1

1 Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert zum Evangelium Gottes,

2 welches er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in den heiligen Schriften,

3 von seinem Sohn, der geboren ist aus Davids Samen, nach dem Fleisch,

4 der erklärt ist als Gottes Sohn in Kraft nach dem Geist der Heiligkeit, vermöge der Auferstehung der Toten, (nämlich) von Jesu Christo, unserem Herrn,

5 durch welchen wir empfangen haben Gnade und Gesandtschaft zum Gehorsam des Glaubens bei allen Nationen von seines Namens wegen,

6 unter welchen auch Ihr seid (als) Berufene Jesu Christi;

7 allen zu Rom befindlichen Geliebten Gottes, berufenen Heiligen: Gnade (widerfahre) euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesu Christo.

8 Zuvörderst zwar danke ich meinem Gott durch Jesum Christum euer aller halber, daß euer Glaube verkündigt wird in der ganzen Welt;

9 denn zum Zeugen habe ich Gott, welchem ich diene in meinem Geist an dem Evangelium seines Sohnes, wie ich ohne Unterlaß eurer gedenke

10 und allezeit in meinen Gebeten bitte, ob sich's nun irgend einmal fügen möchte nach dem Willen Gottes, daß ich zu euch käme;

11 denn es verlangt mich, euch zu sehen, auf daß ich euch einige geistliche Gnadengabe mitteile, damit ihr gestärkt werdet,

12 das ist, damit ich an euch mit ermuntert werde durch den Glauben, der in uns beiderseits ist, den eurigen und den meinigen;

13 ich will aber nicht, daß euch unbewußt sei, ihr Brüder, daß ich mir oft vorgesetzt habe, zu euch zu kommen, und bin verhindert worden bisher, daß ich einige Frucht haben möchte auch bei euch, wie auch bei den übrigen Nationen.

14 Beides Griechen und Ungriechen, beides Weise und Unverständige haben mich zum Schuldner;

15 so gar ist meines Orts eine Neigung, auch euch, die ihr zu Rom seid, Evangelium zu verkündigen.

16 Denn ich schäme mich des Evangeliums [Christi] nicht; denn es ist eine Macht Gottes zur Seligkeit einem jeden, der da glaubt, dem Juden [vornehmlich] und auch dem Griechen.

17 Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin entdeckt aus Glauben in Glauben, gleichwie geschrieben ist: Es wird aber der Gerechte aus Glauben leben.

18 Es wird nämlich entdeckt Gottes Zorn vom Himmel über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten.

19 Dieweil die Kenntnis von Gott in ihnen offenbar ist; denn Gott hat es ihnen geoffenbart;

20 denn sein Unsichtbares wird von der Schöpfung der Welt her, da man es an den Werken vermerkt, ersehen, (nämlich) seine ewige Kraft und Göttlichkeit; also daß Sie nicht zu entschuldigen sind.

21 Dieweil sie, da sie Gott kannten, (ihn) nicht als Gott verherrlicht noch gedankt haben, sondern haben sich in ihren Gedanken vereitelt, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert worden:

22 so sind sie, da sie vorgaben, sie wären weise, töricht geworden

23 und haben vertauscht die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit einem Gleichnis des Bildes eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen (Tiere) und des Gewürms.

24 Darum hat auch Gott sie dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in die Unreinigkeit, zu schänden ihre Leiber an ihnen selbst.

25 Sie haben verwechselt die Wahrheit Gottes um die Lüge und haben Ehre und Dienst geleistet dem Geschöpf vor dem Schöpfer, welcher ist gelobt in Ewigkeit. [Amen.]

26 Darum hat sie Gott dahingegeben in schandbare Leidenschaften; denn ihre Weibsbilder haben verwechselt den natürlichen Gebrauch mit dem unnatürlichen,

27 und gleichermaßen haben auch die Mannsbilder verlassen den natürlichen Gebrauch des Weibsbildes und sind gegeneinander erhitzt in ihrer Begierde, da Mannsbilder an Mannsbildern den Unfug verübt und die unumgängliche Belohnung ihres Abweges an ihnen selbst dahingenommen haben.

28 Und gleichwie sie nicht prüften, Gott in der Erkenntnis zu haben, so hat sie Gott dahingegeben in einen ungeprüften Sinn, zu tun, das nicht anständig ist,

29 angefüllt mit aller Ungerechtigkeit, Hurerei, Bosheit, Geiz, Untu-gend; voll Neides, Mordes, Haders, Betrugs, Schalkheit; Ohrenbläser,

30 Verleumder, Gotthassende, Verächter, Hoffärtige, Ruhmredige, Erfinder böser Dinge, den Eltern ungehorsam,

31 unverständig, unverträglich, störrig, unversöhnlich, unbarmherzig;

32 die, da sie das Recht Gottes erkannt haben, daß, die dergleichen tun, des Todes wert sind, nicht allein dasselbe begehen, sondern auch Gefallen haben an denen, die es tun.

2

1 Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du bist, der da richtet. Denn worin du den andern richtest, verurteilst du dich selbst; denn du tust eben dasselbe, der du richtest.

2 Wir wissen aber, daß das Gericht Gottes nach der Wahrheit ergeht über die, so dergleichen tun.

3 Denkst du aber dieses, o Mensch, der du richtest die, so dergleichen tun, und es begehst, daß Du dem Gericht Gottes entfliehen werdest?

4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut, und weißt nicht, daß die Güte Gottes zur Buße dich führt,

5 aber nach deiner Härtigkeit und unbußfertigem Herzen du dir selbst einen Zornschatz sammelst an dem Tage des Zorns und der Entdeckung und des gerechten Gerichtes Gottes?

6 welcher vergelten wird einem jeglichen nach dessen Werken;

7 bei denen zwar, die bei gutem Tun beharren, welche Preis und Ehre und Unvergänglichkeit suchen, ewiges Leben;

8 bei denen aber, die trotzig sind und der Wahrheit nicht glauben, der Ungerechtigkeit aber Gehör geben.

9 Grimm und Zorn, Drangsal und Angst über jede Seele eines Menschen, der das Böse verübt, des Juden vornehmlich und auch des Griechen;

10 Preis aber und Ehre und Friede einem jeden, der das Gute übt, dem Juden vornehmlich und auch dem Griechen.

11 Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott.

12 Denn welche ohne Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und welche beim Gesetz gesündigt haben, die werden durchs Gesetz gerichtet werden.

13 Denn nicht die Hörer des Gesetzes (sind) gerecht bei Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden.

14 Denn so Nationen, die kein Gesetz haben von Natur, das, was des Gesetzes ist, tun, so sind diese, die kein Gesetz haben, ihnen selbst ein Gesetz;

15 als die das Werk des Gesetzes schriftlich auf ihren Herzen aufweisen, da ihr Gewissen zugleich Zeugnis gibt, und untereinander die Ge danken entweder Klage oder auch Verantwortung führen,

16 an dem Tage, da Gott richten wird das Verborgene der Menschen, nach meinem Evangelium, durch Jesum Christum.

17 Wenn aber Du den Zunamen eines Juden führst und stützest dich auf das Gesetz und dich rühmst von Gottes wegen

18 und den Willen erkennst und prüfst, was vortrefflich ist, indem du aus dem Gesetz unterrichtet bist,

19 und getraust dir zu sein ein Führer der Blinden, ein Licht derer, die in der Finsternis sind,

20 ein Züchtiger der Törichten, ein Lehrer der Kindischen, indem du den Entwurf der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz habest;

21 so lehrst du nun einen andern, und dich selber lehrst du nicht; du predigst, man soll nicht stehlen, und stiehlst;

22 du sagst, man soll nicht ehebrechen, und treibst Ehebruch; es greuelt dir vor den Götzen, und beraubst das Heiligtum;

23 des Gesetzes rühmst du dich, und durch die Übertretung des Gesetzes tust du Gott Unehre an.

24 Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Nationen, wie geschrieben steht.

25 Denn die Beschneidung ist zwar nützlich, wenn du das Gesetz ausübst; wenn du aber ein Übertreter des Gesetzes bist, so ist deine Beschneidung zu einer Vorhaut geworden.

26 Wenn nun die Vorhaut die Rechte des Gesetzes bewahrt, wird nicht seine Vorhaut für eine Beschneidung gerechnet werden?

27 Und es wird richten die natürliche Vorhaut, die das Gesetz vollbringt, dich, der du bei dem Buchstaben und der Beschneidung ein Übertreter des Gesetzes bist.

28 Denn das ist nicht ein Jude, der es nach dem Augenschein ist; und das ist nicht eine Beschneidung, die es nach dem Augenschein im Fleisch ist;

29 sondern das ist ein Jude, der es in dem Verborgenen ist; und eine Beschneidung des Herzens ist es, im Geist, nicht durch den Buchstaben; dessen Lob nicht ist aus Menschen, sondern aus Gott.

3

1 Was ist nun der Vorzug des Juden, oder was ist die Nutzbarkeit der Beschneidung?

2 Er ist groß in allewege. Zum ersten zwar, daß ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut sind.

3 Denn was ist's, so etliche ein Mißtrauen gefaßt haben? Wird ihr Mißtrauen die Treue Gottes vernichten?

4 Das sei ferne. Es bleibe aber Gott wahrhaftig, jeder Mensch aber ein Lügner; gleichwie geschrieben steht: Auf daß du gerechtfertigt werdest in deinen Reden und es gewinnst, wenn du rechtest.

5 Wenn aber unser Unrecht die Gerechtigkeit Gottes preist, was wollen wir sagen? Ist Gott ungerecht, der den Zorn auf (uns) wirft? Ich rede menschlich.

6 Das sei ferne; wie möchte Gott sonst die Welt richten?

7 Denn so die Wahrheit Gottes bei meiner Lüge desto mehr zu seiner Ehre gereicht, was werde noch auch Ich als ein Sünder gerichtet?

8 Und (soll's) nicht (sein), wie man uns lästert, und wie etliche sprechen, daß Wir sagen: Lasset uns das Böse tun, auf daß das Gute komme? deren ihr Gericht rechtmäßig ist.

9 Was ist's nun? Gehen wir vor? Nicht gar. Denn wir haben bereits beides auf Juden und Griechen die Schuld gebracht, daß sie alle unter der Sünde seien,

10 wie geschrieben steht: Es ist kein Gerechter, auch nicht Einer;

11 es ist nicht, der verständig sei; es ist nicht, der nach Gott frage.

12 Alle sind abgewichen; sie sind allesamt verdorben; es ist nicht, der Gutes tue; es ist kein einziger.

13 Ein eröffnetes Grab ist ihre Kehle; mit ihren Zungen trügen sie. Otterngift ist unter ihren Lippen;

14 ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.

15 Schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen;

16 Verwüstung und Zerrüttung ist auf ihren Wegen;

17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht.

18 Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.

19 Wir wissen aber, daß was das Gesetz sagt, das redet es zu denen, die im Gesetz (stehen); auf daß aller Mund beschlossen und alle Welt Gott im Gericht unterwürfig werde;

20 darum daß aus den Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt werden wird vor ihm; denn durchs Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

21 Nun aber ist, ohne das Gesetz, die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden und bezeugt von dem Gesetz und den Propheten;

22 die Gerechtigkeit aber Gottes durch den Glauben Jesu Christi an alle und über alle, die da glauben.

23 Denn es ist kein Unterschied. Denn alle haben gesündigt und mangeln der Herrlichkeit Gottes

24 und werden gerecht gemacht umsonst, (in) seiner Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu (ist),

25 welchen hat Gott vorgestellt zu einem Versühnungsschirm durch den Glauben in seinem Blut, zu Erweisung seiner Gerechtigkeit, wegen des Nachsehens bei den vorher geschehenen Sünden während der Geduld Gottes,

26 zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, auf daß er selbst gerecht sei und gerecht ma chend den, der da ist vom Glauben Jesu.

27 Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.

28 Wir machen nämlich den Schluß, durch den Glauben werde der Mensch gerecht, ohne des Gesetzes Werke.

29 Oder ist Gott allein der Juden? Nicht aber auch der Heiden? Ja, auch der Heiden.

30 Sintemal es ist ein einiger Gott, welcher gerecht machen wird die Beschneidung aus dem Glauben und die Vorhaut durch den Glauben.

31 Schaffen wir nun das Gesetz ab durch den Glauben? Das sei ferne; sondern wir bestätigen das Gesetz.

4

1 Was wollen wir denn sagen, daß gefunden habe Abraham unser Vater, nach dem Fleisch.

2 Ist nämlich Abraham aus Werken gerecht geworden, so hat er Ruhm, aber nicht gegen Gott.

3 Denn was sagt die Schrift: Es glaubte aber Abraham Gott, und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.

4 Nun wird dem, der da wirkt, der Lohn nicht zugerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit;

5 dem aber, der nicht wirkt, aber an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.

6 Gleichwie auch David den Menschen selig spricht, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit, ohne Werke:

7 Selig sind, denen ihre Missetaten erlassen sind und denen ihre Sünden zugedeckt sind.

8 Selig ist der Mann, dem der Herr nicht Sünde zurechnet.

9 Dieses Seligsprechen nun, (geht es) über die Beschneidung oder auch über die Vorhaut? Denn wir sagen, daß dem Abraham der Glaube gerechnet worden ist zur Gerechtigkeit.

10 Wie ist er ihm nun zugerechnet worden? Da er in der Beschneidung war oder in der Vorhaut? Nicht in der Beschneidung, sondern in der Vorhaut;

11 und das Zeichen der Beschneidung empfing er (als) ein Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, der in der Vorhaut war; auf daß er wäre ein Vater aller derer, die da glauben bei der Vorhaut, auf daß auch ihnen zugerechnet werde die Gerechtigkeit;

12 und ein Vater der Beschneidung, betreffend diejenigen, die nicht von der Beschneidung allein sind, sondern auch die da wandeln nach den Fußtapfen des Glaubens, welcher in der Vorhaut war, unseres Vaters Abraham.

13 Denn nicht durchs Gesetz ist die Verheißung dem Abraham oder seinem Samen geworden, daß er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.

14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube leer gemacht und die Verheißung abgetan;

15 denn das Gesetz richtet Zorn an; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.

16 Darum (ist es) aus Glauben, auf daß (es sei) nach der Gnade, damit die Verheißung fest sei all dem Samen, nicht nur dem, der von dem Gesetz ist, sondern auch dem, der vom Glauben Abrahams ist, welcher ist unser aller Vater,

17 wie geschrieben steht: Zu einem Vater vieler Völker habe ich dich gesetzt, vor dem, dem er geglaubt hat, (nämlich) Gott, der da lebendig macht die Toten und das, was nicht ist, nennt, als das ist.

18 Der hat ohne Hoffnung auf Hoffnung geglaubt, auf daß er würde ein Vater vieler Völker, nach dem, was gesagt ward: Also wird dein Same sein;

19 und da er nicht schwach im Glauben war, betrachtete er nicht seinen eigenen [schon] erstorbenen Leib, da er bei hundert Jahre alt war, und die erstorbene Mutter der Sarah;

20 auf die Verheißung Gottes aber wankte er nicht im Unglauben, sondern war mächtig im Glauben, indem er Gott die Ehre gab

21 und voller Gewißheit war, daß, was er versprochen hat, er vermögend ist auch zu tun.

22 Darum ist's ihm auch gerechnet zur Gerechtigkeit.

23 Es ist aber nicht geschrieben um seinetwillen allein, daß es ihm zugerechnet sei,

24 sondern auch um unsertwillen, denen es wird zugerechnet werden, die wir glauben an den, der Jesum, unseren Herrn, auferweckt hat von den Toten,

25 welcher ist dahingegeben um unserer Sündenfälle willen und auferweckt um unserer Rechtfertigung willen.

5

1 Nun wir denn sind gerecht geworden aus dem Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesum Christum,

2 durch welchen wir auch den Zutritt hatten in dem Glauben in diese Gnade, in welcher wir sind zu stehen gekommen, und rühmen uns über der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.

3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Drangsalen, da wir wissen, daß die Drangsal Geduld wirkt,

4 die Geduld aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;

5 die Hoffnung aber beschämt nicht; dieweil die Liebe Gottes ausgegossen ist in unseren Herzen durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist;

6 ist dennoch Christus, da wir kraftlos waren, zu (seiner) Zeit für Gottlose gestorben;

7 schwerlich wird nun jemand für einen Gerechten sterben; aber für einen, der dazu gütig ist, hat etwa jemand auch die Kühnheit zu sterben;

8 hingegen bringt Gott seine Liebe damit gegen uns an, daß, da wir noch Sünder waren, Christus für uns gestorben ist;

9 vielmehr werden wir also, da wir nun in seinem Blut gerecht geworden sind, durch ihn errettet werden von dem Zorn;

10 denn wenn wir, da wir Feinde waren, Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes, vielmehr werden wir, da wir versöhnt sind, errettet werden bei seinem Leben;

11 nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unseren Herrn Jesum Christum, durch welchen wir nun die Versöhnung empfangen haben.

12 Derhalben, gleichwie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt eingegangen ist und durch die Sünde der Tod; und also unter alle Menschen der Tod hindurchgegangen ist, indem sie alle gesündigt haben.

13 Denn bis aufs Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht aufgerechnet, wenn kein Gesetz ist;

14 hingegen hat der Tod regiert von Adam bis auf Mose auch über die, so nicht gesündigt haben, nach der Ähnlichkeit der Übertretung Adams, welches ist ein Bild des Zukünftigen.

15 Aber nicht wie der Fall, also ist auch die Gnadengabe. Denn wenn durch des Einzigen Fall die Vielen gestorben sind, vielmehr ist die Gnade Gottes und das Geschenk in des einzigen Menschen Jesu Christi Gnade unter die Vielen überschwenglich gekommen.

16 Und nicht, wie durch einen einzigen, der sündigte, (kommt) die Gabe. Denn das Gericht zwar (kam) aus einem einzigen zur Verurteilung; aber die Gnadengabe aus vielen Fäl len zum Gerechtmachen.

17 Denn so durch des Einzigen Fall der Tod regiert hat durch den Einzigen, vielmehr werden die, so den Überfluß der Gnade und des Geschenks der Gerechtigkeit empfangen, im Leben regieren durch den einzigen Jesum Christum.

18 Wie es denn nun durch eines einzigen Fall unter alle Menschen zur Verurteilung (kam), also (wird es) auch durch eines einzigen Gerechtigkeit unter alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens (kommen).

19 Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einzigen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht wurden, also werden auch durch den Gehorsam des Einzigen die Vielen zu Gerechten gemacht werden.

20 Ein Gesetz aber ist neben eingekommen, auf daß der Fall groß gemacht würde; wo aber die Sünde groß gemacht ist, ist die Gnade viel überschwenglicher geworden;

21 auf daß, gleichwie die Sünde regiert hat in dem Tode, also auch die Gnade regiere durch Gerechtigkeit ins ewige Leben, durch Jesum Christum, unseren Herrn.

6

1 Was wollen wir nun sagen? Sollen wir bei der Sünde bleiben, auf daß die Gnade größer werde?

2 Das sei ferne. Die wir der Sünde abgestorben sind, wie mögen wir weiter in derselben leben?

3 Oder wisset ihr nicht, daß alle, die wir uns haben taufen lassen auf Christum Jesum, haben uns auf sei nen Tod taufen lassen?

4 So sind wir nun mit ihm begraben, durch die Taufe auf den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch Wir in der neuen (Art) des Lebens wandeln.

5 Denn so wir mitgepflanzt worden sind bei der Ähnlichkeit seines Todes, so werden wir es doch auch der Auferstehung (halber) sein,

6 da wir dieses erkennen, daß unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, auf daß der Leib der Sünde abgetan werde, damit wir nicht mehr der Sünde dienen.

7 Denn wer gestorben ist, ist gerechtfertigt von der Sünde.

8 Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir mit ihm auch leben werden,

9 da wir wissen, daß Christus, aus den Toten erweckt, nicht mehr stirbt, (und) der Tod über ihn nicht mehr herrscht.

10 Denn daß er gestorben, ist er der Sünde gestorben auf einmal; daß er aber lebt, lebt er Gott.

11 Also auch Ihr, achtet euch da für, daß ihr zwar tot seid der Sünde, aber lebendig Gott in Christo Jesu [unserem Herrn] .

12 So lasset nun die Sünde nicht regieren in eurem sterblichen Leibe, daß ihr dessen Begierden gehorchtet;

13 auch stellet eure Glieder nicht der Sünde dar zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar, als die aus Toten lebendig wurden, und eure Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit.

14 Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen; denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.

15 Was denn? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne.

16 Wisset ihr nicht, daß wem ihr euch selbst als Knechte darstellet zum Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorchet, entweder der Sünde zum Tode oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit?

17 Gott aber sei Dank, daß ihr Knechte der Sünde waret, aber gehorsam geworden seid von Herzen dem Bild der Lehre, in welches ihr übergeben worden seid.

18 Da ihr aber seid befreit worden von der Sünde, seid ihr Knechte ge worden der Gerechtigkeit.

19 Menschlich sage ich's, um der Schwachheit willen eures leisches. Wie ihr nämlich eure Glieder dienstbar dargestellt habt der Unreinigkeit und der Ungebühr zur Ungebühr, also stellet nun eure Glieder dienst bar dar der Gerechtigkeit zur Heiligung.

20 Denn da ihr Knechte waret der Sünde, waret ihr frei der Gerechtigkeit.

21 Welche Frucht hattet ihr denn damals an den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? da das Ende derselben der Tod ist.

22 Nun ihr aber seid von der Sünde befreit und hingegen Gott zu Knechten gemacht worden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung; das Ende aber ewiges Leben.

23 Denn der Sold der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ewiges Leben in Christo Jesu, unserem Herrn.

7

1 Oder wisset ihr nicht, ihr Brüder denn ich rede zu denen, die das Gesetz erkennen, daß das Gesetz herrscht über den Menschen, so lange Zeit er lebt?

2 Das Weib nämlich, das unter dem Manne ist, ist dem lebenden Mann verbunden durchs Gesetz; wenn aber der Mann stirbt, ist sie entledigt von dem Gesetz des Mannes.

3 So wird sie denn, indem der Mann lebt, eine Ehebrecherin heißen, wenn sie an einen anderen Mann kommt. Wenn aber der Mann stirbt, ist sie los von dem Gesetz, daß sie keine Ehebrecherin ist, da sie an einen anderen Mann kommt.

4 Also meine Brüder, seid auch Ihr getötet dem Gesetz durch den Leib Christi, daß ihr an einen anderen kämet, der aus den Toten auferweckt ist, auf daß wir Gott Frucht brächten.

5 Denn da wir im Fleisch waren, waren diejenigen Leidenschaften der Sünden, die durchs Gesetz entstanden, wirksam in unseren Gliedern, dem Tode Frucht zu bringen;

6 nun aber sind wir ledig von dem Gesetz geworden, da wir verstorben sind, in welchem wir angehalten wurden; daß wir dienen in der neuen Art des Geistes und nicht der alten Art des Buchstabens.

7 Was wollen wir denn sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne. Aber die Sünde erkannte ich nicht, ohne durchs Gesetz; denn auch die Lust kannte ich nicht, wenn das Gesetz nicht sagte: Dich soll nicht gelüsten.

8 Da aber die Sünde Anlaß gekriegt, wirkte sie durch das Gebot in mir alle Lust. Denn ohne Gesetz (ist) die Sünde tot;

9 Ich aber lebte ohne Gesetz ehedessen. Da aber das Gebot kam, ward die Sünde lebendig,

10 Ich aber starb; und es fand sich für mich das Gebot, das zum Leben war, daß es zum Tode war.

11 Denn die Sünde, da sie Anlaß gekriegt, hat mich durch das Gebot verleitet und durch dasselbe getötet.

12 Also ist zwar das Gesetz heilig, und das Gebot heilig und gerecht und gut.

13 Ist nun das Gute mir ein Tod geworden? Das sei ferne; sondern die Sünde, auf daß sie (als) Sünde erschiene, (als) welche durch das Gute mir den Tod wirkte, auf daß die Sünde über die Maßen sündig würde durch das Gebot.

14 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.

15 Denn was ich wirke, kenne ich nicht. Denn nicht, was ich will, dieses begehe ich; sondern was ich hasse, dieses tue ich.

16 So ich aber, was ich nicht will, dieses tue, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es fein sei.

17 Nun aber wirke Ich es nicht mehr, sondern die in mir wohnende Sünde.

18 Denn ich weiß, daß nicht wohnt in mir, das ist in meinem Fleisch, (etwas) Gutes. Denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Wirken dessen, was fein ist, [finde ich] nicht.

19 Denn nicht, das ich will, tue ich, (nämlich das) Gute, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses begehe ich.

20 So ich aber, was Ich nicht will, das tue, so wirke nicht mehr Ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde.

21 So finde ich denn das Gesetz für mich, der ich will das tun, was fein ist, weil bei mir das Böse vorhanden ist

22 Denn ich belustige mich am Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen;

23 ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz meines Sinnes und nimmt mich gefangen in dem Gesetz der Sünde, welches ist in meinen Gliedern.

24 Ich elender Mensch; wer wird mich erretten aus dem Leibe dieses Todes?

25 Ich danke Gott durch Jesum Christum, unseren Herrn. Also diene nun eben Ich zwar in dem Sinn dem Gesetz Gottes; aber in dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.

8

1 Also haben diejenigen nun keine Verurteilung, die in Christo Jesu sind, da sie nicht nach dem Fleisch wandeln [sondern nach dem Geist] .

2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christo Jesu hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

3 Denn da es das Gesetz nicht konnte, indem es unvermögend war durch das Fleisch, hat Gott, als er seinen Sohn in der Ähnlichkeit des Fleisches der Sünden und als ein Sündopfer gesandt, verurteilt die Sünde in dem Fleisch,

4 auf daß das Recht des Gesetzes erfüllt würde in uns, die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.

5 Die nämlich in dem Fleische stehen, sinnen dem nach, was des Fleisches ist; die aber in dem Geist, dem, was des Geistes ist.

6 Denn der Sinn des Fleisches ist (der) Tod; aber der Sinn des Geistes Leben und Friede;

7 dieweil der Sinn des Fleisches eine Feindschaft gegen Gott ist; denn er untergibt sich dem Gesetz Gottes nicht, denn er kann es auch nicht;

8 die aber im Fleische sind, können Gott nicht gefällig sein.

9 Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, so anders der Geist Gottes in euch wohnt; so aber jemand den Geist Christi nicht hat, so ist dieser nicht sein.

10 So aber Christus in euch ist, so ist zwar der Leib tot um der Sünde willen, aber der Geist ist Leben um der Gerechtigkeit willen.

11 So aber der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird der, der Christum von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen um seines in euch wohnenden Geistes willen.

12 Also sind wir nun, ihr Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, nach dem Fleisch zu leben;

13 denn wenn ihr nach dem Fleisch lebet, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Geschäfte des Fleisches ertötet, so werdet ihr leben.

14 Denn die sich durch den Geist Gottes leiten lassen, diese sind Gottes Söhne.

15 Denn ihr habt nicht empfangen einen Geist der Knechtschaft wiederum zur Furcht, sondern ihr habt empfangen einen Geist der Kind schaft, in welchem wir schreien: Abba, Vater.

16 Eben der Geist gibt Zeugnis mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.

17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, und zwar Erben Gottes, aber Miterben Christi; so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit ver herrlicht werden.

18 Denn ich erachte, die Leiden der jetzigen Zeit seien nicht zu schätzen gegen der Herrlichkeit, die an uns entdeckt werden wird.

19 Denn das Sehnen der Kreatur erwartet die Entdeckung der Söhne Gottes.

20 Denn der Eitelkeit ist die Kreatur untergetan worden nicht freiwillig, sondern um deswillen, der sie untergetan hat, auf Hoffnung,

21 daß auch selbst die Kreatur wird befreit werden von der Knechtschaft des Verderbens zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

22 Denn wir wissen, daß alle die Kreatur zusammen seufzt und zusammen kreißt bisher,

23 nicht allein aber das, sondern auch wir selbst, da wir den Erstling des Geistes haben, so seufzen auch Wir selbst bei uns selbst und erwarten die Kindschaft, die Erlösung unseres Leibes.

24 Denn mit Hoffnung sind wir selig gemacht (gerettet) worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn das jemand sieht, was hofft er es auch?

25 So wir aber, was wir nicht sehen, hoffen, so erwarten wir es durch Geduld.

26 Desgleichen aber auch der Geist hilft unseren Schwachheiten auf. Denn was wir beten sollen, wie es sein soll, wissen wir nicht, aber eben der Geist kommt für uns hoch ein mit unaussprechlichen Seufzern;

27 der nun die Herzen forscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, weil er göttlich für die Heiligen einkommt.

28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alles ein Vorschub zum Guten ist, die nach dem Vorsatz Berufene sind.

29 Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor verordnet, daß sie gleiche Gestalt haben mit dem Bilde seines Sohnes, auf daß er ein Erstgeborener sei unter vielen Brüdern;

30 welche er aber zuvor verordnet hat, diese hat er auch berufen. Und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber hat gerechtfertigt, diese hat er auch verherrlicht.

31 Was wollen wir nun hiezu sagen? Ist Gott für uns, wer ist wider uns?

32 Hat er ja seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben: wie wird er nicht auch mit ihm alles uns schenken?

33 Wer wird (etwas) wider die Auserwählten Gottes einwenden? Gott ist's, der gerecht macht;

34 wer ist's, der verurteile? Christus ist's, der gestorben, vielmehr aber auch auferweckt ist; welcher auch ist zur Rechten Gottes, welcher auch für uns einkommt:

35 wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?

36 wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir ertötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.

37 Aber bei dem allem überwinden wir hoch durch den, der uns liebgewonnen hat.

38 Denn ich bin's versichert, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,

39 weder Erhöhung noch Tiefe, noch irgend eine andere Kreatur wird uns scheiden können von der Liebe Gottes, die da ist in Christo Jesu, unserem Herrn.

9

1 Die Wahrheit sage ich in Christo; ich lüge nicht, da mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem heiligen Geist:

2 es ist mir eine große Betrübnis und eine unablässige Pein in meinem Herzen.

3 Ich selbst nämlich wünschte ein Bann zu sein von Christo für meine Brüder, meine Anverwandten nach dem Fleisch,

4 welche sind Israeliten, deren ist die Kindschaft und die Herrlichkeit und die Testamente und die Stellung des Gesetzes und der Gottesdienst und die Verheißungen,

5 deren sind die Väter, und von denen Christus ist nach dem Fleisch, der da ist über alle, gelobter Gott in Ewigkeit. [Amen.]

6 Das ist aber gar nicht, als ob das Wort Gottes zerfallen wäre. Nicht alle nämlich, die von Israel sind, die sind Israel;

7 und nicht darum, daß sie Abrahams Same sind, sind's alle Kinder, sondern in Isaak wird dir ein Same genannt sein.

8 Das ist, nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes; sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen geachtet.

9 Denn ein Verheißungswort ist dieses: Auf die und die Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.

10 Nicht allein aber das, sondern auch Rebekka war schwanger von einem einzigen, Isaak, unserem Vater;

11 da sie nämlich noch nicht geboren waren, noch etwas Gutes oder Böses begangen hatten, da ward, auf daß es bei dem Vorsatz Gottes, der nach der Auswahl geschah, verbliebe,

12 nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden, zu ihr gesagt: Der Größere wird dienen dem Kleineren;

13 wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehaßt.

14 Was wollen wir denn sagen? Ist Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne!

15 Denn zu Mose sagt er: Ich werde begnadigen, den ich eben begnadige; und mich erbarmen, über den ich mich eben erbarme

16 Also steht es nun nicht bei dem, der da will, noch bei dem, der da läuft, sondern bei dem, der begnadigt, nämlich Gott.

17 Denn es spricht die Schrift zu Pharao: Eben dazu habe ich dich erweckt, auf daß ich an dir meine Macht sehen lasse, und auf daß mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.

18 Also nun, wen er will, begnadigt er; wen er aber will, verhärtet er.

19 So wirst du mir denn sagen: Was klagt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden?

20 Allein, o Mensch, wer bist Du, mit deiner Widerrede gegen Gott? Mag auch zu dem, der etwas gebildet hat, solches Stück sagen: Was hast du mich also gemacht?

21 Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus eben dem Kloß zu machen dieses als ein Gefäß zur Ehre, jenes aber zur Unehre?

22 Wenn aber Gott, da er wollte den Zorn sehen lassen und seine Gewalt kundtun, mit vieler Langmut getragen hatte (die) Gefäße des Zorns, die zugerichtet sind zum Verderben;

23 und auf daß er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit, (es getan hat) an den Gefäßen der Gnade, die er zuvor bereitet hat zur Herrlichkeit;

24 welche er auch berufen hat, uns, nicht nur aus den Juden, sondern auch aus den Nationen;

25 wie er auch bei Hosea spricht: Ich werde, das nicht mein Volk war, mein Volk nennen; und die nicht geliebt war, die Geliebte.

26 Und wird geschehen, an dem Ort, da man zu ihnen sagte: Nicht mein Volk seid ihr, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.

27 Jesaja aber schreit für Israel: Wenn die Zahl der Kinder Israel ist wie der Sand des Meeres, wird das Übrige selig (gerettet) werden.

28 Denn die Rede vollendet er und bricht sie ab in Gerechtigkeit; dieweil eine abgebrochene Rede der Herr tun wird auf der Erde.

29 Und wie Jesaja zuvor gesagt hat: Wenn nicht der Herr Zebaoth uns Samen übrig gelassen hätte, so wären wir geworden wie Sodom und gleich gemacht wie Gomorra.

30 Was wollen wir denn sagen? Nationen, die der Gerechtigkeit nicht nachsetzten, haben die Gerechtig keit erreicht, die Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist;

31 Israel aber, da es dem Gesetz der Gerechtigkeit nachsetzte, hat zum Gesetz der Gerechtigkeit nicht hingereicht.

32 Warum? Weil sie es (wollten) nicht aus Glauben, sondern eben aus den Werken [des Gesetzes] . Denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßens,

33 wie geschrieben steht: Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßens und einen Fels des Ärgernisses; und ein jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden.

10

1 Brüder, das Wohlgefallen zwar meines Herzens und meine Bitte zu Gott für sie geht auf die Seligkeit.

2 Denn ich gebe ihnen Zeugnis, daß sie Eifer um Gott haben, aber nicht mit Erkenntnis.

3 Sie wissen nämlich die Gerechtigkeit Gottes nicht und suchen ihre eigene zu behaupten, und sind also der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan geworden.

4 Denn das Ende des Gesetzes ist Christus zur Gerechtigkeit einem jeden, der da glaubt.

5 Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: Der Mensch, der sie tut, wird darin leben.

6 Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht also: Sage nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? das ist Christum herabführen;

7 oder: Wer wird in den Abgrund hinabsteigen? das ist Christum von den Toten heraufführen.

8 Was spricht sie hingegen: Nahe bei dir ist das Wort, in deinem Munde und in deinem Herzen. Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen.

9 Denn wenn du bekennen wirst mit deinem Munde den Herrn Jesum, und glauben wirst in deinem Herzen, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig (gerettet) werden.

10 Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber bekennt man zur Seligkeit.

11 Denn es sagt die Schrift: Ein jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden.

12 Denn es ist kein Unterschied des Juden und des Griechen; denn es ist eben der Herr aller, der reich ist gegen alle, die ihn anrufen.

13 Denn ein jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird selig (gerettet) werden.

14 Wie werden sie nun anrufen, an den sie nicht gläubig geworden sind? Wie werden sie aber gläubig werden, den sie nicht gehört haben? Wie werden sie aber hören ohne Prediger?

15 Wie werden sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße derer, die Botschaft bringen vom Frieden, die Botschaft bringen von dem Guten.

16 Aber sie haben nicht alle dem Evangelium Gehorsam geleistet. Denn Jesaja spricht: Herr, wer hat unserer Rede geglaubt?

17 Also ist der Glaube aus der Rede, die Rede aber durch das Wort Gottes.

18 Aber ich sage: Haben sie es nicht gehört? Zwar es ist ja in alles Land ausgegangen ihre Stimme und in die Enden des Weltkreises ihre Worte.

19 Aber ich sage: Hat es Israel nicht erkannt? Mose ist der erste, der spricht: Ich werde euch eifern machen über dem, das keine Nation ist, über einer unverständigen Nation werde ich euch erzürnen.

20 Jesaja aber macht's gar kühn und spricht: Ich habe mich zu finden gegeben denen, die mich nicht suchten; ich bin erschienen denen, die nach mir nicht fragten.

21 Gegen Israel aber spricht er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgebreitet zu einem Volk, das ungläubig ist und widerspricht.

11

1 Ich sage nun: Hat Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne. Denn auch Ich bin ein Israelite, vom Samen Abrahams, des Stammes Benjamin.

2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor erkannt hat. Oder wisset ihr nicht, bei Elia, was die Schrift sagt? wie er einkommt vor Gott wider Israel und spricht:

3 Herr, deine Propheten haben sie getötet, und deine Altäre haben sie umgegraben; und Ich bin allein übriggeblieben, und sie stehen mir nach dem Leben.

4 Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? Ich habe mir lassen überbleiben siebentausend Männer, die kein Knie gebeugt haben dem Baal.

5 Also hat es denn auch zu jetziger Zeit ein Übriges nach der Auswahl der Gnade gegeben.

6 Ist's aber aus Gnade, so ist's nicht mehr aus Werken; sonst bleibt die Gnade nicht Gnade; ist's aber aus Werken, so ist es nicht mehr Gnade; sonst ist das Werk nicht mehr ein Werk.

7 Was ist's nun? Was Israel sucht, das hat er nicht erlangt; die Auswahl aber hat es erlangt; die übrigen aber sind verstockt,

8 wie geschrieben steht: Gott hat ihnen gegeben einen verschlafenen Geist, Augen, nicht zu sehen, und Ohren, nicht zu hören, bis auf den heutigen Tag.

9 Und David spricht: Es werde ihr Tisch zu einem Strick und zu einem Fang und zu einer Falle und zu einer Vergeltung für sie.

10 Finster müssen ihre Augen werden, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge immerhin.

11 Ich sage nun: Haben sie gestrauchelt, daß sie fallen sollen? Das sei ferne. Sondern bei ihrem Verfall ist die Seligkeit den Nationen geworden, sie zum Eifer zu reizen.

12 So aber ihr Verfall der Welt Reichtum ist und ihr Nachteil der Nationen Reichtum, wie viel mehr wird ihre Fülle es sein?

13 Denn euch Nationen sage ich's; sofern zwar Ich der Nationen Apostel bin, preise ich meinen Dienst,

14 ob ich etwa mein Fleisch möchte zum Eifer reizen und etliche aus ihnen selig machen (retten);

15 wenn nämlich ihr Verlust der Welt Versöhnung ist, was wird es sein, wenn sie angenommen werden, denn ein Leben aus Toten?

16 Ist aber der Erstling heilig, so ist's auch der Teig; und ist die Wurzel heilig, so sind's auch die Zweige.

17 So aber etliche der Zweige abgebrochen sind, Du aber, da du ein wilder Ölbaum warst, bist unter sie eingepfropft und ein Mitgenosse der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums geworden,

18 so rühme dich nicht wider die Zweige. So du aber dich dagegen rühmst, so trägst nicht Du die Wurzel, sondern die Wurzel dich.

19 So wirst du sagen: Abgebrochen sind Zweige, auf daß Ich eingepfropft würde.

20 Gut. Durch den Unglauben sind sie abgebrochen, Du aber stehst nun durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich.

21 Denn wenn Gott der natürlichen Zweige nicht geschont hat, so wird er etwa auch dein nicht schonen.

22 Siehe also die Güte und die Strenge Gottes. Über die, so gefallen sind, die Strenge; über dich aber die Güte, wenn du bei der Güte verbleibst; sonst wirst auch Du ausgeschnitten werden.

23 Dazu werden jene, wenn sie nicht verbleiben werden bei dem Unglauben, eingepfropft werden; denn Gott ist vermögend, sie wieder einzupfropfen.

24 Denn wenn Du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, ausgeschnitten und wider die Natur eingepfropft worden bist in einen zahmen Ölbaum, wie viel mehr werden diese Natürlichen eingepfropft werden ihrem eigenen Ölbaum.

25 Denn ich will nicht, daß euch unbewußt sei, ihr Brüder, dieses Geheimnis, damit ihr nicht vor euch selbst klug seid: Verstockung ist zum Teil dem Israel widerfahren, bis daß die Fülle der Heiden eingeht,

26 und also wird alles Israel selig (gerettet) werden, wie geschrieben steht: Es wird daherkommen aus Zion der Erretter und abkehren die gottlosen Händel von Jakob,

27 und dies Testament von mir werden sie haben, wenn ich ihre Sünden wegnehme.

28 Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen; aber nach der Auswahl sind sie lieb um der Väter willen.

29 Denn es gibt keine Reue der Gnadengaben und des Berufs Gottes halber.

30 Denn gleichwie auch Ihr ehedessen Gott nicht geglaubt habt, nun aber begnadigt seid bei dieser ihrem Unglauben,

31 also haben auch diese nun nicht geglaubt, auf daß bei eurer Begnadi gung auch Sie begnadigt werden.

32 Denn Gott hat alle zusammengeschlossen in den Unglauben, auf daß er sie alle begnadige.

33 O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!

34 Denn wer hat erkannt den Sinn des Herrn, oder wer ist sein Rat gewesen?

35 Oder wer hat ihm zuvor gegeben, daß es ihm wieder vergolten würde?

36 Weil aus ihm und durch ihn und zu ihm alle Dinge (gehen). Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

12

1 So ermahne nun ich euch, ihr Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, daß ihr eure Leiber darstellet (als) ein Opfer, das lebendig, heilig, wohlgefällig sei, gegen Gott, (nämlich) euren vernünftigen Gottesdienst;

2 und führet euch nicht dieser Welt gleich auf, sondern verwandelt euch in der Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfet, was da sei der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes.

3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, einem jeden, der (etwas) ist bei euch, daß er nicht über das gedenken möge, was man ge denken soll, sondern so gedenken, daß es mäßig gedacht sei, wie Gott einem jeglichen ausgeteilt hat das Maß des Glaubens.

4 Denn gleichwie wir an Einem Leibe viele Glieder haben, die Glieder aber alle nicht einerlei Geschäfte haben;

5 also sind wir viele Ein Leib in Christo, jeder besonders aber sind wir Mitglieder untereinander

6 und haben dazu Gnadengaben, nach der uns gegebenen Gnade unterschieden:

7 entweder Weissagung, nach dem Verhältnis des Glaubens; oder Bedienung, in der Bedienung; oder der da lehrt, in der Lehre;

8 oder der da zuspricht, in dem Zuspruch. Der da mitteilt, in Einfalt; der da vorsteht, in Munterkeit; der Mit leiden beweist, in Fröhlichkeit.

9 Die Liebe sei ungeheuchelt; bezeuget einen Abscheu an dem Bösen; hanget dem Guten an.

10 In der brüderlichen Huld seid treuherzig gegeneinander. In der Ehrenbezeugung geht einander voraus.

11 In der Munterkeit seid nicht verlegen; im Geist brünstig. Dem Herrn dienet.

12 In der Hoffnung seid fröhlich; in der Drangsal geduldig. Dem Gebet wartet ab.

13 An den Angelegenheiten der Heiligen nehmet teil; der Gastfreiheit strebet nach.

14 Segnet, die euch verfolgen; segnet und fluchet nicht.

15 Seid fröhlich mit Fröhlichen, und weinet mit Weinenden.

16 Habt einerlei Sinn gegeneinander; sinnet nicht hohen Dingen nach, sondern bequemet euch zu dem, was niedrig ist.

17 Seid nicht klug vor euch selbst. Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Bedenket zuvor, was fein steht, vor allen Menschen.

18 Ist's möglich, so viel an euch ist, so haltet mit allen Menschen Frieden.

19 Rächet euch selber nicht, ihr Geliebten, sondern gebt Raum dem Zorn. Denn es steht geschrieben: Mir kommt Rache zu, Ich werde vergelten, spricht der Herr.

20 Wenn nun deinen Feind hungert, so ätze ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken. Denn wenn du die ses tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt häufen.

21 Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde durch das Gute das Böse.

13

1 Jede Seele sei den hohen Obrigkeiten untertänig. Denn es ist keine Obrigkeit, denn von Gott; die Obrigkeiten aber, die da sind, sind von Gott verordnet.

2 Also wer sich der Obrigkeit widersetzt, hat der Verordnung Gottes widerstanden; die aber widerstehen, werden ihnen selber ein Urteil empfangen.

3 Denn die Regenten sind nicht eine Furcht für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit? Tue das Gute, so wirst du Lob von ihr haben;

4 denn Gottes Dienerin ist sie, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich. Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst. Denn Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorn dem, der das Böse begeht.

5 Darum ist es not, untertänig zu sein; nicht allein um des Zorns willen, sondern auch um des Gewissens willen.

6 Denn deswegen erlegt ihr auch die Steuern; denn sie sind Gottes Diener, die eben diesem Ding abwarten.

7 So stattet nun allen die Schuldigkeiten ab: Dem die Steuer gebührt, die Steuer; dem der Zoll, den Zoll; dem die Furcht, die Furcht; dem die Ehre, die Ehre.

8 Bleibt niemand nichts schuldig als das, daß ihr einander liebet. Denn wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt.

9 Denn dieses: Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht morden; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nicht gelüsten, und wenn irgend ein anderes Gebot ist, so wird es in diesem Spruch verfaßt, nämlich in dem: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun des Gesetzes Erfüllung die Liebe.

11 Und dieses, weil wir die Zeit wissen, daß die Stunde ist, daß wir nunmehr vom Schlaf aufwachen. Denn jetzt ist die Seligkeit uns näher, denn da wir gläubig wurden.

12 Die Nacht ist weit gekommen, der Tag aber hat sich genaht. Lasset uns also ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes.

13 Als am Tage lasset uns wandeln, wie es fein steht, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Beischläfen und unzüchtigen Händeln, nicht in Hader und Neid;

14 sondern ziehet den Herrn Jesum Christum an, und des Fleisches nehmet euch nicht an, daß es Lüste gibt.

14

1 Den aber, der schwach im Glauben ist, nehmet an, daß es nicht zweifelhafte Gedanken setze.

2 Der eine glaubt, er möge alles essen; der aber schwach ist, ißt Kräuter.

3 Der da ißt, vernichte den nicht, der nicht ißt; und der nicht ißt, richte den nicht, der da ißt; denn Gott hat ihn angenommen.

4 Wer bist Du, der du einen fremden Hausknecht richtest? Seinem eigenen Herrn steht er, oder er fällt, wird aber aufgerichtet werden. Denn Gott ist vermögend, ihn aufzurichten.

5 Der eine hält einen Tag vor dem andern; der andere hält jeden Tag. Einen jeden lasse man getrost verfahren, wie seinem Sinne für sich gemäß ist.

6 Wer den Tag achtet, achtet's dem Herrn; und wer den Tag nicht achtet, achtet's dem Herrn nicht; und wer da ißt, ißt dem Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht ißt, ißt dem Herrn nicht und dankt Gott.

7 Denn keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber.

8 Denn wenn wir leben, so leben wir dem Herrn; und auch wenn wir sterben, so sterben wir dem Herrn. Darum, wenn wir leben, und auch wenn wir sterben, so sind wir des Herrn.

9 Denn dazu ist Christus gestorben und auch lebendig geworden, auf daß er beides über Tote und über Lebendige herrsche.

10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch Du, was vernichtest du deinen Bruder? Denn wir werden uns alle vor dem Richtstuhl Christi stellen.

11 Denn es steht geschrieben: So wahr Ich lebe, spricht der Herr, mir wird sich beugen alles Knie, und alle Zunge wird Gott danken.

12 Also wird nun ein jeder unter uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.

13 Lasset uns denn einander nicht mehr richten; sondern dieses richtet vielmehr, daß man nicht einen Anstoß oder ein Ärgernis dem Bruder lege.

14 Ich weiß und bin's versichert in dem Herrn Jesu, daß nichts gemein ist an sich selbst, ohne der da meint, es sei etwas gemein, demselben ist's gemein;

15 wenn aber um einer Speise willen dein Bruder betrübt wird, so wan delst du schon nicht mehr nach der Liebe. Mit deiner Speise verderbe denjenigen nicht, für welchen Christus gestorben ist.

16 So lasset nun euer Gut nicht verlästert werden.

17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist.

18 Denn wer in diesen (Dingen) Christo dient, ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen bewährt.

19 Also lasset uns nun dem, was zum Frieden (dient), nachstreben, und dem, was zur Erbauung untereinander (dient).

20 Zerstöre nicht von einer Speise wegen das Werk Gottes. Alles ist zwar rein, aber böse (ist etwas) dem Menschen, der es mit Anstoß ißt.

21 Gut ist es, nicht Fleisch essen noch Wein trinken noch das, daran dein Bruder sich stößt oder ärgert oder kränkt.

22 Hast Du Glauben? Bei dir selbst habe ihn vor Gott. Selig ist, der sich selbst nicht richtet über dem, das er gut achtet.

23 Wer aber zweifelt, ißt er, so ist er verurteilt, weil es nicht aus Glauben (geht). Alles aber, was nicht aus Glauben (geht), ist Sünde.

15

1 Wir aber, die wir vermögend sind, sind schuldig, die Schwachheiten der Unvermögenden zu tragen und nicht uns selbst zu Gefallen zu tun.

2 Ein jeglicher unter uns sei dem Nächsten gefällig in dem Guten zur Erbauung.

3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.

4 Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Lehre geschrieben, auf daß wir durch die Geduld und durch den Trost der Schriften die Hoffnung haben.

5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christo;

6 auf daß ihr einmütig mit Einem Munde preiset den Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi.

7 Darum nehmet einander an; gleichwie auch Christus euch hat an genommen zum Preise Gottes.

8 Ich sage aber, Christus Jesus sei ein Diener geworden der Beschneidung um der Wahrheit willen Gottes, zu bestätigen die Verheißungen der Väter;

9 daß die Nationen aber Gott von der Gnade wegen preisen, wie geschrieben steht: Darum werde ich dir danken unter den Nationen und deinem Namen ein Lob mit Saiten anstimmen.

10 Und abermals spricht er: Machet euch fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volk.

11 Und abermals: Lobet den Herrn, alle Nationen, und preiset ihn, alle Völker

12 Und abermals spricht Jesaja: Es wird sein die Wurzel Jesse und der sich aufstellt, die Nationen zu regieren; auf ihn werden die Nationen hoffen.

13 Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden in dem Glauben, auf daß ihr völlig seid in der Hoffnung, in Kraft des heiligen Geistes.

14 Ich bin aber auch selber, meine Brüder, eurethalben versichert, daß ihr auch selbst voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, daß ihr auch einander erinnern könnt;

15 ich habe aber desto kühner euch geschrieben, ihr Brüder, einesteils euch eben mit anzumahnen wegen der Gnade, die mir gegeben ist von Gott,

16 daß ich sein soll ein Diener Jesu Christi unter die Nationen, das Evangelium Gottes priesterlich zu treiben, auf daß das Opfer der Nationen angenehm werde, geheiligt in dem heiligen Geist.

17 Deswegen habe ich einen Ruhm in Christo Jesu von Gottes wegen

18 denn ich würde mich nicht erkühnen, etwas zu reden, das nicht Christus durch mich wirkte zum Gehorsam der Nationen, mit Wort und Werk,

19 in Kraft der Zeichen und Wunder, in Kraft des Geistes Gottes; also daß ich von Jerusalem und rings umher bis an Illyrien das Evangelium Christi in völligen Stand gebracht habe;

20 wobei auf diese Weise für geziemend gehalten wurde, das Evangelium zu predigen, nicht (aber), wo Christi Name schon war, auf daß ich nicht auf einen fremden Grund baute,

21 sondern wie geschrieben steht: Welchen nicht von ihm verkündigt war, die werden es sehen; und welche nicht gehört hatten, die werden's vernehmen.

22 Deswegen bin ich auch so vielfältig aufgehalten worden, zu euch zu kommen.

23 Nun ich aber nicht mehr Raum habe in diesen Gegenden, habe aber Verlangen, zu euch zu kommen von vielen Jahren her,

24 so habe ich, wenn ich nach Spanien reise, die Hoffnung, im Durchreisen euch zu sehen und mich von euch dorthin begleiten zu lassen, wenn ich mich an euch vorher zum Teil werde vergnügt haben.

25 Nun aber reise ich gen Jerusalem, den Heiligen zu Dienst.

26 Denn es haben Mazedonien und Achaja sich belieben lassen, eine Mitteilung zu tun an die Armen unter den Heiligen, die zu Jerusalem sind;

27 denn sie haben sich's belieben lassen und sind ihre Schuldner; denn so die Nationen an ihren geistlichen Dingen haben Anteil bekommen, so sind sie schuldig, auch in den fleischlichen ihnen zu dienen.

28 Wenn ich nun dieses vollbracht und ihnen diese Frucht versiegelt haben werde, werde ich durch euch nach Spanien hinreisen.

29 Ich weiß aber, daß ich, wenn ich zu euch komme, mit vollem Segen des Evangeliums Christi kommen werde.

30 Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, durch unseren Herrn Jesum Christum und durch die Liebe des Geistes, daß ihr mit mir kämpfet in den Gebeten für mich zu Gott,

31 daß ich errettet werde von den Ungläubigen in Judäa, und daß mein Dienst, den ich gen Jerusalem tue, angenehm werde den Heiligen;

32 auf daß ich mit Freude zu euch komme durch den Willen Gottes, und ich mich mit euch erquicke.

33 Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen.

16

1 Ich befehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die eine Dienerin ist der Gemeine zu Kenchreä,

2 daß ihr sie aufnehmet in dem Herrn, wie sich's ziemt den Heiligen, und ihr beisteht in allem Geschäft, darin sie euer bedarf; denn auch Sie ist vielen zustatten gekommen, und mir selbst.

3 Grüßet die Priska und den Aquila, meine Gehilfen in Christo Jesu,

4 welche für mein Leben ihren Hals verpfändet haben, denen nicht Ich allein danke, sondern auch alle Gemeinen der Nationen;

5 und die Gemeine in ihrem Hause. Grüßet Epänetus, meinen Geliebten, welcher ist ein Erstling Asiens an Christum.

6 Grüßet Maria, welche viel Mühe an uns gewandt hat.

7 Grüßet Andronikus und Junias, meine Vettern und meine Mitgefangenen, welche ansehnlich sind unter den Aposteln, die auch vor mir wa ren in Christo.

8 Grüßet Amplias, meinen Lieben in dem Herrn.

9 Grüßet Urban, unseren Gehilfen in Christo, und Stachys, meinen Lieben.

10 Grüßet Apelles, den Bewährten in Christo. Grüßet die von des Aristobulus Leuten.

11 Grüßet Herodion, meinen Vetter. Grüßet die von des Narzissus Leuten, die in dem Herrn sind.

12 Grüßet die Tryphäna und die Tryphosa, die gearbeitet haben in dem Herrn. Grüßet Persis, die Geliebte, die viel gearbeitet hat in dem Herrn.

13 Grüßet Rufus, den Auserwählten in dem Herrn, und seine und meine Mutter.

14 Grüßet Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder bei ihnen.

15 Grüßet Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen.

16 Grüßet einander mit einem heiligen Kuß. Es grüßen euch alle Gemeinen Christi.

17 Ich ermahne aber euch, Brüder, daß ihr aufsehet auf die, welche die Zwistigkeiten und die Ärgernisse neben der Lehre, die Ihr gelernt habt, anrichten, und weichet von ihnen.

18 Denn solche dienen unserem Herrn Christo nicht, sondern ihrem Bauch, und durch die schönen Re den und Lobsprüche verführen sie die Herzen der Unschuldigen.

19 Denn euer Gehorsam ist unter jedermann ausgekommen; deswegen freue ich mich eurethalben; ich will aber, daß ihr zwar weise seid des Guten halber, aber unverletzlich des Bösen halber.

20 Aber der Gott des Friedens wird den Satan unter eure Füße geschwind zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch.

21 Es grüßen euch Timotheus, mein Gehilfe, und Lucius und Jason und Sosipater, meine Vettern.

22 Euch grüße Ich Tertius, der ich den Brief geschrieben habe in dem Herrn.

23 Es grüßt euch Gajus, mein und der ganzen Gemeine Wirt. Es grüßt euch Erastus, der Rentmeister der Stadt, und Quartus, der Bruder.

24 [ Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen. Amen.]

25 Dem aber, der euch stärken kann nach meinem Evangelium und der Predigt Jesu Christi, nach der Entdeckung des Geheimnisses, das zu ewigen Zeiten verschwiegen gewesen,

26 nun aber offenbart ist durch die prophetischen Schriften und nach dem Befehl des ewigen Gottes, zum Gehorsam des Glaubens unter alle Heiden kundgemacht,

27 dem allein weisen Gott, durch Jesum Christum, dem sei die Ehre in Ewigkeit. Amen.