37 Und siehe, ein Weib in der Stadt, die eine Sünderin war, erfuhr, daß Er in des Pharisäers Hause zu Tische lag, brachte eine Alabasterbüchse mit Salbe,
38 Und stand hinten zu Seinen Füßen, weinte und fing an, Seine Füße mit den Tränen zu benetzen, und wischte sie ab mit den Haaren ihres Hauptes, und küßte Seine Füße und salbte sie mit der Salbe.
39 Als dies der Pharisäer, der Ihn gerufen hatte, sah, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so erkennete Er wohl, wer und was für ein Weib die ist, die Ihn berührt, daß sie eine Sünderin ist.
40 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen: Er aber spricht: Sag an, Lehrer!
41 Ein Gläubiger hatte zwei Schuldleute; der eine schuldete ihm fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig.
42 Da sie aber nicht hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Sage nun, welcher von ihnen wird ihn mehr lieben?
43 Simon aber antwortete und sagte: Ich nehme an, der, dem er mehr geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht gerichtet.
44 Und Er wandte Sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich kam herein in dein Haus. Du hast Mir kein Wasser für Meine Füße gegeben; sie aber hat Meine Füße mit den Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes abgewischt.
45 Du hast Mir keinen Kuß gegeben; sie aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht abgelassen, Meine Füße zu küssen.
46 Du hast Mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat Meine Füße mit Salbe gesalbt.
47 Um dessentwillen sage Ich dir: Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.
48 Er sprach aber zu ihr: Deine Sünden sind dir vergeben!
49 Und die, so mit ihm zu Tische lagen, fingen an bei sich zu sprechen: Wer ist Der, daß Er auch Sünden vergibt?
50 Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin im Frieden!
1 Und es geschah in der Folge, daß Er umherzog durch Stadt und Flecken, predigte und die gute Botschaft vom Reiche Gottes verkündigte, und die Zwölfe mit Ihm;
2 Und etliche Weiber, die durch Ihn von üblen Geistern und Gebrechen geheilt worden waren, Maria, die man Magdalena heißt, von der sieben Dämonen ausgefahren.
3 Und Johanna, das Weib von Chuza, dem Schaffner des Herodes, und Susanna, und viele andere, die Ihm von ihren Gütern Dienstleistung taten.
4 Da nun viel Volk zusammenkam und die, so aus den Städten Ihm zuzogen, sprach Er durch ein Gleichnis:
5 Es ging der Sämann aus, seinen Samen zu säen; und da er säte, fiel etliches an den Weg und ward niedergetreten, und das Gevögel des Himmels fraß es auf.
6 Und anderes fiel auf den Felsen, und da es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.
7 Und etliches fiel mitten unter die Dornen, und die Dornen wuchsen mit auf und erstickten es.
8 Und etliches fiel auf das gute Land, wuchs auf und trug hundertfältige Frucht. Da Er das sagte, rief Er: Wer Ohren hat zu hören, der höre.
9 Seine Jünger aber fragten Ihn und sprachen: Was ist wohl dieses Gleichnis?
10 Er aber sprach; Euch ist gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den übrigen aber in Gleichnissen; daß sie sehen und nicht sehen, hören und nicht verstehen.
11 Das ist aber das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes.
12 Die am Wege sind die, so es hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen weg, auf daß sie nicht glauben und gerettet werden.
13 Die aber auf dem Felsen sind die, so das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen, und diese haben keine Wurzel. Eine Zeitlang glauben sie, und in der Zeit der Versuchung weichen sie ab.
14 Das aber in die Dornen fiel, das sind die, so es hören, aber hingehen unter den Sorgen und den Reichtümern und Vergnügungen des Lebens und werden erstickt und bringen nichts zur Reife.
15 Das aber auf gutem Lande sind die, so das Wort in schönem, gutem Herzen anhören und behalten, und Frucht bringen mit Geduld.
16 Niemand aber zündet eine Kerze an und verdeckt sie mit einem Gefäß oder setzt sie unter ein Bett, sondern er setzt sie auf den Leuchter auf, so daß die, so hereinkommen, das Licht sehen.
17 Denn nichts ist verborgen, das nicht wird offenbar werden, und nichts heimlich, das nicht bekannt wird und an das Offenbare kommt.
18 So sehet nun zu, wie ihr höret; denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und wer da nicht hat, dem wird auch das, was er zu haben meint, weggenommen werden.
19 Es traten aber Seine Mutter und Seine Brüder herzu zu Ihm und konnten vor dem Gedränge nicht zu Ihm gelangen.
20 Und man sagte Ihm an: Deine Mutter und Deine Brüder stehen draußen und wollen Dich sehen.
21 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und Meine Brüder sind die, so Gottes Wort hören und tun.
22 Und es geschah an der Tage einem, daß Er und Seine Jünger in ein Schifflein einstiegen und Er sprach zu ihnen: Wir wollen hinüber über den See fahren; und sie fuhren ab.
23 Da sie aber schifften, schlief Er ein; und es fuhr ein Wirbel eines Windes in den See herab, und sie wurden überschüttet und waren in Gefahr.
24 Sie aber kamen herzu, weckten Ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir sind verloren! Er aber machte Sich auf, bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers; und sie hörten auf, und es ward eine Windstille.
25 Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber, und verwundert sagten sie zueinander: Wer ist wohl Dieser, Daß Er den Winden und dem Wasser gebietet und sie Ihm gehorchen!
26 Und sie schifften hin in die Gegend der Gadarener, das Galiläa gegenüber ist.
27 Da Er aber hinaus ans Land kam, kam Ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der von langer Zeit her von Dämonen besessen war und kein Kleid antat und in keinem Hause blieb, sondern in den Grüften.
28 Wie der aber Jesus sah, schrie er auf, fiel vor Ihm nieder und sprach mit großer Stimme: Was habe ich mit Dir zu schaffen, Jesus, Du Sohn des höchsten Gottes? Ich flehe Dich, quäle mich nicht!
29 Denn Er entbot dem unreinen Geiste, aus dem Menschen auszufahren; er hatte ihn viele Male erhascht, und er ward mit Ketten gebunden und mit Fußeisen verwahrt; und er zerriß die Bande, und ward von dem Dämon in die Wüsten getrieben.
30 Jesus aber fragte ihn und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.
31 Und er flehte Ihn an, daß Er sie nicht heißen möchte in den Abgrund abfahren.
32 Es war aber daselbst ein großer Trieb von Schweinen, die am Berge weideten, und sie flehten Ihn an, daß Er ihnen gestatte, in selbe zu fahren. Und Er gestattete es ihnen.
33 Die Dämonen aber fuhren aus von dem Menschen und fuhren in die Schweine und der Trieb stürzte sich von der Anhöhe in den See und ertrank.
34 Da aber die Hüter sahen, was geschah, flohen sie und sagten es in der Stadt an und auf den Feldern.
35 Sie aber kamen heraus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu Jesu Füßen sitzen, und sie fürchteten sich.
36 Und die es gesehen hatten, sagten ihnen an, wie der Besessene war gerettet worden.
37 Und die gesamte Menge aus der Umgegend der Gadarener bat Ihn, daß Er von ihnen wegginge; denn sie waren von großer Furcht erfaßt. Er aber stieg ein in das Schifflein und kehrte zurück.
38 Der Mann aber, von dem die Dämonen waren ausgefahren, flehte Ihn an, daß er dürfte bei Ihm sein. Jesus aber entließ ihn und sagte:
39 Kehre zurück in dein Haus und erzähle, wie große Dinge Gott an dir getan hat. Und er ging hin und verkündigte in der ganzen Stadt, wie große Dinge Jesus ihm getan hatte.
40 Es geschah aber, als Jesus zurrückkehrte, daß das Gedränge Ihn aufnahm, denn alle warteten auf Ihn.
41 Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Jairus, der auch ein Oberster der Synagoge war, und fiel zu Jesu Füßen und flehte Ihn an, daß Er in sein Haus kommen möchte;
42 Denn er hatte eine einzige Tochter bei zwölf Jahren, und diese war am Sterben. Und da Er hinging, drängte Ihn das Gedränge.
43 Und ein Weib hatte den Blutfluß seit zwölf Jahren, und hatte all ihr Vermögen an Ärzte aufgewendet, und konnte von keinem geheilt werden.
44 Die kam von hinten herzu, berührte den Saum Seines Kleides und sogleich hörte ihr Blutfluß auf.
45 Und Jesus sprach: Wer hat Mich angerührt? Da aber alle es leugneten, sprach Petrus und die mit ihm waren: Das Gedränge beengt und drückt Dich, und Du sagst: Wer hat Mich angerührt?
46 Jesus aber sprach: Es hat Mich jemand angerührt; denn Ich habe erkannt, daß eine Kraft von Mir ausging.
47 Da das Weib aber sah, daß es nicht verborgen war, kam sie zitternd, und fiel vor Ihm nieder und sagte vor allem Volke an, warum sie Ihn angerührt habe, und daß sie sogleich gesund worden sei.
48 Er aber sprach zu ihr: Sei getrost Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin im Frieden!
49 Indem Er noch redete, kam einer vom Synagogenobersten und sprach zu diesem: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Lehrer nicht.
50 Jesus aber hörte es, antwortete ihm und sprach: Fürchte dich nicht, glaube nur, so wird sie gerettet.
51 Als Er aber in das Haus kam, ließ Er keinen hineingehen, außer Petrus und Johannes, und Jakobus und den Vater des Kindes und die Mutter.
52 Es weinten aber alle und jammerten um sie. Er aber sprach: Weinet nicht; sie ist nicht gestorben, sondern schlummert.
53 Und sie verlachten Ihn, denn sie wußten, daß sie gestorben war.
54 Er aber trieb sie alle hinaus und ergriff sie bei der Hand, rief und sprach: Mädchen, richte dich auf!
55 Und ihr Geist kehrte zurück und sie stand sogleich auf. Und er verordnete, daß man ihr zu essen gebe.
56 Ihre Eltern aber waren außer sich. Er entbot ihnen aber, daß sie niemand sagen sollten, was geschehen war.
1 Da rief Er aber die Zwölfe zusammen, gab ihnen Kraft und Gewalt über alle Dämonen, und die Krankheiten zu heilen:
2 Und sandte sie aus, das Reich Gottes zu predigen und die Siechen gesund zu machen.
3 Und sprach zu ihnen: Nehmet nichts mit auf den Weg, keinen Stab noch Tasche, noch Brot, noch Silber, noch sollt ihr je zwei Röcke haben.
4 Und wenn ihr in ein Haus eingehet, so bleibet allda, und ziehet von dannen aus.
5 Und wo sie euch nicht aufnehmen, da geht hinaus von selbiger Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen ab, zum Zeugnis über sie.
6 Und sie gingen aus und durchzogen die Flecken, predigten das Evangelium und heilten überall.
7 Herodes, der Vierfürst, aber hörte, was alles von Ihm geschah und war betroffen; denn die einen sagten: Johannes ist von den Toten auferweckt!
8 Andere aber: Elias ist erschienen; andere aber: Einer der alten Propheten ist auferstanden.
9 Und Herodes sprach: Den Johannes ließ ich enthaupten; wer ist aber Der, von Dem ich solches höre? Und er trachtete Ihn zu sehen.
10 Und die Apostel kehrten zurück und erzählten Ihm, was sie getan hätten; und Er nahm sie zu Sich und entwich besonders an einen wüsten Ort bei einer Stadt, die da heißet Bethsaida.
11 Das Gedränge aber erfuhr es und folgte Ihm nach. Und Er nahm sie an, redete zu ihnen vom Reiche Gottes und machte die, so des Heilens bedürftig waren, gesund.
12 Der Tag aber fing an sich zu neigen; die Zwölfe aber kamen herzu und sprachen zu Ihm: Entlasse das Gedränge, daß sie in die umliegenden Flecken und auf die Felder gehen, auf daß sie Herberge und Beköstigung finden; denn hier sind wir an einem wüsten Ort.
13 Er aber sprach zu ihnen: Gebet ihr ihnen zu essen! Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr denn fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen und für all dies Volk Speise kaufen.
14 Denn es waren bei fünftausend Männer. Er sprach aber zu Seinen Jüngern: Lasset sie sich in Lager zu fünfzig niederlagern.
15 Und sie taten also, und ließen alle sich niederlagern.
16 Er aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach und gab sie den Jüngern, daß sie dem Gedränge vorlegten.
17 Und sie aßen und wurden alle satt; und wurde aufgehoben, was ihnen überblieb von Brocken, zwölf Körbe.
18 Und es geschah, da Er allein war und betete, und Seine Jünger mit Ihm waren, fragte Er sie und sprach: Wer sagt das Gedränge, daß Ich sei?
19 Sie aber antworteten und sagten: Johannes der Täufer; andere aber: Elias; andere aber: einer der alten Propheten sei auferstanden.
20 Er aber sprach zu ihnen: Wer saget ihr aber, daß Ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes.
21 Er aber bedrohte sie und entbot ihnen, es niemand zu sagen,
22 Und sprach: Denn des Menschen Sohn muß viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden, und am dritten Tage auferweckt werden.
23 Er sprach aber zu allen: Wer Mir folgen will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf und folge Mir nach.
24 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verlieren wird um Meinetwillen, der wird es retten.
25 Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert oder Schaden nimmt?
26 Denn wer sich Mein und Meiner Worte schämt, dessen wird Sich des Menschen Sohn auch schämen, wenn Er kommen wird in Seiner und des Vaters und der heiligen Engel Herrlichkeit.
27 Aber in Wahrheit sage Ich euch: Es sind etliche von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes sehen.
28 Es geschah aber bei acht Tagen nach diesen Worten, daß Er Petrus und Johannes und Jakobus zu Sich nahm und stieg hinauf auf den Berg, um zu beten.
29 Und es geschah, wie Er betete, ward das Aussehen Seines Angesichtes ein anderes, und Seine Kleidung weiß strahlend.
30 Und siehe, zwei Männer unterredeten sich mit Ihm, welches Moses und Elias waren;
31 Welche in Herrlichkeit gesehen, von Seinem Ausgang sprachen, den Er in Jerusalem erfüllen sollte.
32 Petrus aber und die mit ihm waren, wurden von Schlaf beschwert; da sie aber erwachten, sahen sie Seine Herrlichkeit, und die zwei Männer bei Ihm stehen.
33 Und es geschah, da sie sich von Ihm trennten, sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist es gut sein für uns, und wir wollen drei Hütten machen, Dir eine, und Moses eine und Elias eine, - er wußte nicht, was er sagte.
34 Während er aber dieses sprach, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als jene in die Wolke eingingen.
35 Und aus der Wolke geschah eine Stimme, die sprach: Dies ist Mein geliebter Sohn, Ihn höret!
36 Und als die Stimme geschah, fand Sich Jesus allein. Und sie schwiegen und sagten in jenen Tagen niemand etwas an von dem, das sie gesehen hatten.
37 Es geschah aber vom folgenden Tage, da sie vom Berge herabkamen, kam ihnen viel Gedränge entgegen.
38 Und siehe, ein Mann aus dem Gedränge schrie auf und sprach: Lehrer, ich flehe dich an, blicke auf meinen Sohn; denn er ist mein einziger.
39 Und siehe, ein Geist erfaßt ihn, und plötzlich schreit er, und er zerrt ihn mit Schäumen und kaum weicht er von ihm, wenn er ihn zerschlägt.
40 Und ich flehte zu Deinen Jüngern, sie möchten ihn austreiben, und sie konnten nicht.
41 Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubig und verkehrt Geschlecht! Wie lange soll Ich bei euch sein und euch ertragen? Führe deinen Sohn hierher.
42 Als er aber nah herkam, riß ihn der Dämon und zerrte ihn herum. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist, und machte den Knaben gesund und übergab ihn seinem Vater.
43 Alle aber staunten über die Größe Gottes. Während aber alle sich wunderten über alles, was Jesus tat, sprach Er zu Seinen Jüngern:
44 Nehmet zu Ohren diese Worte: Denn des Menschen Sohn wird in der Menschen Hände überantwortet.
45 Aber sie verstanden diese Rede nicht, und es etwa vor ihnen verdeckt, daß sie solche nicht wahrnahmen. Und sie fürchteten sich, Ihn über diese Rede zu fragen.
46 Es kam in ihnen auch der Gedanke auf, welcher unter ihnen wohl der Größte wäre.
47 Da aber Jesus ihres Herzens Gedanken sah, nahm Er ein Kindlein herbei, und stellte es neben Sich.
48 Und sprach zu ihnen: Wer dieses Kindlein aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, Der Mich gesandt hat; denn der, so der Kleinste ist unter euch allen, der wird groß sein.
49 Johannes aber antwortete und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb in Deinem Namen Dämonen aus; und wir wehrten es ihm, weil er nicht mit uns nachfolgt.
50 Und Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns.
51 Es geschah aber, als die Tage sich erfüllten, daß Er sollte hinaufgenommen werden, und Er Sein Angesicht fest gerichtet hatte, gen Jerusalem zu ziehen,
52 Da sandte Er Boten vor Seinem Angesicht; und die gingen hin und kamen in einen samaritischen Flecken, um für Ihn zu bereiten.
53 Und sie nahmen Ihn nicht auf, weil Sein Angesicht gewendet war, gen Jerusalem zu ziehen !
54 Da aber Seine Jünger Jakobus und Johannes dies sahen, sprachen sie: Herr, willst Du, daß wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabkomme und sie verzehre, wie auch Elias tat?
55 Er aber wandte Sich um, bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, wessen Geistes ihr seid?
56 Denn des Menschen Sohn ist nicht gekommen, die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu retten. Und sie zogen in einen anderen Flecken.
57 Es geschah aber, als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu Ihm: Herr, ich will dir nachfolgen, wo Du hingehst.
58 Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Baue, und das Gevögel des Himmels Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, wo Er Sein Haupt hinlege.
59 Zu einem anderen aber sagte Er: Folge du Mir nach! Der aber sprach: Herr, gestatte mir, daß ich zuerst hingehe, meinen Vater zu begraben.
60 Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben. Du aber gehe hin und verkündige das Reich Gottes.
61 Ein anderer aber sprach auch: Ich, Herr, will Dir nachfolgen. Gestatte aber zuerst, von denen, die in meinem Hause sind, mich zu verabschieden.
62 Jesus aber sprach zu ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug legt und nach hinten blickt, ist tauglich für das Reich Gottes.
1 Danach aber bestellte der Herr noch siebzig andere, und sandte sie zu je zwei vor Seinem Angesicht in jede Stadt und jeden Ort, dahin Er Selbst kommen wollte.
2 Er sprach dann zu ihnen: Der Ernte zwar ist viel, aber der Arbeiter wenig. Flehet denn zum Herrn der Ernte, daß Er Arbeiter in Seine Ernte ausschicke.
3 Gehet hin! Siehe, Ich sende euch, wie Lämmer mitten unter Wölfe.
4 Traget keinen Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und grüßet niemand auf dem Wege.
5 In welches Haus ihr aber eingehet, sprechet zuerst: Friede diesem Hause!
6 Und wenn allda ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wo aber nicht, so wird er sich wieder zu euch wenden.
7 In demselben Hause aber bleibet. Esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist Seines Lohnes wert. Geht nicht von Haus zu Hause über.
8 Und wo ihr in eine Stadt eingehet, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch wird vorgelegt.
9 Und heilet die Siechen in ihr, und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes hat sich euch genaht.
10 So ihr aber in eine Stadt kommt, und sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Straßen und sprechet:
11 Auch den Staub, der sich von eurer Stadt an uns gehängt hat, wischen wir ab auf euch. Aber das sollt ihr erkennen, daß euch das Reich Gottes nahe gewesen ist.
12 Das aber sage Ich euch: Es wird Sodom an jenem Tage erträglicher sein, denn solcher Stadt.
13 Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida! denn wären in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen, die in euch geschehen sind, sie hätten längst im Sack und in der Asche gesessen und Buße getan.
14 Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher sein im Gericht, als euch.
15 Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöhet worden, wirst bis in die Hölle hinabgestoßen werden.
16 Wer euch hört, hört Mich; und wer euch verwirft, verwirft Mich, wer aber Mich verwirft, verwirft Den, Der Mich gesandt hat.
17 Die Siebzig aber kehrten zurück mit Freude und sagten: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in Deinem Namen.
18 Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen.
19 Siehe, Ich gebe euch Gewalt, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts wird euch schädigen.
20 Doch freuet euch nicht darüber, daß euch die Geister untertan sind; freuet euch aber, daß eure Namen in den Himmeln geschrieben sind.
21 Zu der Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich bekenne Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß Du solches vor Weisen und Verständigen verheimlicht und Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, also ward es vor Dir wohlgefällig.
22 Alles ist Mir von Meinem Vater übergeben, und niemand erkennt, wer der Sohn ist, denn nur der Vater, und wer der Vater ist, denn der Sohn, und wem der Sohn willens ist, es zu offenbaren.
23 Und Er wandte Sich an Seine Jünger besonders und sprach: Selig sind die Augen, die erblicken, was ihr erblickt.
24 Denn Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr erblickt, und haben es nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
25 Und siehe, da stand ein Gesetzlehrer auf, Ihn zu versuchen und sprach: Lehrer, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
26 Er aber sprach zu ihm: Was ist im Gesetz geschrieben? Wie liesest du?
27 Er aber antwortete und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deiner ganzen Stärke und von deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst.
28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet. Tue das, so wirst du leben.
29 Der aber wollte sich rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
30 Jesus aber nahm es auf und sprach: Es war ein Mensch, der ging hinab von Jerusalem nach Jericho und fiel unter Räuber. Die zogen ihn auch aus, schlugen ihn wund und gingen weg und ließen ihn halbtot liegen.
31 Durch Zufall aber ging ein Priester desselben Weges hinab, und da er ihn sah, ging er vorüber.
32 Desgleichen aber auch ein Levit. Als er an den Ort gelangte, kam er, sah ihn und ging vorüber.
33 Ein Samariter aber reiste und kam an ihn heran, sah ihn, und es jammerte ihn seiner.
34 Und er kam hinzu, verband ihm die Wunden und goß Öl und Wein darauf; er setzte ihn aber auf sein eigen Lasttier, führte ihn in eine Herberge und pflegte seiner.
35 Und da er am anderen Tage auszog, zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Gastwirt und sprach zu ihm: Pflege sein, und was du etwa mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
36 Welcher nun dieser drei, dünkt dir, war der Nächste dem, der unter die Räuber fiel?
37 Er aber sprach: Der Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe auch du hin und tue desgleichen.
38 Es geschah aber, da sie hinzogen, kamen sie in einen Flecken. Da war aber ein Weib mit Namen Martha, die nahm Ihn auf in ihr Haus.
39 Und sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Und diese setzte sich zu Jesu Füßen und hörte auf Sein Wort.
40 Martha aber machte sich sehr zu schaffen mit vielem Dienen. Sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmerst Du Dich nicht darum, daß mich meine Schwester allein läßt bei der Bedienung? Sage ihr doch, daß sie mit mir angreife.
41 Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du sorgest und beunruhigst dich um vieles.
42 Eins aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das soll nicht von ihr weggenommen werden.
1 Und es geschah, als Er an einem Orte war und betete, wie Er aufgehört hatte, sprach Seiner Jünger einer zu Ihm: Herr, lehre uns beten, so wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat.
2 Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Unser Vater in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.
3 Gib uns unser täglich Brot jeden Tag!
4 Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben einem jeden, der uns schuldig ist. Und bringe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns vom Übel.
5 Und Er sprach zu ihnen: Wer von euch hat einen Freund und geht zu ihm um Mitternacht und spricht zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote!
6 Denn mein Freund ist zu mir hergekommen von der Reise und ich habe nichts, ihm vorzusetzen!
7 Und jener drinnen würde antworten und sagen: Mache mir keine Ungelegenheiten; die Tür ist schon verschlossen, und meine Kindlein sind bei mir zu Bette; ich kann nicht aufstehen und dir geben.
8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht aufsteht und gibt ihm, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Unverschämtheit aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.
9 Und Ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
10 Denn jeder, der bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
11 Wo ist aber unter euch ein Vater, der dem Sohne, so er ihn um Brot bäte, einen Stein übergäbe? oder auch ihm, so er um einen Fische bäte, statt eines Fisches eine Schlange übergäbe?
12 Oder ihm, so er ihn um ein Ei bäte, ihm einen Skorpion übergäbe?
13 So nun ihr, die ihr doch arg seid, wisset euren Kindern gute Gaben zu geben, wieviel mehr wird der Vater aus dem Himmel den Heiligen Geist geben denen, die Ihn darum bitten?
14 Und Er trieb einen Dämon aus, und der war stumm. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, daß der Stumme redete. Und das Gedränge verwunderte sich.
15 Etliche aber unter ihnen sagten: Durch Beelzebul, der Dämonen Obersten, treibt Er die Dämonen aus.
16 Andere aber versuchten Ihn und begehrten ein Zeichen aus dem Himmel von Ihm.
17 Er aber wußte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jegliches Reich, das gegen sich selbst sich zerteilt, wird wüste, und so Haus ist wider Haus, fällt es.
18 Wenn aber der Satan auch gegen sich selbst zerteilt ist, wie kann sein Reich bestehen - weil ihr sagt, Ich treibe die Dämonen aus durch Beelzebul?
19 Wenn Ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.
20 Wenn Ich aber durch Gottes Finger die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes über euch herbeigekommen.
21 Wenn der Starke gewappnet seinen Hof hütet, so bleibt das Seinige im Frieden.
22 Wenn aber ein Stärkerer denn er über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und verteilt die Beute.
23 Wer nicht mit Mir ist, der ist wider Mich, und wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut.
24 Wenn der unreine Geist vom Menschen ausgefahren ist, durchzieht er wasserlose Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht; da spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, daraus ich ausgegangen bin.
25 Und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt;
26 Dann geht er hin und nimmt zu sich sieben andere Geister, ärger denn er, und sie gehen ein und wohnen daselbst, und es wird das Letzte bei selbigen Menschen ärger, als das Erste.
27 Und es geschah, da Er solches redete, erhob ein Weib aus dem Gedränge die Stimme und sprach zu Ihm: Selig ist der Leib, der Dich getragen, und die Brüste, die Du gesogen hast.
28 Er aber sprach: Selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und bewahren.
29 Als aber das Gedränge hinzuströmte, fing Er an zu sprechen: Dies Geschlecht ist arg; es sucht ein Zeichen, und kein Zeichen soll ihm gegeben werden, denn nur das Zeichen Jonas, des Propheten.
30 Denn wie Jonas den Nineviten zum Zeichen ward, so soll es auch des Menschen Sohn sein diesem Geschlechte.
31 Die Königin von Mittag wird im Gericht auftreten mit den Männern dieses Geschlechtes und sie verdammen; denn sie kam von den Enden der Erde, Salomohs Weisheit zu hören; und siehe, hier ist mehr den Salomoh!
32 Die Männer von Nineveh werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht und es verdammen; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jonas; und siehe, hier ist mehr denn Jonas.
33 Niemand zündet aber eine Kerze an und setzt sie ins Verborgene oder unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, daß die, so eintreten, den Schein erblicken.
34 Das Licht des Leibes ist das Auge. Wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; so aber dein Auge böse ist, ist auch dein Leib finster.
35 So schaue denn darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei.
36 Wenn nun dein Leib ganz licht ist, und kein finsteres Teil darin ist, so wird er dann ganz licht sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahle dich erleuchtet.
37 Da Er aber redete, bat Ihn ein Pharisäer, Er möchte bei ihm frühstücken. Und Er ging hinein und ließ Sich nieder.
38 Da das der Pharisäer sah, verwunderte er sich, daß Er Sich nicht vor dem Mahle gewaschen hatte.
39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer reinigt wohl das Auswendige des Kelches und der Platte, das Inwendige bei euch ist aber soll von Raub und Schlechtigkeit.
40 Ihr Toren, hat nicht der das Auswendige machte, auch das Inwendige gemacht?
41 Gebt jedoch Almosen von dem, was da ist, und siehe, alles ist rein für euch.
42 Aber wehe euch Pharisäern, daß ihr verzehntet die Minze und die Raute und jegliches Gartenkraut, und geht vorbei an dem Gericht und der Liebe zu Gott. Dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
43 Wehe euch Pharisäern, daß ihr liebt den ersten Sitz in den Synagogen und die Grüße auf dem Markte.
44 Wehe euch Schriftgelehrten und Pharisäern, ihr Heuchler, daß ihr seid wie ungesehene Gräber, und die Menschen wandeln darüber und wissen es nicht.
45 Da antwortete einer der Gesetzlehrer und sprach zu Ihm: Lehrer, indem Du solches sagst, beschimpfst Du auch uns!
46 Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzlehrern, daß ihr die Menschen mit unerträglichen Lasten belastet, und ihr selbst regt die Lasten mit keinem eurer Finger an.
47 Wehe euch, die ihr baut die Grüfte der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet.
48 Damit bezeugt ihr und habt Wohlgefallen mit ihnen an den Werken eurer Väter; denn sie töteten sie zwar, ihr aber bauet ihre Grüfte.
49 Darum spricht auch die Weisheit Gottes: Ich sende an sie Propheten und Apostel; und sie werden etliche von ihnen töten und verfolgen.
50 Damit von diesem Geschlecht gefordert werde das Blut aller Propheten, das seit der Gründung der Welt vergossen ward.
51 Von Abels Blut bis auf das Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Hause umgebracht wurde. Ja, Ich sage euch, von diesem Geschlecht wird es gefordert werden.
52 Wehe euch Gesetzlehrern, daß ihr den Schlüssel der Erkenntnis habt weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingekommen und habt den Hineinkommenden gewehrt.
53 Da Er solches zu ihnen sprach, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, Ihm hart zuzusetzen und Ihn über vielerlei auszulocken.
54 Indem sie Ihm auflauerten und danach trachteten, ob sie aus Seinem Munde etwas erjagen könnten, daß sie Ihn verklageten.
1 Als das Gedränge zu Zehntausenden sich versammelte, so daß sie einander niedertraten, fing Er an zu Seinen Jünger zu sagen: Zum ersten nehmet euch in acht vor dem Sauerteig der Pharisäer, welcher ist Heuchelei.
2 Nichts ist verdeckt, das nicht aufgedeckt werden, und verborgen, das nicht erkannt werden wird.
3 Weshalb, was ihr im Finstern gesprochen habt, wird im Licht gehört werden. Und was ihr in den Kammern ins Ohr geredet habt, wird auf den Dächern gepredigt werden.
4 Ich aber sage euch, Meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, nach dem aber nichts weiter haben, das sie tun können.
5 Ich will euch aber weisen, vor wem ihr euch zu fürchten habt. Fürchtet euch vor Dem, Der, nachdem Er getötet hat, die Gewalt hat, in die Hölle zu werfen. Ja, Ich sage euch, vor Dem fürchtet euch.
6 Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige, und doch ist keiner derselben vor Gott vergessen.
7 Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert, denn viele Sperlinge.
8 Ich sage euch aber: Jeder, der Mich bekennt vor den Menschen, den wird auch des Menschen Sohn bekennen vor den Engeln Gottes.
9 Wer Mich aber vor den Menschen verleugnet hat, der wird auch vor den Engel Gottes verleugnet werden.
10 Und jeder, der ein Wort spricht wider des Menschen Sohn, dem soll es vergeben werden; wer aber wider den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden.
11 Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und Gewalten führen, so sorget nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sprechen sollet.
12 Denn der Heilige Geist wird euch zur selben Stunde lehren, was ihr sprechen müßt.
13 Einer aber aus dem Gedränge sagte zu Ihm: Lehrer, sage meinem Bruder, daß er das Erbe mit mir teilen soll.
14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat Mich zum Rechtsprecher oder Erbteiler über euch gesetzt?
15 Er sprach aber zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor der Habsucht. Denn niemand hat das Leben in dem Überfluß aus seiner Habe.
16 Er aber sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mann, dem hatte sein Acker wohl getragen.
17 Und er bedachte bei sich und sprach: Was soll ich tun? Denn ich habe nicht, wo ich meine Früchte hinsammle.
18 Und er sagte: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen, und all meinen Ertrag und meine Güter allda sammeln,
19 Und werde meiner Seele sagen: Seele, du hast nun viele Güter auf viele Jahre daliegen. Ruhe aus, iß, trink und sei fröhlich.
20 Gott aber sprach zu ihm: Du Tor, heute Nacht wird man deine Seele von dir abfordern. Wessen wird dann sein, das du bereitet hast?
21 So ist es mit dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott.
22 Er sagte aber zu Seinen Jüngern: Darum sage Ich euch: Sorget nicht für eure Seele, was ihr essen, noch für euren Leib, was ihr antun sollet.
23 Die Seele ist mehr denn die Nahrung, und der Leib mehr denn die Kleidung.
24 Betrachtet die Raben; sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keine Kammer noch Scheune, und Gott ernährt sie. Wieviel mehr seid ihr als das Gevögel.
25 Wer von euch aber kann mit seinem Sorgen seinem Wuchse eine Elle zusetzen?
26 So ihr denn das Geringste nicht könnt, warum sorgt ihr um das Übrige?
27 Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen. Sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie! Aber Ich sage euch, daß auch Salomoh in all seiner Herrlichkeit nicht umkleidet war, wie deren eine.
28 Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Felde ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also ankleidet, wieviel mehr euch, ihr Kleingläubigen!
29 So fraget denn auch ihr nicht, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, und seid nicht im Zweifel.
30 Nach solchem allem trachten die Heiden der Welt. Euer Vater aber weiß, daß ihr dessen bedürfet.
31 Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugetan.
32 Fürchte dich nicht, du kleines Herdlein; denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
33 Verkaufet, was ihr habt, und gebt Almosen. Machet euch Beutel, die nicht altern, einen Schatz in den Himmeln, der nicht versiegt, wo der Dieb nicht naht, noch die Motte verdirbt.
34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
35 Eure Lenden seien umgürtet, und lasset eure Kerzen brennen.
36 Und seid ihr ähnlich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wenn er aufbricht von der Hochzeit, daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun.
37 Selig selbige Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich, Ich sage euch, er umgürtet sich, läßt sie zu Tische gehen, und kommt herzu und bedient sie.
38 Und so er in der zweiten Wache und in der dritten Wache kommt und findet sie also: selig sind selbige Knechte.
39 Dieses aber erkennet: Wenn der Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so bliebe er wach und ließe nicht in sein Haus einbrechen.
40 So seid denn auch ihr bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr es nicht meinet.
41 Petrus aber sprach zu Ihm: Herr, sagst Du dieses Gleichnis für uns, oder auch für alle?
42 Der Herr aber sprach: Wer ist wohl der treue und kluge Haushalter, den der Herr über sein Gesinde setzen wird, auf daß er ihnen zur bestimmten Zeit den Mundbedarf gebe?
43 Selig ist selbiger Knecht, den sein Herr findet also tun, wenn er kommt.
44 In Wahrheit, Ich sage euch, er wird ihn über all seine Habe setzen.
45 Wenn aber selbiger Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an, die Knechte und die Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen;
46 So wird der Herr desselbigen Knechts kommen an einem Tage, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiß, und ihn zerscheitern und ihm sein Teil setzen mit den Ungetreuen.
47 Selbiger Knecht aber, der seines Herrn Willen wußte und sich nicht bereitete, und nicht nach seinem Willen tat, wird viel Streiche erleiden.
48 Der es aber nicht wußte, aber doch tat, was der Streiche wert ist, wird wenig Streiche leiden. Bei einem jeglichen aber, dem viel gegeben ist, von dem wird man viel suchen, und bei dem man viel niedergelegt hat, von dem wird man mehr fordern.
49 Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu werfen, und was wollte Ich, als daß es schon angezündet wäre.
50 Ich habe aber eine Taufe, mit der Ich getauft werde, und wie bin Ich bedrängt, bis sie vollendet ist!
51 Meinet ihr, Ich sei hergekommen, Frieden zu geben auf Erden? Nein, sage Ich euch, sondern Zerteilung.
52 Von nun an werden fünf in einem Hause zerteilt sein, drei wider zwei, und zwei wider drei.
53 Der Vater wird entzweit sein mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwieger mit ihrer Schnur und die Schnur mit ihrer Schwieger.
54 Er sprach aber auch zu dem Gedränge: Wenn ihr eine Wolke vom Niedergang aufgehen sehet, so saget ihr alsbald: Es kommt ein Platzregen! Und es geschieht also.
55 Und wenn der Mittagswind weht, saget ihr: Es wird eine Hitze! Und es geschieht.
56 Ihr Heuchler, das Gesichte der Erde und des Himmel wisset ihr zu prüfen; wie aber ist es, daß ihr diese Zeit nicht prüfet?
57 Warum richtet ihr von euch selbst aus nicht, was gerecht ist?
58 Denn wenn du mit deinem Widersacher vor die Obrigkeit hingehst, so befleißige dich, noch auf dem Wege von ihm loszuwerden, auf daß er dich nicht vor den Richter hinunterschleppe, und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergebe und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfe.
59 Ich sage dir: Du wirst von dannen nicht herauskommen, bis daß du auch den letzten Heller bezahlst hast.
1 Es waren aber zur selben Zeit etliche da, die sagten Ihm an von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischte.
2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, diese Galiläer seien Sünder gewesen vor allen Galiläern, weil sie solches erlitten haben?
3 Nein, sage Ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch also umkommen.
4 Oder meint ihr, daß jene achtzehn, auf die der Turm in Siloam fiel und sie tötete, seien Schuldner gewesen vor allen Menschen, die in Jerusalem wohnen?
5 Nein, sage Ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch also umkommen.
6 Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der in seinem Weinberg gepflanzt war, und kam und suchte Frucht darauf und fand keine.
7 Er sprach aber zu dem Weinbauer: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht darauf und finde sie nicht. Haue ihn ab, was versperrt er das Land?
8 Der aber antwortete und sagte zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis daß ich um ihn grabe und Dünger hinwerfe;
9 Ob er dann Frucht bringt. Wo aber nicht, so haue ihn künftighin ab.
10 Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbath.
11 Und siehe, da war ein Weib, das hatte achtzehn Jahre einen Geist des Gebrechens, und war zusammengekrümmt und konnte sich nicht völlig aufrichten.
12 Da aber Jesus sie sah, rief Er sie herzu und sprach zu ihr: Weib, du bist erlöst von deinem Gebrechen.
13 Und Er legte die Hände auf sie; und sogleich wurde sie gerade und verherrlichte Gott.
14 Der Oberste der Synagoge aber antwortete, unwillig, daß Jesus auf den Sabbath heilte, und sprach zu dem Gedränge: Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll. An diesen kommt und lasset euch heilen, und nicht am Tage des Sabbaths.
15 Da antwortete ihm der Herr und sprach: Du Heuchler, löst nicht jeder von euch am Sabbath seine Ochsen oder Esel von der Krippe und führt ihn hin, ihn zu tränken?
16 Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan nun, siehe, achtzehn Jahre gebunden hatte, sie sollte nicht am Tage des Sabbaths von diesem Bande gelöst werden?
17 Und da Er solches sprach, mußten sich schämen alle Seine Widersacher; und das ganze Gedränge freute sich über all das Herrliche, das von Ihm geschah.
18 Er aber sprach: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll Ich es vergleichen?
19 Es ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und warf es in seinen Garten. Und es wuchs und ward zu einem großen Baum, so daß das Gevögel des Himmels in seinen Zweigen wohnte.
20 Und abermals sprach Er: Wem soll Ich das Reich Gottes vergleichen?
21 Es ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und in drei Seahs Mehl verbarg, bis daß das Ganze durchsäuert war.
22 Und Er durchzog Städte und Flecken und lehrte, und machte die Reise nach Jerusalem.
23 Es sprach aber einer zu Ihm: Herr, sind es wenige, die gerettet werden? Er aber sprach zu ihnen:
24 Ringet danach, daß ihr eingeht durch das enge Tor; denn viele, sage Ich euch, werden versuchen, einzugehen und werden es nicht vermögen.
25 Wenn der Hausherr sich aufgemacht hat und die Tür verschlossen hat, und ihr anfanget, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen, und sagt: Herr, Herr, tue uns auf! Und er wird antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, woher ihr seid.
26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken und in unseren Straßen hast du gelehrt.
27 Und er wird sprechen: Ich sage euch: Ich kenne euch nicht, woher ihr seid. Weichet von mir alle, die Ungerechtigkeit wirken.
28 Da wird sein Heulen und Zähneknirschen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle die Propheten im Reiche Gottes, ihr aber werdet hinausgeworfen.
29 Und kommen werden vom Aufgang und Niedergang und von Mitternacht und Mittag und im Reiche Gottes zu Tische liegen.
30 Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und sind Erste, die Letzte sein werden.
31 An selbigen Tage kamen einige Pharisäer herzu und sprachen zu Ihm: Gehe hinaus und ziehe von hinnen; denn Herodes will Dich töten.
32 Und Er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde Ich vollendet.
33 Doch muß Ich heute und morgen und am folgenden Tage hinziehen; denn es tut es nicht, daß ein Prophet umkomme außerhalb Jerusalems.
34 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt werden. Wie oft habe Ich deine Kinder versammeln wollen, wie die Henne ihr Brut unter die Flügel, und ihr habt nicht gewollt.
35 Siehe, euer Haus wird euch wüste gelassen. Aber Ich sage euch: Ihr werdet Mich nicht sehen, bis es kommen wird, daß ihr sagt: Gesegnet sei, Der da kommt im Namen des Herrn.
1 Und es geschah, daß Er in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, am Sabbath das Brot zu essen; und sie hielten auf Ihn.
2 Und siehe, da war vor Ihm ein Mensch, der war wassersüchtig.
3 Und Jesus antwortete und sprach zu den Gesetzlehrern und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen?
4 Sie waren aber stille. Und Er nahm ihn, machte ihn gesund und entließ ihn.
5 Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, dem ein Esel oder ein Ochs in den Brunnen fällt, und der ihn nicht alsbald heraufzieht am Tage des Sabbaths?
6 Und sie vermochten Ihm nicht darauf zu entgegnen.
7 Er aber sagte denen, die gerufen waren, ein Gleichnis, da Er bemerkte, daß sie sich die ersten Plätze auswählten, und sprach zu ihnen:
8 Wenn du von jemand zur Hochzeit gerufen wirst, so laß dich nicht nieder an den ersten Platz. Es möchte sonst ein Geehrterer denn du von ihm gerufen sein,
9 Und der, so dich und ihn gerufen hat, kommen und zu dir sagen: Gib diesem den Platz, da du dann beschämt den letzten Platz einnehmen müßtest.
10 Sondern wenn du geladen wirst, gehe hin, laß dich an den letzten Platz nieder, auf daß, wenn der kommt, der dich geladen hat, er zu dir spreche: Rücke weiter hinauf, mein Freund, und du dann Ehre habest vor denen, die mit dir zu Tische liegen.
11 Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
12 Er sprach aber auch zu dem, der Ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittagsmahl oder ein Abendmahl machst, so rufe nicht deine Freunde noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, auf daß nicht etwa auch sie dich wieder laden, und dir Vergeltung werde;
13 Sondern wenn du ein Mahl machst, so rufe Arme, Krüppel, Lahme, Blinde;
14 Und du wirst selig sein; weil sie nichts haben, es dir zu vergelten; denn bei der Auferstehung der Gerechten wird es dir vergolten werden.
15 Als solches aber einer derer, die mit zu Tische lagen, hörte, sprach er zu Ihm: Selig ist, der das Brot isset im Reiche Gottes!
16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele ein;
17 Und zur Stunde des Abendmahls sandte er seinen Knecht aus und ließ denen, die geladen waren, sagen: Kommet, denn alles ist schon bereitet.
18 Und sie fingen alle übereins an, sich zu entschuldigen. Der erste sagte ihm: Ich habe ein Feld gekauft und muß notwendig hinausgehen, es zu besehen. Ich bitte dich, entschuldige mich.
19 Und ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und gehe hin, sie zu prüfen. Ich bitte dich, entschuldige mich.
20 Und ein anderer sagte: Ich habe ein Weib gefreit, und darum kann ich nicht kommen.
21 Und selbiger Knecht trat herzu und sagte solches seinem Herrn an. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Gehe schnell hinaus auf die Straßen und die Gassen der Stadt und führe die Armen und die Krüppel und die Blinden und die Lahmen hier herein!
22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du verordnet hast, und es ist noch Platz da.
23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Gehe hinaus auf die Wege und die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde.
24 Denn ich sage euch, daß keiner selbiger Männer, die geladen worden, mein Abendmahl kosten soll.
25 Es zog aber viel Gedränge mit Ihm, und Er wandte Sich, und sprach zu ihnen:
26 So jemand zu Mir kommt und haßt nicht seinen Vater und die Mutter und das Weib und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, ja selbst auch seine eigene Seele, der kann Mein Jünger nicht sein.
27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und Mir nachkommt, der kann Mein Jünger nicht sein.
28 Denn wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor hin und berechnet die Kosten, ob er es hat zur Ausführung?
29 Auf daß nicht, so er den Grund gelegt, und nicht vermag es zu vollenden, alle, die es schauen, anfangen, ihn zu verspotten,
30 Und zu sagen: Dieser Mensch fing an zu bauen, und vermochte es nicht zu vollenden.
31 Oder, wo ist ein König, der hinzieht, um mit einem anderen König im Krieg zusammenzutreffen, und sich nicht zuvor hinsetzt und berät, ob er kann mit Zehntausenden begegnen dem der mit Zwanzigtausenden über ihn kommt?
32 Ist er es aber nicht, so sendet er, da er noch ferne ist, eine Gesandtschaft und bittet um Frieden.
33 Also ist es mit jeglichem unter euch: so er nicht alles, das er besitzt, aufgibt, kann er nicht Mein Jünger sein.
34 Das Salz ist gut; so aber das Salz fade wird, womit wird man es würzen?
35 Es ist weder für das Land, noch für den Düngerhaufen tauglich. Hinaus wirft man es! Wer Ohren hat zu hören, der höre!
1 Es nahten sich Ihm aber alle Zöllner und Sünder, auf daß sie Ihn hörten.
2 Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten durcheinander und sagten: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit ihnen.
3 Er aber sagte ihnen dies Gleichnis und sprach:
4 Welcher Mensch von euch, der hundert Schafe hat und eines derselben verliert, verläßt nicht die neunundneunzig in der Wüste, und geht hin nach dem verlorenen, bis daß er es finde?
5 Und wenn er es gefunden hat, legt er es mit Freuden auf seine Schultern;
6 Und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
7 Ich sage euch: So wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr denn über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.
8 Oder welches Weib ist, das zehn Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verliert, die nicht eine Kerze anzündet und das Haus kehrt und fleißig sucht, bis daß sie sie findet?
9 Und wenn sie dieselbe gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte.
10 Also, sage Ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
11 Er sprach aber: Ein Mensch hatte zwei Söhne.
12 Und der Jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir, Vater, den Teil des Guts, der mich trifft. Und er verteilte unter sie das Vermögen.
13 Und nicht viel Tage danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog fort in eine ferne Landschaft und vergeudete da sein Gut mit schwelgendem Leben.
14 Als er aber all das Seine verausgabt hatte, ward eine starke Hungersnot in selbiger Landschaft, und er fing an Mangel zu leiden.
15 Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger derselbigen Landschaft. Und der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten.
16 Und er begehrte, seinen Magen mit Schoten zu füllen, welche die Schweine fraßen; aber niemand gab sie ihm.
17 Da kam er aber zu sich selber und sprach: Wie viele Mietlinge meines Vaters haben Brot im Überfluß, und ich verderbe vor Hunger!
18 Ich will aufstehen und zu meinem Vater hingehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt am Himmel und vor dir;
19 Und ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße. Mache mich wie einen deiner Mietlinge.
20 Und er stand auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch weit weg war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; und er lief, fiel ihm um den Hals und küßte ihn.
21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt am Himmel und vor dir; ich bin nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße.
22 Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringt das erste Gewand und tut es ihm an, und gebt ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße.
23 Und bringt das Mastkalb her, und schlachtet es. Und lasset uns essen und fröhlich sein!
24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig. Er war verloren und ist gefunden. Und sie fingen an, fröhlich zu werden.
25 Sein ältester Sohn aber war auf dem Felde, und wie der kam und dem Hause nahte, hörte er Musik und Reigen,
26 Und er rief zu sich der Knechte einen und fragte, was das wäre.
27 Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder empfangen hat.
28 Er ward aber zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater denn hinaus und flehte ihn an.
29 Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe nie dein Gebot übergangen, und noch nie hast du mir einen Bock gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre.
30 Nun aber dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Vermögen mit Buhlerinnen aufgegessen, hast du ihm das Mastkalb geschlachtet.
31 Er sprach aber zu ihm: Kind, du bist allzeit bei mir, und all das Meine ist dein.
32 Man mußte aber fröhlich sein und sich freuen, daß dieser dein Bruder tot war und ist wieder lebendig, und daß er verloren war und wieder gefunden ist.
1 Er sprach aber auch zu Seinen Jüngern: Es war ein reicher Mensch, der hatte einen Haushalter; der ward vor ihm bezichtigt, daß er seine Habe verschleudere.
2 Und er rief ihn und sprach zu ihm: Wie ist es, daß ich dieses von dir höre? Gib Rech- nung von deiner Haushaltung, denn du kannst nicht mehr haushalten.
3 Der Haushalter aber sprach bei sich: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir die Haushaltung ab. Zu graben vermag ich nicht, zu betteln schäme ich mich.
4 Ich weiß, was ich tue, wenn ich vom Haushalt abtreten muß, auf daß sie mich in ihre Häuser aufnehmen.
5 Und er rief einen jeglichen der Schuldleute seines Herrn zu sich und sprach zu dem ersten: Wieviel schuldest du meinem Herrn?
6 Er aber sprach: Hundert Bath Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und setze dich und schreibe schnell fünfzig.
7 Danach sprach er zu einem andern: Aber du, wieviel bist du schuldig? Dieser aber sagte: Hundert Kor Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und schreibe achtzig.
8 Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klüglich getan habe; denn die Söhne dieses Zeitlaufes sind klüger, als die Söhne des Lichts in ihrem Geschlechte.
9 Und Ich sage auch euch: Machet euch Freunde mit dem Mammon der Ungerechtigkeit, auf daß, wenn es mit euch zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
10 Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.
11 So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu waret, wer wird euch das Wahre anvertrauen?
12 Und so ihr in dem Fremden nicht treu waret, wer wird euch das Eure geben?
13 Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben; oder dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.
14 Es hörten aber solches alles auch die Pharisäer, die geldsüchtig waren, und sie spotteten Ihn aus.
15 Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich rechtfertigen vor den Menschen; Gott aber erkennt eure Herzen; denn was hoch ist unter Menschen, ist ein Greuel vor Gott.
16 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein.
17 Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Strichlein vom Gesetz fiele.
18 Jeder, der sich von seinem Weibe scheidet und eine andere freit, bricht die Ehe, und jeder, der eine vom Mann Geschiedene freit, bricht die Ehe.
19 Es war aber ein reicher Mensch, und er kleidete sich in Purpur und Byssus, lebte alle Tage fröhlich und glänzend.
20 Es war aber ein Armer, mit Namen Lazarus, der war voller Schwären vor sein Tor hingeworfen.
21 Und er begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen; doch kamen auch die Hunde, die seine Schwären beleckten.
22 Und es geschah, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß hingetragen ward. Der Reiche aber starb auch und ward begraben.
23 Und er hob seine Augen auf in der Hölle, da er in Qualen war, sah Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß.
24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein, und schicke Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers in Wasser tauche und mir die Zunge abkühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
25 Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, du hast dein Gutes in deinem Leben emp- fangen, und Lazarus dagegen Böses. Nun aber wird er getröstet, du aber gepeinigt.
26 Und über alles dies ist eine große Kluft befestigt, zwischen uns und euch, so daß die, so wollten von hinnen zu euch hinübergehen, nicht können, und auch nicht die von dannen zu uns herüberkommen.
27 Er aber sprach: So bitte ich dich nun, Vater, du wollest ihn in meines Vaters Haus schicken.
28 Denn ich habe fünf Brüder; auf daß er es ihnen ernstlich bezeuge, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.
29 Spricht zu ihm Abraham: Sie haben Moses und die Propheten. Auf die sollen sie hören.
30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham. Aber wenn einer von den Toten zu ihnen hinginge, da werden sie Buße tun.
31 Er aber sprach zu ihm: Wenn sie auf Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
1 Er sprach aber zu Seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; aber wehe dem, durch den sie kommen!
2 Es wäre ihm nützlicher, so ein Mühlstein um seinen Hals umgehängt und er ins Meer dahingeworfen würde, denn daß er dieser Kleinen einen ärgerte.
3 Habt Acht auf euch! So aber dein Bruder wider dich sündigt, so verweise es ihm; und so er Buße tut, vergib ihm.
4 Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündiget, und siebenmal des Tages zu dir sich umwendete und sagt: Ich tue Buße, so sollst du ihm vergeben.
5 Und die Apostel sprachen zum Herrn: Lege uns Glauben zu!
6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so sprächet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaume: Entwurzle dich und pflanze dich ins Meer! und er würde euch gehorchen.
7 Welcher aber ist unter euch, der einen Knecht hat, der ihm pflügt oder weidet, der, wenn er hereinkommt vom Felde, zu ihm sagt: Komm alsbald her und laß dich zu Tische nieder.
8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite, was ich zu Abend esse, und umgürte dich, bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe, und danach iß und trink du!
9 Wird er demselbigen Knechte danken, daß er tat, was verordnet war? Ich meine nicht.
10 So auch ihr: Wenn ihr alles getan habt, was euch verordnet war, sprechet: Wir sind unnütze Knechte. Wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
11 Und es geschah, da Er nach Jerusalem zog, kam Er mitten durch Samarien und Galiläa.
12 Und wie er in einen Flecken kam, begegneten Ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne.
13 Und sie erhoben die Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme Dich unser!
14 Und da Er sie sah, sprach Er zu ihnen: Gehet hin, zeigt euch den Priestern! Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie gereinigt.
15 Einer aber aus ihnen, da er sah, daß er gesund geworden, kehrte zurück, und mit großer Stimme verherrlichte er Gott.
16 Und fiel auf das Angesicht zu Seinen Füßen und dankte Ihm. Und der war ein Samariter.
17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? Wo sind aber die neune?
18 Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten und Gott die Herrlichkeit gäben, denn dieser Fremdling?
19 Und Er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin! dein Glaube hat dich gerettet!
20 Von den Pharisäern aber befragt: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete Er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht augenfällig.
21 Sie werden auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: Siehe, dort! denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch!
22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr werdet begehren, einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und werdet ihn nicht sehen!
23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe, hier! oder: Siehe, da! Gehet nicht hin, und folget ihnen nicht!
24 Denn gleichwie der Blitz unter dem Himmel hervorstrahlend, leuchtet hin unter dem Himmel, also wird des Menschen Sohn an Seinem Tage sein.
25 Zuerst aber muß Er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.
26 Und wie es geschah in den Tagen Noachs, also wird es sein in den Tagen des Menschensohns.
27 Sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen sich freien bis zu dem Tage, da Noach in die Arche einging, und die Flut kam und sie alle verdarb.
28 Desgleichen auch, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten.
29 An dem Tage aber, da Lot aus Sodom ausging, regnete es vom Himmel Feuer und Schwefel und verdarb sie alle.
30 Ebenso wird es sein an dem Tage, da des Menschen Sohn wird geoffenbart werden.
31 Wer an selbigem Tage auf dem Dache ist, und sein Gerät im Hause, der steige nicht herab, es zu holen, und wer auf dem Felde ist desgleichen, der kehre nicht zurück nach dem, was dahinten ist.
32 Gedenket an Lots Weib.
33 Wer seine Seele zu retten sucht, der wird sie verlieren, und wer sie verloren hat, der wird sie lebendig erhalten.
34 Ich sage euch: In selbiger Nacht werden zwei auf einem Bette sein. Einer wird angenommen, und der andere gelassen werden.
35 Zwei werden beieinander mahlen. Die eine wird angenommen, und die andere gelassen werden.
36 Zwei werden auf dem Felde sein. Der eine wird angenommen, und der andere gelassen werden.
37 Und sie antworteten und sagten zu Ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leib ist, da sammeln sich die Adler.
1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß man allezeit beten und nicht verzagen sollte,
2 Und sprach: Es war in einer Stadt ein Richter, der Gott nicht fürchtete, noch den Menschen scheute.
3 Es war aber in selbiger Stadt eine Witwe, und die kam zu ihm und sprach: Räche mich an meinem Widersacher.
4 Und er wollte eine Zeitlang nicht. Danach aber sprach er bei sich: Wenn ich mich auch vor Gott nicht fürchte, noch vor dem Menschen scheue,
5 Weil mir diese Witwe Ungelegenheit macht, will ich sie rächen, daß sie nicht am Ende kommt und mir ins Gesicht fährt.
6 Der Herr aber sagte: Ihr hört, was der Richter der Ungerechtigkeit sagt.
7 Sollet aber Gott nicht Rache verschaffen Seinen Auserwählten, die zu Ihm rufen Tag und Nacht, und Langmut mit ihnen haben?
8 Ich sage euch, daß Er ihnen schnell Rache verschaffen wird. Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird Er wohl Glauben finden auf Erden?
9 Er sagte aber auch über etliche, die auf sich selbst vertrauen, daß sie gerecht wären und die übrigen mißachteten, dies Gleichnis:
10 Zwei Menschen gingen hinauf in das Heiligtum, zu beten, der eine ein Pharisäer, und der andere ein Zöllner.
11 Der Pharisäer stand da für sich und betete also: Ich danke Dir, Gott, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.
12 Ich faste zweimal in der Woche und verzehnte alles, was ich besitze.
13 Und der Zöllner stand von weitem und wollte auch nicht die Augen aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig !
14 Ich sage euch: Dieser ging hinab in sein Haus gerechtfertigt mehr denn jener; denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, wer aber sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
15 Sie brachten auch Kindlein zu Ihm her, daß Er sie berühren möchte. Als die Jünger sie aber sahen, bedrohten sie dieselben.
16 Jesus aber rief sie zu Sich und sprach: Lasset die Kindlein zu Mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.
17 Wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnimmt wie ein Kindlein, der wird nicht darein eingehen.
18 Und es fragte Ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut, denn der alleinige Gott.
20 Du weißt die Gebote: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht morden, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsch Zeugnis reden. Ehre deinen Vater und die Mutter.
21 Er aber sprach: Dies alles habe ich gehalten von meiner Jungend auf.
22 Als Jesus aber dies hörte, sprach Er zu ihm: Eines fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen hin, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm her und folge Mir nach.
23 Da er aber das hörte, ward er sehr betrübt; denn er war sehr reich.
24 Da aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach Er: Wie schwer ist es für die, so Vermögen haben, in das Reich Gottes einzugehen!
25 Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe.
26 Da sprachen aber die, so es hörten: Wer kann dann gerettet werden?
27 Er aber sprach: Was unmöglich ist bei Menschen, ist möglich bei Gott.
28 Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind Dir nachgefolgt.
29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder verläßt um des Reiches Gottes willen,
30 Der es nicht vielfältig wieder empfängt in dieser Zeit, und in dem zukünftigen Zeitlauf das ewige Leben.
31 Er aber nahm zu Sich die Zwölfe und sprach zu ihnen: Siehe, wir ziehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten über des Menschen Sohn geschrieben ist.
32 Denn Er wird den Heiden überantwortet und verspottet und beschimpft und angespieen werden.
33 Und sie werden Ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird Er auferstehen.
34 Und sie verstanden davon nichts, und diese Rede war ihnen verborgen, und sie erkannten nicht, was gesagt ward.
35 Es geschah aber, da Er Jericho nahte, daß ein Blinder am Wege saß und bettelte.
36 Da er aber hörte, daß ein Gedränge durchzog, erfragte er, was das wäre.
37 Sie sagten ihm aber an, daß Jesus der Nazarener vorbeigehe.
38 Und er schrie und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!
39 Und die, so voran zogen, bedrohten ihn, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Sohn Davids, erbarme Dich meiner!
40 Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu Ihm zu führen; da er aber sich nahte, fragte Er ihn,
41 Und sprach: Was willst du, daß Ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde!
42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend; dein Glaube hat dich gerettet.
43 Und sogleich ward er sehend, folgte Ihm nach und verherrlichte Gott. Und alles Volk, das es sah, gab Gott Lob.
1 Und Er kam hinein und ging durch Jericho.
2 Und siehe, da war ein Mann, der mit Namen Zachäus hieß; und er war Oberzöllner, und er war reich.
3 Und er suchte Jesus zu sehen, wer Er wäre, und konnte nicht vor dem Gedränge; denn er war klein von Wuchs.
4 Und er lief voraus vornhin und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, auf daß er Ihn sähe; weil Er allda vorbeiziehen sollte.
5 Und da Jesus an den Ort kam, blickte Er auf, sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steige eilends herab; denn heute muß Ich in deinem Hause bleiben.
6 Und er stieg eilends hernieder und nahm Ihn auf mit Freuden.
7 Und die es sahen, murrten alle und sagten: Bei einem sündhaften Manne ist Er zur Einkehr eingegangen.
8 Zachäus aber stand und sprach zum Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Habe gebe ich den Armen, und so ich jemand in etwas betrogen, gebe ich es vierfältig wieder.
9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil geworden, sintemal auch er ein Sohn Abrahams ist.
10 Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, das verloren ist.
11 Da sie aber solches hörten, fuhr Er fort und sagte ein Gleichnis, darum, daß Er nahe bei Jerusalem war, und sie meinten, daß das Reich Gottes sogleich erscheinen werde.
12 Er sprach nun: Ein wohlgeborener Mensch zog in eine ferne Landschaft, um ein Reich zu empfangen und dann zurückzukehren.
13 Er rief aber zehn seiner Knechte und gab ihnen zehn Pfunde und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich komme.
14 Seine Bürger aber haßten ihn und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm und her und sprachen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns König sei;
15 Und es geschah, da er wiederkam, als er das Reich an sich genommen, daß er sagte, man solle ihm diese Knechte rufen, denen er das Silber gegeben hatte, auf daß er erführe, wieviel ein jeder erhandelt hätte.
16 Da trat aber herzu der erste uns sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund dazu erworben.
17 Und er sprach zu ihm: Wohlan, guter Knecht! weil du bist im Geringsten treu gewesen, sollst du Gewalt über zehn Städte haben.
18 Und der zweite kam und sprach: Herr, dein Pfund hat fünf Pfund, gewonnen.
19 Er sprach aber auch zu diesem: Und du sollst über fünf Städte sein!
20 Und ein anderer kam und sprach: Herr, siehe, dein Pfund, das ich im Schweißtuche daliegen hatte.
21 Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist. Du nimmst, das du nicht hingelegt, und erntest, das du nicht gesät hast.
22 Er aber sprach zu ihm: Aus deinem Munde richte ich dich, du schlimmer Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mensch bin, nehme, was ich nicht hingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe?
23 Und warum hast du mein Silber nicht auf die Wechselbank gegeben? So hätte ich es, wann ich gekommen wäre, mit Zins eingefordert.
24 Und er sprach zu den Dabeistehenden: Nehmt das Pfund von ihm weg und gebt es dem, der zehn Pfunde hat.
25 Und sie sagten zu ihm: Herr, er hat zehn Pfunde.
26 Denn Ich sage euch: Wer da hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch weggenommen werden, das er hat.
27 Aber jene meine Feinde, die nicht wollen, daß ich König sei über sie, führet her und schlaget sie nieder vor mir!
28 Und als Er solches gesprochen hatte, zog Er voran auf Seinem Zug hinauf gen Jerusalem.
29 Und es geschah, als Er nahe an Bethphage und Bethania, an den Berg, den man Ölberg heißt, kam, sandte Er zwei Seiner Jünger ab,
30 Und sprach: Gehet hin in den Flecken gegenüber von euch, und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen ist. Löst es und führt es her.
31 Und wenn euch jemand fragt: Warum löst ihr es? so sprechet also zu ihm: Der Herr bedarf seiner.
32 Und die so gesandt waren, gingen hin und fanden es, wie Er ihnen gesagt hatte.
33 Als sie aber das Füllen lösten, sprachen dessen Herren zu ihnen: Warum löst ihr das Füllen?
34 Sie aber sagten: Der Herr bedarf seiner.
35 Und sie führten es zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das Füllen und setzten Jesus darauf.
36 Da Er aber dahinzog, breiteten sie ihre Kleider unter Ihm auf den Weg.
37 Und da Er Sich bereits dem Abhang des Ölberges nahte, fing die ganze Menge der Jünger an, freudig mit großer Stimme Gott zu loben über alle die Wundertaten, die sie gesehen hatten,
38 Und sprachen: Gesegnet sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in den Höhen!
39 Und etliche der Pharisäer aus dem Gedränge sprachen zu Ihm: Lehrer, bedrohe deine Jünger!
40 Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch, wenn diese stilleschwiegen, so würden die Steine schreien.
41 Und wie Er Sich näherte, sah Er die Stadt an und weinte über sie,
42 Und sprach: Wenn du erkenntest, auch du, noch an diesem deinem Tage, was für deinen Frieden ist! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen.
43 Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufwerfen, und dich ringsum umringen, und dich von allen Seiten bedrängen werden;
44 Und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden reißen und keinen Stein in dir auf dem Steine lassen, darum, daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.
45 Und Er ging in das Heiligtum und fing an, die Verkäufer und Käufer darin auszutreiben,
46 Und sprach zu ihnen: Es ist geschrieben: Mein Haus ist ein Bethaus, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.
47 Und Er lehrte täglich im Heiligtum; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach, daß sie Ihn umbrächten.
48 Und sie fanden nicht, was sie tun sollten; denn das ganze Volk hing Ihm an und hörte auf Ihn.
1 Und es geschah an einem jener Tage, als Er das Volk im Heiligtum lehrte und das Evangelium verkündigte, da traten die Hohenpriester und die Schriftgelehrten samt den Ältesten zu Ihm,
2 Und sprachen zu Ihm und sagten: Sage uns, aus was für Gewalt tust Du das? Oder wer ist es, der Dir diese Gewalt gegeben hat?
3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen, und sagt Mir:
4 Die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von Menschen?
5 Sie aber überlegten es sich bei sich und sagten: Sprechen wir: Vom Himmel, so wird Er sagen: Warum glaubtet ihr ihm dann nicht?
6 Sprechen wir aber: Von Menschen, so wird alles Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, daß Johannes ein Prophet ist.
7 Und sie antworteten, sie wüßten es nicht, woher.
8 Und Jesus sprach zu ihnen: So sage Ich euch auch nicht, aus was für Gewalt Ich das tue.
9 Er fing aber an, dieses Gleichnis zum Volk zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und gab ihn an Weingärtner aus und zog für geraume Zeit über Land.
10 Und zur bestimmten Zeit sandte er einen Knecht an die Weingärtner, auf daß sie ihm von der Frucht des Weinberges gäben. Die Weingärtner aber stäupten ihn und sandten ihn leer hinweg.
11 Und er schickte noch einen anderen Knecht; auch den stäupten und beschimpften sie und sandten in leer hinweg.
12 Und er schickte noch eine dritten; aber auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus.
13 Der Herr des Weinberges aber sprach: Was soll ich tun? Ich will meinen geliebten Sohn schicken; vielleicht, wenn sie den sehen, scheuen sie sich.
14 Da die Weingärtner ihn aber sahen, bedachten sie bei sich und sprachen: Dies ist der Erbe. Kommt, lasset uns ihn töten, auf daß das Erbe unser werde.
15 Und sie warfen ihn hinaus aus dem Weinberg und töteten ihn. Was wird ihnen nun der Herr des Weinberges tun?
16 Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. Da sie aber das hörten, sprachen sie: Das werde doch nicht!
17 Er aber blickte sie an und sprach: Was ist denn das, das geschrieben ist: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden?
18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf den er aber fällt, den wird er zerschmettern.
19 Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten trachteten danach, daß sie zur selben Stunde Hand an Ihn legten, und sie fürchteten das Volk; denn sie erkannten, daß Er auf sie dieses Gleichnis gesagt hatte.
20 Und sie hielten auf Ihn und sandten Laurer aus, die sich stellen sollten, als ob sie gerecht wären, auf daß sie Ihn in einem Worte fingen und sie Ihn der Obrigkeit und der Gewalt des Landpflegers überantworten könnten.
21 Und sie fragten Ihn und sprachen: Lehrer, wir wissen, daß Du recht sprichst und lehrst, und nicht auf das Angesicht siehst, sondern nach der Wahrheit den Weg Gottes lehrst.
22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser den Schoß zu geben, oder nicht?
23 Er aber gewahrte ihre Arglist und sprach zu ihnen: Was versuchet ihr Mich?
24 Zeigt Mir einen Denar! Wessen Bildnis und Überschrift hat er? Sie aber antworteten und sagten: Des Kaisers.
25 Er aber sprach zu ihnen: So gebet denn dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
26 Und sie vermochten nicht, Ihn in der Rede zu fangen vor dem Volk, und verwunderten sich über Seine Antwort und schwiegen.
27 Da kamen aber etliche der Sadduzäer herzu, die da widersprechen, daß eine Auferstehung sei, fragten Ihn,
28 Und sprachen: Lehrer, Moses hat uns geschrieben: So jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und dieser kinderlos stirbt, soll sein Bruder dessen Weib nehmen und seinem Bruder Samen erwecken.
29 Nun waren sieben Brüder. Und der erste nahm ein Weib und starb kinderlos.
30 Und der zweite nahm das Weib, und dieser starb kinderlos.
31 Und der dritte nahm sie, desgleichen aber auch die sieben, und hinterließen keine Kinder und starben.
32 Zuletzt von allen starb auch das Weib.
33 In der Auferstehung nun, wessen Weib wird sie sein von diesen? Denn die sieben haben sie zum Weibe gehabt.
34 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Söhne dieses Zeitlaufs freien und lassen sich freien.
35 Die aber gewürdigt werden, jenen Zeitlauf und die Auferstehung von den Toten zu erlangen, die werden weder freien, noch sich freien lassen.
36 Noch können sie mehr sterben; denn sie sind den Engeln gleich, und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.
37 Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Moses angezeigt bei dem Dornbusch, wenn er den Herrn nennt den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs.
38 Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen; denn sie leben Ihm alle.
39 Da antworteten aber etliche der Schriftgelehrten und sagten: Lehrer, Du hast wohl gesprochen.
40 Sie wagten es aber nicht mehr, Ihn irgend etwas zu fragen.
41 Er sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie denn, Christus sei Davids Sohn?
42 Und David selbst sagt in dem Buch der Psalmen: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten,
43 Bis daß Ich lege Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße.
44 David nennt Ihn also Herr. Und wie ist er denn Sein Sohn?
45 Da aber alles Volk zuhörte, sprach Er zu Seinen Jüngern:
46 Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten, die da wollen in Gewändern wandeln und gern haben die Begrüßungen auf den Märkten und die ersten Sitze in den Synagogen und die ersten Plätze bei den Gastmählern;
47 Welche die Häuser der Witwen aufessen und zum Vorwande lange beten. Diese werden desto schwereres Gericht empfangen.
1 Als Er aber aufblickte, sah Er, wie die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten einlegten.
2 Er sah aber auch eine dürftige Witwe, die legte zwei Scherflein ein.
3 Und Er sprach: Wahrlich, Ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr denn alle eingelegt.
4 Denn diese alle haben von ihrem Überflusse zu den Gaben Gottes eingelegt. Sie aber hat von ihrem Mangel allen ihren Unterhalt, den sie hatte, eingelegt.
5 Und als einige vom Heiligtum sagten, daß es mit schönen Steinen und Weihgeschenken geschmückt wäre, sprach Er:
6 Was ihr schaut: Da werden Tage kommen, in denen nicht Stein auf Stein gelassen wird, der nicht niedergerissen würde.
7 Sie fragten Ihn aber und sagten: Lehrer, wann wird dies nun sein? Und welches ist das Zeichen, wann das geschehen wird?
8 Er aber sprach: Seht zu, daß ihr nicht irre geführt werdet; denn viele werden kommen auf Meinen Namen und sprechen: Ich bin es, und die bestimmte Zeit hat sich genaht. Geht ihnen nicht nach!
9 Wenn ihr aber von Kriegen und Zerrüttungen hört, so erschreckt nicht; denn solches muß erst geschehen; aber das Ende ist nicht alsbald da.
10 Dann sprach Er zu ihnen: Völkerschaft wird wider Völkerschaft und Reich wider Reich auftreten.
11 Große Erdbeben an Orten und Teuerungen und Pestilenzen werden sein, und große Schrecknisse und Zeichen vom Himmel geschehen.
12 Vor alle dem aber werden sie ihre Hände an euch legen, und euch verfolgen, indem sie euch an Synagogen und in Gefängnisse überantworten, und ihr vor Könige und Landpfleger geführt werdet um Meines Namens willen.
13 Es wird aber euch zu einem Zeugnisse geraten,
14 Nehmt es euch nun zu Herzen, daß ihr nicht voraussorgt, wie ihr euch verantworten möget.
15 Denn Ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Widersacher nicht werden widersprechen, noch widerstehen können.
16 Ihr werdet aber auch überantwortet werden von Eltern und Brüdern, und Verwandten und Freunden, und sie werden euer etliche zum Tode bringen.
17 Und ihr werdet gehaßt werden von allen um Meines Namens willen.
18 Und kein Haar von eurem Haupte soll verloren gehen.
19 In eurer Geduld besitzt ihr eure Seelen.
20 Wenn ihr aber Jerusalem von Heerlagern umringt seht, dann erkennt, daß seine Verwüstung sich genaht hat.
21 Dann sollen die, so in Judäa sind, fliehen auf die Berge, und die mitten darin sind, entweichen von dannen; und die in den Landschaften sind, gehen nicht hinein!
22 Denn das sind die Tage der Rache, auf daß erfüllt werde alles, was geschrieben ist.
23 Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen! denn große Not wird sein auf Erden, und Zorn wider dieses Volk.
24 Und durch des Schwertes Schärfe werden sie fallen und gefangen geführt unter alle Völkerschaften, und zertreten werden wird Jerusalem von den Völkerschaften, bis auch der Völkerschaften bestimmte Zeiten erfüllt werden.
25 Und es werden Zeichen sein in Sonne und Mond und Sternen und auf Erden wird sein Bedrängnis der Völkerschaften mit Verzweiflung ob des brausenden Meeres und den Wogen.
26 Die Menschen werden entseelt vor Furcht und Erwartung der Dinge, die da über den Erdkreis kommen werden; denn der Himmel Kräfte werden erschüttert werden.
27 Und dann werden sie des Menschen Sohn kommen sehen in einer Wolke mit Kraft und großer Herrlichkeit.
28 Wenn dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht.
29 Und Er sagte ihnen eine Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume.
30 Wenn sie jetzt hervorknospen, seht ihr von euch selber und erkennt, daß bereits der Sommer nahe ist.
31 So auch ihr: Wenn ihr seht, daß dies geschieht, so erkennt, daß das Reich Gottes nahe ist.
32 Wahrlich, Ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dies geschieht.
33 Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen.
34 Aber habt Acht auf euch, daß eure Herzen nicht beschwert werden mit Völlerei und Trunkenheit und Sorgen um den Unterhalt, und jener Tag nicht plötzlich dastehe über euch!
35 Denn wie ein Fallstrick wird er über alle kommen, die auf dem Angesicht der ganzen Erde wohnen.
36 So wachet denn alle Zeit, und flehet, daß ihr gewürdigt werdet, diesem allem, das da geschehen soll, zu entfliehen und zu stehen vor des Menschen Sohn.
37 Er war aber die Tage über im Heiligtum und lehrte, nachts aber ging Er hinaus und übernachtete auf dem Berge, so man den Ölberg heißt.
38 Und alles Volk kam frühe zu Ihm ins Heiligtum, um Ihn zu hören.
1 Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, genannt das Pascha.
2 Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie Ihn umbrächten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk.
3 Es fuhr aber der Satan ein in Judas, der Iskariot hieß, der aus der Zahl der Zwölfe war.
4 Und er ging hin und unterredete sich mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er Ihn ihnen überantworten wollte.
5 Und sie freuten sich und kamen überein, ihm Silber zu geben.
6 Und er sagte zu und suchte eine gute Gelegenheit, Ihn ohne Gedränge zu überantworten.
7 Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Pascha geschlachtet werden sollte.
8 Und Er sandte Petrus und Johannes und sprach: Ziehet hin, bereitet uns das Pascha, auf daß wir es essen.
9 Sie aber sagten zu Ihm: Wo willst Du, daß wir es bereiten?
10 Er aber sagte zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommt, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt. Dem folgt nach in das Haus, da er hineingeht.
11 Und ihr sollt dem Hausherrn des Hauses sagen: Der Lehrer läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, da Ich mit Meinen Jüngern das Pascha essen kann?
12 Und er wird euch einen großen bepolsterten Obersaal zeigen. Dort bereitet es!
13 Sie aber gingen hin und fanden es, wie Er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Pascha.
14 Und da die Stunde kam, ließ Er Sich nieder und mit Ihm die zwölf Apostel.
15 Und Er sprach zu ihnen: Mit Verlangen habe Ich begehrt, dies Pascha mit euch zu essen, ehe denn Ich leide.
16 Denn Ich sage euch, daß Ich nicht mehr davon essen werde, bis es erfüllt wird im Reiche Gottes.
17 Und Er empfing den Kelch, dankte und sprach: Nehmet dies und verteilet es unter euch.
18 Denn Ich sage euch, daß Ich von dem Gewächse des Weinstocks nicht mehr trinken werde, bis das Reich Gottes komme.
19 Und Er nahm Brot, dankte, brach es und gab es ihnen und sprach: Dies ist Mein Leib, der für euch gegeben wird, das tut zu Meinem Gedächtnisse.
20 Desselbigen gleichen auch den Kelch, nach dem Abendmahl, und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in Meinem Blute, das für euch vergossen wird.
21 Doch siehe, die Hand dessen, der Mich verrät, ist mit Mir über Tisch.
22 Und zwar geht des Menschen Sohn hin, wie es bestimmt ist; doch wehe demselbigen Menschen, durch den Er verraten wird.
23 Sie aber fingen an, untereinander sich zu befragen, wer es wohl wäre unter ihnen, der solches tun würde?
24 Es ward aber auch ein Wettstreit unter ihnen, welcher von ihnen für den Größten zu halten wäre.
25 Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Völkerschaften herrschen über sie, und die Gewalt haben über sie, heißen sie Wohltäter.
26 Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch werde wie der Jüngste; und der Leiter wie der Diener.
27 Denn welcher ist der größere? der zu Tische liegt, oder der bedient? Ist es nicht der, so zu Tische liegt? Ich aber bin in eurer Mitte, wie einer, der dient.
28 Ihr aber seid es, die in Meinen Versuchungen bei Mir geblieben seid.
29 Und so bescheide Ich euch das Reich, wie Mir es Mein Vater beschieden hat.
30 Daß ihr essen und trinken sollt an Meinem Tisch in Meinem Reich, und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
31 Der Herr aber sprach: Simon, Simon, siehe, der Satan hat sich auch ausgebeten, um euch zu sichten, wie den Weizen.
32 Ich aber habe für dich gefleht, damit dein Glaube nicht zu Ende gehe; und wenn du dereinst dich bekehrst, so festige du deine Brüder.
33 Er aber sprach zu Ihm: Herr, ich bin bereit, mit Dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.
34 Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal verleugnet hast, daß du Mich kennst.
35 Und Er sprach zu ihnen: Wenn Ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch je etwas gemangelt? Sie aber sprachen: Nichts.
36 Da sprach Er zu ihnen: Nun aber, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche. Und wer keine hat, der verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert.
37 Denn Ich sage euch: Es muß auch das noch an Mir vollendet werden, das geschrieben steht: Und Er ist unter die Missetäter gerechnet! Denn das, was Mich angeht, hat ein Ende.
38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!
39 Und Er ging hinaus und nach Seiner Gewohnheit ging Er hin an den Ölberg; es folgten Ihm aber auch Seine Jünger nach.
40 Als Er aber an den Ort kam, sprach Er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Versuchung kommt.
41 Und Er riß Sich los von ihnen bei einem Steinwurf, fiel auf die Knie und betete.
42 Und Er sprach: Vater, bist Du willens, so laß diesen Kelch an Mir vorübergehen! Doch nicht Mein Wille, sondern der Deinige geschehe!
43 Es erschien Ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte Ihn.
44 Und es geschah, daß Er mit dem Tode rang, und betete insbrünstiger. Sein Schweiß aber ward wie Blutstropfen, die zur Erde hinabfallen.
45 Und Er stand auf vom Gebet und kam zu Seinen Jüngern und fand sie schlummernd vor Betrübnis.
46 Und Er sprach zu ihnen: Was schlummert ihr? Steht auf und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommt.
47 Da Er aber noch redete, siehe, da kam ein Gedränge, und einer von den Zwölfen, Judas genannt, ging vor ihnen her und nahte sich Jesus, Ihn zu küssen.
48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du des Menschen Sohn mit einem Kuß?
49 Da aber die, so um Ihn waren, sahen, was da werden wollte, sprachen sie zu Ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm das rechte Ohr ab.
51 Jesus aber antwortete und sprach: Lasset es so weit sein! Und Er berührte sein Ohr und heilte ihn.
52 Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und den Hauptleuten des Heiligtums und den Ältesten, die über Ihn hergekommen waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knitteln ausgezogen.
53 Täglich war Ich bei euch im Heiligtum, und ihr habt keine Hand gegen Mich ausgereckt. Aber dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.
54 Sie nahmen Ihn aber und führten Ihn und brachten Ihn in das Haus des Hohenpriesters hinein. Petrus aber folgte nach von weitem.
55 Sie hatten aber mitten im Hof ein Feuer angezündet, und setzten sich zusammen, und Petrus setzte sich in ihre Mitte.
56 Als ihn aber eine Magd beim Lichte sitzen sah, sah sie ihn fest an und sprach: Dieser war auch mit Ihm!
57 Er aber verleugnete Ihn und sprach: Weib, ich kenne Ihn nicht.
58 Und nach einer Weile sah ihn ein anderer und sagte: Auch du bist einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin es nicht.
59 Und nach Verlauf von etwa einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der da ist auch mit Ihm gewesen; denn er ist ja auch ein Galiläer.
60 Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst. Und sogleich, da er noch redete, krähte der Hahn.
61 Und der Herr wandte Sich und blickte Petrus an, und Petrus gedachte an das Wort des Herrn, als Er zu ihm gesprochen: Ehe der Hahn kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen.
62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich.
63 Und die Männer, die Jesus festhielten, verspotteten und stäupten Ihn;
64 Und sie umhüllten Ihn, schlugen Ihn ins Angesicht, und fragten ihn und sagten: Weissage, wer ist es, der Dich schlug?
65 Und vieles andere sprachen sie lästernd wider Ihn.
66 Und als es Tag ward, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, führten Ihn hinauf in ihren Rat,
67 Und sprachen: Bist Du Christus, so sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Sage Ich es euch, so glaubet ihr nicht;
68 Wenn Ich euch auch fragte, so würdet ihr Mir nicht antworten, noch Mich losgeben.
69 Von nun wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.
70 Sie aber sprachen alle: So bist Du den Gottes Sohn? Er aber sprach zu ihnen: Ihr sagt es; denn Ich bin.
71 Sie aber sprachen: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus Seinem Mund gehört!
1 Und ihre ganze Menge stand auf, und sie führten Ihn zu Pilatus.
2 Sie fingen aber an, Ihn zu verklagen, und sagten: Den haben wir gefunden, daß Er unsere Völkerschaft verkehrt und ihr wehrt, dem Kaiser den Schoß zu geben, indem Er sagt, Er sei Christus, ein König.
3 Pilatus aber fragte Ihn und sprach: Bist Du der Juden König? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es.
4 Pilatus aber sprach zu den Hohenpriestern und zu dem Gedränge: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen.
5 Sie aber bestanden darauf und sagten: Er wiegelt das Volk auf, indem Er durch ganz Judäa hin lehrt und in Galiläa angefangen hat bis hierher.
6 Als Pilatus aber von Galiläa hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer wäre.
7 Und da er erfuhr, daß Er aus des Herodes Gebiete war, schickte er Ihn hin an Herodes, der in selbigen Tagen selbst auch in Jerusalem war.
8 Herodes aber freute sich ungemein, da er Jesus sah; denn er hatte Ihn schon längst sehen wollen, weil er viel von Ihm hörte, und er hoffte, er würde ein Zeichen von Ihm sehen.
9 Und er fragte Ihn mit vielen Worten; Er antwortete ihm aber nichts.
10 Aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten standen und verklagten Ihn heftig.
11 Herodes aber mit seinen Kriegsleuten verachtete und verspottete Ihn, umkleidete Ihn mit glänzenden Anzuge, und schickte Ihn an Pilatus zurück.
12 Auf selbigen Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie in Feindschaft gegeneinander gewesen.
13 Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen,
14 Und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen vor mich gebracht, als mache Er das Volk abwendig; und siehe, ich selbst habe Ihn vor euch verhört und an diesem Menschen nichts gefunden, das Ihn dessen schuldig machte, was ihr gegen Ihn klagt;
15 Herodes aber auch nicht; denn ich schickte euch an ihn, und siehe, Er hat nichts dargetan, was des Todes wert wäre.
16 Darum will ich Ihn züchtigen und losgeben.
17 Es war aber Not, daß er ihnen auf das Fest einen losgebe.
18 Sie aber schrien in ganzer Menge und sagten: Nimm diesen weg, gib uns aber Barabbas los!
19 Dieser aber war wegen eines Aufstandes, so in der Stadt geschah, und eines Mordes wegen ins Gefängnis geworfen.
20 Pilatus rief nun abermals ihnen zu und wollte Jesus losgeben.
21 Sie aber riefen ihm zu und sprachen: Kreuzige, kreuzige Ihn!
22 Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn Dieser Böses getan? Ich habe keine Todesschuld an Ihm gefunden, darum will ich Ihn züchtigen und losgeben.
23 Sie aber lagen ihm an mit lauten Stimmen und baten, daß Er gekreuzigt würde. Und ihre und der Hohenpriester Stimmen wurden immer stärker.
24 Pilatus aber urteilte, daß nach ihrer Bitte geschehen sollte.
25 Er gab aber den los, der wegen Aufstand und Mord ins Gefängnis geworfen war, um den sie baten; Jesus aber übergab er ihrem Willen.
26 Und da sie Ihn abführten, erfaßten sie einen Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten ihm das Kreuz auf, daß er es hinter Jesus hertrüge.
27 Es folgte Ihm aber eine große Menge des Volkes und Weiber nach, welche jammerten und um Ihn klagten.
28 Jesus aber wandte Sich um zu ihnen und sprach: Ihr Töchter von Jerusalem! Weinet nicht über Mich; weinet vielmehr über euch selbst und über eure Kinder.
29 Denn siehe, es kommen Tage, in denen sie sagen werden: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gesäugt haben.
30 Dann werden sie anfangen und zu den Bergen sagen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Bedecket uns!
31 Denn wenn sie solches tun am grünen Holz, was will mit dem dürren werden?
32 Es wurden aber auch zwei andere, Übeltäter, hingeführt, daß sie mit Ihm umge- bracht würden.
33 Und als sie an den Ort hinkamen, den man heißt Schädelstätte, kreuzigten sie Ihn allda und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen aber zu Linken.
34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun. Sie zerteilten aber Seine Kleider und warfen das Los darum.
35 Und das Volk stand da und schaute zu; die Obersten aber mit ihnen spotteten Ihn auch aus und sagten: Andere hat Er gerettet; Er rette Sich selber; so Dieser ist Christus, der Auserwählte Gottes.
36 Aber auch die Kriegsknechte verspotteten Ihn, kamen herzu und brachten Ihm Essig herbei,
37 Und sprachen: Wenn Du der Juden König bist, so rette Dich selber!
38 Es war aber auch eine Überschrift über Ihm, geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: Dies ist der Juden König.
39 Einer aber der Übeltäter, die gehängt waren, lästerte Ihn und sprach: Wenn Du der Christus bist, so rette Dich Selbst und uns.
40 Der andere aber antwortete, und bedrohte ihn und sagte: Fürchtest du dich nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verurteilung bist?
41 Und wir zwar gerechter Weise; denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; Dieser aber hat nichts Ungehöriges getan.
42 Und zu Jesus sprach er: Gedenke meiner, Herr, wenn Du in Dein Reich kommst.
43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, Ich sage dir, heute wirst du mit Mir im Paradiese sein.
44 Es war aber um die sechste Stunde, und es ward eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.
45 Und die Sonne ward verfinstert, und der Vorhang des Tempels riß mitten entzwei.
46 Und Jesus rief mit großer Stimme und sprach: Vater, in Deine Hände befehle Ich Meinen Geist. Und als Er das gesagt hatte, hauchte Er aus.
47 Da aber der Hauptmann sah, was geschah, verherrlichte er Gott und sprach: In der Tat, dieser Mensch war gerecht.
48 Und all das Gedränge, das zum Schauen herbeigekommen war, da sie schauten, was geschah, schlugen sie an ihre Brust und kehrten zurück.
49 Es standen aber von weitem alle Seine Bekannten und die Weiber, die Ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das an.
50 Und siehe, ein Mann mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war, ein guter und gerechter Mann.
51 Er hatte ihrem Ratschluß und ihrem Tun nicht beigestimmt aus Arimathäa, einer Stadt der Juden, der selber auch auf das Reich Gottes wartete,
52 Der ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu;
53 Und er nahm ihn ab, wickelte ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine aus dem Felsen ausgehauene Gruft, darin niemand je gelegen war.
54 Und es war Rüsttag und der Sabbath brach an.
55 Es folgten aber auch die Weiber nach, die mit Ihm aus Galiläa gekommen waren, und schauten die Gruft, und wie Sein Leib gelegt ward.
56 Sie kehrten aber zurück und bereiteten Spezereien und Salben, und waren den Sabbath über stille nach dem Gebote.
1 Am ersten Wochentage aber, tief in der Frühe, kamen sie zur Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten, und etliche mit ihnen.
2 Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt,
3 Und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.
4 Und es geschah, da sie darüber betroffen waren, und siehe, da standen zwei Männer in strahlendem Anzuge bei ihnen.
5 Und da sie sich fürchteten und ihr Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen bei den Toten?
6 Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt! Gedenket, wie Er zu euch redete, da Er noch in Galiläa war,
7 Und sagte: Des Menschen Sohn muß in die Hände sündhafter Menschen überantwortet und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.
8 Und sie gedachten Seiner Reden.
9 Und sie kehrten zurück von der Gruft und sagten das alles den Elfen und allen übrigen an.
10 Dies waren aber Maria von Magdala und Johannah und Maria, des Jakobus Mutter, und die übrigen mit ihnen, die solches den Aposteln sagten.
11 Und ihre Reden erschienen vor ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht.
12 Petrus aber stand auf, lief zu der Gruft, bückte sich hinein und sah die leinenen Tücher alleine liegen, und ging weg und verwunderte sich über das Geschehene.
13 Und siehe, zwei von ihnen gingen hin an demselbigen Tag nach einem Flecken, der sechzig Stadien von Jerusalem entfernt war, mit Namen Emmaus.
14 Und sie unterhielten sich miteinander über alles, das sich zugetragen hatte.
15 Und es geschah, als sie sich so unterhielten und sich befragten, daß Jesus zu ihnen nahte, und mit ihnen dahinging.
16 Aber ihre Augen wurden festgehalten, daß sie Ihn nicht erkannten.
17 Er aber sprach zu ihnen: Was sind diese Worte, die ihr da miteinander wechselt beim Wandeln und sehet düster?
18 Der eine aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu Ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen allda geschehen ist?
19 Und Er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu Ihm: Das über Jesus, den Nazarener, Welcher war ein Mann, ein Prophet, kräftig in Werk und Wort vor Gott und allem Volk;
20 Wie Ihn unsere Hohenpriester und Obersten zum Urteil des Todes überantwortet und gekreuzigt haben.
21 Wir aber hofften, daß Er Der sei, Der Israel erlösen sollte. Und es ist bei alledem heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist.
22 Aber es haben uns auch einige Weiber von den unseren außer uns gebracht, die in der Frühe zur Gruft kamen,
23 Und da sie Seinen Leib allda nicht gefunden, kommen sie und sagen, sie hätten auch eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, Er lebe.
24 Und etliche derer, die mit uns sind, gingen hin zur Gruft, und fanden es so, wie die Weiber gesagt; Ihn aber sahen sie nicht.
25 Und Er sprach zu ihnen: O ihr Unsinnigen und träg von Herzen zu glauben an alles, das die Propheten geredet haben.
26 Mußte nicht Christus solches leiden und eingehen zu Seiner Herrlichkeit?
27 Und Er fing an mit Moses und allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was über Ihn geschrieben war.
28 Und sie nahten sich dem Flecken, wohin sie gingen; und Er tat, als wollte Er fürder ziehen.
29 Und sie drangen in Ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es ist gegen Abend und der Tag hat sich geneigt. Und Er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
30 Und es geschah, als Er Sich mit ihnen niedergelassen, nahm Er das Brot, segnete und brach es, und gab es ihnen;
31 Da wurden aber ihre Augen geöffnet und sie erkannten Ihn. Und Er ward ihnen unsichtbar.
32 Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, wie Er zu uns redete auf dem Wege und uns die Schrift auftat?
33 Und sie standen auf zur selbigen Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und die mit ihnen waren, beisammen versammelt.
34 Und sie sprachen: Der Herr ist in der Tat auferstanden und dem Simon erschienen!
35 Und sie taten kund, was auf dem Wege geschehen, und wie Er von ihnen beim Brechen des Brotes erkannt worden wäre.
36 Während sie aber solches redeten, stand Jesus Selbst in ihrer Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
37 Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten einen Geist zu schauen.
38 Und Er sprach zu ihnen: Was erbebet ihr, und warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf?
39 Seht Meine Hände und Meine Füße! daß Ich Selbst es bin. Befühlt Mich und seht! denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr schaut, daß Ich habe.
40 Und da Er dies gesprochen hatte, zeigte Er ihnen die Hände und die Füße.
41 Als sie aber vor Freuden noch nicht glaubten und sich verwunderten, sprach Er zu ihnen: Habt ihr etwas Speise hier?
42 Sie aber gaben Ihm einen Teil eines gebratenen Fisches und von einer Honigwabe.
43 Und Er nahm es vor ihnen und aß.
44 Er sprach aber zu ihnen: Das sind die Worte, die Ich zu euch redete, da Ich noch bei euch war, daß alles erfüllt werden müßte, was in Moses Gesetz und in den Propheten und den Psalmen von Mir geschrieben ist.
45 Dann tat Er ihnen das Verständnis auf, daß sie die Schriften verstünden;
46 Und sprach zu ihnen: So ist geschrieben, und also mußte Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen;
47 Und gepredigt werden in Seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkerschaften, anfangend in Jerusalem.
48 Ihr aber seid dessen Zeugen.
49 Und siehe, Ich sende auf euch die Verheißung Meines Vaters; ihr aber sollt bleiben in der Stadt Jerusalem, bis daß ihr mit Kraft aus den Höhen angetan werdet.
50 Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien, hob Seine Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, da Er sie segnete, schied Er von ihnen und ward in den Himmel hinaufgetragen.
52 Und sie beteten Ihn an und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück.
53 Und sie waren allezeit im Heiligtum, lobten und segneten Gott.