht etwa seine Jünger kommen und stehlen ihn und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten; und werde der letzte Betrug ärger als der erste.
65 Pilatus aber sprach zu ihnen: Da habt ihr eine Wache; gehet hin, verwahret's wie ihr wisset.
66 Sie gingen fort und bewahrten das Grab und versiegelten den Stein, samt der Wache.
1 Nach dem Sabbat aber, als der erste Wochentag anbrach, kam Maria von Magdala und die andere Maria, das Grab zu besehen.
2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn stieg vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein von der Tür ab und setzte sich auf denselben.
3 Es war aber seine Gestalt wie ein Blitz und sein Kleid weiß als wie Schnee.
4 Wegen der Furcht aber vor ihm wurden die Hüter erschüttert und wurden als wie tot.
5 Es antwortete aber der Engel und sprach zu den Weibern: Fürchtet Ihr euch nicht; denn ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet.
6 Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt, sehet den Ort, da der Herr gelegen hat.
7 Und geschwind gehet hin und sagt seinen Jüngern, daß er auferstanden ist von den Toten; und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa. Daselbst werdet ihr ihn sehen; siehe, ich hab's euch gesagt.
8 Und sie gingen geschwind heraus von dem Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten.
9 Da sie aber hingingen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt. Sie aber traten hinzu, griffen seine Füße an und beteten ihn an.
10 Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin und verkündigt's meinen Brüdern, daß sie hingehen nach Galiläa, und daselbst werden sie mich sehen.
11 Da sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von der Wache in die Stadt und verkündigten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.
12 Und sie versammelten sich mit den Ältesten und hielten einen Rat und gaben den Kriegsknechten Gelds genug
13 und sprachen: Saget: Seine Jünger kamen des Nachts und stahlen ihn, indem wir schliefen.
14 Und wenn man dieses hören wird vor dem Landvogt, so wollen Wir ihn geschweigen und euch sicher stellen.
15 Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen waren. Und diese Rede ist ausgetragen worden bei den Juden, bis auf den heutigen Tag.
16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, dahin Jesus sie beschieden hatte.
17 Und da sie ihn sahen, beteten sie ihn an; etliche aber zweifelten.
18 Und Jesus trat hinzu, redete zu ihnen und sprach: Es ist mir gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
19 Gehet hin und machet zu Jüngern alle Nationen, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, Ich bin mit euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.