1 Erstes Buch Zwei Wege zur Wahl Glücklich zu preisen ist, wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt, wer nicht denselben Weg geht wie jene, die Gott ablehnen, wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt.
2 ´Glücklich zu preisen ist`, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des Herrn und darüber nachdenkt Tag und Nacht.
3 Er gleicht einem Baum, der zwischen Wasserläufen gepflanzt wurde: zur Erntezeit trägt er Früchte, und seine Blätter verwelken nicht. Was ein solcher Mensch unternimmt, das gelingt.
4 Ganz anders ist es bei den Gottlosen: Sie gleichen der Spreu, die der Wind wegweht.
5 Darum können sie auch nicht bestehen, wenn Gott Gericht hält. Wer Gott ablehnt, hat keinen Platz in der Gemeinde derer, die nach seinem Willen leben!
6 Der Herr wacht schützend über dem Weg der Menschen, die seinen Willen tun. Der Weg aber, den die Gottlosen gehen, führt ins Verderben.
1 Der von Gott erwählte König Weshalb geraten die Nationen in Aufruhr? Warum schmieden die Völker Pläne, die doch zum Scheitern verurteilt sind?
2 Die Könige dieser Welt stehen ´zum Angriff` bereit, und die Machthaber verbünden sich miteinander zum Kampf gegen den Herrn und gegen den König, den er gesalbt hat.
3 »Befreien wir uns endlich von ihren Fesseln«, ´sagen sie`, »lasst uns die Ketten der Abhängigkeit zerbrechen!«
4 Doch der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet über sie.
5 Dann aber herrscht er sie an im Zorn, ja, sein glühender Zorn versetzt sie in Schrecken.
6 ´Er spricht`: »Ich selbst habe meinen König eingesetzt hier auf dem Zion, meinem heiligen Berg!«
7 ´Dann spricht der König:` »Ich gebe den Beschluss des Herrn bekannt; er hat zu mir gesagt: ›Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.
8 Nenne mir deine Forderung, ´ich will sie erfüllen`! Ich gebe dir ´alle` Nationen zum Erbe, die Erde bis an ihr äußerstes Ende soll dein Besitz sein!
9 Zerschmettere ´die Völker` mit eisernem Zepter! Zerschlag ihren Widerstand, wie man ein Tongefäß zerschlägt!‹
10 Und nun kommt zur Einsicht, ihr Könige der Welt, lasst euch warnen, ihr Richter auf Erden!
11 Dient dem Herrn mit Ehrfurcht, zittert vor ihm und jubelt ihm zu!
12 Erweist Ehre seinem Sohn, damit er nicht zornig wird und ihr auf eurem falschen Weg umkommt – denn schnell wird sein Zorn zu Feuer, das euch verzehrt!« Glücklich zu preisen sind alle, die Schutz bei ihm suchen.
1 Morgengebet in schwerer Zeit Ein Psalm Davids. Entstanden in der Zeit, als er auf der Flucht vor seinem Sohn Absalom war.
2 Herr, wie zahlreich sind doch meine Feinde! So viele lehnen sich auf und verfolgen mich!
3 Sie behaupten: »Gott wird ihn nicht retten.«
4 Du aber, Herr, bist der Schild, der mich schützt, meine Ehre bist du allein. Du selbst richtest mich immer wieder auf.
5 Mit lauter Stimme will ich zum Herrn rufen, er wird mir antworten von seinem heiligen Berg.
6 Ich konnte mich hinlegen und ´ruhig` schlafen; wohlbehalten bin ich wieder aufgewacht, denn der Herr ist mein Schutz.
7 Ich fürchte mich nicht vor einem Heer von Zehntausenden, auch wenn sie mich schon ringsum eingeschlossen haben.
8 Nun steh doch auf, Herr! Rette mich, mein Gott! Bisher hast du noch allen meinen Feinden ins Gesicht geschlagen, ja, diesen Rechtsbrechern hast du die Zähne ausgebrochen!
9 Hilfe und Rettung kommt allein vom Herrn! Dein Segen, Herr, komme über dein Volk!
1 Abendgebet in großer Bedrängnis Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein Psalm Davids.
2 Wenn ich zu dir rufe, mein Gott, so antworte mir, du bist der Gott, der für mein Recht eintritt. Aus großer Bedrängnis hast du mir schon herausgeholfen und mir weiten Raum verschafft, sei mir auch jetzt gnädig und erhöre mein Gebet!
3 Ich frage euch, ihr Angesehenen ´meines Volkes`: Wie lange zieht ihr noch meine Ehre in den Schmutz? Wie lange liebt ihr noch die Falschheit und verbreitet eure Lügen?
4 Begreift doch, dass sich der Herr für mich entschieden hat. Er selbst hat mich berufen als einen Mann, der ihm die Treue hält. Der Herr wird mich erhören, wenn ich zu ihm bete.
5 Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch dabei nicht! Denkt nachts auf eurem Lager nochmals nach und schweigt!
6 Bringt Gott die Opfer dar, die er von euch möchte, setzt euer Vertrauen auf den Herrn!
7 Viele Leute hört man klagen: »Was haben wir noch Gutes zu erwarten?« Herr, wende uns dein Angesicht freundlich zu und schenke wieder neue Hoffnung!
8 Tiefe Freude hast du mir gegeben. Sie ist viel größer als die Freude derer, die Korn und Wein im Überfluss geerntet haben!
9 In Frieden kann ich mich nun hinlegen und schlafen. Denn du, Herr, gibst mir einen Ort, an dem ich unbehelligt und sicher wohnen kann.
1 Ein Hilferuf zu Gott Für den Dirigenten. Mit Flötenspiel zu begleiten. Ein Psalm Davids.
2 Herr, lass mich ein offenes Ohr bei dir finden, höre doch, wie ich seufze!
3 Meine Hilfeschreie sollen zu dir durchdringen, mein König und mein Gott, denn allein zu dir bete ich!
4 Herr, in aller Frühe bringe ich mein Gebet wie ein Opfer vor dich und warte sehnsüchtig auf deine Antwort.
5 Denn du bist ein Gott, dem es nicht gefällt, wenn Menschen sich dir widersetzen. Niederträchtige duldest du nicht in deiner Gegenwart.
6 Wer verblendet ist vom Stolz, darf dir nicht unter die Augen treten. Menschen, die Unheil anrichten, erträgst du nicht.
7 Wer lügt, sobald er den Mund aufmacht, den lässt du ins Verderben laufen. Mörder und Betrüger verabscheut der Herr.
8 Ich aber darf zu deinem Haus kommen, weil du mir deine reiche Gnade schenkst; ich darf mich niederwerfen vor deinem Heiligtum und dich in Ehrfurcht anbeten.
9 Herr, erweise mir deine Treue und leite mich auf dem richtigen Weg, tu es meinen Feinden zum Trotz! Bahne mir den Weg, den du mich führen willst!
10 Aus dem Mund dieser Menschen kommt kein verlässliches Wort, ihr Herz ist voller Bosheit. Ihr Rachen gleicht einem offenen Grab, und ihre Zunge gebrauchen sie nur, um zu betrügen.
11 Sprich sie schuldig, o Gott! Sollen sie doch selbst zu Fall kommen durch ihre ´hinterhältigen` Pläne! Verstoße sie, weil sie dir die Treue brechen und sich immer wieder gegen dich auflehnen.
12 Doch Freude wird bei all denen herrschen, die bei dir Hilfe suchen. Ihr Jubel wird ohne Ende sein, denn du stellst sie unter deinen Schutz. So werden alle jubeln über dich, die deinen Namen lieben.
13 Denn du, Herr, segnest alle Menschen, die dir treu sind, deine Gnade umgibt sie und schützt sie wie ein Schild.
1 Keine Kraft mehr Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten im Bass zu begleiten. Ein Psalm Davids.
2 Herr, bestrafe mich nicht in deinem Zorn, weise mich nicht zurecht, solange du aufgebracht bist.
3 Erbarme dich über mich, Herr, denn ich bin kraftlos wie ein welkes Blatt. Heile mich, denn der Schreck sitzt mir in allen Gliedern.
4 Ich habe allen Mut verloren. Und du, Herr, wie lange willst du dir das noch ansehen?
5 Herr, wende dich mir wieder zu! Befreie mich aus meiner Not und rette mich um deiner Barmherzigkeit willen!
6 Denn bei den Verstorbenen gibt es kein Gedenken mehr an dich. Wer sollte dich im Totenreich noch preisen?
7 Ich bin erschöpft vom vielen Seufzen, die ganze Nacht hindurch fließen meine Tränen, mein Bett ist davon schon durchnässt.
8 Meine Augen sind vor Kummer schwach geworden, gealtert sind sie, weil ich zusehen muss, wie meine Feinde mich bedrängen.
9 Geht weg von mir, ihr Verbrecher, denn der Herr hat mein Weinen gehört!
10 Mein Flehen hat der Herr vernommen, ja, der Herr nimmt mein Gebet an.
11 Alle meine Feinde werden Hohn und Spott ernten, sie werden sich plötzlich zurückziehen müssen, beladen mit Schmach und Schande.
1 Gott sorgt für Gerechtigkeit Ein Klagelied von David, das er dem Herrn sang, nachdem Kusch, ein Mann aus Benjamin, ihn verleumdet hatte.
2 Herr, mein Gott, bei dir finde ich Zuflucht. Hilf mir und rette mich vor all meinen Verfolgern!
3 Mein Feind wird sonst wie ein Löwe über mich herfallen und mich zerfleischen, und niemand ist da, der mich rettet.
4 Herr, mein Gott, wenn das stimmt, was mir vorgeworfen wird, wenn ich mit meinen Händen Unrecht begangen habe,
5 wenn ich Freunden gegenüber den Frieden gebrochen und jene Menschen ausgeplündert habe, die mich jetzt grundlos bedrängen,
6 dann mögen meine Feinde mich verfolgen und einholen. Sie mögen mich zu Boden treten und mich in Schande verenden lassen!
7 Steh auf, Herr, in deinem Zorn, und begegne den wütenden Angriffen meiner Feinde; wach auf und komm mir zu Hilfe, denn du hast ja bereits Gericht angekündigt.
8 Versammle alle Völker um dich und sprich dein Urteil, nimm deinen Platz hoch oben auf dem Richterstuhl ein!
9 Der Herr ist Richter über die Völker. Sprich du, Herr, auch über mich ein gerechtes Urteil; denn ich lebe nach deinem Willen, ich bin rein von aller Schuld.
10 Mach der Bosheit dieser gottlosen Verleumder ein Ende und richte den wieder auf, der nach deinem Willen lebt! Du bist ein gerechter Gott! Du prüfst die Herzen der Menschen und weißt, was in ihnen vorgeht.
11 Gott ist über mir wie ein schützender Schild; er rettet Menschen, die ein aufrichtiges Herz haben.
12 Gott ist ein gerechter Richter, ein Gott, der täglich ´die Schuldigen` zur Rechenschaft zieht.
13 Schärft der Feind nicht schon wieder sein Schwert, spannt seinen Bogen und zielt ´auf mich`?
14 Doch seine tödlichen Waffen kehren sich um, seine Brandpfeile treffen ihn selbst!
15 Sieh doch: Da brütet jemand Böses aus, er geht schwanger mit Unheil, er gebiert nichts als Lüge.
16 Er gräbt anderen eine Grube und schaufelt sie aus – dann stürzt er in seine selbstgemachte Falle!
17 Das Unheil, das er plant, es trifft nun ihn, was er sich ausgedacht hat, bricht jetzt über ihn herein.
18 Ich will den Herrn für seine Gerechtigkeit preisen. Zur Ehre seines Namens singe ich einen Psalm – für ihn, den Herrn, den Höchsten!
1 Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst? Für den Dirigenten. Auf beschwingte Weise zu begleiten. Ein Psalm Davids.
2 Herr, unser Herrscher, wie berühmt ist dein Name in aller Welt! Ja, auch am Himmel zeigst du deine Größe und Herrlichkeit.
3 Schon Säuglingen und kleinen Kindern hast du dein Lob in den Mund gelegt, damit sie deine Macht bezeugen. Das hast du so bestimmt, um deine Gegner zu beschämen, um jeden Feind und Rachsüchtigen zum Schweigen zu bringen.
4 Wenn ich den Himmel sehe, das Werk deiner Hände, den Mond und die Sterne, die du erschaffen und ´an ihren Ort` gesetzt hast, ´dann staune ich`:
5 Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst? Wer ist er schon, dass du dich um ihn kümmerst!
6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, mit Ehre und Würde hast du ihn gekrönt.
7 Du hast ihn zum Herrn eingesetzt über deine Geschöpfe, die aus deinen Händen hervorgingen; alles hast du ihm zu Füßen gelegt.
8 Du hast ihm Schafe und Rinder unterstellt und dazu alle frei lebenden Tiere in Feld und Flur,
9 die Vögel, die am Himmel fliegen, ebenso wie die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht.
10 Herr, unser Herrscher, wie berühmt ist dein Name in aller Welt!
1 Der Herr spricht ein gerechtes Urteil Für den Dirigenten. Auf die gleiche Weise zu begleiten wie das Lied ´Der Sohn muss sterben`. Ein Psalm Davids.
2 Dich, Herr, will ich loben von ganzem Herzen, von all deinen Wundern will ich erzählen.
3 Über dich will ich mich freuen und jubeln, zur Ehre deines Namens ein Lied singen, du Höchster!
4 Denn jetzt treten meine Feinde den Rückzug an, dein zorniger Blick wirft sie zu Boden und lässt sie umkommen.
5 Du hast für meine Gerechtigkeit gesorgt und mir zu meinem Recht verholfen. Du hast dich auf den Richterstuhl gesetzt und gerecht geurteilt.
6 Du hast ganze Völker in ihre Schranken verwiesen, die Gottlosen hast du umkommen lassen und ihre Namen für immer und ewig ausgelöscht.
7 Der Feind ist völlig vernichtet, seine Macht für immer zerschlagen. Du hast seine Städte dem Erdboden gleichgemacht; nichts erinnert mehr an sie.
8 Der Herr aber regiert für immer und ewig, er hat seinen Thron zum Gericht aufgestellt.
9 Er selbst wird die Welt in Gerechtigkeit richten, wird den Völkern ein aufrichtiges und gerechtes Urteil sprechen.
10 Den Unterdrückten gewährt der Herr seinen Schutz, in Zeiten der Not ist er für sie eine Burg in sicherer Höhe.
11 Auf dich, Herr, werden alle vertrauen, die dich und deinen Namen kennen, denn wer deine Nähe sucht, den lässt du nie allein.
12 Singt dem Herrn, der auf dem Berg Zion wohnt, eure Lieder, verkündet unter allen Völkern seine großen Taten!
13 Denn er zieht all die zur Rechenschaft, die Blut vergießen, er kümmert sich um die Verfolgten und überhört nicht die Schreie der Unterdrückten.
14 Sei mir gnädig, Herr, sieh auch meine Not, in die mich der Hass meiner Feinde bringt, hol mich herauf aus dem Totenreich!
15 Dann will ich deinen Ruhm verbreiten in den Toren der Stadt Zion, jubeln will ich über deine Rettung.
16 Da sind Völker in die Gruben gestürzt, die sie für andere gegraben hatten, sie sind mit ihren Füßen im eigenen Fangnetz hängen geblieben.
17 Der Herr hat sich zu erkennen gegeben, indem er Gericht übte: Wer Gott ablehnt, der verstrickt sich in seinen eigenen Machenschaften.
18 Mögen alle Gottlosen im Totenreich enden, alle die Völker, denen Gott gleichgültig ist!
19 Der Unterdrückte aber ist nicht für immer vergessen, und die vom Leid gebeugt sind, müssen ihre Hoffnung nicht aufgeben.
20 Erhebe dich, Herr, lass nicht zu, dass Menschen sich dir widersetzen! Lass alle Völker vor dich treten und zieh sie zur Rechenschaft!
21 Versetze sie in Schrecken, Herr, lass alle Völker begreifen, dass sie nur Menschen sind!
1 Herr, hilf uns gegen Unrecht und Gewalt! Warum, Herr, bist du so fern, warum verbirgst du dich in Zeiten der Not?
2 Hochmütige Menschen, die Gott ablehnen, verfolgen die Wehrlosen und bringen sie durch ihre Intrigen zu Fall.
3 Diese Gottlosen prahlen auch noch damit, dass ihre Gier keine Grenzen kennt. In ihrer Habsucht verspotten sie den Herrn und verachten ihn.
4 Stolz behaupten sie: »Gott kümmert sich sowieso nicht um das, was wir tun! Es gibt ja gar keinen Gott!« Weiter reichen ihre Gedanken nicht.
5 Dennoch führt ihr Weg sie stets zum Erfolg. Unendlich fern liegt ihnen der Gedanke, dass du sie einmal zur Rechenschaft ziehen könntest. Sie pfeifen auf jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.
6 Sie reden sich ein: »Uns bringt nichts zu Fall, kein Unglück wird uns jemals treffen, auch nicht in künftigen Generationen.«
7 Wenn sie fluchen, betrügen und erpressen, sind sie um Worte nicht verlegen; was sie von sich geben, bringt anderen Unheil und Schaden.
8 Dort, wo ihre Opfer wohnen, legen sie sich in den Hinterhalt; wo niemand es sieht, bringen sie den Unschuldigen um. Ihre Augen spähen nach Menschen, die sich nicht wehren können.
9 Sie liegen auf der Lauer wie Löwen im Dickicht, aus dem Hinterhalt fallen sie über ihr Opfer her und fangen es in ihrem Netz.
10 Sie halten sich versteckt, sind auf dem Sprung, und schon geht ein Wehrloser unter ihren Pranken zu Boden.
11 Sie reden sich ein: »Gott hat alles sowieso schon vergessen, er hat sich abgewandt und sieht nie wieder hin.«
12 Steh auf, Herr! Gott, erhebe deine ´mächtige` Hand! Vergiss die nicht, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen!
13 Warum dürfen diese Gottlosen Gott verachten und sich einreden, dass du dich sowieso um nichts kümmerst?
14 Du hast doch alles genau gesehen! Du achtest doch darauf, ob jemand Not leidet oder Kummer hat, und nimmst das Schicksal dieser Menschen in deine Hände! Die Armen und die Verwaisten dürfen dir ihre Anliegen anvertrauen, denn du bist ihr Helfer.
15 Zerbrich die Macht dieser gottlosen und boshaften Menschen, zieh sie zur Rechenschaft dafür, dass sie sich dir widersetzen! Keiner von ihnen soll mehr zu finden sein!
16 Der Herr ist König für immer und ewig. Einst werden alle Völker, die ihn missachten, aus seinem Land verschwunden sein.
17 Du hast die Wünsche derer gehört, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen, Herr; aufmerksam hast du dich ihnen zugewandt und ihr Herz wieder stark gemacht.
18 Du wirst den Verwaisten und den Unterdrückten zu ihrem Recht verhelfen. Du wirst nicht zulassen, dass Menschen auf der Erde Angst und Schrecken verbreiten.
1 Vertrauen auf Gottes Bewahrung Für den Dirigenten. Von David. Bei dem Herrn habe ich Zuflucht gefunden. Wie könnt ihr da zu mir sagen: »Flieh in die Berge wie ein Vogel!
2 Denn sieh doch: Die gottlosen Mörder spannen den Bogen, legen den Pfeil auf die Sehne und zielen. Sie versuchen im Zwielicht, ´wo keiner sie sieht`, auf die zu schießen, die ein aufrichtiges Herz haben.«
3 Wenn jede Rechtsordnung zerstört wird, was kann dann ein Mensch, der nach Gottes Willen lebt, noch ausrichten?
4 Doch der Herr ist in seinem heiligen Tempel, im Himmel hat der Herr seinen Thron. Von dort beobachten seine Augen prüfend die Menschen.
5 Ja, der Herr prüft den, der nach seinem Willen lebt. Doch wer sich von Gott abwendet und Gewalt liebt, den hasst er aus tiefster Seele.
6 Er wird die Gottlosen in tödliche Gefahren stürzen, Feuer und Schwefel wird sie treffen, und der heiße Wüstenwind verbrennt sie.
7 Denn der Herr ist gerecht, und er liebt gerechtes Handeln. Wer aufrichtig ist, wird sein Angesicht sehen.
1 Die Falschheit der Menschen und die Treue Gottes Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten im Bass zu begleiten. Ein Psalm Davids.
2 Hilf doch, Herr! Denn es gibt keinen mehr, der zu dir hält, und alle treuen Menschen sind verschwunden.
3 Jeder belügt jeden. Mit ihren Worten schmeicheln sie, aber im Herzen spielen sie ein falsches Spiel.
4 Soll der Herr doch alle diese Heuchler hinwegfegen, diese Leute, die großspurig daherreden
5 und sagen: »Mit der Macht unserer Worte setzen wir uns durch; niemand kommt gegen uns an, mit unseren Reden können wir alles erreichen!«
6 Der Herr spricht: »Die Schwachen werden misshandelt, und die Armen können nur noch seufzen. Darum werde ich mich jetzt erheben und denen Rettung bringen, die bedrängt werden!«
7 Alle Worte des Herrn sind rein, sie sind wie Silber, das im Schmelzofen geläutert und siebenmal gereinigt wurde.
8 Du, Herr, wirst die Schwachen schützen, du wirst sie für immer bewahren vor diesen Leuten,
9 die sich gegen dich auflehnen und sich überall breitmachen. Ja, die Bosheit unter den Menschen nimmt zu!
1 Von Gott vergessen? Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Wie lange noch, Herr, willst du mich vergessen? Etwa für immer? Wie lange noch willst du dich vor mir verbergen?
3 Wie lange noch muss ich unter tiefer Traurigkeit leiden und den ganzen Tag Kummer in meinem Herzen tragen? Wie lange noch darf mein Feind auf mich herabsehen?
4 Schau doch her und antworte mir, Herr, mein Gott! ´Gib mir neuen Mut und` lass meine Augen wieder leuchten, damit ich nicht in den Todesschlaf sinke!
5 Mein Feind soll nicht sagen können: »Jetzt habe ich ihn endgültig besiegt!« Meine Gegner sollen nicht jubeln und sich freuen, wenn ich den Halt verliere.
6 Doch ich will auf deine Güte vertrauen, von ganzem Herzen will ich jubeln über deine Rettung! Mit meinem Lied will ich dem Herrn danken, weil er mir Gutes erwiesen hat.
1 Es gibt keinen, der Gutes tut Für den Dirigenten. Von David. Törichte Spötter reden sich ein: »Es gibt keinen Gott!« Sie richten Unheil an, ihr ganzes Verhalten ist abscheulich. Keiner handelt so, wie es gut wäre.
2 Der Herr schaut vom Himmel herab auf die Menschen. Er möchte sehen, ob es einen unter ihnen gibt, der verständig ist, einen, der nach Gott fragt.
3 Doch alle sind ´vom richtigen Weg` abgewichen, sie sind durch und durch verdorben. Keiner handelt so, wie es gut wäre, nicht ein Einziger.
4 Haben denn alle, die Unrecht tun, keine Einsicht mehr? Sie fressen mein Volk auf, so als wäre es ein Stück Brot, und zum Herrn rufen sie überhaupt nicht.
5 Doch der Tag wird kommen, an dem sie von Schrecken gepackt werden, denn Gott ist mit denen, die nach seinem Willen leben.
6 Ihr wollt die Pläne des Armen vereiteln, doch der Herr selbst ist seine Zuflucht.
7 Käme doch endlich vom Berg Zion die Rettung für ganz Israel! Wenn der Herr das Geschick seines Volkes zum Guten wendet, dann wird ganz Israel in Jubel ausbrechen, überall im Land wird Freude herrschen.
1 Wer darf Gott nahe sein? Ein Psalm Davids. Herr, wer darf sich aufhalten in deinem Heiligtum, wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg?
2 Jeder, der aufrichtig seinen Weg geht, der Gerechtigkeit übt und von ganzem Herzen die Wahrheit sagt,
3 der nicht andere verleumdet, der seinen Mitmenschen kein Unrecht tut und sie nicht in Verruf bringt.
4 Er wird den verachten, den Gott verworfen hat, doch er wird alle ehren, die Ehrfurcht vor dem Herrn haben. Er hält sich treu an jeden Eid, den er geschworen hat, selbst wenn er dadurch einen Nachteil befürchten muss.
5 Er leiht sein Geld nicht gegen Wucherzinsen aus und lässt sich nicht mit Geschenken bestechen, Unschuldige anzuklagen. Wer so handelt, wird nie zu Fall kommen.
1 Zuflucht bei Gott Ein Lehrpsalm Davids. Bewahre mich, Gott, denn bei dir finde ich Zuflucht!
2 Ich sage zum Herrn: »Du bist mein Herr. Nur bei dir finde ich mein ganzes Glück!«
3 Ich freue mich über alle, die zu Gottes heiligem Volk gehören. An ihnen zeigt sich Gottes Herrlichkeit.
4 Die sich aber vor einem anderen Gott niederwerfen, bereiten sich selbst zahlreiche Schmerzen. Mit ihren Opfern – dem Blut, das sie ihrem Gott darbringen, will ich nichts zu tun haben. Die Namen ihrer Götzen will ich nicht in den Mund nehmen.
5 Mein Besitz und mein Erbe ist der Herr selbst. Ja, du teilst mir zu, was ich brauche!
6 Was du mir ´für mein Leben` geschenkt hast, ist wie ein fruchtbares Stück Land, das mich glücklich macht. Ja, ein schönes Erbteil hast du mir gegeben!
7 Ich preise den Herrn, weil er mich beraten hat! Selbst nachts weist mein Gewissen mich zurecht.
8 Ich habe den Herrn stets vor Augen. Weil er mir zur Seite steht, werde ich nicht zu Fall kommen.
9 Deshalb ist mein Herz voll Freude, und ich kann aus tiefster Seele jubeln. Auch mein Körper ruht in Sicherheit.
10 Meine Seele wirst du nicht dem Totenreich überlassen, mich, deinen treuen Diener, wirst du vor dem Grab verschonen.
11 Du zeigst mir den Weg zum Leben. Dort, wo du bist, gibt es Freude in Fülle; ´ungetrübtes` Glück hält deine Hand ewig bereit.
1 Ich habe mich an dein Wort gehalten Ein Gebet von David. Höre mich an, Herr, denn ich bitte um ein gerechtes Urteil! Achte auf mein Schreien! Schenk meinem Gebet ein offenes Ohr – über meine Lippen kommt keine Lüge!
2 Von dir geht mein Recht aus; sieh mit eigenen Augen, wie aufrichtig ich bin!
3 Du hast mein Herz geprüft, in der Nacht hast du erforscht, was in mir vorgeht; du hast mich ´wie Metall im Feuer` geläutert – und nichts ´Verwerfliches` an mir gefunden. Ich habe über alles nachgedacht: Nichts Böses wird jemals über meine Lippen kommen!
4 Vom Tun und Treiben anderer Leute habe ich mich nicht beeinflussen lassen. Ich habe mich an dein Wort gehalten, und das hat mich vor bösen Wegen bewahrt.
5 Schritt für Schritt folgte ich deiner Spur und kam dabei nicht zu Fall.
6 Nun rufe ich zu dir, denn du erhörst mich, o Gott. Schenk mir ein offenes Ohr und höre auf mein Gebet!
7 In deiner reichen Gnade lass mich erneut Wunder erfahren, du Helfer und Retter für alle, die dir vertrauen und die bei dir Schutz suchen gegen ihre Widersacher!
8 Bewahre mich wie deinen Augapfel, birg mich im Schatten deiner Flügel
9 vor diesen Gottlosen, die mir Gewalt antun wollen, vor meinen Todfeinden, die mich umzingeln!
10 Sie haben ihr Herz verschlossen, ihre Worte sind stolz und anmaßend.
11 So eng hat der Feind uns umzingelt, dass wir keinen Schritt mehr ungehindert gehen können. Seine Absicht ist klar – er will uns alle niederstrecken.
12 Er gleicht einem Löwen, der gierig darauf wartet, Beute zu reißen – einem starken Junglöwen, der im Hinterhalt lauert.
13 Erhebe dich, Herr, komm ihm zuvor und wirf ihn nieder! Rette mich mit deinem Schwert vor diesen gottlosen Verbrechern;
14 bewahre mich durch deine starke Hand vor den Menschen, Herr, die alles Begehrenswerte allein von dieser vergänglichen Welt erwarten. Doch sie rechnen nicht mit dem Unheil, das du für sie aufgespart hast! Noch füllst du ihren Bauch, selbst ihre Söhne werden satt und hinterlassen ihren Kindern, was übrig bleibt!
15 Ich aber werde dein Angesicht sehen, weil ich nach deinem Willen lebe. Wenn ich erwache, darf ich mich satt sehen an deiner Gestalt.
1 König David dankt Gott für seine Rettung Für den Dirigenten. Von David, dem Diener des Herrn. David richtete die Worte dieses Liedes an den Herrn an dem Tag, als der Herr ihn aus der Gewalt all seiner Feinde und auch aus der Hand Sauls errettete.
2 Er sprach: Ich liebe dich, Herr! Du bist meine Stärke!
3 Der Herr ist mein Fels, meine Festung und mein Befreier. Mein Gott ist meine Zuflucht, mein Schild und mein starker Retter, meine Burg in sicherer Höhe.
4 »Gepriesen sei der Herr!«, rufe ich, und so werde ich vor meinen Feinden gerettet.
5 Der Tod hatte seine Arme schon nach mir ausgestreckt, Sturzbäche der Vernichtung erschreckten mich.
6 Die Fangarme des Totenreichs griffen nach mir, Stricke des Todes drohten mich zu fesseln.
7 In meiner tiefen Not rief ich zum Herrn, laut schrie ich um Hilfe zu meinem Gott. In seinem heiligen Tempel hörte er meine Stimme, dort erreichte ihn mein Hilfeschrei.
8 Da ging ein Grollen und Beben durch die Erde, Erdstöße erschütterten die Fundamente der Berge; sie erzitterten und erbebten, denn ´der Herr` geriet in Zorn.
9 Rauch quoll aus seiner Nase, verzehrendes Feuer loderte aus seinem Mund, glühende Kohlen brachen hervor.
10 Dann neigte ´der Herr` den Himmel und fuhr herab, unter seinen Füßen waren dunkle Wolken.
11 Er kam auf einem Kerub-Engel, auf ihm flog er daher, schwebte herab auf Flügeln des Windes.
12 Er machte Dunkelheit zu ´seiner` Decke, die ihn verbarg, zu seinem Zelt, das ihn ringsum verhüllte, und darunter legte er dichte Wolken, die schwer waren von Wasser.
13 Strahlender Glanz umgab ihn, Wolken gingen daraus hervor, Hagel und glühende Kohlen prasselten nieder.
14 Dann ließ der Herr den Donner am Himmel erdröhnen, er, der Höchste, ließ seine Stimme erschallen. Und wieder folgten Hagel und glühende Kohlen.
15 Er schoss seine Pfeile ab und zerstreute die Feinde – seine Blitze brachten sie in Verwirrung.
16 Da wurde der Grund der Gewässer sichtbar, die Fundamente des Erdkreises enthüllten sich – durch dein Schelten und Drohen, Herr, durch dein zorniges Schnauben.
17 Er streckte aus der Höhe seine Hand aus, ergriff mich und zog mich heraus aus den Wasserfluten.
18 Er rettete mich vor der Gewalt meiner Feinde, vor denen, die mich hassten, denn sie waren mächtiger als ich.
19 Sie stürmten auf mich los, damals, als mein Unglück begann. Doch der Herr gab mir Halt und Sicherheit.
20 Er führte mich aus der Not in den weiten Raum der Freiheit, riss mich aus aller Gefahr heraus, weil er Gefallen an mir hatte.
21 So handelte der Herr an mir, denn ich hatte nach seinem Willen gelebt. Weil meine Hände rein waren von aller Schuld, hat er mir Gutes vergolten.
22 Denn ich achtete auf die Wege des Herrn und hielt mich an sie; ich habe mich nicht von meinem Gott losgesagt.
23 Alle seine Rechtsbestimmungen standen mir vor Augen, seine Vorschriften habe ich nicht verworfen.
24 Ich hielt mich mit ungeteiltem Herzen an ihn, ich hütete mich davor, schuldig zu werden.
25 Da belohnte der Herr mich dafür, dass ich nach seinem Willen lebte. Denn in seinen Augen waren meine Hände rein von aller Schuld.
26 Wer dir treu ist, dem bist auch du treu. Wer sich ganz zu dir hält, dem bleibst du zugewandt.
27 Dem, der sich rein hält von Schuld, begegnest du aufrichtig. Wer jedoch hinterhältig ist, dem stellst du dich quer.
28 Denn du rettest ein von Not gebeugtes Volk, aber Menschen mit hochmütigem Blick erniedrigst du.
29 Du, Herr, du lässt mein Licht erstrahlen, du, mein Gott, erleuchtest meine Finsternis.
30 Denn mit dir kann ich meinen Feinden entgegenstürmen, mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
31 Was für ein wunderbarer Gott! Vollkommen ist sein Weg. Das Wort des Herrn ist rein. Ein schützender Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
32 Wer ist denn Gott außer dem Herrn? Und wer könnte ein Fels sein als allein unser Gott?
33 Gott ist es, der mich mit Kraft ausrüstet, der mir hilft, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
34 Er macht mich schnell und gewandt wie ein Hirsch, er hilft mir, auf sicheren Höhen zu stehen.
35 Gleichzeitig lehrt er meine Hände, Krieg zu führen; mit meinen Armen spanne ich den Bogen aus Erz.
36 Auch gabst du mir dein Heil als Schild zur Deckung, deine rechte Hand verlieh mir Halt und Sicherheit. Weil du dich zu mir herabneigtest, wurde ich siegreich und groß.
37 Du hast vor mir freien Raum geschaffen, deshalb konnte ich vorwärtsgehen, ohne zu Fall zu kommen.
38 Ich jagte meinen Feinden nach und holte sie ein, und ich kehrte nicht um, bis ich sie vernichtet hatte.
39 Ich schlug sie zu Boden, sodass sie sich nicht mehr erheben konnten. Sie stürzten vor mir nieder und lagen besiegt zu meinen Füßen.
40 Du hast mich für den Kampf ausgerüstet und stark gemacht. Meine Gegner hast du vor mir in die Knie gezwungen.
41 Du schlugst meine Feinde in die Flucht. Alle, die mich hassten, konnte ich vernichten.
42 Jetzt waren sie es, die um Hilfe schrien, aber es war kein Retter für sie da. Sie riefen zum Herrn, aber er antwortete ihnen nicht.
43 So zermalmte ich sie und machte sie zu Staub, den der Wind fortweht, wie den Schmutz der Gassen habe ich sie weggefegt.
44 Du hast mich den Krieg im eigenen Land siegreich überwinden lassen und mich zum Herrscher über Nationen gemacht; Völker, die ich zuvor nicht kannte, unterwarfen sich mir.
45 Wenn sie nur die Nachricht von meinen Siegen hörten, erwiesen sie mir schon Gehorsam. Menschen aus anderen Ländern zeigten mir Ergebenheit.
46 Die fremden Völker hatte aller Mut verlassen, zitternd kamen sie aus ihren Festungen.
47 Der Herr lebt! Gepriesen sei mein Fels! Hoch erhoben sei der Gott meines Heils!
48 Dieser wunderbare Gott – er ließ mich Vergeltung üben. Er zwang Völker unter meine Herrschaft
49 und rettete mich vor meinen Feinden. Du hast mich über alle erhöht, die sich gegen mich stellten. Vor gewalttätigen Menschen hast du mich beschützt.
50 Darum will ich dich preisen vor den Völkern, Herr; zum Ruhm deines Namens will ich dir Loblieder singen.
51 Welch mächtige Taten vollbringt Gott zur Rettung und zum Wohl seines Königs! Wie groß ist die Gnade, die er seinem gesalbten König David und seinen Nachkommen in Ewigkeit erweist!
1 Gottes Herrlichkeit – sichtbar in der Schöpfung und in seinem Wort Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist.
3 Ein Tag erzählt es dem anderen, und eine Nacht gibt es der anderen weiter.
4 Sie tun es ohne Worte, kein Laut und keine Stimme ist zu hören.
5 Und doch geht ihre Botschaft über die ganze Erde, ihre Sprache bis zum Ende der Welt. Gott hat der Sonne ihren Ort am Himmel gegeben.
6 Wie ein Bräutigam aus seiner Kammer hervortritt, so geht sie ´am Morgen` auf, wie ein freudig strahlender Held läuft sie ihre Bahn.
7 Von Horizont zu Horizont vollführt sie ihren Lauf, nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.
8 Das Gesetz des Herrn ist vollkommen, es stärkt und erfrischt die Seele. Was der Herr in seinem Wort bezeugt, darauf kann man sich verlassen, auch einem Unerfahrenen wird dadurch Weisheit geschenkt.
9 Die Anordnungen des Herrn sind wegweisend und erfreuen das Herz. Das Gebot des Herrn ist klar und deutlich, es schenkt neue Einsicht.
10 Ehrfurcht vor dem Herrn ist rein, in Ewigkeit bleibt sie bestehen. Die Ordnungen des Herrn sind zuverlässig und entsprechen der Wahrheit, sie sind ausnahmslos gerecht.
11 Wertvoller als Gold sind sie, kostbarer als eine Menge von feinstem Gold; sie sind süßer als Honig, ja, süßer noch als Honig, der aus der Wabe fließt.
12 ´Herr`, auch ich, dein Diener, lasse mich durch sie zurechtweisen; sie zu befolgen bringt großen Lohn.
13 Wem fällt es schon gleich auf, wenn er falsch gehandelt hat? Sprich mich frei von unbewusster Schuld!
14 Bewahre deinen Diener vor überheblichen Menschen, lass sie keine Macht über mich gewinnen! Dann kann ich ohne Schuld und frei von schwerem Vergehen bleiben.
15 Mögen die Worte, die ich spreche, und die Gedanken, die mein Herz ersinnt, dir gefallen, Herr, mein Fels und mein Erlöser!
1 Ein Gebet des Volkes für seinen König Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Der Herr erhöre dich, wenn du in Not zu ihm rufst, der Name des Gottes Jakobs schütze dich.
3 Er sende dir Hilfe aus dem Heiligtum, von Zion aus gebe er dir Beistand.
4 Er schätze alle Opfergaben, die du ihm gebracht hast, dein Brandopfer nehme er gerne an.
5 Er gebe dir, wonach du dich von Herzen sehnst, und führe alle deine Pläne zum Ziel.
6 Wir wollen laut über deine Rettung jubeln, und im Namen unseres Gottes wollen wir das Banner aufrichten. Der Herr erfülle dir alle deine Bitten!
7 Jetzt weiß ich, dass der Herr seinem gesalbten König den Sieg gibt! Von seinem heiligen Himmel her wird er ihn erhören, durch mächtige Taten wird er ihm Rettung bringen.
8 Unsere Gegner verlassen sich auf Kampfwagen und Pferde, wir aber preisen den Namen des Herrn, unseres Gottes.
9 Unsere Feinde stürzen und fallen zu Boden, wir aber stehen aufrecht ´als Sieger` da.
10 Herr, hilf uns! Er, der höchste König, wird uns erhören ´noch` am selben Tag, an dem wir zu ihm rufen!
1 Der Herr kämpft für den König Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Herr, über deine Macht freut sich der König, ja, wie sehr jubelt er über deine Hilfe!
3 Du hast ihm gegeben, wonach er sich von Herzen sehnte, den Wunsch, den er aussprach, hast du ihm gewährt.
4 Mit reichem Segen kamst du ihm entgegen, eine Krone aus Gold hast du auf sein Haupt gesetzt.
5 Um langes Leben bat er dich, und du hast seinen Wunsch erfüllt: Du schenktest ihm viele Lebenstage und eine ewige Zukunft.
6 Durch deine Hilfe gelangte er zu hohem Ansehen; Ruhm und Ehre hast du ihm beschert.
7 Du lässt ihn für alle Zeiten zum Segen werden, mit Freude beschenkst du ihn, weil du ihm dein Angesicht zuwendest.
8 Denn der König vertraut auf den Herrn, und durch die Gnade des Höchsten wird er nicht wanken.
9 Mit deiner Macht, ´o König`, wirst du alle deine Feinde erreichen, mit deiner Hand wirst du nach denen greifen, die dich hassen.
10 Wie Glut im Ofen werden sie sein, wenn du dich zeigst. Der Herr wird sie in seinem Zorn vernichten, Feuer wird sie verzehren.
11 Ihre Nachkommen wirst du von der Erde vertilgen und sie aus der Gemeinschaft der Menschen herausreißen.
12 Wenn sie auch Unglück über dich bringen wollen oder einen Anschlag gegen dich planen, werden sie ihr Ziel doch nicht erreichen!
13 Du wirst sie in die Flucht schlagen und deine Pfeile auf sie richten.
14 Erhebe dich, Herr, in deiner ganzen Stärke! Wir wollen deine Macht besingen und mit einem Psalmlied preisen.
1 Von Gott verlassen – und dennoch erhört Für den Dirigenten. Auf die gleiche Weise zu begleiten wie das Lied »Hirschkuh am frühen Morgen«. Ein Psalm Davids.
2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber keine Rettung ist in Sicht, ich rufe, aber jede Hilfe ist weit entfernt!
3 Mein Gott! Ich rufe am Tag, doch du antwortest nicht, ich rufe in der Nacht und komme nicht zur Ruhe.
4 Du bist doch heilig, du wohnst dort, wo ´dein Volk` Israel dir Loblieder singt.
5 Unsere Väter setzten ihr Vertrauen auf dich. Sie vertrauten dir, und du hast sie gerettet.
6 Zu dir schrien sie um Hilfe und wurden befreit, sie vertrauten auf dich und wurden nicht enttäuscht.
7 Ich aber bin kein Mensch mehr, nur noch ein Wurm, zum Spott der Leute bin ich geworden, das ganze Volk verabscheut mich.
8 Alle, die mich sehen, verhöhnen mich, sie verziehen den Mund und schütteln den Kopf.
9 »Übergib deine Sache doch dem Herrn«, rufen sie. »Ja, soll Gott ihn doch retten! Er soll ihm helfen – anscheinend hat er ja Gefallen an ihm!«
10 Doch du, ´Herr`, hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen. Du ließt mich an ihrer Brust Vertrauen fassen.
11 Seit mein Leben begann, bin ich ganz auf dich angewiesen, von Mutterleib an bist du bereits mein Gott.
12 Bleib mir doch jetzt nicht fern! Die Not ist so bedrohlich nah, und da ist niemand, der mir hilft!
13 Gewalttäter haben mich umringt wie eine Herde Stiere, wie mächtige Büffel aus Baschan haben sie mich umstellt.
14 Sie reißen ihr Maul gegen mich auf wie hungrige und brüllende Löwen.
15 Ich fühle mich, als wäre ich hingeschüttet wie Wasser, alle meine Glieder sind wie ausgerenkt. Mein Herz ist wie flüssiges Wachs, das tief in meinem Innern zerschmilzt.
16 Ich bin ohne Kraft, ausgetrocknet wie eine Tonscherbe. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du hast mich in den Staub gelegt, dahin, wo die Toten liegen.
17 Denn ´Menschen` haben mich eingekreist wie Hunde, eine Horde von Gewalttätern umringt mich. Wie sich ein Löwe in seine Beute verbeißt, so halten sie mich fest und geben meine Hände und Füße nicht mehr frei.
18 Ich könnte meine Knochen einzeln zählen; meine Feinde starren mich nur erbarmungslos an.
19 Sie verteilen meine Kleider unter sich und werfen das Los, wer mein Obergewand bekommen soll.
20 Du aber, Herr, bleib nicht fern von mir! Du bist doch meine Kraft, schnell, komm mir zu Hilfe!
21 Entreiße meine Seele dem tödlichen Schwert, rette mein Leben vor den Krallen dieser Hunde!
22 Befreie mich aus dem Rachen des Löwen, rette mich vor den Hörnern der Büffel! Ja, du hast mich erhört!
23 Ich will meinen Brüdern verkünden, wie groß du bist, mitten in der Gemeinde will ich dir Loblieder singen.
24 Alle, die ihr vor dem Herrn Ehrfurcht habt, preist ihn! All ihr Nachkommen Jakobs, gebt ihm die Ehre! Begegnet ihm mit Demut und Verehrung, all ihr Nachkommen Israels!
25 Denn der Herr hat sich von der Not des Hilflosen nicht abgewandt und seine Leiden nicht verachtet. Ja, der Herr hat sein Angesicht nicht vor ihm verhüllt, sondern auf ihn gehört, als er um Hilfe rief.
26 Du, Herr, gibst mir Grund dafür, dich zu loben inmitten der großen Gemeinde. Mein Gelübde will ich erfüllen vor den Augen derer, die dem Herrn in Ehrfurcht dienen.
27 Die Armen sollen wieder essen und satt werden. Die den Herrn suchen, sollen ihn preisen. Euer Herz lebe auf, es lebe ewig!
28 An allen Enden der Erde wird man zur Einsicht kommen, und die Menschen werden zum Herrn umkehren. Alle Völker werden sich vor dir, ´Herr`, niederwerfen und dich anbeten.
29 Denn dem Herrn gehört das Königtum, er herrscht über alle Völker.
30 Die Großen der Erde werden ein Festmahl halten und sich anbetend vor dem Herrn niederwerfen. Auch alle, die in den Staub des Todes sinken, werden vor ihm niederfallen, alle, die keine Kraft mehr zum Leben haben.
31 Die kommenden Generationen werden ihm dienen. Denen, die noch geboren werden, wird man vom Herrn erzählen.
32 Verkünden wird man zukünftigen Völkern seine Rettungstaten. Man wird sagen: »Der Herr hat alles vollbracht!«
1 Der Herr ist mein Hirte Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel.
2 Er bringt mich auf Weideplätze mit saftigem Gras und führt mich zu Wasserstellen, an denen ich ausruhen kann.
3 Er stärkt und erfrischt meine Seele. Er führt mich auf rechten Wegen und verbürgt sich dafür mit seinem Namen.
4 Selbst wenn ich durch ein finsteres Tal gehen muss, wo Todesschatten mich umgeben, fürchte ich mich vor keinem Unglück, denn du, ´Herr`, bist bei mir! Dein Stock und dein Hirtenstab geben mir Trost.
5 Du ´lädst mich ein und` deckst mir den Tisch selbst vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, ´um mich zu ehren`, und füllst meinen Becher bis zum Überfließen.
6 Nur Güte und Gnade werden mich umgeben alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen im Haus des Herrn für alle Zeit.
1 Wer darf vor dem König der Herrlichkeit erscheinen? Von David. Ein Psalm. Die Erde und alles, was darauf lebt, gehört dem Herrn, der ganze Erdkreis samt seinen Bewohnern.
2 Denn er selbst hat das Fundament der Erde auf dem Grund der Meere befestigt, und über den Wassern gab er ihr festen Bestand.
3 Wer darf zum Berg des Herrn hinaufgehen, und wer darf an seiner heiligen Stätte vor ihm stehen?
4 Jeder, dessen Herz und Hände frei von Schuld sind, der keine Götzen anbetet und keinen Meineid schwört.
5 Er wird Segen empfangen vom Herrn; Gott, sein Retter, wird ihm in Treue begegnen.
6 Daran erkennt man Gottes wahres Volk, Menschen, die nach ihm fragen: es sind die, ´Herr`, die deine Nähe suchen und vor dein Angesicht treten. Sie sind die rechten Nachkommen Jakobs.
7 Tut euch weit auf, ihr mächtigen Tore, gebt den Weg frei, ihr uralten Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehen kann.
8 Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Kampf.
9 Tut euch weit auf, ihr mächtigen Tore, gebt den Weg frei, ihr uralten Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehen kann.
10 Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Der allmächtige Herr, er ist der König der Herrlichkeit.
1 Vertrauen auf die Güte des Herrn Von David. Nach dir, Herr, sehnt sich meine Seele.
2 Auf dich, mein Gott, vertraue ich; lass mich nicht in Schande enden, lass meine Feinde nicht über mich triumphieren!
3 Ja, niemand gerät in Schande, wenn er seine Hoffnung auf dich setzt. Aber wer sich treulos von dir abwendet – aus welchem Vorwand auch immer –, der wird beschämt dastehen.
4 Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich, auf deinen Pfaden zu gehen!
5 Führe mich durch deine Treue und unterweise mich. Denn du bist der Gott, der mir Rettung schafft. Auf dich hoffe ich Tag für Tag.
6 Denk an dein großes Erbarmen, Herr, und an deine reiche Gnade, die du seit jeher erwiesen hast!
7 Denk doch nicht an die Sünden, die ich in meiner Jugendzeit begangen habe, und auch nicht an meine späteren Verfehlungen! Allein in deiner Gnade denk an mich, Herr, deine Güte ist doch so groß.
8 Gütig und aufrichtig ist der Herr. Deshalb zeigt er Menschen, die sich von ihm abgewandt haben, den rechten Weg.
9 Er unterweist die Demütigen in dem, was gut und richtig ist, ja, gerade ihnen zeigt er seinen Weg.
10 Der Herr führt alle in seiner Gnade und Treue, die sich an seinen Bund halten und sich richten nach dem, was er in seinem Wort bezeugt.
11 Mach deinem Namen alle Ehre, Herr: Vergib mir meine Schuld, denn sie ist groß!
12 Wie steht es mit dem Menschen, der in Ehrfurcht vor dem Herrn lebt? Ihn lässt der Herr den Weg erkennen, den er wählen soll.
13 Sein Leben lang erfährt er Gutes, und seine Nachkommen werden einst das Land besitzen.
14 Der Herr zieht die ins Vertrauen, die in Ehrfurcht vor ihm leben; seinen Bund macht er ihnen bekannt.
15 Meine Augen blicken ständig auf den Herrn, denn er, er wird meine Füße aus dem Fangnetz ziehen.
16 ´Herr`, wende dich mir zu und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und vom Leid gebeugt.
17 Sprenge du die Fesseln, die mir das Herz zusammenschnüren, lass mich frei werden von allem, was mir jetzt noch Angst macht.
18 Achte auf mein Elend und auf meine Mühe und vergib mir alle meine Sünden!
19 Sieh doch, wie viele Feinde ich habe, sie verfolgen mich mit abgrundtiefem Hass!
20 Bewahre mein Leben und rette mich! Lass mich nicht in Schande geraten, denn bei dir suche ich Zuflucht.
21 Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sollen mein Schutz sein, denn meine Hoffnung bist allein du.
22 Gott, erlöse Israel aus all seiner Not!
1 Ein Unschuldiger bittet Gott um Gerechtigkeit Von David. Verschaffe mir Recht, Herr, denn ich bin immer aufrichtig meinen Weg gegangen. Und weil ich auf den Herrn vertraue, werde ich nicht zu Fall kommen.
2 Du kannst mich auf die Probe stellen, Herr. Ergründe, wie ich wirklich bin, prüfe mich auf Herz und Nieren!
3 Deine Gnade habe ich stets vor Augen, und deine Treue bestimmt meinen Weg.
4 Mit Betrügern hatte ich keinen Umgang, mit hinterhältigen Menschen gab ich mich nicht ab.
5 Ich verabscheue es, wenn Leute sich versammeln, die Böses planen, und mit denen, die Gott verachten, setze ich mich nicht ´an einen Tisch`.
6 Meine Hände sind frei von Schuld, und so trete ich vor deinen Altar, Herr.
7 Dort will ich laut meinen Dank hören lassen, erzählen will ich von all deinen Wundern.
8 Herr, ich liebe die Stätte, wo dein Haus steht, den Ort, an dem deine Herrlichkeit wohnt.
9 Lass mich nicht umkommen zusammen mit denen, die sich von dir abgewandt haben; lass mein Leben nicht mit den blutgierigen Mördern zu Ende gehen.
10 An ihren Händen klebt Unrecht, gerne nehmen sie Bestechungsgelder an.
11 Ich aber gehe ehrlich meinen Weg. Erlöse mich und sei mir gnädig!
12 Nun stehe ich auf festem, ebenem Boden. Mitten in der Gemeinde werde ich den Herrn preisen.
1 Die Nähe des Herrn gibt Licht und Geborgenheit Von David. Der Herr ist mein Licht und mein Heil – vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist für mein Leben wie eine schützende Burg, vor wem sollte ich erschrecken?
2 Wenn boshafte Menschen über mich herfallen, um mich mit Haut und Haaren zu verschlingen, meine Gegner und Feinde – dann sind sie es, die stürzen und fallen!
3 Selbst wenn mich ein Heer von Feinden umlagert: mein Herz ist nicht von Furcht erfüllt. Und wenn Krieg gegen mich ausbricht, bleibe ich dennoch voll Zuversicht.
4 Eines habe ich vom Herrn erbeten, das ist mein tiefster Wunsch: alle Tage meines Lebens im Haus des Herrn zu wohnen, um die Freundlichkeit des Herrn zu sehen und über ihn nachzudenken – dort in seinem Heiligtum.
5 Denn er wird mich am Tag des Unglücks in seinem Zelt bergen, mir dort in der Verborgenheit seinen Schutz gewähren und mich auf einem hohen Felsen in Sicherheit bringen.
6 Erhobenen Hauptes werde ich auf meine Feinde rings um mich herabsehen. Und ich will dort in seinem Heiligtum mit lautem Jubel meine Dankopfer bringen, ich will den Herrn preisen mit Musik und Gesang.
7 Höre, Herr, wenn ich nun mit lauter Stimme rufe, sei mir gnädig und antworte mir!
8 In meinem Herzen wiederhole ich deine Worte: »Kommt vor mein Angesicht, sucht meine Nähe!« Ja, Herr, das will ich tun: ich will vor dein Angesicht treten.
9 Verbirg dich darum nicht vor mir, stoße mich, deinen Diener, nicht im Zorn zurück, denn du warst zu jeder Zeit meine Hilfe! Gib mich nicht auf und verlass mich nicht, mein Retter und mein Gott!
10 Selbst wenn Vater und Mutter mich verließen, der Herr nimmt mich dennoch auf.
11 Lass mich deinen Weg erkennen, Herr, und leite mich auf ebener Bahn – tu es meinen Feinden zum Trotz!
12 Liefere mich nicht dem Mutwillen meiner Widersacher aus, denn es treten falsche Zeugen gegen mich auf! Aus ihrem Mund kommen heftige Worte voller Unrecht und Gewalt.
13 Doch ich bin gewiss, dass ich am Leben bleiben und sehen werde, wie gütig der Herr ist.
14 Hoffe auf den Herrn, sei stark, und dein Herz fasse Mut – ja, hoffe auf den Herrn!
1 Der Herr ist Stärke und Schutz Von David. Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. Wende dich nicht von mir ab! Wenn du mich schweigend abweist, werde ich denen gleichen, die sterben und unter die Erde kommen.
2 Höre mein lautes Rufen, wenn ich dich um Hilfe bitte und meine Hände ausstrecke zu deiner heiligen Wohnung!
3 Reiß mich nicht plötzlich in den Tod, zusammen mit den Gottlosen und Verbrechern, die mit anderen ´zum Schein` freundlich reden, während ihre Herzen voller Bosheit sind!
4 Gib ihnen, was sie für ihre Taten verdienen und was zu ihrem boshaften Verhalten passt! Lass das Unheil über sie hereinbrechen, das sie selbst ausgelöst haben. Zahle ihnen ihr Unrecht heim!
5 Denn alles, was der Herr tut, ist ihnen gleichgültig. Sie wollen auch nicht anerkennen, was seine Hände geschaffen haben. Darum wird er sie ´und ihre Werke` niederreißen und nicht wieder aufbauen.
6 Gepriesen sei der Herr, denn er hat auf mein lautes Flehen gehört!
7 Der Herr ist meine Stärke und mein Schild. Auf ihn habe ich vertraut, darum wurde mir geholfen. Deshalb ist mein Herz voll Freude und Jubel, ich will ihn preisen mit meinem Lied.
8 Der Herr ist Stärke und Schutz für sein Volk; seinen gesalbten König umgibt er wie eine sichere Festung, die ihm Rettung bringt.
9 Hilf deinem Volk und segne dein Eigentum, weide und trage es wie ein Hirte seine Herde für immer und ewig!
1 Die Stimme des Herrn Ein Psalm Davids. Erweist dem Herrn Ehre, ihr himmlischen Wesen! Preist die Herrlichkeit und Macht des Herrn!
2 Gebt dem Herrn die Ehre, die seinem Namen gebührt! Betet den Herrn an in heiligem Festschmuck!
3 Der Herr lässt über den Wassern seine mächtige Stimme hören, der Gott der Herrlichkeit lässt den Donner dröhnen. Ja, der Herr thront über den großen Wassermassen.
4 Die Stimme des Herrn erdröhnt gewaltig, erhaben ist die Stimme des Herrn.
5 Die Stimme des Herrn zerbricht ´mächtige` Zedern, selbst die ´gewaltigen` Zedern auf dem Libanongebirge spaltet der Herr.
6 Er lässt den Libanon erbeben und hüpfen wie ein Kalb, auch den Hermon lässt er auf und nieder springen wie einen jungen Stier.
7 Die Stimme des Herrn lässt feurige Blitze zucken.
8 Die Stimme des Herrn erfasst nun auch die Steppe, der Herr lässt die Wüste Kadesch erbeben.
9 Die Stimme des Herrn erschreckt die Hirschkühe, vorzeitig bringen sie ihre Jungen zur Welt. In den Wäldern schlägt sie die Äste ab und fegt das Laub von den Bäumen. Und in seinem Tempel rufen alle: »Ihm sei Ehre!«
10 Der Herr thront über dem Himmelsozean, ja, der Herr sitzt auf seinem Thron für immer und ewig.
11 Der Herr schenkt seinem Volk Kraft. Der Herr segnet sein Volk mit Frieden.
1 Das Leben neu geschenkt Ein Psalm Davids. Ein Lied zur Einweihung des Tempels.
2 Ich will dich preisen, Herr, denn du hast mich aus einem tiefen Abgrund heraufgezogen und meinen Feinden keinen Triumph über mich gegönnt.
3 Herr, mein Gott, im Gebet schrie ich zu dir, und du hast mich geheilt.
4 Herr, du hast mich aus dem Totenreich zurückgeholt und mir das Leben wieder neu geschenkt. Vor dem sicheren Tod hast du mich bewahrt.
5 Singt und musiziert für den Herrn, alle, die ihr ihm die Treue haltet! Preist ihn, den ihr als den heiligen Gott kennt.
6 Denn nur einen Augenblick dauert sein Zorn, aber ein Leben lang seine Güte. Noch am Abend weinen wir – doch am Morgen kehrt wieder Jubel ein.
7 Als es mir gut ging, war ich sorglos und dachte: »Niemals werde ich zu Fall kommen!«
8 Herr, du warst sehr gnädig zu mir. Du gabst mir Schutz wie eine sichere Festung auf einem hohem Berg. Doch als du dich vor mir verbargst, da war ich ohne jeden Halt.
9 In meiner Not schrie ich zu dir, Herr, ich rief zu dir um Hilfe:
10 »Willst du, dass mein Leben zu Ende geht und dass man mich zu Grabe trägt? Welchen Wert hätte das für dich? Kann ein zu Staub zerfallener Mensch dich preisen und deine Treue verkünden?
11 Höre mich doch, Herr, und sei mir gnädig! Herr, sei mein Helfer!«
12 Ja, du hast mein Klagelied in einen Reigentanz verwandelt! Den Trauermantel hast du mir ausgezogen und mich in ein Festgewand gekleidet.
13 So singe ich von ganzem Herzen zu deiner Ehre – nie werde ich schweigen. Herr, mein Gott, für immer und ewig will ich dich preisen!
1 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Bei dir, Herr, habe ich Zuflucht gefunden. Lass mich nie in Schande geraten! Erweise mir deine Treue und rette mich!
3 Neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr! Befreie mich doch schnell aus meiner Not! Sei mir ein Fels, bei dem ich Schutz finde, eine Festung auf hohem Berg! Rette mich!
4 Ja, du, du bist mein Fels und meine Burg! Du wirst mich führen und leiten – dafür stehst du mit deinem Namen ein.
5 Befreie mich aus der Falle, die meine Feinde mir hinterhältig gestellt haben! Du bist mein Schutz.
6 In deine Hände gebe ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott!
7 Ich verabscheue alle, die nutzlose Götzen verehren, und ich selbst vertraue ganz dem Herrn.
8 Voller Freude juble ich über deine Gnade: Du kennst mein Elend, kümmerst dich um meine Nöte, die so schwer auf meiner Seele liegen.
9 Du hast mich nicht in die Hand meiner Feinde gegeben, weiten Raum hast du vor mir geschaffen.
10 Sei du mir ´auch in Zukunft` gnädig, Herr! Noch bin ich in großer Bedrängnis, sind meine Augen trüb vor Traurigkeit, erschöpft bin ich an Leib und Seele.
11 Voller Kummer schwindet mein Leben dahin, mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen. Eigene Schuld hat mir die Kraft genommen. Meine Glieder sind wie gelähmt.
12 Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte. Meine Bekannten schrecken vor mir zurück; wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg.
13 Man hat mich vergessen, aus der Erinnerung verdrängt wie einen längst Verstorbenen. Ich komme mir vor wie ein ausgedientes Gefäß, ´das man zum Abfall wirft`.
14 Ich höre ja genau, was viele tuscheln. Grauenhaft, was um mich vorgeht! Da schmieden Leute miteinander Pläne gegen mich und haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen mir das Leben nehmen.
15 Ich aber, Herr, vertraue auf dich! Ich sage es ´und halte daran fest`: »Du bist mein Gott!«
16 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand. Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde und vor denen, die mich verfolgen!
17 Wende dein Angesicht mir, deinem Diener, freundlich zu! Sei mir gnädig und rette mich!
18 Herr, weil ich dich anrufe, lass mich nicht in Schande geraten – die gottlosen Verleumder aber sollen in Schande enden und im Totenreich für immer schweigen müssen.
19 Verstummen muss jedes Lügenmaul, das mit Stolz und Verachtung frech gegen den redet, der nach dem Willen des Herrn lebt.
20 ´Herr`, wie viel Gutes hältst du doch bereit für alle, die Ehrfurcht vor dir haben! Ja, vor den Augen aller Menschen zeigst du deine Güte denen, die bei dir Zuflucht suchen.
21 Du birgst sie ganz nahe bei dir, unter deinen Augen sind sie vor hinterhältigen Menschen sicher. Wie in einer schützenden Hütte bewahrst du sie vor dem feindseligen Geschwätz ringsum.
22 Gepriesen sei der Herr, denn er hat mir wunderbar seine Gnade erwiesen; er hat mir in einer befestigten Stadt Zuflucht geschenkt.
23 Vorher hatte ich noch in meiner Verzweiflung gesagt: »Ich bin alleingelassen, verbannt aus deinen Augen.« Aber du hast auf mein lautes Flehen gehört, schon damals, als ich zu dir um Hilfe schrie.
24 Ihr alle, die ihr zum Herrn gehört: zeigt ihm eure Liebe! Der Herr behütet alle, die ihm die Treue halten. Doch denen, die vermessen handeln, zahlt er ihren Hochmut gründlich heim.
25 Seid stark und fasst neuen Mut, ihr alle, die ihr auf das Eingreifen des Herrn wartet!
1 Glücklich der Mensch, dessen Schuld vergeben ist! Von David. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Glücklich zu preisen ist der Mensch, dem seine Treulosigkeit Gott gegenüber vergeben und dessen Sünden zugedeckt sind.
2 Ja, der ist wahrhaft glücklich zu nennen, dem der Herr die Schuld nicht anrechnet und der durch und durch aufrichtig ist.
3 Solange ich meine Schuld verschwieg, wurde ich von Krankheit zerfressen, den ganzen Tag habe ich nur gestöhnt.
4 Tag und Nacht lastete deine Hand auf mir. Da verging mir aller Lebensmut, ich verlor jede Kraft wie unter stechender Sonnenglut.
5 Dann endlich bekannte ich dir meine Sünde, meine Schuld verschwieg ich nicht länger vor dir. Ich sagte: »Ich will dem Herrn alle meine Vergehen bekennen.« Und du – ja, du befreitest mich von der Last meiner Sünde.
6 Darum soll jeder, der dir treu ist, zu dir beten, solange du dich finden lässt. Und er darf erleben: Selbst wenn die Not ihn bedrängt wie eine gewaltige Flut – sie wird ihm nicht schaden können.
7 Du, ´Gott`, bist mein sicherer Zufluchtsort, mein Schutz in Zeiten der Not. Wohin ich mich auch wende – deine Hilfe kommt nie zu spät. Darüber juble ich vor Freude.
8 ´Du hast zu mir gesagt:` »Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich beraten und immer meinen Blick auf dich richten.«
9 Seid nicht wie Pferde oder Maultiere, denen der Verstand fehlt und deren Schmuck aus Zaum und Zügel besteht. Damit muss man sie zähmen, denn sonst gehorchen sie ja nicht.
10 Viele Schmerzen muss erleiden, wer sich von Gott abwendet, doch wer auf den Herrn vertraut, den umgibt er mit seiner Gnade.
11 Freut euch über den Herrn und jubelt laut, die ihr nach seinem Willen lebt! Ihr alle, deren Herz aufrichtig ist, singt vor Freude!
1 Singt dem Herrn ein neues Lied! Jubelt über den Herrn, die ihr nach seinem Willen lebt! Ja, gut ist es, wenn aufrichtige Menschen Gott loben!
2 Preist den Herrn zum Klang der Zither, spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
3 Singt ihm ein neues Lied, lasst eure Instrumente schön erklingen und ruft eure Freude laut hinaus!
4 Denn das Wort des Herrn ist zuverlässig, treu ist er in allem, was er tut.
5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht. Die Erde ist erfüllt von der Gnade des Herrn.
6 Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel erschaffen, das Heer der Sterne durch den Hauch seines Mundes.
7 Er sammelte das Wasser des Meeres und setzte ihm eine Grenze. In die riesigen Meeresbecken füllte er die Fluten.
8 Alle Welt zeige Ehrfurcht vor dem Herrn, alle Bewohner der Erde sollen ihm mit großer Achtung begegnen.
9 Denn er sprach nur ein Wort – und es geschah; er gab einen Befehl – und es kam zustande.
10 Der Herr macht die Absichten der Völker zunichte; ja, er vereitelt ihre eigenmächtigen Pläne.
11 Doch die Absichten des Herrn haben für immer Bestand, seine Pläne setzen sich durch – jetzt und in allen künftigen Generationen.
12 Glücklich zu nennen ist das Volk, dessen Gott der Herr ist, das Volk, das er sich zum Eigentum erwählt hat.
13 Der Herr schaut vom Himmel herab, er sieht alle Menschen.
14 Von seinem Thron aus blickt er herab, er schaut aus nach allen, die auf der Erde wohnen.
15 Er hat sie ja alle erschaffen, eines jeden Herz; er achtet auf alles, was sie tun.
16 Ein König siegt nicht durch die Stärke seiner Truppen. Ein mutiger Soldat überlebt nicht durch seine große Kraft.
17 Es ist eine trügerische Hoffnung, eine Schlacht durch die Anzahl der Pferde zu entscheiden. Und nicht ihre große Kraft lässt einen Reiter heil davonkommen.
18 Sondern es ist der Herr, dessen Blick auf allen ruht, die ihm mit Ehrfurcht begegnen und voller Zuversicht darauf warten, dass er seine Güte zeigt.
19 Denn er will sie vor dem Tod retten und sie in Hungersnot am Leben erhalten.
20 Aus tiefster Seele hoffen wir auf den Herrn; er allein ist unsere Hilfe und der Schild, der uns schützt.
21 Denn an ihm freuen wir uns von ganzem Herzen, und wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
22 Deine Gnade, Herr, sei über uns, wie wir es von dir erhoffen.
1 Gott rettet, die zu ihm rufen Von David. Aus der Zeit, als Abimelech ihn fortgetrieben hatte, weil David sich vor ihm wahnsinnig gestellt hatte.
2 Ich will den Herrn preisen zu aller Zeit, immer soll sein Lob auf meinen Lippen sein.
3 Aus tiefster Seele will ich den Herrn rühmen. Alle, die ihr Leid geduldig ertragen, werden mich hören und sich freuen.
4 Kommt, wir verkünden gemeinsam, wie groß der Herr ist! Lasst uns miteinander seinen Namen rühmen!
5 Ich suchte die Nähe des Herrn – und er hat mir geantwortet: Er rettete mich aus aller Angst.
6 Alle, die zu ihm aufschauen, werden strahlen vor Freude! Nie werden sie beschämt sein.
7 Als es mir schlecht ging, rief ich zum Herrn. Er hörte mich und befreite mich aus aller Not.
8 Der Engel des Herrn lässt sich bei denen nieder, die in Ehrfurcht vor Gott leben, er umgibt sie mit seinem Schutz und rettet sie.
9 Erfahrt es selbst und seht mit eigenen Augen, dass der Herr gütig ist! Glücklich zu preisen ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.
10 Die ihr zu Gottes heiligem Volk gehört, begegnet dem Herrn mit Ehrfurcht! Denn wer ihn achtet, der leidet keinen Mangel.
11 Selbst junge und starke Löwen können ihren Hunger nicht stillen, aber wer die Nähe des Herrn sucht, dem wird nichts Gutes fehlen.
12 Ihr jungen Leute, kommt und hört mir zu! Ich will euch sagen, was es heißt, in Ehrfurcht vor dem Herrn zu leben.
13 Wer ´von euch` will Freude am Leben haben? Wer hätte gern ein langes Leben, in dem es ihm gut geht?
14 ´Wenn das dein Wunsch ist`, dann erlaube deinem Mund keine boshaften Reden, verbiete deinen Lippen jedes betrügerische Wort.
15 Halte dich vom Bösen fern und tu Gutes; setze dich für den Frieden ein und verfolge dieses Ziel mit ganzer Kraft!
16 Denn der Blick des Herrn ruht freundlich auf denen, die nach seinem Willen leben; er hat ein offenes Ohr für sie, wenn sie um Hilfe rufen.
17 Mit vernichtendem Blick aber schaut der Herr auf alle, die Böses tun. Er wird sie von der Erde wegnehmen und jede Erinnerung an sie auslöschen.
18 Die aber nach dem Willen des Herrn leben, rufen zu ihm, und er hört sie. Er befreit sie aus all ihrer Not.
19 Nahe ist der Herr denen, die ein gebrochenes Herz haben. Er rettet alle, die ohne Hoffnung sind.
20 Wer nach Gottes Willen lebt, der erfährt viel Leid, aber der Herr wird ihn aus allem Unglück befreien.
21 Er bewahrt alle seine Glieder, nicht ein Knochen soll ihm gebrochen werden.
22 Wer Gott verachtet, findet durch seine Bosheit den Tod. Und wer die hasst, die nach Gottes Willen leben, wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
23 Der Herr aber erlöst die Seele derer, die ihm dienen; und wer bei ihm Zuflucht sucht, muss keine Strafe fürchten.
1 Stärker als alle Feinde Von David. Streite für mich, Herr, gegen meine streitsüchtigen Feinde, bekämpfe du alle, die Krieg gegen mich führen!
2 Greife zum kleinen und zum großen Schild und steh auf, um mir zu helfen!
3 Nimm den Speer zur Hand und versperre meinen Verfolgern den Weg! Sprich zu mir: »Ich bin deine Rettung.«
4 Alle, die mir nach dem Leben trachten, sollen in Schande geraten und sich schämen. Gedemütigt sollen sich die zurückziehen, die unheilvolle Pläne gegen mich schmieden.
5 Wie Spreu im Wind sollen sie werden, und der Engel des Herrn stoße sie fort.
6 Ihr Weg soll finster und rutschig sein, und der Engel des Herrn verfolge sie.
7 Denn ohne Grund haben sie mir eine Falle gestellt, ohne Anlass eine Grube gegraben, um mich zu fangen.
8 Wenn mein Feind nicht damit rechnet, soll das Unheil über ihn hereinbrechen! Die Falle, die er gestellt hat, schnappe über ihm selbst zu, möge er ins Verderben stürzen!
9 Dann werde ich von ganzem Herzen über den Herrn jubeln, mich freuen über seine Rettung.
10 Mit Leib und Seele werde ich dich preisen: Herr, wer ist wie du? Du rettest die Wehrlosen vor ihren übermächtigen Feinden, die Hilflosen und Notleidenden bewahrst du vor ihren raubgierigen Verfolgern.
11 Aber noch treten verlogene Zeugen gegen mich auf. Sie stellen mir Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.
12 Diese Leute vergelten mir Gutes mit Bösem. Ich bin einsam – von aller Welt verlassen.
13 Als es ihnen schlecht ging, zog ich Trauerkleidung an, fastete aus echtem Mitgefühl und betete mit tief gesenktem Kopf.
14 Ich nahm Anteil, als ginge es um einen Freund oder Bruder. Tief gebeugt ging ich umher wie in Trauer um die eigene Mutter.
15 Doch jetzt, wo das Unglück mich zu Fall bringen will, laufen sie zusammen, voller Schadenfreude! Und unter sie mischt sich hergelaufenes Pack – Leute, die ich vorher nicht kannte, schließen sich ihnen an. Sie zerreißen sich das Maul über mich und hören nicht mehr auf.
16 Gehässig zeigen sie mir die Zähne, wie man das von gottlosem Gesindel kennt.
17 Herr, wie lange willst du dir das ansehen? Ich habe nun schon viel Schlimmes von ihnen hinnehmen müssen – rette mich aus der Gewalt dieser gefährlichen Löwen!
18 Ich will dich preisen, wenn die Gemeinde sich vor dir versammelt, umgeben von vielen Menschen will ich dich loben.
19 Lass nicht zu, dass meine Feinde sich noch länger über mich freuen! Sie, die mich ohne Grund hassen, sollen nicht mehr hämisch die Augen verdrehen.
20 Was sie reden, dient ja keineswegs dem Frieden; im Gegenteil, wer Ruhe im Land liebt, gegen den gehen sie vor mit Verleumdung und Betrug.
21 Gegen mich reißen sie ihren Mund auf und sagen: »Na also, da sehen wir dein Unglück doch mit eigenen Augen!«
22 Doch du, Herr, du selbst hast das alles gesehen – schweige nicht dazu! Herr, bleib nicht fern von mir!
23 Wach auf, mach dich auf und stell mein Recht wieder her, mein Gott und mein Herr, setze dich für mein Anliegen ein!
24 Verhilf mir zu meinem Recht, Herr, mein Gott, denn du bist gerecht! Lass nicht zu, dass meine Feinde über mich triumphieren!
25 Sie sollen nicht selbstzufrieden sagen können: »Na bitte, genau wie wir’s wollten!« Und auch nicht: »Wir haben ihn kleingekriegt!«
26 In Grund und Boden schämen sollen sich alle, die sich über mein Unglück freuen. Schimpf und Schande über alle, die so hochmütig gegen mich auftreten!
27 Alle aber, die wünschen, dass mir Gerechtigkeit zuteil wird, mögen jubeln und sich freuen. Immer wieder sollen sie sagen können: »Hoch gelobt sei der Herr, der seinem Diener Frieden schenken will.«
28 Und ich will erzählen, wie gerecht du bist, den ganzen Tag will ich dich loben.
1 Bis an den Himmel reicht deine Gnade Für den Dirigenten. Von David, dem Diener des Herrn.
2 Die Sünde sitzt tief im Herzen des Gottlosen und flüstert ihm zu, was er tun soll. Sich Gott in Ehrfurcht zu unterstellen, käme ihm nie in den Sinn.
3 Er gefällt sich darin, Schuld auf sich zu laden und andere zu hassen.
4 Über seine Lippen kommt nichts als Lug und Trug; es liegt ihm nichts mehr daran, vernünftig zu handeln und Gutes zu tun.
5 Selbst wenn er im Bett liegt, schmiedet er noch unheilvolle Pläne. Er hat den Weg betreten, der alles andere als gut ist. Das Böse verabscheut er nicht.
6 Herr, bis an den Himmel reicht deine Gnade, bis zu den Wolken deine Treue.
7 Deine Gerechtigkeit ist so beständig wie die Berge, die du geschaffen hast, deine Urteile gründen tief wie das Meer. Ja, du, Herr, hilfst Menschen und Tieren.
8 Wie kostbar, o Gott, ist deine Gnade! Menschen suchen Zuflucht im Schatten deiner Flügel.
9 Sie dürfen den Reichtum deines Hauses genießen, und aus einem Strom der Freude gibst du ihnen zu trinken.
10 Bei dir ist die Quelle allen Lebens, in deinem Licht sehen wir das Licht.
11 Lass deine Gnade für immer bei denen bleiben, die dich kennen, und deine Treue bei denen, die von Herzen aufrichtig sind.
12 Bewahre mich vor den Fußtritten hochmütiger Menschen; den Gottlosen soll es nicht gelingen, mich mit ihren Händen wegzustoßen.
13 Der Augenblick wird kommen, an dem diese niederträchtigen Leute zu Boden stürzen; sie werden niedergestoßen und können nicht mehr aufstehen.
1 Beneide die Gottlosen nicht! Von David. Entrüste dich nicht über die Menschen, die Böses tun; beneide nicht die Leute, die Unrecht üben!
2 Denn sie verdorren so schnell wie das Gras, wie alle grünen Pflanzen verwelken sie.
3 Du aber vertrau auf den Herrn und tu Gutes. Bleib im Land, sei zuverlässig und treu.
4 Freu dich über den Herrn, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst.
5 Lass den Herrn deinen Weg bestimmen, vertrau auf ihn, und er wird handeln.
6 Er wird deine Rechtschaffenheit erstrahlen lassen wie das Morgenlicht und dein Recht leuchten lassen wie die Mittagssonne.
7 Überlass dich ruhig dem Herrn und warte, bis er eingreift. Gerate nicht in Zorn über den, der auf seinem bösen Weg auch noch Erfolg hat, über einen Menschen, der seine finsteren Pläne in die Tat umsetzt.
8 Sag dich los vom Zorn, leg deine Wut ab! Lass dich von deiner Entrüstung nicht beherrschen; es führt nur zum Bösen.
9 Denn die Übeltäter werden ´von Gott` ausgerottet; aber die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, werden das Land als Besitz erhalten.
10 Nur noch kurze Zeit, dann ist der Gottlose nicht mehr da. Du schaust dich nach ihm um, aber da ist niemand mehr.
11 Doch die Friedfertigen werden das Land als Besitz erhalten, sie werden sich freuen an einer Fülle von Frieden ´und Glück`.
12 Der Gottlose schmiedet zwar seine Pläne gegen den, der nach Gottes Willen lebt; gehässig fletscht er die Zähne gegen ihn.
13 Aber der Herr kann darüber nur lachen, denn er sieht den Tag des Gerichts kommen.
14 Die gottlosen Gewalttäter ziehen ihr Schwert und spannen den Bogen, um den Wehrlosen und Armen umzubringen und um aufrichtige Menschen niederzumetzeln.
15 Aber ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrechen.
16 Der geringe Besitz eines Menschen, der nach Gottes Willen lebt, hat größeren Wert als der Reichtum von vielen Gottlosen.
17 Denn die Macht der Feinde Gottes wird zerbrochen; denen aber, die nach Gottes Willen leben, ist der Herr Stütze und Halt.
18 Der Herr kennt die Zukunft der rechtschaffenen Menschen, er gibt ihnen ein Erbe, das sie für immer besitzen werden.
19 Selbst eine schlimme Zeit stürzt sie nicht ins Elend, auch während einer Hungersnot werden sie noch satt.
20 Doch die Gott verachten, werden umkommen, und die Feinde des Herrn sind so vergänglich wie die Pracht der Wiesen. Ja, sie schwinden dahin, sie vergehen wie Rauch.
21 Während der Gottlose borgt und nicht zurückzahlt, ist der Mensch, der nach Gottes Willen lebt, großzügig und gibt.
22 Denn die unter dem Segen des Herrn stehen, erhalten das Land als Besitz. Aber die unter seinem Fluch stehen, werden ausgerottet.
23 Es ist ein Geschenk des Herrn, wenn die Schritte eines aufrichtigen Menschen fest und sicher werden. An seinem Weg hat der Herr Gefallen.
24 Wenn ein solcher Mensch dann doch einmal hinfällt, bleibt er nicht hilflos liegen, denn der Herr hält ihn an der Hand.
25 Ob damals, als ich jung war, oder heute im Alter: Niemals habe ich erlebt, dass ein Mensch, der sich an Gottes Gebote hält, völlig verlassen gewesen wäre, niemals mussten seine Kinder um Brot betteln.
26 ´Im Gegenteil!` Den ganzen Tag ist er barmherzig und leiht anderen. Noch seine Nachkommen werden ´durch ihn` gesegnet sein.
27 Also lass alles Böse, tu das Gute, so wirst du für immer ´im Land` wohnen.
28 Denn der Herr liebt das Recht und lässt alle, die ihm treu sind, niemals im Stich. In Ewigkeit werden sie bewahrt. Aber die Nachkommen der Feinde Gottes werden ausgerottet.
29 Die nach Gottes Willen leben, werden das Land als Besitz erhalten, für immer werden sie darin wohnen.
30 Wer Gottes Willen tut, redet weise, was er sagt, entspricht dem Recht.
31 Er trägt die Weisung seines Gottes im Herzen, und deshalb stolpert er nicht.
32 Der Gottlose lauert ihm zwar auf und sucht ihn umzubringen,
33 aber der Herr überlässt ihn nicht den Händen dieses Verbrechers. Und im Gericht lässt er nicht zu, dass er verurteilt wird.
34 Setz deine Hoffnung auf den Herrn und halte dich an seinen Weg. Dann wird er dich zu Ehren bringen, indem er dir das Land zum Besitz gibt. Du wirst es noch erleben, dass die Feinde Gottes ausgerottet werden.
35 Ich sah einen gewalttätigen gottlosen Menschen, der stand fest da wie ein Baum mit ausladenden Ästen und in voller Blüte.
36 Ich kam ein anderes Mal vorbei – da war nichts mehr von ihm zu sehen! Ich suchte ihn, doch er war nicht mehr zu finden.
37 Achte auf den, der aufrichtig und ehrlich ist, denn dieser Mensch hat eine Zukunft in Frieden.
38 Alle jedoch, die Gott verachten, werden ausgerottet; sie haben keine Zukunft.
39 Aber denen, die nach seinem Willen leben, hilft der Herr; auch in Zeiten der Not ist er ihre sichere Festung.
40 Der Herr selbst wird ihnen beistehen und sie befreien, er rettet sie vor den Gottlosen und hilft ihnen, denn bei ihm haben sie Zuflucht gesucht.
1 Ich bin am Ende meiner Kraft! Ein Psalm Davids, um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.
2 Herr, bestrafe mich nicht in deinem Zorn und weise mich nicht zurecht, solange du aufgebracht bist!
3 Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand liegt schwer auf mir.
4 Weil du zornig auf mich bist, gibt es keine heile Stelle mehr an meinem Körper. Wegen meiner Sünden ist nichts mehr an mir gesund.
5 Meine Schuld ist mir über den Kopf gewachsen, sie ist eine drückende Last, zu schwer für mich zu tragen.
6 Meine Wunden eitern und verbreiten einen üblen Geruch – dass es dahin kam, war meine eigene Torheit.
7 Ich bin gekrümmt und gebeugt, in düsterer Trauer schleppe ich mich durch den Tag.
8 In meinen Hüften brennt der Schmerz, keine heile Stelle gibt es mehr an mir.
9 Ich bin zerschlagen, am Ende meiner Kräfte. Oft lässt die Qual meines Herzens mich nur noch schreien.
10 Herr, du weißt, wonach ich mich sehne, mein Seufzen bleibt dir nicht verborgen.
11 Mein Herz pocht, meine Kraft hat mich verlassen, mein Augenlicht ist fast erloschen.
12 Meine Freunde und Gefährten haben sich wegen meines Unglücks von mir zurückgezogen; meine Verwandten halten sich von mir fern.
13 Meine Feinde trachten mir nach dem Leben und stellen mir Fallen; Menschen, die mein Unglück suchen, verwünschen mich und denken sich den ganzen Tag hinterlistige Pläne aus.
14 Ich aber stelle mich taub und höre nicht hin, ich bleibe stumm wie einer, der seinen Mund nicht aufmachen kann.
15 Ich verhalte mich wie jemand, der nichts hört, wie einer, der zu keiner Entgegnung mehr fähig ist.
16 Ja, allein auf dich, Herr, hoffe ich, du selbst wirst die Antwort geben, Herr, mein Gott.
17 Mein Wunsch ist: Keiner von ihnen soll sich über mein Unglück freuen, niemand soll überheblich auf mich herabblicken, wenn ich den Halt verliere.
18 Es fehlt nicht mehr viel, und ich stürze. Von Schmerzen bin ich ständig geplagt.
19 Ja! Ich bekenne meine Schuld. Meine Sünde tut mir von ganzem Herzen leid.
20 Meine Feinde sind zahlreich und voller Kraft. Und es sind so viele, die mich ohne Grund hassen!
21 Gutes vergelten sie mir mit Bösem. Gerade weil ich mich für das Gute einsetze, begegnen sie mir mit Feindschaft.
22 Verlass mich nicht, Herr! Sei mir doch jetzt nicht fern, mein Gott!
23 Komm rasch herbei und hilf mir, Herr, denn du bist meine Rettung!
1 Ein Menschenleben – vergänglich wie ein Hauch Für den Dirigenten. Für Jedutun. Ein Psalm Davids.
2 Ich hatte mir vorgenommen, mich richtig zu verhalten und mich nicht durch Worte zu versündigen, die rasch über die Lippen kommen. In der Nähe gottloser Menschen wollte ich meine Zunge im Zaum halten.
3 So schwieg ich denn und blieb stumm – ohne dass es viel genützt hätte. Denn in mir bohrte weiter der Schmerz.
4 Mein Herz brannte, mein Stöhnen brachte ein Feuer zum Lodern. Schließlich konnte ich doch nicht mehr schweigen.
5 Lass mich begreifen, Herr, dass mein Leben begrenzt ist und meine Erdentage kurz bemessen sind! Lass mich erkennen, wie vergänglich ich bin!
6 Meine Lebenszeit gleicht in deinen Augen nur einer Handbreite, meine Zeit auf dieser Erde ist vor dir wie ein Nichts. Der Mensch ist nur ein Hauch, selbst wenn er noch so kraftvoll dazustehen scheint.
7 Wie ein Schatten geht der Mensch ´über die Erde`, um sinnlose Dinge machen die Leute viel Lärm. Sie häufen Besitz auf, aber letztendlich weiß niemand, für wen.
8 Worauf soll ich denn nun meine Hoffnung setzen, Herr? Mein Warten und Hoffen gilt allein dir!
9 Befreie mich von all meiner Schuld, gib mich nicht dem Gespött von Dummköpfen preis!
10 Ich will still sein und mache meinen Mund nicht mehr auf. Denn von dir kommt alles, was geschehen ist.
11 Doch nun nimm das Leid, das du mir auferlegt hast, von mir, damit ich unter deiner strafenden Hand nicht vergehe.
12 Wenn du einen Menschen wegen seiner Schuld bestrafst, lässt du seine Schönheit vergehen wie ein Kleid, das die Motten zerfressen. Ja, ´nichts weiter` als ein Hauch ist jeder Mensch.
13 Höre auf mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien! Schweige nicht zu meinen Tränen! Ich bin ja nur ein Gast bei dir, ein Fremder wie alle meine Vorfahren.
14 Blicke nicht länger im Zorn auf mich, damit ich wieder froh werde, bevor ich diese Erde verlassen muss und nicht mehr bin.
1 Komm mir schnell zu Hilfe, Herr! Für den Dirigenten. Von David. Ein Psalm.
2 Beharrlich habe ich auf den Herrn gehofft, da wendete er sich mir zu und erhörte mein Schreien.
3 Er zog mich aus der Grube, die mein Ende bedeutet hätte, aus Schlamm und Morast, er stellte meine Füße auf festen Grund und gab meinen Schritten sicheren Halt.
4 Ein neues Lied hat er mir geschenkt, lässt mich einen Lobgesang anstimmen auf ihn, unseren Gott. Viele Menschen werden sehen, was er für mich getan hat. Dann werden sie dem Herrn voll Ehrfurcht vertrauen.
5 Glücklich zu preisen ist, wer sein Vertrauen auf den Herrn setzt und nicht hört auf die Stolzen, die vom richtigen Weg abweichen und nur allzu leicht zum Lügen bereit sind.
6 Herr, mein Gott! Wie oft hast du Wunder geschehen lassen, wie zahlreich sind deine Pläne, die du mit uns hast! Keiner ist wie du! Wollte ich alles erzählen, was du getan hast – ich könnte es gar nicht – dazu ist es viel zu viel!
7 An Schlachtopfern und Speiseopfern hast du kein Gefallen, aber du gabst mir Ohren, die offen sind für dich, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht von mir verlangt.
8 Da habe ich gesagt: »Hier bin ich! Im Buch des Gesetzes ist von mir die Rede.
9 Es erfüllt mich mit Freude, zu tun, was dir, mein Gott, gefällt. Deine Weisungen trage ich in meinem Herzen.«
10 Vor der großen Versammlung habe ich verkündet, wie treu und gerecht du bist. Nichts konnte mich abhalten, davon zu reden, Herr, du weißt es.
11 Dass du uns Heil schenkst, hielt ich nicht in meinem Herzen verborgen, von deiner Treue und deiner Hilfe habe ich erzählt. Vor den Versammelten habe ich nicht verschwiegen, was für ein gnädiger und zuverlässiger Gott du bist.
12 Du, Herr, wirst mir dein Erbarmen nicht entziehen, deine Gnade und deine Treue werden mein ständiger Schutz sein.
13 Von allen Seiten dringt Unheil auf mich ein, meine Sünden haben mich eingeholt – es sind so viele, dass ich sie nicht mehr überblicken kann. Sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf – und mein Herz ist ganz verzagt.
14 Herr, mögest du Gefallen daran haben, mich zu retten! Komm mir schnell zu Hilfe, Herr!
15 Hohn und Spott sollen allesamt ernten, die mir nach dem Leben trachten und es auslöschen wollen! Ja, alle, die mein Unglück herbeiwünschen, mögen abziehen, beladen mit Schmach und Schande!
16 Über ihre eigene Schmach sollen sie starr sein vor Entsetzen, sie, die mich verhöhnen: »Ha! Das geschieht dir recht!«
17 Doch alle, die dich suchen, sollen jubeln vor Freude über dich. Ja, alle, die nach deiner Hilfe verlangen, sollen es immer wieder bezeugen: »Der Herr ist groß!«
18 Ich bin arm und vom Leid gebeugt, aber der Herr denkt an mich. Du bist meine Hilfe und mein Befreier – mein Gott, zögere nicht länger!
1 Wer anderen Erbarmen zeigt, findet Erbarmen Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Glücklich zu preisen ist, wer anderen Menschen in Not zur Seite steht! Geht es ihm dann selbst einmal schlecht, wird der Herr seine Hilfe sein.
3 Ja, der Herr wird ihn beschützen und am Leben erhalten, und so wird er im ganzen Land glücklich gepriesen. Du, ´Herr`, lieferst ihn niemals der Willkür seiner Feinde aus.
4 Fesselt ihn ein schweres Leiden ans Bett, ist der Herr seine Stütze. Ja, dem Verlauf seiner Krankheit gibst du, ´Herr`, eine Wendung zum Guten!
5 Ich selbst bitte nach wie vor: »Herr, hab Erbarmen mit mir! Heile mich, denn ich habe gegen dich gesündigt ´und trage nun die Folgen`!«
6 Meine Feinde reden Böses über mich, sie fragen: »Wann stirbt er endlich? Wann gerät sein Name in Vergessenheit?«
7 Wenn einer von ihnen mich besucht, um zu sehen, wie es mir geht, dann heuchelt er Anteilnahme. Er will etwas erfahren, das er gegen mich verwenden kann. Kaum ist er wieder draußen, redet er schlecht über mich.
8 Alle, die mich hassen, stecken die Köpfe zusammen und tuscheln über mich, sie hecken Böses gegen mich aus und sagen:
9 »Den hat’s schlimm erwischt. So wie der daliegt, wird er ganz sicher nicht mehr aufstehen!«
10 Selbst mein Vertrauter, auf den ich mich verließ, ja, mit dem ich mein Brot geteilt habe, tritt mich nun mit Füßen.
11 Du aber, Herr, sei mir gnädig und richte mich auf! Dann werde ich ihnen ihr Unrecht heimzahlen.
12 Wenn meine Feinde nicht die Oberhand behalten, erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast.
13 Ja, ich weiß es: Weil ich aufrichtig bin, bist du meine Stütze und mein Halt. Du stellst mich wieder auf die Füße und lässt mich nahe bei dir bleiben für immer und ewig.
14 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen! Ja, Amen!
1 Zweites Buch Sehnsucht nach Gott Für den Dirigenten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von den Korachitern.
2 Wie der Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott.
3 Meine Seele dürstet nach Gott, ja, nach dem lebendigen Gott. Wann endlich werde ich ´wieder zum Heiligtum` kommen und dort vor Gottes Angesicht stehen?
4 Tränen sind meine einzige Speise Tag und Nacht. Ständig fragt man mich: »Wo ist denn nun dein Gott?«
5 Ich erinnere mich an frühere Zeiten, lasse meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf: Wie schön war es doch, als ich mein Volk zu Gottes Heiligtum führte, begleitet von Jubel und Dank, im feierlichen Festzug mit vielen Menschen!
6 Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft.
7 Mein Gott, tiefe Trauer bedrückt meine Seele. In der Ferne des Jordanlandes und des Hermongebirges denke ich an dich. Vom Berg Misar aus ´gehen meine Gedanken zu dir`.
8 Gewaltige Wassermassen brausen und tosen, so als riefe eine Flut die andere herbei. Du hast sie geschickt; deine Wellen und Wogen rollen über mich hinweg.
9 ´Und dennoch`: Am Tag wird der Herr mir seine Gnade schenken, und in der Nacht begleitet mich sein Lied, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.
10 Zu Gott, meinem Fels, will ich sagen: »Warum nur hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig meinen Weg gehen, bedrängt von meinem Feind?«
11 Der Hohn meiner Feinde zerfrisst mich wie eine tödliche Krankheit. Den ganzen Tag spotten sie: »Wo ist denn nun dein Gott?«
12 Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft. Ja, er ist mein Gott.
1 Bring mich zurück zu deinem Heiligtum! Verschaffe mir Recht, o Gott, und führe du meinen Rechtsstreit gegen ein Volk, das keine Güte mehr kennt! Rette mich vor dem Mann, der betrügt und Unrecht übt!
2 Du bist doch der Gott, bei dem ich Zuflucht finde. Warum nur hast du mich verstoßen? Warum muss ich so traurig meinen Weg gehen, bedrängt von meinem Feind?
3 Sende mir dein Licht und deine Treue, damit sie mich leiten und mich zurückbringen zu deinem heiligen Berg, zu deiner Wohnung!
4 Dann werde ich vor Gottes Altar treten, ja, ich will zu Gott kommen, der mich mit Jubel und Freude erfüllt. Dich will ich loben beim Spiel auf der Harfe – dich, meinen Gott.
5 Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft . Ja, er ist mein Gott.
1 Gott, vergiss uns nicht! Für den Dirigenten. Von den Korachitern. Ein kunstvoll gestaltetes Lied.
2 Gott, mit eigenen Ohren haben wir es vernommen, unsere Vorfahren haben uns davon erzählt: Großes hast du zu ihrer Zeit vollbracht, in weit zurückliegenden Tagen.
3 Du allein, du hast mit deiner Hand ganze Völker aus dem Land herausgerissen und an ihrer Stelle unsere Vorfahren eingepflanzt. Du selbst hast Nationen vernichtet, damit unsere Väter sich ausbreiten konnten.
4 Nicht etwa durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, nicht ihre eigene Kraft hat ihnen geholfen. Nein, deine Hand und dein starker Arm stand ihnen bei; du hast ihnen dein Angesicht freundlich zugewandt, weil du Gefallen an ihnen hattest.
5 Du bist mein König, o Gott! So gib doch erneut Befehl zur Rettung Israels!
6 Durch deine Hilfe werden wir die Feinde, die uns bedrängen, zu Boden stoßen. In deinem Namen wollen wir alle in den Staub treten, die sich gegen uns erheben.
7 Nicht auf meinen Bogen will ich mich verlassen, mein Schwert wird mir nicht den Sieg schenken.
8 Du ´allein` wirst uns retten vor unseren Feinden, und alle, die uns hassen, stürzt du in Schande.
9 Jeden Tag rühmen wir voller Stolz unseren Gott, ja, deinen Namen wollen wir ewig preisen.
10 Und doch hast du uns nun verstoßen und Schande über uns gebracht, du bist nicht mit unseren Truppen gegen den Feind gezogen.
11 Du ließt uns vor dem Gegner die Flucht ergreifen, und Menschen, die uns hassen, konnten uns nach Belieben ausplündern.
12 Wie man Schlachtvieh weggibt, so hast du uns unserem Schicksal überlassen, unter die anderen Völker hast du uns zerstreut.
13 Dein eigenes Volk hast du für einen Spottpreis verkauft, ja, du hast für uns so gut wie nichts verlangt!
14 Du machtest uns zum Gespött unserer Nachbarvölker, wir ernten nur Hohn und Schmach von allen rings um uns.
15 Für die anderen Völker ist unser Unglück zum Sprichwort geworden – dafür hast du gesorgt. Sie schütteln nur noch den Kopf über uns.
16 Tagaus, tagein habe ich meine Schande vor Augen, die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.
17 Denn ich höre die verletzenden Worte der Spötter, und ich sehe die rachsüchtigen Feinde.
18 Dieses Unheil ist über uns gekommen, obwohl wir dich nicht vergessen haben. Auch haben wir den Bund nicht gebrochen, den du mit uns geschlossen hast.
19 Unser Herz hat sich nicht von dir abgewendet, mit keinem Schritt sind wir von deinem Weg abgewichen.
20 ´Das also kann nicht der Grund dafür sein`, dass du uns zerschlagen hast an einem wüsten Ort, wo die Schakale hausen, dass du dunkle Schatten des Todes auf uns hast fallen lassen.
21 Hätten wir nicht mehr an unseren Gott gedacht oder gar unsere Hände im Gebet zu einem anderen Gott ausgestreckt,
22 hätte unser Gott das nicht längst durchschaut? Denn wer kennt die verborgenen Winkel unseres Herzens, wenn nicht er?
23 Nein, deinetwegen sind wir ständig vom Tod bedroht; man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind.
24 Wach auf, Herr, warum schläfst du? Wach auf, verstoße uns nicht für immer!
25 Warum nur verbirgst du dein Angesicht? Weshalb vergisst du unser Elend und die Bedrängnis, in der wir leben müssen?
26 Denn wir sind gebeugt worden, bis wir im Staub lagen, wir kriechen am Boden und kommen nicht mehr hoch.
27 Erhebe dich und eile uns zu Hilfe, erlöse uns aus all unserer Not um deiner Güte willen!
1 Lied zur Hochzeit des Königs Für den Dirigenten. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Von den Korachitern. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Ein Liebeslied.
2 Mein Herz ist erfüllt von schönen Worten, dem König will ich meine Lieder vortragen. Meine Zunge gleicht der Feder eines schreibgewandten Menschen.
3 Du bist weitaus schöner als alle anderen, über deine Lippen kommen Worte voll Anmut. Denn Gott hat dich gesegnet für immer und ewig.
4 Gürte dein Schwert um die Hüfte, du tapferer Held, umgib dich mit deiner Majestät und Pracht!
5 Ja, in deiner Majestät sei stark und zieh aus für die Wahrheit, für Gerechtigkeit und Güte! Verschaffe dir Achtung durch gewaltige Taten, die du mit deinem mächtigen Arm vollbringst!
6 Deine Pfeile sind spitz und scharf – ganze Völker werden dir unterliegen. Deine Geschosse treffen deine Feinde mitten ins Herz.
7 Dein Thron, göttlicher Herrscher, hat für immer Bestand; das Zepter in deiner Hand ist Zeichen für deine gerechte Herrschaft.
8 Du liebst das Recht, und alle Gottlosigkeit ist dir verhasst. Deshalb hat Gott, dein Gott, das Salböl der Freude in solcher Fülle über dich ausgegossen wie bei keinem deiner Gefährten.
9 Deine Gewänder duften nach Myrrhe, Aloe und Kassia – so als seien sie daraus gemacht. Aus Palästen, mit Elfenbein verziert, erfreuen dich die Klänge von Saiteninstrumenten.
10 Königstöchter gehören zu deinem Hofstaat, zu deiner Rechten steht die Königin, geschmückt mit feinstem Gold aus Ofir.
11 Höre, Tochter, sieh her und schenk mir ein offenes Ohr! Denk nicht zurück an dein Volk und an dein Elternhaus!
12 Wenn der König dich zu sehen wünscht, beeindruckt von deiner Schönheit, dann komm und verneige dich vor ihm, er ist ja nun dein Herr.
13 Die Bewohner von Tyrus bringen dir ihre Geschenke, deine Gunst suchen selbst die reichsten Völker.
14 Herrlich geschmückt steht die Königstochter in ihren Gemächern bereit, mit Gold durchwirkt ist ihr Kleid.
15 In Gewändern mit bunten Stickereien wird sie zum König geleitet, Brautjungfern sind ihr Gefolge. Auch ihre Gefährtinnen werden vor dich, ´den König`, geführt.
16 Freude und Jubel begleiten den Hochzeitszug, so ziehen sie ein in den Palast des Königs.
17 An die Stelle deiner Väter, o König, werden deine Söhne treten, auf der ganzen Erde wirst du sie zu Herrschern einsetzen.
18 Deinen Namen will ich allen Generationen bekannt machen, darum werden die Völker dich preisen für immer und ewig.
1 Der Herr ist mit uns Für den Dirigenten. Von den Korachitern. In hoher Stimmlage vorzutragen. Ein Lied.
2 Gott ist für uns Zuflucht und Schutz, in Zeiten der Not schenkt er uns seine Hilfe mehr als genug.
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde bebt und wankt und die Berge mitten ins Meer sinken,
4 wenn auch seine Wellen brausen und tosen und die Berge erbeben von seiner gewaltigen Kraft.
5 Ein Strom, von vielen Bächen gespeist, erfreut die Stadt Gottes, den heiligen Ort, an dem der Höchste wohnt.
6 Ja, Gott wohnt in ihrer Mitte, darum wird sie niemals ins Wanken geraten, Gott wird ihr Hilfe bringen, wenn sich die Nacht zum Morgen wendet.
7 Völker geraten in Aufruhr, Königreiche wanken – Gott lässt seine Stimme nur einmal erschallen, und schon vergeht die ganze Welt!
8 Der allmächtige Herr ist mit uns, der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Burg.
9 Kommt und führt euch vor Augen, welch große Taten der Herr vollbracht hat! In aller Welt hat er vernichtende Schläge ´gegen seine Feinde` geführt.
10 Er beendet Kriege überall auf der Erde, Pfeil und Bogen bricht er entzwei, er zerschmettert Speere und verbrennt Streitwagen im Feuer.
11 Lasst euren Aufruhr und erkennt, dass ich allein Gott bin, hoch erhaben über alle Völker, geehrt in aller Welt.
12 Der allmächtige Herr ist mit uns, der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Burg.
1 Gott, der mächtige König über die ganze Welt Für den Dirigenten. Von den Korachitern. Ein Psalm.
2 Ihr Völker auf der ganzen Welt, klatscht in die Hände! Lobt Gott und lasst euren Jubel laut hören!
3 Denn der Herr, der Höchste, ist ehrfurchtgebietend. Er ist ein mächtiger König über die ganze Welt.
4 Er hat andere Völker unserer Herrschaft unterstellt, ganze Nationen legte er uns zu Füßen.
5 Das Land, in dem wir wohnen, hat er für uns ausgewählt als Erbbesitz. Es erfüllt ganz Israel, dem Gottes Liebe gilt, mit Stolz.
6 Unter dem Jubel seines Volkes ist Gott wieder in den Himmel emporgestiegen, der Schall der Posaunen begleitet ihn, den Herrn.
7 Singt, ja, singt Psalmen für unseren Gott! Singt und musiziert für ihn, unseren König!
8 Denn Gott ist König der ganzen Welt. So singt und spielt für ihn ein kunstvolles Lied!
9 Gott herrscht als König über alle Völker der Erde, er hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt.
10 Mächtige Herrscher aus anderen Völkern versammeln sich, sie alle vereinen sich zu einem Volk, das zum Gott Abrahams gehört. Denn alle Könige auf der Erde gehören Gott, er allein ist hoch erhaben.
1 Die Stadt Gottes – unüberwindbar für alle Feinde Ein Lied. Ein Psalm. Von den Korachitern.
2 Groß ist der Herr und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes. Dort erhebt sich sein heiliger Berg,
3 schön ragt er empor, eine Freude für die ganze Welt! Ja, der Berg Zion, der sich nach Norden erstreckt, gehört zur Stadt des großen Königs.
4 Gott wohnt in ihren Palästen, und es ist überall bekannt: Er schenkt Zuflucht.
5 Könige anderer Völker hatten sich verbündet und waren gemeinsam ´gegen die Stadt` gezogen.
6 Doch schon bei ihrem Anblick waren sie starr vor Schreck, von Entsetzen gepackt ergriffen sie die Flucht.
7 Sie zitterten und bebten wie eine Frau, die in den Wehen liegt.
8 Einst waren sie wie mächtige Schiffe aus Tarsis, doch du hast einen Ostwind geschickt und sie zerschellen lassen.
9 Vorher kannten wir es nur vom Hören, nun haben wir selbst gesehen, was Gott getan hat dort in der Stadt, wo der allmächtige Herr wohnt, in der Stadt unseres Gottes. Gott lässt sie für immer bestehen.
10 Wir halten uns deine Gnade vor Augen, o Gott, wenn wir uns in deinem Tempel versammeln.
11 Gott, so weit wie dein Name bekannt ist, so weit reicht auch dein Ruhm – bis an die Enden der Erde. Deine starke Hand schafft uns Gerechtigkeit,
12 darum soll Freude herrschen auf dem Berg Zion. Ja, alle Städte in Juda haben Grund, laut zu jubeln über die gerechten Urteile, die du vollstreckst.
13 Zieht rings um den Berg Zion, geht um die Stadt und zählt ihre Festungstürme!
14 Bestaunt ihre Schutzwälle und richtet euren Blick auf die Paläste! Dann könnt ihr späteren Generationen erzählen:
15 Ja, so ist Gott, er bleibt unser Gott für immer und ewig! Er wird uns führen bis zum Tod.
1 Vom Tod kann sich keiner freikaufen Für den Dirigenten. Von den Korachitern. Ein Psalm.
2 Hört diese Botschaft, all ihr Völker, horcht auf, ihr Menschen dieser Welt,
3 ihr Einfachen und ihr Vornehmen, ihr Reichen und ihr Armen gleichermaßen!
4 Mein Mund soll eine Fülle an Weisheit verkünden, und mein Herz bemüht sich um Einsicht.
5 Ich selbst habe mein Ohr für Sprüche der Weisheit geöffnet, und zum Klang der Zither will ich ihre Bedeutung enträtseln.
6 Warum sollte ich mich fürchten in schweren Tagen? Warum sollte ich Angst haben vor Menschen, deren Bosheit mich verfolgt?
7 Sie vertrauen auf ihr Vermögen und brüsten sich mit ihrem großen Reichtum.
8 Doch kein Mensch kann das Leben eines anderen mit Geld verlängern, niemand kann sich bei Gott vom Tod freikaufen.
9 Aller Reichtum der Welt wäre nicht genug! Jeder Mensch muss den Wunsch aufgeben,
10 für immer weiter zu leben und vom Grab verschont zu bleiben.
11 Ja, es ist offensichtlich: So wie die Weisen einmal sterben werden, müssen auch die Törichten und die Dummen ihr Leben lassen, und all ihr Vermögen fällt anderen zu.
12 Sie bilden sich ein, ihre Häuser seien für die Ewigkeit gebaut und ihre Wohnsitze blieben auch in allen künftigen Generationen erhalten. Große Ländereien haben sie erworben und nach sich selbst benannt.
13 Doch selbst ein Mensch im größten Prunk hat hier keine Bleibe auf ewig. Am Ende unterscheidet er sich nicht vom Vieh, dem irgendwann das Leben genommen wird.
14 Ja, so wird es all denen ergehen, die unerschütterlich auf sich selbst vertrauen. Und nicht anders sieht das Ende derer aus, die ihren Worten Beifall spenden.
15 Wie ein Hirte seine Schafe weidet, so führt sie der Tod in das Totenreich, dann bricht der Tag an, an dem die aufrichtigen Menschen über sie triumphieren. Ihr Körper verwest im Totenreich, und ihre prächtigen Häuser auf Erden verfallen.
16 Mich aber wird Gott erlösen und den Klauen des Todes entreißen, er wird mich zu sich holen und bei sich aufnehmen.
17 Sei nicht beunruhigt, wenn ein Mensch immer reicher und sein Haus immer prunkvoller wird.
18 Denn nichts von allem kann er im Sterben mitnehmen, nichts von seiner ganzen Pracht folgt ihm über die Schwelle des Todes.
19 Zu Lebzeiten mag er sich selbst beglückwünschen – und von anderen wird man ja sowieso gefeiert, wenn man das Leben zu genießen versteht –
20 er wird dennoch dorthin kommen, wo schon seine Vorfahren versammelt sind. Sie alle sehen nie mehr das Licht.
21 Ja, ein Mensch im größten Prunk, der keine Einsicht hat, unterscheidet sich am Ende nicht vom Vieh, dem irgendwann das Leben genommen wird.
1 Gott zieht sein Volk zur Rechenschaft Ein Psalm Asafs. Gott, der Herr, er spricht; sein Ruf ergeht an alle, die auf der Erde wohnen, vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang.
2 Vom Zion aus, dem Berg von vollendeter Schönheit, erscheint er in herrlichem Glanz.
3 Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen! Verzehrendes Feuer geht ihm voran, gewaltige Stürme brausen rings um ihn.
4 Himmel und Erde ruft er ´als Zeugen`, wenn er über seinem Volk zu Gericht sitzen wird.
5 ´Er sagt`: »Versammelt vor mir alle, die mir treu ergeben sind, alle, die mir ihre Opfer dargebracht und dabei den Bund mit mir geschlossen haben.«
6 Der ganze Himmel verkündet, dass Gott gerecht ist, er selbst hat den Platz des Richters eingenommen.
7 »So höre doch, mein Volk, jetzt rede ich mit dir! Israel, ich muss dich ermahnen! Ich bin Gott, ja, dein Gott bin ich.
8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer klage ich dich an, auch deine Brandopfer bringst du mir ja regelmäßig dar.
9 Ich brauche keine Stiere aus deinem Stall und keine Böcke von deinen Weiden.
10 Denn alle Tiere in Wald und Flur gehören mir ohnehin, auch das Vieh auf tausenden von Hügeln.
11 Ich kenne jeden Vogel in den Bergen, ´alles`, was sich in Feld und Wiese regt, ist mir vertraut.
12 Würde ich je Hunger verspüren, ich bräuchte es dir nicht zu sagen, denn mir gehört der ganze Erdkreis mit all seiner Fülle.
13 Esse ich etwa Fleisch von Stieren? Trinke ich denn Blut von Böcken?
14 Zeige Gott deinen Dank – das ist das Opfer, das ihm gefällt! Erfülle die Gelübde, die du vor ihm, dem Höchsten, abgelegt hast!
15 Rufe zu mir in Tagen der Not. Dann werde ich dich retten, und du wirst mich preisen.«
16 Zu dem aber, der ihn missachtet, spricht Gott: »Was sagst du überhaupt meine Gebote auf? Warum nimmst du die Weisungen meines Bundes immer wieder in den Mund?
17 Gleichzeitig verabscheust du selbst jede Zurechtweisung, ja, meine Worte wirfst du achtlos hinter dich!
18 Wenn du einen Dieb siehst, freundest du dich mit ihm an, und mit Ehebrechern verbündest du dich.
19 Aus deinem Mund sprudelt Bosheit hervor, und mit deiner Zunge knüpfst du ein Lügennetz.
20 Wenn du mit anderen zusammensitzt, redest du schlecht über deinen Nächsten, sogar deinen leiblichen Bruder bringst du in Verruf.
21 Das alles hast du getan, und bisher habe ich dazu geschwiegen. Da dachtest du, ich sei genau wie du. Aber ich werde dich zur Rede stellen und dir dein Verhalten vor Augen führen.
22 Ihr, die ihr Gott vergesst, nehmt euch diese Warnung doch zu Herzen! Denn sonst werde ich euch zerreißen ´wie ein Löwe`, und dann kann euch niemand mehr helfen!
23 Wer mir seinen Dank zeigt, der bringt mir ein Opfer dar, das mich ehrt. So ebnet er den Weg, auf dem ich ihm Gottes Rettung zeige.«
1 Gott, vergib mir meine Schuld! Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Entstanden, nachdem der Prophet Natan zu David gekommen war, weil David mit Batseba Ehebruch begangen hatte.
3 Sei mir gnädig, o Gott – du bist doch reich an Gnade! In deiner großen Barmherzigkeit lösche meine Vergehen aus!
4 Wasche meine Schuld ganz von mir ab, und reinige mich von meiner Sünde!
5 Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist mir ständig vor Augen.
6 Gegen dich allein habe ich gesündigt, ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse ist. Das bekenne ich, damit umso deutlicher wird: Du bist im Recht mit deinem Urteil, dein Richterspruch ist wahr und angemessen.
7 Du weißt es: Von Geburt an lastet Schuld auf mir; auch meine Mutter war nicht frei von Sünde, als sie mit mir schwanger war.
8 Du liebst es, wenn ein Mensch durch und durch aufrichtig ist; so lehre mich doch im Tiefsten meines Herzens Weisheit!
9 Reinige mich von meiner Sünde – so wie der Priester dies mit einem Ysopbüschel tut –, dann bin ich wirklich wieder rein. Wasche meine Schuld von mir ab, dann werde ich weißer sein als Schnee.
10 Lass mich wieder etwas Wohltuendes hören und Freude erleben, damit ich aufblühe, nachdem du mich so zerschlagen hast.
11 Schau nicht weiter auf die Sünden, die ich begangen habe, sondern lösche meine ganze Schuld aus!
12 Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und gib mir einen neuen, gefestigten Geist.
13 Schick mich nicht weg aus deiner Nähe, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
14 Lass mich wieder Freude erleben, wenn du mich rettest. Hilf mir, indem du mich bereit machst, dir gerne zu gehorchen.
15 Dann will ich denen, die sich von dir abgewendet haben, deine Wege zeigen. Ja, Menschen, die gegen dich sündigen, sollen so umkehren zu dir.
16 Gott, durch mich wurde das Blut eines Menschen vergossen – befreie mich von dieser Schuld, Gott, du mein Retter! Dann werde ich dich loben mit meiner Stimme und jubeln über deine Treue.
17 Herr, öffne du meine Lippen, damit mein Mund deinen Ruhm verkündet!
18 Dir liegt nichts daran, dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe – ich würde es sonst bereitwillig tun. Nein, nach Brandopfern hast du kein Verlangen.
19 Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue; ein zerbrochenes und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht zurückweisen.
20 In deiner Güte erweise auch der Stadt Zion Gutes, ja, festige die Mauern Jerusalems!
21 Dann wirst du erneut Gefallen haben an den vorgeschriebenen Opfern, an Brandopfern, die vollständig in Rauch aufgehen. Dann werden auf deinem Altar wieder Stiere für dich dargebracht.
1 Das Ende des reichen Betrügers Für den Dirigenten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von David.
2 Der Edomiter Doëg hatte Saul aufgesucht und ihm verraten: »David ist gekommen und befindet sich im Haus von Ahimelech.«
3 Was prahlst du so mit deiner Bosheit, du großer Held? Gottes Gnade hat Bestand für alle Zeit!
4 Alles, was du im Sinn hast, ist das Verderben anderer, deine Zunge gleicht einem geschliffenen Schermesser, du Betrüger!
5 Du liebst das Böse und nicht das Gute, die Lüge mehr als das ehrliche und hilfreiche Wort.
6 Mit deinen Worten Unheil anzurichten – das gefällt dir, du betrügerisches Großmaul!
7 So wird nun Gott dich für immer vernichten: Er wird dich packen und aus deinem Zuhause herausreißen, dich entwurzeln aus der Welt der Lebenden.
8 Das werden die sehen, die nach Gottes Willen leben, und ehrfürchtiges Staunen wird sie erfassen. Erleichtert werden sie dann lachen und sagen:
9 »Seht ihr, so geht es dem, der seine Zuflucht nicht bei Gott gesucht hat. Lieber vertraute er auf seinen großen Reichtum und baute auf List und Tücke.«
10 Ich aber gleiche einem Ölbaum, der beim Haus Gottes grünt und blüht, immer und ewig vertraue ich auf Gottes Güte.
11 Ich werde dir, ´Herr`, ewig danken für das, was du getan hast. Voll Zuversicht hoffe ich auf dich, ja, dein Name steht für einen gütigen Gott – das bezeuge ich vor allen, die dir treu sind.
1 Es gibt keinen, der Gutes tut Für den Dirigenten. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von David.
2 Törichte Spötter reden sich ein: »Es gibt keinen Gott!« Sie richten Unheil an, ihr ganzes Verhalten ist abscheuliches Unrecht. Keiner handelt so, wie es gut wäre.
3 Gott schaut vom Himmel herab auf die Menschen. Er möchte sehen, ob es einen unter ihnen gibt, der verständig ist, einen, der nach Gott fragt.
4 Doch alle sind ´vom richtigen Weg` abgewichen, sie sind durch und durch verdorben. Keiner handelt so, wie es gut wäre, nicht ein Einziger.
5 Haben denn alle, die Unrecht tun, keine Einsicht mehr? Sie fressen mein Volk auf, so als wäre es ein Stück Brot, und zu Gott rufen sie überhaupt nicht.
6 Doch der Tag wird kommen, an dem sie von Schrecken gepackt werden, obwohl es keinen Grund dafür gibt. ´Israel`, Gott vernichtet deine Feinde und Belagerer, ihre Leichen liegen verstreut auf den Feldern. Du, ´Israel`, stürzt deine Feinde in Schande, denn Gott selbst hat sie verstoßen.
7 Käme doch endlich vom Berg Zion die Rettung für ganz Israel! Wenn Gott das Geschick seines Volkes zum Guten wendet, dann wird ganz Israel in Jubel ausbrechen, überall im Land wird Freude herrschen.
1 Der Herr gibt meinem Leben Halt Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von David. Er schrieb es,
2 nachdem Leute aus Sif zu Saul gegangen waren und ihn gefragt hatten: »Weißt du schon, dass sich David bei uns versteckt hält?«
3 Gott, durch die Kraft deines Namens rette mich! Erweise deine Macht und verschaffe mir Recht!
4 Gott, höre auf mein Gebet, schenke den Worten, die über meine Lippen kommen, ein offenes Ohr!
5 Denn fremde Menschen treten mir als Feinde entgegen, sie sind gewalttätig und trachten mir nach dem Leben. Gott ist ihnen dabei völlig gleichgültig.
6 Ich weiß: Gott ist mein Helfer! Ja, der Herr gibt meinem Leben Halt!
7 Er wird die Bosheit meiner Feinde auf sie selbst zurückfallen lassen. Ja, ´Herr`, erweise deine Treue und bring sie zum Schweigen!
8 Dann will ich dir mit Freude Opfer darbringen und dankbar bekennen, Herr, dass dein Name für einen gütigen Gott steht.
9 Ja, aus aller Not hat er mich gerettet, und mit Genugtuung blicke ich auf meine besiegten Feinde.
1 Vom Feind bedrängt und vom besten Freund verraten Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von David.
2 Höre mein Gebet, o Gott, und verschließe dich meinem Flehen nicht!
3 Schenk mir ein offenes Ohr und antworte mir. Vor Kummer finde ich keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.
4 Denn ich höre, was meine Feinde erzählen, dem Druck dieser gottlosen Menschen bin ich ausgesetzt. Sie fügen mir Böses zu, voller Zorn feinden sie mich an.
5 Mein Herz bebt, Todesangst überfällt mich.
6 Furcht und Zittern setzt mir zu, das Grauen droht mich zu ersticken.
7 Darum rufe ich: Ach hätte ich doch Flügel wie eine Taube! Ich würde davonfliegen und mich in Sicherheit bringen.
8 Ja, weit weg würde ich fliehen und in der Wüste einen Ort zum Ausruhen suchen.
9 Schnellstens würde ich Zuflucht finden vor heftigem Wind und vor Sturm.
10 Entzweie meine Feinde, o Herr, mache sie uneins im Denken und Reden! Ich sehe doch, was von ihnen ausgeht: In der Stadt regieren Gewalt und Streit ´wie Wächter`,
11 die auf den Mauern Tag und Nacht ihre Runden drehen. Leid und Unglück herrschen mitten in der Stadt,
12 in ihrem Innern greift Zerstörung um sich. Auf ihrem Marktplatz nehmen Unterdrückung und Betrug kein Ende.
13 Es ist ja nicht mein Feind, der mich verhöhnt – das könnte ich noch ertragen! Nicht jemand, der mich schon immer gehasst hat, spielt sich gegen mich auf – vor einem solchen könnte ich mich noch verbergen.
14 Aber nein, du bist es, ein Mann, der mir nahestand, mein Freund und Vertrauter!
15 Wie schön war es, als wir noch zusammen waren und unsere Gedanken austauschen konnten! Gemeinsam gingen wir den Weg hinauf zum Haus Gottes, inmitten einer fröhlichen Menge.
16 Der Tod soll meine Feinde wegraffen! Lebendig sollen sie ins Totenreich hinabfahren! Denn Bosheit herrscht in ihren Häusern und in ihren Herzen.
17 Ich aber, ich rufe zu Gott, und der Herr wird mir Rettung schenken.
18 Am Abend, am Morgen und am Mittag klage und stöhne ich – so lange, bis Gott meine Stimme hört.
19 Er befreit mich und lässt meine Seele Frieden finden. Darum können mir die nichts anhaben, die jetzt scharenweise gegen mich stehen.
20 Ja, Gott wird mich hören und meinen Feinden die Antwort geben, die sie verdienen – er sitzt schließlich immer noch auf dem Thron und regiert. Sie wollen sich ja nicht ändern, und vor Gott haben sie keine Ehrfurcht.
21 Der früher mein Vertrauter war, hat seine Hand erhoben gegen seine Gefährten, den Bund der Freundschaft hat er gebrochen.
22 Seine Worte sind butterweich, sein Herz jedoch sinnt auf Krieg! Seine Reden sind glatter als Öl, doch sie verwunden wie gezückte Schwerter!
23 Wirf all deine Last auf den Herrn! Er wird dich sicher halten. Niemals lässt er den zu Fall kommen, der nach Gottes Willen lebt.
24 Ja, du selbst, Gott, wirst die Bösen hinabstürzen in die tiefste Grube. Blutgierige Mörder und Betrüger werden sterben, noch bevor die Hälfte ihrer Lebenszeit vergangen ist. Ich aber vertraue auf dich!
1 Gott gibt Zuversicht Für den Dirigenten. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Stumm gewordene Taube im fernen, fremden Land«. Von David. Ein Lehrpsalm. Er schrieb ihn über die Philister, die ihn einst in Gat festgenommen hatten.
2 Sei mir gnädig, o Gott, denn Menschen verfolgen mich. Den ganzen Tag stellen sie mir nach und suchen den Streit.
3 Tag für Tag bedrängen mich meine Feinde, ja, viele sind es, die mich in ihrem Hochmut bekämpfen.
4 Doch gerade an Tagen, an denen ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.
5 Mit Gottes Hilfe rühme ich seine Zusagen! Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht. Was können vergängliche Menschen mir schon antun?
6 Tagaus, tagein verdrehen sie meine Worte, sie haben nur eines im Sinn: mir zu schaden.
7 Sie rotten sich zusammen und lauern mir auf, ja, sie beobachten mich auf Schritt und Tritt, denn sie trachten mir nach dem Leben.
8 Sollten sie bei so viel Bosheit ungeschoren davonkommen? Lass deinen Zorn sichtbar werden, o Gott, mit dem du ganze Völker zu Boden schmetterst!
9 Du hast dir genau gemerkt, wie oft ich nun schon auf der Flucht war. Du kennst jede meiner Tränen. Ist nicht ´die kleinste Einzelheit` in deinem Buch festgehalten?
10 Es kommt der Tag, an dem meine Feinde weichen müssen – auch dies wird ein Tag sein, an dem ich zu dir rufe. Eines weiß ich jetzt schon: Gott ist auf meiner Seite!
11 Mit Gottes Hilfe rühme ich seine Zusagen. Ja, mit der Hilfe des Herrn rühme ich seine Zusagen!
12 Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht. Was können Menschen mir schon antun?
13 Gern erfülle ich die Gelübde, die ich vor dir, Gott, abgelegt habe. Ich will dir Dankopfer bringen.
14 Denn du rettest mich vor dem Tod; du bewahrst meine Füße vor dem Ausgleiten, damit ich nicht falle. So kann ich meinen Weg gehen in deiner Nähe, im Licht des Lebens.
1 Zeige dich in deiner Macht, o Gott! Für den Dirigenten. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«. Von David. Ein Lehrpsalm. Er schrieb ihn in Erinnerung daran, dass er sich auf der Flucht vor Saul in einer Höhle versteckt hatte.
2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn bei dir ist meine Seele geborgen, im Schatten deiner Flügel will ich mich bergen, bis die tödliche Gefahr vorüber ist.
3 Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu dem Gott, der alles für mich zu einem guten Ende bringt.
4 Er wird vom Himmel aus Hilfe schicken und mich retten, selbst wenn man mich noch so bedrängt und verhöhnt! Gott schickt mir seine Gnade und Treue.
5 Von Feinden bin ich umzingelt, sie sind wie Löwen, die Menschen verschlingen. Ihre Zähne sind spitz wie Speere und Pfeile, und ihre Zunge gebrauchen sie wie ein scharfes Schwert.
6 Zeige dich, o Gott, in deiner Macht, lass sie den Himmel überstrahlen, und auch auf der ganzen Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden.
7 Ein Fangnetz haben sie mir in den Weg gelegt, jeden Lebensmut wollten sie mir nehmen. Eine Fallgrube haben sie für mich gegraben, doch sie selbst sind mitten hineingestürzt!
8 Ich habe wieder neuen Mut bekommen, o Gott, ja, mein Herz ist zuversichtlich. Ich will singen und auf der Harfe spielen.
9 Wach auf, meine Seele! Harfe und Zither, wacht auf! Ich will aufstehen noch vor der Morgenröte und sie wecken durch unser Spiel.
10 Vor den Völkern will ich dich loben, Herr. Ja, vor ihnen soll mein Lied für dich erklingen.
11 Denn deine Gnade ist so groß und weit wie der Himmel, und deine Treue reicht bis zu den Wolken.
12 Zeige dich, o Gott, in deiner Macht, lass sie den Himmel überstrahlen, und auch auf der ganzen Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden.
1 Anklage gegen Menschen, die das Recht verdrehen Für den Dirigenten. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«. Von David. Ein Lehrpsalm.
2 Ihr Mächtigen, seid ihr wirklich gerecht, wenn ihr eure Urteile fällt? Richtet ihr die Menschen unparteiisch?
3 Ganz und gar nicht! In euren Herzen schmiedet ihr heimtückische Pläne; das Land ist erfüllt von der Gewalt, die von euren Händen ausgeht!
4 Diese Gottlosen sind von Geburt an auf dem falschen Weg, auf Irrwegen gehen diese Lügenmäuler von Mutterleib an!
5 Giftig sind sie wie Schlangen, ja, sie gleichen einer Otter, die ihr Ohr verschließt
6 und nicht auf die Stimme des Schlangenbeschwörers hört, auf den erfahrenen Zauberer, der Schlangen mit Worten zähmen kann.
7 Gott, brich diesen Leuten die Zähne aus! Herr, zerschlage diesen reißenden Löwen das Gebiss!
8 Lass sie verschwinden wie versickerndes Wasser. Und wenn sie ihre Pfeile schießen, dann brich diesen die Spitze ab!
9 Ihr Leben soll so kurz sein wie das einer Schnecke, die sich auflöst und verendet, wie das einer Fehlgeburt, die nie das Licht der Sonne sieht.
10 ´Ja, ihr Mächtigen werdet es noch merken:` Ehe eure Kochtöpfe vom Holzfeuer heiß werden – egal, ob das Fleisch noch roh ist oder schon gart – Gott fegt durch einen Sturm alles hinweg!
11 Wenn Gott Vergeltung übt, wird sich jeder freuen, der nach Gottes Willen lebt. Ja, er wird seine Füße baden im Blut dieser gottlosen Verbrecher!
12 Dann werden die Menschen sagen: »Seht ihr – wer Gottes Willen tut, bekommt doch noch seinen Lohn! Ja, es gibt noch einen Gott, der gerecht richtet auf dieser Erde!«
1 Unschuldig verfolgt Für den Dirigenten. Nach der Melodie von »Verschone und erhalte!«. Von David. Ein Lehrpsalm. Er schrieb ihn in Erinnerung daran, dass Saul David töten wollte und Männer losgeschickt hatte, um Davids Haus zu bewachen.
2 Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott, bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich stellen!
3 Ja, befreie mich von Menschen, die Verbrechen begehen, rette mich vor skrupellosen Mördern!
4 Sieh doch, wie sie mir auflauern und mir nach dem Leben trachten! Diese Gewalttäter rotten sich gegen mich zusammen. Dabei habe ich gar kein Unrecht begangen, keine Sünde trennt mich von dir, Herr.
5 Obwohl ich schuldlos bin, kommen sie angelaufen und gehen gegen mich in Stellung. ´Herr`, wach auf, komm mir zu Hilfe und sieh, was hier geschieht!
6 Allmächtiger Herr und Gott, du Gott Israels, mach dich auf und halte Gericht über alle anderen Völker! Zeig bei keinem Gnade, der Unheil stiftet und betrügt!
7 Jeden Abend kommen meine Verfolger wieder, knurren wie bissige Hunde und streifen umher in der Stadt.
8 Sieh nur, der Geifer läuft ihnen schon aus dem Maul! Jedes Wort, das über ihre Lippen kommt, verwundet wie ein scharfes Schwert. Sie sind sich ihrer Sache sicher: »Wer hört uns schon?«
9 Aber du, Herr, du lachst sie aus! Du spottest ´über sie wie` über alle fremden Völker.
10 Du meine Stärke, auf dich will ich schauen und auf deine Hilfe warten. Ja, Gott ist meine sichere Burg!
11 Mein Gott wird mir voll Güte entgegenkommen, er lässt mich ´als Sieger` herabsehen auf alle meine Feinde.
12 Töte sie nicht auf der Stelle, damit mein Volk ´ihre Strafe` nicht zu schnell vergisst! Erweise deine Macht an ihnen, lass sie umherirren und bring sie zu Fall, du, Herr, bist doch unser Schild, der uns schützt!
13 Sie sündigen, sobald sie den Mund aufmachen, darum lass sie sich verstricken in ihrem Stolz. Das ist der Lohn für die Flüche und Lügen, die sie von sich geben!
14 Mach ein Ende mit ihnen in deinem Zorn, vernichte sie, dass nichts mehr von ihnen übrigbleibt! Daran wird man erkennen, dass Gott herrscht über ganz Israel und bis in die entferntesten Winkel der Erde.
15 Jeden Abend kommen meine Verfolger wieder, knurren wie bissige Hunde und streifen umher in der Stadt.
16 Sie streunen auf der Suche nach Fraß, und wenn sie nicht satt werden, dann knurren sie.
17 Ich aber will deine Stärke besingen, und am Morgen will ich jubeln über deine Gnade. Denn du wurdest für mich zur sicheren Burg, zur Zuflucht am Tag meiner Not.
18 Du bist meine Stärke, dir will ich Psalmen singen! Ja, Gott ist meine sichere Burg, ein Gott, der mir seine Gnade schenkt.
1 Gebet nach einer schweren Niederlage Für den Dirigenten. Nach derselben Melodie zu begleiten wie das Lied »Lilie des Zeugnisses«. Ein Lehrpsalm Davids für den Unterricht.
2 David schrieb ihn zur Erinnerung an den Krieg gegen die Aramäer von Mesopotamien und gegen die Aramäer von Zoba. Sein Feldherr Joab musste umkehren, um gegen die Edomiter zu kämpfen. Im Salztal schlug er 12.000 von ihnen.
3 Gott, du hast uns verstoßen und unsere Truppen in alle Richtungen zerstreut, zornig bist du auf uns gewesen, richte uns nun wieder auf!
4 Du hast unser Land erbeben lassen und ihm tiefe Wunden geschlagen, heile seine Risse, denn es bricht auseinander!
5 Du hast dein Volk Schweres erleben lassen. Wein gabst du uns zu trinken, der uns betäubte und uns taumeln ließ.
6 Doch denen, die Ehrfurcht vor dir haben, hast du ein Signal gegeben, dass sie fliehen können vor den Bogenschützen des Feindes.
7 Damit alle gerettet werden, die du liebst, hilf uns mit deinem starken Arm und erhöre mein Gebet!
8 Darauf hat Gott in seinem Heiligtum geantwortet: »Als Sieger will ich triumphieren, die Stadt Sichem werde ich meinem Volk zurückgeben und das Tal von Sukkot als mein Eigentum vermessen.
9 Mir gehört das Gebiet von Gilead und von Manasse, Efraïm ist mein starker, schützender Helm, und Juda ist mein Herrscherstab.
10 Moab aber ist mein Waschbecken, von Edom ergreife ich Besitz, indem ich meinen Schuh darauf werfe. Und auch du, Land der Philister, musst mir zujubeln!«
11 Aber wer bringt mich in jene Stadt, die gut befestigt ist? Ja, wer geleitet mich nach Edom?
12 Hast nicht du, o Gott, uns verstoßen? Weigerst du dich nicht bis jetzt, mit unseren Heeren in den Kampf zu ziehen?
13 Hilf uns doch gegen unsere Feinde! Was können Menschen alleine schon ausrichten?
14 Aber mit Gott werden wir den Sieg erringen, er wird alle, die uns jetzt bedrängen, schließlich zertreten!
1 Ein Gebet des Königs Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Von David.
2 Höre, o Gott, mein lautes Flehen, achte auf mein Gebet!
3 Aus weiter Ferne, wie vom Ende der Erde, rufe ich zu dir, denn mein Herz ist mutlos geworden. Ach führe mich doch auf jenen Felsen, der für mich zu hoch ist!
4 Denn du bist für mich zu einer Zuflucht geworden, zum starken Turm, der mich schützt vor dem Feind.
5 Ich möchte in deinem Heiligtum wohnen für alle Ewigkeit, mich bergen unter deinen schützenden Flügeln.
6 Denn du, o Gott, hast auf meine Gelübde gehört. Du hast mir das Erbe gegeben, das denen zusteht, die Ehrfurcht vor deinem großen Namen haben.
7 So füge den Lebenstagen des Königs weitere hinzu, seine Jahre sollen einander folgen wie eine Generation der anderen.
8 Möge er für immer seine Herrschaft vor Gottes Angesicht ausüben! ´O Gott`, sende deine Gnade und deine Treue, damit sie sein Schutz sind.
9 Dann will ich für alle Zeiten zur Ehre deines Namens Psalmen singen und so meine Gelübde erfüllen Tag für Tag.
1 Geborgen bei Gott Für den Dirigenten. Für Jedutun. Ein Psalm Davids.
2 Bei Gott allein findet meine Seele Ruhe, von ihm kommt meine Hilfe.
3 Er allein ist mein Fels und meine Rettung, ja, er ist meine sichere Festung. Dank seiner Hilfe werde ich nicht zu Fall kommen.
4 Wie lange wollt ihr noch anstürmen gegen einen einzigen Mann, wollt ihr allesamt ihn niederschlagen, so als wäre er eine Wand, die sich schon bedenklich neigt, eine Mauer, die kurz vor dem Einsturz steht?
5 Sie planen, ihn aus seiner führenden Stellung zu stoßen, und dabei ist ihnen jede Lüge recht. Über ihre Lippen kommen zwar Segenswünsche, im Herzen jedoch verfluchen sie einen.
6 Bei Gott allein soll meine Seele Ruhe finden, von ihm kommt meine Hoffnung.
7 Er allein ist mein Fels und meine Rettung, ja, er ist meine sichere Festung. Dank seiner Hilfe werde ich nicht zu Fall kommen.
8 Meine Rettung gründet sich auf Gott allein, auch meine Ehre verdanke ich nur ihm. Er ist der Fels, der mir Halt gibt, meine Zuflucht finde ich bei Gott.
9 Vertraut auf ihn zu jeder Zeit, ihr alle aus meinem Volk! Schüttet ihm euer Herz aus! Gott ist unsere Zuflucht.
10 Nur ein Hauch dagegen sind die Menschen, die Einfachen und auch die Vornehmen. Legte man sie auf eine Waage, so würde diese Seite immer in die Höhe schnellen, denn sie sind allesamt leichter als ein Hauch.
11 Verlasst euch nicht auf Besitz, den ihr von anderen erpresst habt! Setzt nicht eure Hoffnung auf geraubtes Gut. Wenn euer Reichtum wächst, dann hängt euer Herz nicht daran!
12 Eines hat Gott betont, und mehrmals habe ich es vernommen: Alle Macht liegt allein in Gottes Händen –
13 ja, Herr, und auch die Gnade kommt von dir! Du gibst jedem das, was er für sein Tun verdient.
1 Deine Güte ist besser als das Leben Ein Psalm Davids aus der Zeit, als er sich in der Wüste von Juda aufhielt.
2 Gott, mein Gott bist du, dich suche ich. Wie ein Durstiger, der nach Wasser lechzt, so verlangt meine Seele nach dir. Mit meinem ganzen Körper spüre ich, wie groß meine Sehnsucht nach dir ist in einem dürren, ausgetrockneten Land, wo es kein Wasser mehr gibt.
3 Mit dem gleichen Verlangen hielt ich im Heiligtum Ausschau nach dir, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
4 Denn deine Güte ist besser als das Leben, mit meinem Mund will ich dich loben.
5 Ja, so will ich dich preisen mein Leben lang, im Gebet will ich meine Hände zu dir erheben und deinen Namen rühmen.
6 Deine Nähe sättigt den Hunger meiner Seele wie ein Festmahl, mit meinem Mund will ich dich loben, ja, über meine Lippen kommt großer Jubel.
7 Nachts auf meinem Lager denke ich an dich, stundenlang sinne ich über dich nach:
8 So viele Male hast du mir geholfen, und im Schutz deiner Flügel kann ich jubeln.
9 Von ganzem Herzen hänge ich an dir, und deine Hand hält mich fest.
10 Meine Feinde wollen mir Böses und trachten mir nach dem Leben. Im tiefsten Totenreich werden sie noch enden!
11 Dem tödlichen Schwert werden sie ausgeliefert, den Schakalen werden sie zur Beute.
12 Doch der König wird sich freuen, weil Gott zu ihm hält. Glücklich schätzen kann sich jeder, der sich bei einem Eid auf Gott beruft. Der Mund der Lügner aber wird gestopft.
1 Gott sieht dem Unrecht nicht tatenlos zu Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Höre, Gott, auf meine Stimme, auf mein Klagen! Beschütze mein Leben vor dem Schrecken, den meine Feinde verbreiten!
3 Sei mein Schutz vor der Verschwörung dieser Übeltäter, vor der lärmenden Horde derer, die Unheil anrichten!
4 Ihre Zunge gebrauchen sie wie ein scharfes Schwert; giftige Worte – das sind die Pfeile, die sie anlegen,
5 um aus dem Hinterhalt unschuldige Menschen zu treffen. Plötzlich und ohne jede Scheu schießen sie auf ihre Opfer!
6 Sie ermutigen sich gegenseitig zu bösen Plänen und verabreden, heimlich Fallen auszulegen. Dabei sagen sie: »Wer kann unsere Handlanger dabei schon ertappen?«
7 Die übelsten Machenschaften hecken sie aus und brüsten sich: »Wir sind bereit! Unser Plan ist schlau erdacht!« Wie unergründlich ist doch, was im Inneren eines Menschen vorgeht, in der Tiefe seines Herzens!
8 Doch dann schießt Gott seine Pfeile auf sie ab, ganz plötzlich sind sie schwer verwundet!
9 Und so werden sie selbst zu Fall gebracht – was sie mit ihrer bösen Zunge anderen zufügen wollten, das kommt nun über sie. Alle, die sie sehen, schütteln entsetzt den Kopf.
10 Ehrfurcht vor Gott erfüllt alle Menschen. Sie bekennen, was Gott getan hat, und verstehen nun: So handelt Gott!
11 Wer nach dem Willen des Herrn lebt, der wird sich über ihn freuen und bei ihm Zuflucht suchen. Und alle Menschen, die von Herzen aufrichtig sind, werden sich glücklich schätzen.
1 Danklied für Gottes reichen Segen Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids. Ein Lied.
2 Bei dir zur Ruhe kommen – damit preist man dich, du Gott, der auf dem Berg Zion wohnt. Jeder soll die Gelübde erfüllen, die er vor dir abgelegt hat.
3 Zu dir, der Gebete erhört, werden alle Menschen kommen.
4 Erdrückt mich auch die Last meiner Sünden – du vergibst unsere Vergehen.
5 Glücklich ist der zu nennen, den du erwählt hast und in deine Nähe kommen lässt! Er darf zuhause sein in den Vorhöfen deines Heiligtums. Wir wollen uns sättigen an all dem Guten, das dein Haus uns bietet, dein heiliger Tempel.
6 Du bist treu und gerecht und antwortest uns durch ehrfurchtgebietende Taten, du Gott, der uns Rettung schenkt, du Zuversicht aller, die auf der Erde wohnen, von den abgelegensten Enden bis zu den fernsten Meeresküsten.
7 ´Du bist es`, der die Berge gründet in seiner Kraft, Stärke umgibt dich.
8 Das Tosen der Meere bringst du zur Ruhe, das Brausen ihrer Wogen genauso wie den Aufruhr der Völker.
9 Selbst in den fernen Gegenden der Erde haben die Menschen große Ehrfurcht vor deinen Wundern, im Osten, wo die Sonne aufgeht, und im Westen, wo sie untergeht, lässt du Jubel ausbrechen.
10 Du hast dich unserem Land zugewandt und es mit deinen Gaben überschüttet. Mehr als reiches Wachstum hast du geschenkt – ja, der Segensstrom Gottes führt Wasser im Übermaß! Das Getreide lässt du gut gedeihen, weil du das Land entsprechend vorbereitest:
11 Du wässerst die Furchen des Ackers und lockerst seine Schollen. Durch Regen machst du den Boden weich und segnest sein Gewächs.
12 Du hast das Jahr gekrönt mit Gaben deiner Güte. Die Spuren, die du hinterlassen hast, zeugen von Wohlstand und Fülle.
13 Selbst auf den Grünflächen der Steppe steht üppiges Gras, und mit Jubel bekleiden sich die Hügel.
14 Die Weiden schmücken sich mit Herden, und die Täler sind bedeckt mit Korn. Alles bricht in Jubel aus, alles singt!
1 Dankbarer Rückblick Für den Dirigenten. Ein Lied. Ein Psalm. Jubelt Gott zu, all ihr Länder,
2 singt Psalmen zur Ehre seines Namens, lasst sein Lob auf herrliche Weise erklingen!
3 Sagt zu Gott: »Wie ehrfurchtgebietend sind doch deine Taten! Wegen deiner großen Macht müssen selbst deine Feinde unterwürfig vor dich kommen.
4 Alle Länder werden sich anbetend vor dir beugen und dir Psalmen singen, ja, deinen Namen werden sie besingen.«
5 Kommt und seht, welch große Taten Gott vollbracht hat! Erhaben und erschreckend zugleich ist sein Handeln an den Menschen.
6 Er verwandelte das Meer in trockenes Land. Trockenen Fußes konnte unser Volk auch den Jordan durchqueren. Dabei freuten wir uns über unseren Gott!
7 In seiner Macht herrscht er für immer und ewig. Seine Augen blicken wachsam auf die Völker – widerspenstige Menschen sollen es nicht wagen, sich gegen ihn zu erheben!
8 Preist, ihr Völker, unseren Gott! Lasst mit lauter Stimme sein Lob erklingen!
9 Er belebt unsere Seele und bewahrt unsere Füße vor dem Stolpern.
10 Ja, Gott, du hast uns Prüfungen ausgesetzt, du hast uns geläutert wie Silber ´im Schmelzofen`.
11 Du hast uns ins Fangnetz geraten lassen, hast drückende Lasten auf unseren Rücken gelegt.
12 Du hast nichtswürdige Menschen über uns hinwegtrampeln lassen ´wie über besiegte Feinde`. Ins Feuer sind wir geraten, ins Wasser ebenso – aber du hast uns herausgeführt und mit Überfluss beschenkt.
13 Ich will zu deinem Haus kommen mit Tieren für das Brandopfer, ich will dir meine Gelübde erfüllen,
14 die über meine Lippen kamen, die mein Mund ausgesprochen hat, als ich in Not war.
15 Masttiere will ich dir zum Brandopfer bringen, Fettstücke von Widdern für das Rauchopfer. Rinder und Ziegenböcke will ich für das Opfer zubereiten.
16 Kommt und hört mir zu, ihr alle, die ihr Ehrfurcht vor Gott habt! Ich will erzählen, was er für mich getan hat.
17 Zu ihm rief ich mit lauter Stimme, mein Mund war voll seines Lobes.
18 Hätte ich dabei böse Absichten im Herzen gehabt, dann hätte der Herr erst gar nicht auf mich gehört.
19 Aber Gott hat mich wirklich erhört, mein Gebet hat er vernommen.
20 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht abgewiesen und mir seine Gnade nicht entzogen hat!
1 Gottes Segen für Israel und für die ganze Welt Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein Psalm. Ein Lied.
2 Gott schenke uns seine Gnade und seinen Segen. Er wende sich uns freundlich zu und begleite uns mit strahlendem Angesicht.
3 Denn so erkennt man auf der ganzen Erde dein Wirken, o Gott, und alle Völker werden sehen, was du zur Rettung der Menschen tust.
4 Die Völker sollen dir danken, o Gott, ja, alle Völker mögen dich preisen!
5 Die Nationen sollen sich freuen und dir zujubeln, denn du richtest alle Völker aufrichtig und gerecht. Ja, du leitest alle Nationen auf Erden.
6 Die Völker sollen dir danken, o Gott, ja, alle Völker mögen dich preisen!
7 Der Erdboden bringt seine Frucht hervor – Gott, unser Gott, wird uns ´mit einer reichen Ernte` segnen.
8 Ja, segnen wird uns Gott, und bis in die fernen Gegenden der Erde werden Menschen Ehrfurcht vor ihm haben.
1 Gott schenkt seinem Volk den Sieg Für den Dirigenten. Von David. Ein Psalm. Ein Lied.
2 Ach, möge Gott sich doch erheben, damit seine Feinde sich in alle Richtungen zerstreuen! Alle, die ihn hassen, sollen vor ihm die Flucht ergreifen.
3 Wie Rauch vom Wind vertrieben wird, so vertreibe sie, ´o Gott`! Wie Wachs durch Feuer schmilzt, so sollen die Gottlosen umkommen in Gottes Nähe.
4 Doch alle, die nach Gottes Willen leben, werden sich freuen und jubeln in Gottes Gegenwart. Ja, sie sollen jauchzen vor lauter Freude!
5 Singt Gott ein Lied, lasst einen Psalm erklingen zur Ehre seines Namens! Bereitet den Weg für ihn, der durch die Steppen herbeireitet – »Herr« wird er genannt. Empfangt ihn mit Jubel!
6 Ein Vater für die Waisen, ein Anwalt für die Witwen ist Gott in seinem Heiligtum.
7 Gott schenkt vereinsamten Menschen ein Zuhause, Gefangene führt er in Freiheit und Wohlergehen. Doch wer sich ihm widersetzt, der muss bleiben in dürrem Land.
8 Gott, als du auszogst an der Spitze deines Volkes, als du einhergeschritten bist durch die Wüste,
9 da bebte die Erde, da spendete der Himmel Wasser vor dir, Gott, vor dem Gott, der am Sinai gesprochen hat, dem Gott Israels!
10 Regen in Fülle ließt du strömen, o Gott, und so oft dein eigenes Land auch ermattet war – du hast es wieder gestärkt und aufgerichtet.
11 Dein Volk wurde darin sesshaft. In deiner Güte hast du, Gott, für die Armen gesorgt.
12 Der Herr hat ein Machtwort gesprochen, und eine große Schar von Frauen hat dann den Sieg verkündet.
13 Die Könige der feindlichen Heere fliehen, ja sie ergreifen die Flucht. Und die Frauen zu Hause können nun reiche Beute austeilen.
14 Wollt ihr da noch bei euren Herden lagern? ´Eure Pracht gleicht der einer` Taube, deren schillernde Flügel wie mit Silber überzogen sind, und ihre Schwungfedern wie mit feinstem Gelbgold.
15 Als der allmächtige Gott die feindlichen Könige auseinandertrieb, da fiel Schnee auf dem Berg Zalmon.
16 Ein wahrhaft majestätischer Berg ist der Baschan, ein Höhenzug mit vielen Gipfeln.
17 Doch warum blickt ihr gipfelreichen Berge so voller Neid? Warum schaut ihr auf jenen anderen Berg, den Gott sich als Wohnsitz auserkoren hat? Kein Zweifel, der Herr wird dort für immer wohnen!
18 Gottes Streitwagen sind unzählbar, tausendmal Tausende. Der Herr selbst ist mitten unter ihnen, erhaben und heilig wie der Berg Sinai.
19 Du bist im Triumphzug zur Höhe hinaufgefahren, hast Gefangene mit dir geführt. Geschenke hast du entgegengenommen von den Menschen, auch von den Widerspenstigen. Gewiss, Gott, der Herr, wird hier wohnen bleiben!
20 Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last; ja, er, Gott, ist unsere Rettung.
21 Gott schenkt uns Rettung auf vielfältige Weise. Der Herr, ja, er, der Herr hat Auswege selbst da, wo man dem Tod preisgegeben ist!
22 Gewiss, Gott wird seinen Feinden den Kopf zerschmettern, das stolz erhobene Haupt eines jeden, der sich von seiner Sünde nicht abbringen lässt.
23 Der Herr hat gesagt: »Deine Feinde bringe ich zurück aus Baschan, selbst aus den Tiefen des Meeres hole ich sie wieder hervor.
24 Denn du sollst deine Füße baden im Blut deiner Feinde, und auch deine Hunde sollen es auflecken mit ihrer Zunge.«
25 Gott, alle sehen deinen Triumphzug, wie du, mein König und mein Gott, einziehst ins Heiligtum.
26 Ganz vorne schreiten die Sänger, dann folgen die Musiker mit ihren Saiteninstrumenten, sie alle sind umringt von Mädchen mit Handpauken.
27 Preist Gott in euren Chören! Preist alle den Herrn, die ihr vom Stammvater Israels herkommt wie Wasser von einer Quelle!
28 ´Die nächste Abteilung` führt Benjamin an, der kleinste der Stämme, die Fürsten von Juda folgen in großer Schar, dahinter die Fürsten von Sebulon, dann die von Naftali.
29 Du sollst mächtig sein, ´Israel`, das ist der Wille deines Gottes! Alles, was du, o Gott, für uns vollbracht hast, das erhalte in deiner Kraft!
30 Dort in deinem Heiligtum über Jerusalem werden Könige dir ihre Gaben bringen.
31 Weise das Tier im Schilf in seine Schranken, ebenso die Gewaltherrscher und ihre Völker, die einer Horde Stiere mit ihren Kälbern gleichen! Sie sollen sich dir unterwerfen und dir Tribut aus Silber zollen! Ja, Gott zerstreut die Völker, die am Krieg Gefallen haben.
32 Aus Ägypten kommen die Würdenträger herbei, Äthiopien bringt Gott mit vollen Händen Geschenke dar.
33 Ihr Königreiche der Erde, preist Gott mit Gesang! Singt und spielt Psalmen für ihn, den Herrn,
34 der durch die Himmel reitet, die seit Urzeiten bestehen. Hört! Er lässt seine Stimme erschallen, gewaltig wie ein Donner!
35 Erkennt Gottes Herrschaft an! Über Israel erstreckt sich seine Majestät und seine Macht über alle Wolken hinaus.
36 Ehrfurchtgebietend bist du, o Gott, in deinem Heiligtum. Der Gott Israels verleiht Macht und Stärke seinem Volk. Gelobt sei Gott!
1 In schwerer Not Für den Dirigenten. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Von David.
2 Rette mich, Gott, denn das Wasser steht mir bis zum Hals!
3 Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinen Halt. Das Wasser reißt mich in die Tiefe, die Flut überschwemmt mich.
4 Erschöpft bin ich durch mein ständiges Rufen, meine Kehle brennt, meine Augen erlöschen – ich aber warte weiter sehnsüchtig auf meinen Gott.
5 So viele Menschen hassen mich ohne Grund, sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf. Ihre Macht ist groß, und sie wollen mich zum Schweigen bringen, verlogene Feinde sind sie allesamt. Ich soll ihnen ersetzen, was ich gar nicht gestohlen habe.
6 Du allein, mein Gott, weißt, wo ich unverständig bin; meine Schuld ist dir nicht verborgen.
7 Lass es mit mir nicht so weit kommen, allmächtiger Herr, du Herr über alles, dass sich nun alle, die auf dich hoffen, meinetwegen schämen müssen! Lass nicht zu, dass durch mich Schimpf und Schande die trifft, die deine Nähe suchen, du Gott Israels!
8 Denn weil ich zu dir gehöre, werde ich mit Hohn und Spott überschüttet, die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.
9 Selbst meinen Brüdern bin ich fremd geworden, meine eigenen Geschwister begegnen mir, als gehörte ich nicht zum selben Volk wie sie.
10 Denn die Leidenschaft für dein Haus hat meine ganze Kraft verzehrt, gegen mich richten sich die Beschimpfungen derer, die sonst dich beschimpfen.
11 Als ich weinte und fastete, selbst dann haben sie mich noch verhöhnt.
12 Legte ich in Trauer ein Gewand aus Sackleinen an, so dichteten sie Spottverse auf mich.
13 Beim Stadttor, ´wo die Leute sich treffen`, ziehen sie über mich her, und die Betrunkenen verhöhnen mich in ihren Saufliedern.
14 Ich aber bete zu dir, Herr, jetzt zur gelegenen Zeit. Gott, antworte mir doch in deiner großen Gnade, rette mich, so wie du es in deiner Treue schon immer getan hast!
15 Zieh mich heraus aus dem Schlamm, damit ich nicht versinke! Rette mich vor dem Zugriff meiner Feinde, die mich hassen, lass mich dem tiefen Wasser entkommen!
16 Sorge dafür, dass die Flut mich nicht überschwemmt und die tiefen Strudel mich nicht verschlingen, möge der Brunnen mich nicht für immer in seinem Schlund begraben!
17 Antworte mir, Herr, denn deine Gnade ist wohltuend! Wende dich mir zu in der ganzen Fülle deines Erbarmens.
18 Verbirg dein Gesicht nicht vor mir, deinem Diener, denn mir ist angst und bange. Antworte mir doch rasch!
19 Schenk meiner Seele deine Nähe und erlöse mich, befreie mich meinen Feinden zum Trotz!
20 Du weißt, wie viel Spott und Verachtung ich ernte, welche Schande ich ertragen muss. Alle meine Widersacher sind dir vor Augen.
21 Der Hohn hat mir das Herz gebrochen, ich verzweifle. Ich hoffte auf Mitleid – es gab keins. Ich sah mich um nach Tröstern – es waren keine zu finden.
22 Man gab mir Galle zur Speise, und Essig reichte man mir zu trinken, als ich durstig war.
23 Dafür sollen ihnen ihre Opferfeste zur Falle werden, ja, zum Fangnetz für diese gleichgültig dahinlebenden Menschen!
24 Lass es finster werden vor ihren Augen, so dass sie nichts mehr sehen können! Ihre Hüften sollen so schwach sein, dass sie nie mehr sicher auf den Beinen sind!
25 Überschütte sie mit deinem Grimm, ja, dein glühender Zorn soll sie treffen.
26 Ihr Wohngebiet soll öde und verlassen sein, und in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen.
27 Denn eigenmächtig verfolgen sie den, der von dir bereits gestraft wurde; und leichtfertig erzählen sie vom Schmerz derer, die du verwundet hast.
28 Füge ihrer Schuld neue Schuld hinzu, und lass sie nicht teilhaben an deinem Heil.
29 Ihre Namen sollen aus dem Buch des Lebens gestrichen werden, damit sie nicht darin stehen zusammen mit denen, die nach deinem Willen leben.
30 Ich aber bin vom Leid gebeugt und voller Schmerzen, greif ein, o Gott, und bring mich in Sicherheit!
31 Rühmen will ich den Namen Gottes mit einem Lied, voller Dank will ich ihn preisen.
32 Das gefällt dem Herrn viel besser als ein Opferstier, besser als das vorzüglichste Jungtier mit Hörnern und gespaltenen Hufen.
33 Alle, die wie ich Unrecht geduldig ertragen, werden es sehen und sich freuen. Ihr alle, die ihr Gottes Nähe sucht – euer Herz lebe auf!
34 Denn der Herr gibt acht auf Menschen, die seine Hilfe brauchen. Er verachtet keinen, der gefangen ist und zu ihm gehört.
35 Himmel und Erde sollen ihn loben, auch die Meere und alle Lebewesen darin!
36 Denn Gott wird die Stadt Zion retten und die Städte in Juda wieder aufbauen, damit sein Volk in ihnen wohnt und das Land besitzt.
37 Ja, die Nachkommen derer, die ihm dienen, werden es als Erbe erhalten. Alle, die seinen Namen lieben, werden dort wohnen.
1 Hilferuf eines Verfolgten Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids, um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.
2 Eile herbei, Gott, mich zu retten; Herr, komm mir schnell zu Hilfe!
3 Hohn und Spott sollen alle ernten, die mir nach dem Leben trachten! Ja, alle, die mein Unglück herbeiwünschen, mögen abziehen, beladen mit Schmach und Schande!
4 Über ihre eigene Schmach beschämt sollen sie zurückweichen, sie, die mich verhöhnen: »Ha! Das geschieht dir recht!«
5 Doch alle, die dich suchen, sollen jubeln vor Freude über dich. Ja, alle, die nach deiner Rettung verlangen, mögen es immer wieder bezeugen: »Gott ist groß!«
6 Ich aber bin arm und vom Leid gebeugt – Gott, eile herbei! Du bist meine Hilfe und mein Befreier, Herr, zögere nicht länger!
1 Verlass mich nicht im Alter! Bei dir, Herr, habe ich Zuflucht gefunden – lass mich nie in Schande geraten!
2 Erweise mir deine Treue, hilf mir und befreie mich, neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr! Rette mich doch!
3 Sei für mich ein Fels, ein sicheres Zuhause, zu dem ich immer fliehen kann. Du hast ja fest beschlossen, mich zu retten. Denn mein Fels und meine Burg, das bist nur du!
4 Mein Gott, befreie mich aus den Fängen der Gottlosen, rette mich aus den Klauen verbrecherischer und gewalttätiger Menschen!
5 Denn du allein bist meine Hoffnung, Herr, ja, Herr, du bist meine Zuversicht von meiner Jugend an.
6 Seit mein Leben begann, bist du mein Halt, aus dem Mutterleib hast du mich ans Licht gezogen. Dich will ich loben allezeit.
7 Für viele bin ich zu einem abschreckenden Beispiel geworden, du aber bist meine sichere Zuflucht.
8 Mein Mund ist voll deines Lobes, lässt deinen Ruhm erklingen den ganzen Tag.
9 Stoße mich auch jetzt nicht von dir, wo ich alt geworden bin; wenn meine Kräfte mehr und mehr schwinden – auch da verlass mich nicht!
10 Denn meine Feinde reden schon ´das Schlimmste` über mich, und die mir nach dem Leben trachten, beraten sich.
11 Sie sagen: »Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreift ihn, denn keiner ist da, der ihm hilft!«
12 Gott, zieh dich nicht von mir zurück, eile schnell herbei, um mir zu helfen!
13 Scheitern und umkommen sollen alle, die mich bis aufs Äußerste bekämpfen, mit Schimpf und Schande beladen seien alle, die mich ins Unglück stürzen wollen!
14 Ich aber werde stets ´auf dich` hoffen und noch mehr dazu beitragen, dass man dich überall rühmt.
15 Aus meinem Mund wird man hören, wie du deine Treue erweist, den ganzen Tag will ich davon reden, dass du Rettung schenkst. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft du schon geholfen hast!
16 Ich will ´zum Heiligtum` kommen, um die mächtigen Taten Gottes, des Herrn, zu verkünden. Deine Treue will ich preisen, dich allein will ich rühmen.
17 Gott, schon von meiner Jugend an hast du mich unterwiesen, und bis zum heutigen Tag verkünde ich deine Wunder.
18 Verlass mich nicht im Alter, mein Gott, auch nicht, wenn ich ein Greis mit weißen Haaren bin. Denn noch der Generation nach mir möchte ich verkünden, wie du eingreifst; allen, die noch kommen, will ich von deiner Macht erzählen.
19 Gott, deine Treue ist so groß, dass sie bis an den Himmel reicht! Du hast große Wunder getan – Gott, wer ist dir gleich?
20 Du hast uns Nöte und bitteres Leid erfahren lassen, du wirst uns auch wieder neues Leben schenken und uns aus den tiefsten Abgründen der Erde emporführen.
21 Du wirst mein Ansehen vor den Menschen wiederherstellen, du wendest dich ´mir erneut zu` und tröstest mich.
22 So will ich dich nun preisen zum Spiel auf der Harfe, dich loben für deine Treue, mein Gott. Ich will dir Psalmen singen zur Zither, du heiliger Gott Israels.
23 Jubel soll über meine Lippen kommen, wenn ich ein Lied für dich anstimme. Auch meine Seele, die du erlöst hast, jubelt dir zu.
24 Mit meinem Mund will ich den ganzen Tag verkünden, dass du deine Treue erweist. Denn gescheitert und mit Schande bedeckt stehen alle da, die mich ins Unglück stürzen wollen.
1 Ein Gebet für den König des Friedens Von Salomo. Gott, gib dem König Vollmacht, in deinem Namen Recht zu sprechen, ermögliche es ihm, dem Königssohn, Gerechtigkeit in deinem Sinne auszuüben!
2 Er regiere als gerechter Herrscher über dein Volk und lasse die Armen und Unterdrückten zu ihrem Recht kommen.
3 Möge der Friede sich über das Volk ausbreiten und selbst die Berge bedecken, mögen die Hügel des Landes bekleidet sein mit Gerechtigkeit!
4 Der König schaffe Recht den Armen und Gebeugten im Land, er rette die Kinder der Bedürftigen und zerschmettere ihre Unterdrücker.
5 Möge dir Ehrfurcht entgegengebracht werden, solange die Sonne scheint und der Mond für uns leuchtet, jetzt und in allen künftigen Generationen!
6 Der König sei für unser Land so wohltuend wie Regen, der auf frisch gemähte Wiesen niederfällt, wie lang ersehnte Schauer, die dem Erdboden Wasser geben!
7 In seinen Tagen sollen alle aufblühen, die nach Gottes Willen leben. Friede in Fülle breite sich solange aus, bis der Mond nicht mehr leuchtet.
8 Der König herrsche über alle Länder von einem Meer zum anderen, vom Euphratstrom bis zu den fernsten Winkeln der Erde.
9 Vor ihm werden die Bewohner der Steppengebiete niederknien, und alle seine Feinde werden im Staub liegen.
10 Die Könige von Tarsis und von allen Inseln werden Geschenke bringen, die Herrscher von Saba und Seba ihren Tribut entrichten.
11 Alle Könige werden sich vor ihm niederwerfen, alle Völker ihm dienen.
12 Denn er wird zum Retter für die Bedürftigen, die um Hilfe rufen, für Menschen, die leiden und keinen Beistand haben.
13 Er wird sich über Schwache und Bedürftige erbarmen und zum Lebensretter werden für Menschen in Not.
14 Aus Unterdrückung und Gewalt wird er sie erlösen, denn ihr Leben ist kostbar in seinen Augen.
15 Lang lebe der König! Möge er beschenkt werden mit feinstem Gold aus Saba, möge man beständig für ihn beten und ihn segnen allezeit!
16 Getreide wachse im Land in Hülle und Fülle, dass es woge selbst auf den Gipfeln der Berge, so üppig wie der Wald des Libanon. Möge es Städte voller Leben geben, blühend wie fruchtbare Wiesen!
17 Der Name des Königs sei für immer bekannt, sein Ruhm bleibe bestehen, solange es die Sonne gibt. Mögen alle Menschen sich auf seinen Namen berufen, wenn sie sich Segen wünschen! Ja, alle Völker sollen ihn glücklich preisen! Amen! Ja, Amen!
18 Gepriesen sei Gott, der Herr, der Gott Israels, er vollbringt Wunder – er allein!
19 Gepriesen sei sein herrlicher Name in alle Ewigkeit, seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde!
20 Hier enden die Gebete Davids, des Sohnes von Isai.
1 Drittes Buch Du bist mir mehr wert als alles andere Ein Psalm Asafs. Ganz sicher: Gott ist voller Güte gegenüber Israel, gegenüber all denen, deren Herz frei von Schuld ist.
2 Ich aber wäre fast gestrauchelt, nur wenig fehlte noch, und meine Füße wären ausgeglitten.
3 Denn ich beneidete die Überheblichen; es machte mir zu schaffen, als ich sah, wie gut es den Gottlosen geht.
4 Bis zu ihrem Tod leiden sie keine Qualen, und wohlgenährt ist ihr Bauch.
5 Die Mühen des täglichen Lebens kennen sie nicht, und von menschlichen Sorgen werden sie nicht geplagt.
6 Darum tragen sie ihren Stolz zur Schau wie eine Halskette, Gewalt umgibt sie wie ein Gewand.
7 Ihre Augen blicken aus einem fetten und feisten Gesicht, aus ihren Herzen quellen böse Pläne hervor.
8 Sie verhöhnen und unterdrücken andere durch die Bosheit ihrer Worte, von oben herab reden sie stolz daher.
9 Ihr Maul reißen sie weit auf, weder Himmel noch Erde bleiben von ihren Lästereien verschont.
10 Darum laufen ihnen auch so viele Leute nach und nehmen ihre Worte gierig auf wie Wasser.
11 Und dabei sagen sie auch noch: »Wie sollte Gott von unserem Tun etwas wissen? Er, der Höchste, bekommt doch gar nichts mit!«
12 Ja, sie verachten Gott, haben aber keine Sorgen und häufen auch noch Reichtum an!
13 Ach – so habe ich wohl ganz umsonst mein Herz und meine Hände frei von Schuld gehalten!
14 Ich werde ja doch den ganzen Tag vom Unglück geplagt, jeder Morgen ist bereits eine Strafe für mich!
15 Hätte ich jemals gesagt: »Ich will genauso daherreden ´wie jene Gottlosen`!«, dann hätte ich treulos gehandelt gegenüber denen, die zu deinen Kindern gehören.
16 So dachte ich nach, um all dies zu begreifen, doch es war zu schwer für mich –
17 so lange, bis ich endlich in Gottes Heiligtum ging. Dort begriff ich, welches Ende auf jene Menschen wartet:
18 Ganz sicher, du stellst sie auf rutschigen Boden, du lässt sie stürzen und in Trümmern liegen bleiben.
19 Im Nu werden sie vernichtet, ein schreckliches Ende finden sie!
20 Wie man einen Traum gleich nach dem Erwachen vergisst, so lässt du, Herr, ihren Anblick verschwinden, sobald du dich ´zum Gericht` erhebst.
21 Als mein Herz verbittert war und ich mich tief verletzt fühlte,
22 da war ich töricht und ohne Einsicht, verständnislos wie ein Tier stand ich vor dir.
23 Aber nun bleibe ich für immer bei dir, und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst.
24 Du leitest mich nach deinem weisen Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf.
25 Wen habe ich im Himmel außer dir? Und auch auf der Erde habe ich nach nichts Verlangen, wenn ich nur dich bei mir weiß!
26 Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer!
27 Ganz sicher: Wer sich von dir lossagt, der wird umkommen. Du vernichtest alle, die dir treulos den Rücken kehren.
28 Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend! Mein Vertrauen setze ich auf den Herrn, ja, auf den Herrn. Alle deine Taten will ich weitererzählen.
1 Gott, wie lange noch liegt dein Heiligtum in Trümmern? Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von Asaf. Warum, o Gott, hast du uns für immer verstoßen? Warum trifft uns dein glühender Zorn? Wir sind doch deine Herde, und du bist unser Hirte, der uns auf seine Weide führt!
2 Denk an deine Gemeinde, die du dir vor langer Zeit als Eigentum erworben hast, die du erlöst und zu dem Volk gemacht hast, das dir allein gehört! Denk an den Berg Zion, auf dem du Wohnung nahmst.
3 Mach dich schnellen Schrittes auf zu den Trümmern, die schon seit ewigen Zeiten dort liegen! Alles im Heiligtum haben unsere Feinde verwüstet!
4 Laut brüllen die Feinde dort, wo du deinem Volk begegnet bist, überall haben sie ihre Feldzeichen errichtet.
5 Wie man mit der Axt zum Schlag ausholt gegen das dichte Geäst im Wald,
6 so zerschlugen sie das Gebälk und seine Schnitzereien mit Beilen und mit Brechstangen.
7 Dein gesamtes Heiligtum haben sie in Brand gesteckt. Entweiht und dem Erdboden gleichgemacht haben sie deine Wohnung, in der man deinen Namen anrief.
8 Ihr Plan stand fest: »Wir wollen sie allesamt niederzwingen!«, so sagten sie. Sie verbrannten alle Stätten im Land, wo man sich zum Gottesdienst versammelt.
9 Wir haben kein Zeichen mehr dafür, dass du noch einmal eingreifen wirst. Auch kein Prophet ist mehr da, und niemand unter uns weiß, wie lange dies noch so weitergehen soll.
10 Wie lange, o Gott, dürfen unsere Bedränger noch lästern, wie lange dürfen die Feinde deinen Namen immer wieder verhöhnen?
11 Warum greifst du nicht ein mit deiner starken Hand? Zieh sie doch aus deinem Gewand hervor und bereite ihnen allen ein Ende!
12 Und doch ist Gott mein König schon seit frühester Zeit, er vollbringt rettende Taten überall auf der Erde.
13 Du selbst hast durch deine große Macht das Meer geteilt, und die Köpfe der Drachen, die sich aus dem Wasser erhoben, hast du zerschlagen.
14 Dem ´Ungeheuer` Leviatan hast du die Köpfe zerschmettert, und dann gabst du es den wilden Tieren in der Wüste zum Fraß.
15 Du selbst hast Quellen und Bäche hervorsprudeln lassen, und Ströme, die nie versiegten, hast du ausgetrocknet.
16 Dir gehört der Tag und auch die Nacht, dem Mond und der Sonne hast du ihren Platz zugewiesen.
17 Du selbst hast alle Grenzen der Erde bestimmt, Sommer und Winter hast du geschaffen.
18 Denk daran: Die Feinde verhöhnen dich, den Herrn! Sie sind ein gottloses Volk und lästern über deinen Namen!
19 Gib uns nicht wie eine wehrlose Taube in die Gewalt dieser Raubtiere! Das Leben deines unterdrückten Volkes steht auf dem Spiel – vergiss es nicht für immer!
20 Blick ´wieder` auf den Bund, ´den du mit uns geschlossen hast`. Denn in den dunklen Schlupfwinkeln des Landes herrscht rohe Gewalt.
21 Setz dich dafür ein, dass die Unterdrückten nicht beschämt davonschleichen müssen, lass die Armen und Gebeugten wieder deinen Namen preisen!
22 Erhebe dich, Gott, und kämpfe für dein Anliegen! Denk daran, dass törichte Menschen dich den ganzen Tag verhöhnen.
23 Vergiss nicht das Geschrei derer, die sich dir widersetzen! Sie lehnen sich gegen dich auf, und ihr lautes Toben nimmt kein Ende.
1 Gott greift zur rechten Zeit ein Für den Dirigenten. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«. Ein Psalm Asafs. Ein Lied.
2 Wir danken dir, Gott, wir danken dir. Du bist uns nahe – dein Name ist unter uns bekannt. Von den Wundern, die du vollbringst, erzählt man überall.
3 Du sagst ja: »Ich wähle den richtigen Zeitpunkt – und dann werde ich unparteiisch Gericht halten.
4 Mag auch die Erde wanken, mögen ihre Bewohner beben vor Angst – ich selbst habe ihre Grundpfeiler unverrückbar befestigt.
5 Ich rufe den Stolzen zu: Schluss mit eurer Überheblichkeit! Und zu den Gottlosen sage ich: Brüstet euch nicht mit eurer vermeintlichen Stärke!
6 Tragt sie nicht zur Schau, so als reiche sie bis an den Himmel! Redet nicht herausfordernd mit stolz gerecktem Hals!«
7 Denn weder von Osten, wo die Sonne aufgeht, noch von Westen, wo sie untergeht, auch nicht von der Steppe her ist Hilfe zu erwarten.
8 Nein, Gott selbst sorgt für Recht: den einen erniedrigt er, den anderen bringt er zu großem Ansehen.
9 Der Herr hält einen Kelch in seiner Hand, gefüllt mit dem Wein seines Zorns – schäumend und von betäubender Wirkung. Und Gott schenkt allen auf dieser Erde, die ihn verachten, davon ein: Bis zum letzten bitteren Tropfen müssen sie ihn austrinken!
10 Ich aber will für alle Zeiten Gottes Taten verkünden, für den Gott Jakobs will ich Psalmen singen.
11 ´Er spricht`: »Alle Macht der Gottlosen werde ich brechen, doch zunehmen wird die Macht all derer, die nach Gottes Willen leben.«
1 Gott, du bist ehrfurchtgebietend! Für den Dirigenten. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein Psalm Asafs. Ein Lied.
2 Wohl bekannt ist Gott in Juda, groß ist sein Name in ganz Israel.
3 In Salem wurde sein heiliges Zelt errichtet, auf dem Berg Zion hat er Wohnung genommen.
4 Dort zerbrach er die Brandpfeile, die Schilde, Schwerter und alle Kriegswaffen der Feinde.
5 In Licht bist du gehüllt, ´o Gott`, erhabener als die Berge, von denen die Raubzüge der Feinde ausgingen.
6 Selbst die mutigsten Helden wurden ihrer Waffen beraubt, nun schlafen sie den Todesschlaf, und keiner der sonst so starken Krieger vermag die Hände zum Kampf zu erheben.
7 Dein Drohen, du Gott Jakobs, genügte – und schon fielen die Pferde vor den Streitwagen in einen betäubenden Schlaf.
8 Du, ja, du bist Schrecken erregend! Wer kann vor dir bestehen, wenn du deinem Zorn freien Lauf lässt?
9 Vom Himmel her lässt du dein Gerichtsurteil hören, Furcht ergreift die Erde, und sie wird ganz still.
10 Ja, das geschieht, wenn Gott aufsteht, um Recht zu sprechen, um den Unterdrückten im Land Rettung zu bringen.
11 Selbst das schlimmste Wüten von Menschen trägt noch bei zu deinem Lob; du schmückst dich mit allen, die diesem Toben entgehen, wie mit einem ´schönen` Gürtel.
12 Legt vor dem Herrn, eurem Gott, eure Gelübde ab und erfüllt sie auch, ihr alle, die ihr euch um ihn versammelt. Ihm, dem Ehrfurchtgebietenden, bringt eure Gaben dar!
13 Dem Hochmut der Gewaltherrscher bereitet er ein Ende, als furchterregend erweist er sich gegenüber allen Königen der Erde.
1 Du bist der Gott, der Wunder tut Für den Dirigenten. Für Jedutun. Von Asaf. Ein Psalm.
2 Mit lauter Stimme rufe ich zu Gott, ja, ich schreie zu ihm! Mit lauter Stimme rufe ich, damit er mir ein offenes Ohr schenkt.
3 In meiner Not suche ich den Herrn; nachts strecke ich im Gebet meine Hände zu ihm aus und lasse sie nicht sinken. Doch im tiefsten Herzen finde ich keinen Trost.
4 Denke ich an Gott, dann seufze ich. Grüble ich über alles nach, so verlässt mich der Mut.
5 Du lässt mich die ganze Nacht keinen Schlaf finden. Ich bin so aufgewühlt, dass mir die Worte fehlen.
6 So denke ich nach über vergangene Zeiten, über Jahre, die schon ewig lange zurückliegen.
7 Ich erinnere mich an mein Saitenspiel in der Nacht. Tief in meinem Herzen sinne ich nach, ich versuche eine Antwort auf meine Fragen zu finden:
8 Wird der Herr ´sein Volk` für immer verstoßen? Will er uns in Zukunft keine Gnade mehr erweisen?
9 Ist es denn mit seiner Güte für immer und ewig vorbei? Finden seine Zusagen keine Erfüllung mehr in künftigen Generationen?
10 Hat Gott denn vergessen, barmherzig und gnädig zu sein? Hat er uns im Zorn sein Erbarmen entzogen?
11 Ja, das ist es, was mich so sehr quält: dass der Höchste nicht mehr so eingreift wie früher.
12 Doch ich will mir die Taten des Herrn in Erinnerung rufen. Ja, ich will an deine Wunder aus längst vergangener Zeit denken.
13 Ich sinne über all dein Wirken nach, dein Handeln erfüllt meine Gedanken.
14 Gott, heilig ist alles, was du tust. Wer sonst ist ein so großer Gott wie du?
15 Du bist der Gott, der Wunder vollbringt! Den Völkern hast du deine Macht gezeigt.
16 Dein Volk hast du mit starker Hand erlöst, die Nachkommen Jakobs und Josefs.
17 Die Wasser des Meeres sahen dich, Gott; die Wassermassen sahen dich und kamen in Bewegung. Auch die Meerestiefen erbebten.
18 Die Wolken gossen Regenfluten aus, sie ließen Donnerschläge hören, und wie Brandpfeile schossen Blitze hin und her.
19 Laut erschallte dein Donner im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis, die Erde zitterte und bebte.
20 Dein Weg führte mitten durch das Meer, deine Pfade verliefen durch die Wassermassen. Doch Fußspuren von dir sah man nicht.
21 Du hast dein Volk geleitet wie ein Hirte seine Herde unter der Führung von Mose und Aaron.
1 Gottes Wege mit seinem Volk Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung, habt ein offenes Ohr für meine Worte.
2 Sprüche der Weisheit will ich vortragen, ich will verkünden, was seit grauer Vorzeit verborgen war.
3 Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Väter uns erzählt haben,
4 das wollen wir auch unseren Kindern nicht vorenthalten. Denen, die nach uns kommen, wollen wir von den großartigen Taten des Herrn erzählen, von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat.
5 Für die Nachkommen Jakobs hat er Verordnungen erlassen, die seinen Willen bezeugen, ja, für ganz Israel hat er Gesetze aufgestellt. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern weiterzugeben.
6 Denn die ganze Nachwelt sollte gut Bescheid darüber wissen, alle, die später geboren würden, sollten immer wieder bereit sein, es ihren Kindern zu erzählen.
7 So würden sie alle ihr Vertrauen auf Gott setzen und seine großen Taten nicht vergessen. Ja, dann würden sie nach seinen Geboten leben.
8 Auf keinen Fall sollten sie wie ihre Vorfahren werden, die sich immer wieder voller Trotz gegen Gott auflehnten – eine Generation, deren Herz nie ganz Gott gehörte und die ihm nie treu war.
9 Die Männer vom Stamm Efraïm, gut gerüstete Bogenschützen, sind am entscheidenden Kampftag zurückgewichen.
10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hatte, sie weigerten sich, sein Gesetz zu befolgen.
11 Seine großartigen Taten vergaßen sie, auch die Wunder, die er sie erleben ließ.
12 Dabei hatte er vor den Augen ihrer Vorfahren Wunder vollbracht, in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.
13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, zu beiden Seiten staute er das Wasser auf wie einen Damm.
14 Er leitete das Volk am Tag durch eine Wolke und in der Nacht durch einen leuchtenden Feuerschein.
15 In der Wüste spaltete er Felsen, Wasser in Fülle ließ er hervorströmen wie Meeresfluten und gab ihnen reichlich zu trinken.
16 Bäche ließ er hervorbrechen aus dem Gestein, und das Wasser schoss herunter wie ein reißender Fluss.
17 Sie aber sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich dort in der Wüste gegen ihn, den Höchsten, auf.
18 Ganz bewusst stellten sie Gott auf die Probe und forderten von ihm die Speise, nach der sie Verlangen hatten.
19 Sie beleidigten Gott und fragten: »Ist Gott wohl in der Lage, uns auch in der Wüste einen gedeckten Tisch vorzusetzen?
20 Nun gut, er schlug auf den Felsen, das Wasser floss heraus, sogar ganze Bäche strömten hervor. Aber kann er seinem Volk auch Brot geben oder gar Fleisch verschaffen?«
21 Der Herr hörte es und wurde so zornig, dass er ein Feuer um sich greifen ließ bei den Nachkommen Jakobs, sein Zorn entbrannte gegen Israel.
22 Denn sie glaubten Gott nicht, und sie vertrauten nicht auf seine Hilfe.
23 Und trotzdem gab er den Wolken über ihnen einen Befehl, ja, er öffnete die Türen des Himmels.
24 Er ließ Manna auf sie regnen, damit sie zu essen hatten, Getreide aus dem Himmel gab er ihnen.
25 Jeder von ihnen aß das Brot der Engel, und Gott gab ihnen Speise in Fülle.
26 Den Ostwind ließ er am Himmel aufkommen, und auch den Südwind trieb er mit Macht herbei.
27 ´Auf sein Volk` ließ er Fleisch regnen, unzählbar wie Staubkörner, Geflügel gab es wie Sand am Meer.
28 Über den Lagerplatz seines Volkes ließ er die Vögel fallen, mitten hinein, rings um ihre Zelte.
29 Sie aßen davon und wurden reichlich satt, alles, was sie so gierig verlangten, gab er ihnen.
30 Doch noch war ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund,
31 da brach Gottes Zorn gegen sie los. Er tötete viele ihrer starken, gesunden Leute, ja, zahlreiche junge Männer Israels streckte er nieder.
32 Doch trotz allem sündigten sie weiter und weiter und schenkten seinen Wundern keinen Glauben.
33 Da ließ er ihre Lebenstage wie nichts zerrinnen und ihre Jahre schwinden in Angst und Schrecken.
34 Wenn er viele von ihnen umkommen ließ, fragten die Übrigen wieder nach ihm. Ja, sie kehrten um von ihren falschen Wegen und suchten Gott.
35 Sie besannen sich darauf, dass Gott ihr Fels ist, und er, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Doch wieder betrogen sie ihn mit ihren Worten, sie belogen ihn mit allem, was über ihre Lippen kam.
37 Sie blieben nicht von ganzem Herzen bei ihm und hielten sich nicht treu an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.
38 Doch er war barmherzig, er vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ seinem Unwillen keinen freien Lauf.
39 Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind – ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt.
40 Doch wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und bereiteten ihm Kummer dort in der Steppe!
41 Wieder und wieder stellten sie ihn auf die Probe und beleidigten ihn, den heiligen Gott Israels.
42 Sie dachten nicht mehr daran, wie er mit starker Hand eingegriffen und sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit hatte.
43 Damals vollbrachte er Zeichen und Wunder in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.
44 Er ließ dort Flüsse und Bäche zu Blut werden, so dass man nicht mehr aus ihnen trinken konnte.
45 Er schickte ´den Ägyptern` Schwärme von Ungeziefer, die sie zerfraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.
46 Die Frucht ihres Feldes gab er den Insekten preis; die Ernte, für die sie so mühsam gearbeitet hatten, überließ er den Heuschrecken.
47 Ihre Weinstöcke schlug er durch Hagel nieder, und ihre Maulbeerbäume durch Brocken von Eis.
48 Dem Hagel ließ er auch ihr Vieh zum Opfer fallen, ihre Herden dem Blitzschlag.
49 Sein glühender Zorn brach gegen sie los, mit Wut und Grimm stürzte er sie ins Unglück. Er sandte eine Schar von Engeln, die Unheil über sie bringen sollten.
50 Seinem Zorn ließ er freien Lauf, selbst vor dem Tod verschonte er sie nicht, sondern ließ sie durch die Pest umkommen.
51 Alle Erstgeborenen in Ägypten streckte er nieder, ja, er tötete die ältesten Söhne, die kräftigsten im Land der Nachkommen Hams.
52 Dann führte er sein Volk heraus wie ein Hirte seine Schafe, und in der Wüste leitete er sie wie eine Herde.
53 Er führte sie sicher, darum hatten sie keine Angst. Ihre Feinde jedoch begrub das Meer.
54 Er brachte sie in sein heiliges Land und führte sie zu dem Berg, den er mit eigener Hand zu seinem Eigentum gemacht hatte.
55 Die anderen Völker vertrieb er vor ihnen aus dem Land und verteilte es als Erbbesitz an die Stämme Israels. So konnten sie in den Zelten dieser Völker wohnen.
56 Doch wieder forderten sie Gott heraus; sie lehnten sich gegen ihn, den Höchsten, auf und hielten sich nicht an seine Mahnungen.
57 Sie sagten sich von ihm los und brachen ihm die Treue wie schon zuvor ihre Väter. Unzuverlässig waren sie wie ein Bogen, dessen Pfeile in die falsche Richtung schnellen.
58 Sie bereiteten ihm Kummer durch ihre heidnischen Altäre auf den Anhöhen, mit ihren Götterbildern reizten sie ihn zur Eifersucht.
59 Als Gott hörte, wie sie zu anderen Göttern beteten, entbrannte sein Zorn; voll Abscheu wandte er sich von Israel ab.
60 Er gab sein Heiligtum in Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen gewohnt hatte.
61 Die Bundeslade, das Sinnbild seiner Macht, ließ er zur Beute werden, ja, seinen Ruhm gab er in die Hand des Feindes.
62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, sein Zorn traf die Nation, die ihm gehörte.
63 Die jungen Männer wurden vom Feuer verzehrt, und den jungen Frauen sang man keine Hochzeitslieder mehr.
64 Die Priester kamen durch das Schwert um, und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage halten.
65 Da aber machte sich der Herr auf wie einer, der vom Schlaf erwacht, wie ein Held, der gestärkt durch Wein nur noch mutiger wird.
66 Nun schlug er seine Feinde zurück, in ewige Schande stürzte er sie.
67 Er entzog den Nachkommen Josefs die Führung seines Volkes, seine Wahl fiel nicht mehr auf den Stamm Efraïm.
68 Vielmehr erwählte Gott nun den Stamm Juda ´und damit` den Berg Zion, dem seine Liebe gilt.
69 Dort errichtete er sein Heiligtum, majestätisch wie die hohen Berge, unverrückbar wie die Erde, deren Fundament er für immer befestigt hat.
70 Er erwählte David, seinen Diener, und holte ihn weg von den Schafpferchen:
71 Von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er in Zukunft der Hirte sei für die Nachkommen Jakobs, für Gottes eigenes Volk Israel.
72 Und David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen, ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand.
1 Gott, wie lange willst du noch zornig sein? Ein Psalm Asafs. Gott, fremde Völker sind in deinen Besitz eingedrungen, deinen heiligen Tempel haben sie entweiht und Jerusalem zu einem Trümmerhaufen gemacht.
2 Sie haben deine Diener getötet und deren Leichen den Vögeln zum Fraß überlassen. Menschen, die dir zu Lebzeiten treu ergeben waren, haben sie den wilden Tieren vorgeworfen.
3 Ihr Blut haben sie rings um Jerusalem vergossen, als wäre es Wasser, und niemand ist da, der die Toten begräbt.
4 Wir wurden zum Gespött unserer Nachbarvölker, wir ernten nur Hohn und Schmach von allen ringsum.
5 Wie lange noch bekommen wir deinen Unwillen zu spüren, Herr? Doch nicht für immer? Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer?
6 Lass ihn an den anderen Völkern aus, die nichts von dir wissen wollen, an den Königreichen, in denen man deinen Namen nicht anruft!
7 Denn ganz Israel haben sie sich einverleibt und sein gesamtes Wohngebiet verwüstet.
8 Rechne uns doch die Schuld unserer Vorfahren nicht an! Komm uns rasch mit deinem reichen Erbarmen entgegen! Denn wir sind sehr schwach geworden.
9 Hilf uns, du Gott, der uns Rettung schenkt, damit dein Name überall geehrt wird! Befreie uns, vergib uns unsere Sünden – es geht doch um das Ansehen deines Namens!
10 Warum sollen die anderen Völker sagen: »Wo ist er denn nun, der Gott Israels?«? Zeig ihnen vor unseren Augen, dass du das ´achtlos` vergossene Blut deiner Diener rächst.
11 Lass das Stöhnen der Gefangenen zu dir dringen, zeig, wie weit dein mächtiger Arm reicht, und erhalte die Todgeweihten am Leben!
12 Lass den Hohn unserer Nachbarvölker siebenfach auf sie selbst zurückfallen – letztlich haben sie doch dich, Herr, damit verspottet!
13 Wir aber sind dein Volk, die Schafe auf deiner Weide; wir wollen dir für immer und ewig danken, deinen Ruhm weitertragen von Generation zu Generation.
1 Gebet für Israel, den Weinstock Gottes Für den Dirigenten. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Ein feierliches Bekenntnis von Asaf. Ein Psalm.
2 Du Hirte Israels, der du die Nachkommen Josefs führst wie ein Hirte seine Herde, höre uns doch! Du, der du thronst über den Kerub-Engeln, erscheine in deinem herrlichen Glanz!
3 Vor den Augen der Stämme Efraïm, Benjamin und Manasse lass deine Kraft wirksam werden und komm uns zu Hilfe!
4 Gott, richte uns wieder auf! Wende uns dein Angesicht freundlich zu, damit wir gerettet werden!
5 Herr, du allmächtiger Gott, wie lange hüllst du dich noch in Zorn, während dein Volk zu dir betet?
6 Du gibst ihnen immer noch Brot zu essen, das von ihren Tränen benetzt ist. Und voller Tränen ist auch der Becher, den du ihnen zum Trinken reichst.
7 Du hast uns zum Zankapfel für unsere Nachbarvölker gemacht, und unsere Feinde spotten über uns.
8 Allmächtiger Gott, richte uns wieder auf! Wende uns dein Angesicht freundlich zu, damit wir gerettet werden!
9 Einen Weinstock hast du aus Ägypten herausgeholt, fremde Völker hast du ´aus Israel` vertrieben und ihn ´an ihrer Stelle` eingepflanzt.
10 Du gabst ihm weiten Raum, er schlug Wurzeln und breitete sich aus im ganzen Land.
11 Sein Schatten bedeckte die Berge, seine Ranken die mächtigen Zedern des Libanon.
12 Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer und seine jungen Triebe bis hin zum Eufrat.
13 Warum aber hast du seine schützende Mauer niedergerissen, so dass nun alle, die vorbeikommen, seine Früchte und Zweige abreißen können?
14 Die Wildschweine aus dem Wald fressen ihn kahl, und die Tiere des Feldes weiden ihn ab.
15 Du allmächtiger Gott, kehr doch zu uns zurück; schau vom Himmel herab und sieh dir alles an! Kümmere dich doch wieder liebevoll um diesen Weinstock!
16 Umhege und schütze ihn, den du selbst gepflanzt hast, den jungen Spross, den du für dich hast stark werden lassen!
17 Teile deines Weinstocks sind verbrannt, andere wurden abgeschnitten – dein Volk geht zugrunde, solange du deinen Blick voller Zorn auf sie richtest.
18 Halte doch deine mächtige Hand schützend über den König, der an deiner rechten Seite sitzt, über den Menschen, den du für dich hast stark werden lassen.
19 Dann werden wir uns nicht mehr von dir abwenden. Schenk uns neues Leben, und wir werden deinen Namen wieder anrufen.
20 Herr, du allmächtiger Gott, richte uns wieder auf! Wende uns dein Angesicht freundlich zu, damit wir gerettet werden!
1 Eine Festrede Gottes an sein Volk Für den Dirigenten. Auf beschwingte Weise zu begleiten. Von Asaf.
2 Jubelt Gott zu, der unsere Stärke ist! Brecht in Freudenrufe aus ihm zu Ehren, dem Gott der Nachkommen Jakobs!
3 Stimmt an den Gesang, lasst die Pauke ertönen, die wohlklingende Zither mitsamt der Harfe.
4 Bei Neumond blast das Widderhorn und auch an unserem Festtag bei Vollmond!
5 Denn dies ist eine Ordnung für Israel, eine Weisung vom Gott der Nachkommen Jakobs.
6 Damals tat er den Nachkommen Josefs seinen Willen kund, als er sich aufmachte, um über Ägypten Gericht zu halten. Ich höre Worte, die ich bisher noch nicht vernommen habe:
7 »Ich habe seine Schulter von der drückenden Last befreit, seine Hände müssen den schweren Korb nicht mehr tragen.
8 In deiner Not hast du zu mir geschrien, und ich habe dir herausgeholfen. Verhüllt durch Gewitterwolken antwortete ich dir; und in Meriba, wo ich dir später Wasser gab, stellte ich dich auf die Probe.
9 Höre nun, mein Volk, ich will dich ermahnen! Israel, würdest du doch auf mich hören!
10 Kein fremder Gott soll bei dir sein; vor keinem Gott, den andere Völker verehren, sollst du dich niederwerfen.
11 Ich allein bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat. Öffne deinen Mund weit, damit ich ihn ´mit Gutem` füllen kann!
12 Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme, Israel hat mir nicht gehorcht.
13 Da überließ ich sie den Folgen ihres Starrsinns; sie lebten so, wie sie es selbst für richtig hielten.
14 Ach, würde mein Volk doch auf mich hören, würde Israel doch auf meinen Wegen gehen!
15 Wie schnell würde ich ihre Feinde in die Knie zwingen und meine strafende Hand erheben gegen alle, die sie bedrängen.«
16 Ja, alle, die den Herrn hassen, müssten ihm Ergebenheit zeigen, und ihre Strafe würde ewig dauern.
17 Israel aber würde er mit dem besten Weizen speisen und mit wildem Honig aus den Bergen sättigen.
1 Gott hält Gericht über die Götter Ein Psalm Asafs. Gott steht da in der Gottesversammlung, inmitten der Götter hält er Gericht:
2 »Wie lange noch wollt ihr ungerechte Urteile fällen und die gottlosen Verbrecher begünstigen?
3 Schafft Recht den Schutzlosen und Waisen; sorgt dafür, dass den Unterdrückten und Armen Gerechtigkeit zuteil wird!
4 Befreit die Schutzlosen und Bedürftigen, entreißt sie der Gewalt der gottlosen Verbrecher!
5 Aber es fehlt ihnen an Einsicht und Erkenntnis, in Finsternis gehen sie ihren Weg. Da geraten sogar die Fundamente der Erde ins Wanken!
6 Ich selbst hatte zwar gesagt: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle.
7 Aber ihr werdet sterben wie ganz gewöhnliche Menschen, und ihr werdet stürzen wie irgendein Machthaber!«
8 Mache dich auf, Gott! Halte Gericht über die Welt! Denn alle Völker gehören dir als Erbbesitz.
1 Verschwörung der Völker gegen Israel und gegen Gott Ein Lied. Ein Psalm Asafs.
2 Gott, bleibe nicht untätig! Schweige nicht und sieh nicht tatenlos zu, o Gott!
3 Sieh doch, wie deine Feinde in Aufruhr geraten! Menschen, die dich hassen, lehnen sich auf mit hoch erhobenem Haupt.
4 Sie planen eine Verschwörung gegen dein Volk, sie rotten sich zusammen gegen die, die bei dir Schutz finden.
5 »Kommt!«, sagen sie, »wir wollen dieses ganze Volk auslöschen! In Zukunft soll sich niemand mehr an den Namen Israel erinnern!«
6 Bei ihren Beratungen sind sie sich völlig einig, gegen dich, ´Gott`, richtet sich ihr Bündnis!
7 Es sind die Edomiter und die Ismaëliter, die alle in Zelten wohnen, die Moabiter und Hagariter,
8 dann die von Gebal, Ammon und Amalek, die Philister samt denen, die in Tyrus wohnen.
9 Auch die Assyrer haben sich ihnen angeschlossen und unterstützen ´die Moabiter und die Ammoniter`, die Nachkommen Lots.
10 Geh mit ihnen um wie damals mit den Midianitern, wie mit Sisera und Jabin am Fluss Kischon!
11 Bei En-Dor wurden sie vernichtend geschlagen, und ihre Leichen wurden zum Dünger für den Erdboden.
12 Lass es ihren Fürsten ergehen wie damals Oreb und Seëb, lass all ihre Anführer enden wie Sebach und Zalmunna!
13 Auch sie sagten sich: »Wir wollen das ganze Herrschaftsgebiet Gottes für uns erobern!«
14 Mein Gott, mach sie ausgedörrten Disteln gleich, die der Sturm umherwirbelt, zerstreue sie wie Spreu im Wind!
15 Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt, und wie sengende Flammen, die Bergkuppen kahlfressen,
16 so komme du über sie und jage sie im Unwetter davon, sprenge sie auseinander wie durch einen Wirbelsturm.
17 Lass ihnen die Schamröte ins Gesicht steigen, damit sie dich suchen und nach deinem Namen fragen, o Herr.
18 Schmach und Schrecken soll sie für immer zeichnen, mögen sie in Schande zugrunde gehen.
19 Denn sie sollen endlich erkennen, dass du allein, der du Herr genannt wirst, der höchste Herrscher über die ganze Erde bist.
1 Sehnsucht nach Gottes Heiligtum Für den Dirigenten. Auf beschwingte Weise zu begleiten. Von den Korachitern. Ein Psalm.
2 Wie schön sind doch deine Wohnungen, allmächtiger Herr!
3 Ich sehne mich von ganzem Herzen, ja, ich verzehre mich vor Verlangen nach den Vorhöfen ´am Heiligtum` des Herrn. Mit Leib und Seele juble ich dem lebendigen Gott zu.
4 Selbst der Spatz hat ein Zuhause gefunden, die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen versteckt hat – nämlich bei deinen Altären, du allmächtiger Herr, mein König und mein Gott.
5 Glücklich zu nennen sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen, sie werden dich für immer preisen.
6 Glücklich zu nennen ist, wer seine Stärke in dir gefunden hat, alle die, deren Herz erfüllt ist von dem Wunsch, zu deinem Heiligtum zu pilgern.
7 Durchqueren sie das Tal der Dürre, so wird es durch sie zu einem Ort mit Quellen, und auch der Herbstregen schenkt dem Tal wieder Fruchtbarkeit.
8 Sie empfangen auf Schritt und Tritt neue Kraft, bis sie dann vor Gott auf dem Berg Zion stehen.
9 Herr, du allmächtiger Gott, höre mein Gebet, schenk mir ein offenes Ohr, du Gott der Nachkommen Jakobs!
10 Achte doch auf unseren König, der uns Schutz bietet, o Gott, ja, blicke wohlwollend auf den, der von dir gesalbt wurde!
11 Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst. Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes als dort zu wohnen, wo die Gottlosigkeit herrscht!
12 Denn Gott, der Herr, ist unsere Sonne, er beschützt uns wie ein Schild. Gnade schenkt der Herr, und er lässt uns zu Ehren kommen. Denen, die aufrichtig ihren Weg gehen, enthält er nichts Gutes vor.
13 Allmächtiger Herr, glücklich zu nennen ist der Mensch, der auf dich vertraut!
1 Bitte um neue Gnade für Gottes Volk Für den Dirigenten. Von den Korachitern. Ein Psalm.
2 Herr, du hattest Gefallen an deinem Land, die Nachkommen Jakobs hast du aus der Gefangenschaft befreit.
3 Du hast die Schuld deines Volkes vergeben und alle ihre Sünden zugedeckt.
4 Deinen Groll hast du beendet, hast abgelassen von deinem glühenden Zorn.
5 Richte uns nun wieder auf, Gott, der uns Rettung schenkt! Setz deinem Unwillen gegen uns doch ein Ende!
6 Oder willst du ewig aufgebracht sein über uns? Willst du zornig auf uns sein – jetzt und in allen künftigen Generationen?
7 Willst du uns nicht wieder neues Leben schenken, damit dein Volk sich über dich freuen kann?
8 Lass uns deine Gnade erfahren, Herr, und schenke uns Rettung.
9 Ich will hören, was Gott, der Herr, sagt. Frieden verspricht er seinem Volk, all denen, die ihm treu sind. Nur sollen sie nicht wieder in ihre verhängnisvollen Fehler zurückfallen!
10 Ja, nahe ist seine Rettung denen, die in Ehrfurcht vor ihm leben. Seine Herrlichkeit soll wieder Wohnung nehmen in unserem Land.
11 Dann begegnen einander Gnade und Wahrheit, dann küssen sich Gerechtigkeit und Friede.
12 Treue wird aus der Erde sprießen und Gerechtigkeit herabschauen vom Himmel.
13 Der Herr wird uns mit allem Guten beschenken, und unser Land wird seinen Ertrag bringen.
14 Gerechtigkeit wird vor unserem Gott hergehen, und er wird sie Schritt um Schritt zu seinem Weg ´für uns` machen.
1 Herr, bewahre mich vor Verfolgung und Gewalt! Ein Gebet von David. Herr, schenke mir ein offenes Ohr, erhöre mich, denn ich bin arm und vom Leid gebeugt.
2 Schütze mein Leben, ich gehöre ja zu dir! Hilf mir, deinem Diener, der auf dich vertraut – du bist doch mein Gott!
3 Hab Erbarmen mit mir, Herr; zu dir rufe ich den ganzen Tag.
4 Erfreue das Herz deines Dieners, denn nach dir, Herr, sehnt sich meine Seele.
5 Du, Herr, bist doch gütig und gern bereit zu vergeben, reich an Gnade gegenüber allen, die zu dir rufen.
6 Höre auf mein Gebet, Herr, und achte auf mein lautes Flehen!
7 In meiner Not rufe ich zu dir, denn du wirst mir antworten.
8 Keiner ist wie du, kein anderer Gott gleicht dir, Herr! Und nichts reicht heran an die Werke, die du vollbracht hast.
9 Alle Völker, die du geschaffen hast, werden kommen und sich vor dir niederwerfen, Herr. Deinem Namen werden sie Ehre erweisen.
10 Denn du bist groß und vollbringst Wunder. Du bist Gott, du allein!
11 Weise mir deinen Weg, Herr! Ich möchte in Treue zu dir mein Leben führen. Richte mein Herz auf eines aus: deinem Namen in Ehrfurcht zu begegnen.
12 Ich will dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen danken, deinen Namen möchte ich ehren für alle Zeit.
13 Denn du hast mir deine Gnade so reich erwiesen und mein Leben den Tiefen des Totenreiches entrissen.
14 Gott, vermessene Menschen treten mir als Feinde entgegen, eine Rotte gewalttätiger Leute trachtet mir nach dem Leben. Du bist ihnen völlig gleichgültig.
15 Aber du, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, du gerätst nicht schnell in Zorn, sondern bist reich an Gnade und Treue.
16 Wende dich mir wieder zu und sei mir gnädig! Verleih deinem Diener deine Kraft, und hilf dem Sohn deiner Dienerin!
17 Gib mir ein Zeichen dafür, dass du es gut mit mir meinst. Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen, weil du, Herr, mir geholfen und mich getröstet hast.
1 Zion, die Geburtsstadt von Menschen aus allen Völkern Von den Korachitern. Ein Psalm. Ein Lied. Auf heiligen Berghöhen hat er sie gegründet –
2 der Herr liebt die Stadt Zion mit ihren Toren, mehr als alle anderen Wohnstätten Jakobs.
3 Herrliches ist über dich verheißen, du Stadt Gottes!
4 ´Gott sagt zu dir`: Ich erkläre feierlich, dass Ägypten und Babel einmal zu denen gehören werden, die sich zu mir bekennen; das gilt auch für das Philisterland, Tyrus und Äthiopien. ´In all diesen Ländern wird es Menschen geben, von denen es heißen wird`: Diese sind dort, ´in Zion`, geboren.
5 Und von der Stadt Zion selbst wird man einst sagen: Ein Mensch nach dem anderen wurde dort geboren. Er, der Höchste, verleiht ihr sicheren Bestand.
6 Wenn der Herr Menschen aus allen Völkern in sein Buch einträgt, wird er sagen: »Diese wurden in Zion geboren.«
7 Sie alle werden tanzen und singen: »Alle Quellen, von denen ich lebe, sind in dir!«
1 Ein Schrei zu Gott in schwerer Krankheit Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter. Für den Dirigenten. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung. Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von Heman, dem Esrachiter.
2 Herr, mein Gott und Retter, Tag und Nacht komme ich vor dich und schreie zu dir.
3 Lass mein Gebet zu dir dringen! Schenk meinem Flehen ein offenes Ohr!
4 Denn meine Seele hat schon mehr als genug Leid erfahren. Ich bin an der Schwelle des Todes angelangt.
5 Man hält mich für einen, der dem Grab schon nahe ist, ich bin ein Mensch ohne jede Lebenskraft.
6 Dem Tod bin ich ausgeliefert wie einer der Gefallenen, die im Grab liegen, an die du schon nicht mehr denkst. Deine helfende Hand ist nicht mehr für sie da.
7 Du hast mich in eine abgrundtiefe Grube gelegt, in die tiefsten Tiefen des Meeres, wo finstere Nacht herrscht.
8 Dein Zorn lastet schwer auf mir, mit all deinen Wellen und Wogen drückst du mich nieder.
9 Meinen vertrauten Freunden hast du mich entfremdet, du hast mich zu jemandem gemacht, den sie verabscheuen. Ich bin gefangen und weiß keinen Ausweg mehr.
10 Vor lauter Elend werden meine Augen schwächer, tagtäglich rufe ich zu dir, Herr, und strecke meine Hände zu dir aus.
11 Willst du denn an den Toten Wunder tun? Oder werden die Gestorbenen aufstehen, um dich zu preisen?
12 Erzählt man sich etwa im Grab von deiner Gnade, in der Totenwelt von deiner Treue?
13 Werden im Reich der Finsternis deine Wunder bekannt gemacht und deine Gerechtigkeit in jenem Land, wo alles vergessen ist?
14 Ich aber – ich schreie zu dir, Herr, und schon am Morgen kommt mein Gebet vor dich.
15 Warum, Herr, hast du mich verstoßen? Warum verbirgst du dein Angesicht vor mir?
16 Von Jugend auf bin ich vom Leid gebeugt und dem Tode nah. Ich trage schwer an den Schrecken, die du über mich kommen lässt; ich bin völlig verzweifelt.
17 Dein Zorn überrollte mich wie ein Flammenmeer, deine schrecklichen Angriffe haben mich vernichtet.
18 Wie gefährliche Wellen schlagen sie über mir zusammen – den ganzen Tag, sie bedrängen mich von allen Seiten.
19 Meinen Freunden und Nachbarn hast du mich entfremdet, mein einziger Vertrauter ist die Finsternis.
1 Gelten Gottes Zusagen nicht mehr? Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von Etan, dem Esrachiter.
2 Ewig will ich die Gnade besingen, die der Herr erwiesen hat. Auch den künftigen Generationen will ich verkünden, wie treu du bist.
3 Ja, ich weiß: Deine Gnade erweist du immer wieder neu, deine Treue steht fest wie der Himmel.
4 ´Du hast gesagt:` »Ich habe einen Bund geschlossen mit dem Mann, den ich erwählt habe, meinem Diener David habe ich geschworen:
5 Ich will deinem Königsgeschlecht für immer Bestand geben, deinen Thron festige ich jetzt und in allen künftigen Generationen.«
6 Der Himmel preist deine Wunder, Herr, alle versammelten heiligen Engel loben deine Treue.
7 Denn wer dort über den Wolken hält einem Vergleich mit dem Herrn stand? Welches himmlische Wesen steht auf derselben Stufe mit dem Herrn?
8 Ehrfurchtgebietend ist Gott im Kreis der heiligen Engel, herrlich und erschreckend zugleich ist er für alle rings um ihn her.
9 Herr, allmächtiger Gott, wer ist wie du? Stark bist du, Herr! Du bist die Treue in Person.
10 Du bändigst das tobende Meer, auch wenn sich seine Wogen auftürmen – du bringst sie wieder zur Ruhe.
11 Du hast Ägypten zu Boden getreten, dass es da lag wie ein Gefallener. Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.
12 Dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde, ja, die Welt mit allem, was auf ihr lebt – du hast sie geschaffen.
13 Norden und Süden – du warst ihr Schöpfer; der Berg Tabor wie auch der Hermon, sie rühmen deinen Namen.
14 Dein Arm ist kraftvoll, stark ist deine Hand, siegreich erhoben deine Rechte.
15 Gerechtigkeit und Recht – darauf gründet sich dein Thron, Gnade und Treue gehen wie deine Boten vor dir her.
16 Glücklich zu preisen ist das Volk, dem es vertraut ist, dich zu loben. Herr, du wendest ihnen dein Angesicht freundlich zu, und so gehen sie ihren Weg.
17 Den ganzen Tag freuen sie sich über deinen großen Namen; dass du ihnen deine Treue erweist, verschafft ihnen hohes Ansehen.
18 Durch dich allein gelangen sie zu Ehre und Macht. Weil du Gefallen an uns hast, sind wir ein mächtiges Volk.
19 Denn unser Herrscher, der uns Schutz bietet, gehört dem Herrn, ja, unser König ist in der Hand von Israels heiligem Gott.
20 Damals sprachst du in einer Vision zu denen, die dir treu sind: »Ich bringe Hilfe durch einen mutigen Mann; ja, einen Mann aus dem Volk habe ich erwählt und zu Ehren gebracht.
21 Es ist mein Diener David, ihn habe ich gefunden, mit meinem heiligen Öl habe ich ihn ´zum König` gesalbt.
22 Ständig will ich ihn mit starker Hand begleiten, mein Arm soll ihn stützen und stärken.
23 Kein Feind soll ihn überwältigen, und gewalttätige Menschen sollen ihn nicht bezwingen.
24 Vielmehr will ich seine Gegner vor seinen Augen zerschmettern, und alle, die ihn hassen, will ich niederschlagen.
25 Meine Treue und Gnade sollen ihn stets begleiten, und durch meinen Namen soll er mächtig und siegreich sein.
26 Ich will seine Macht ausdehnen bis ans Meer und seinen Herrschaftsbereich bis an die Ströme.
27 Er wird zu mir rufen: ›Du bist mein Vater! Du bist mein Gott, mein Fels und meine sichere Rettung!‹
28 Und ich will ihn zu meinem erstgeborenen Sohn ernennen, zum höchsten unter allen Königen der Erde.
29 Für immer will ich ihm meine Gnade erweisen, und mein Bund mit ihm soll für alle Zeiten Bestand haben.
30 Sein Königsgeschlecht will ich für immer erhalten und seinen Thron, solange der Himmel besteht.
31 Wenn aber seine Nachkommen meinem Gesetz den Rücken kehren und sich nicht nach meinen Rechtsbestimmungen richten,
32 wenn sie meine Ordnungen mit Füßen treten und sich nicht an meine Gebote halten,
33 dann werde ich ihr Vergehen mit dem Stock bestrafen und ihre Schuld mit Schlägen ahnden.
34 Meine Gnade jedoch will ich David nicht entziehen und meinen Zusagen nicht untreu werden.
35 Ich werde meinen Bund nicht mit Füßen treten und die Worte, die über meine Lippen kamen, nicht abändern.
36 Eines habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen – und niemals werde ich David gegenüber zum Lügner werden:
37 Sein Königsgeschlecht soll für immer Bestand haben und sein Thron, solange es die Sonne gibt.
38 Ja, seine Herrschaft ist beständig wie der Mond, der ein zuverlässiger Zeuge in den Wolken ist.«
39 Doch dann hast du ´den König` verstoßen und verschmäht, hast deinem Zorn freien Lauf gelassen gegen ihn, den du gesalbt hast!
40 Du wolltest vom Bund mit deinem Diener nichts mehr wissen, hast seine Krone zu Boden geworfen und entweiht.
41 Du hast seine Mauern durchbrochen, seine Befestigungsanlagen in Trümmer gelegt.
42 Alle, die vorbeikommen, dürfen sein Land plündern, und seine Nachbarvölker verhöhnen ihn.
43 Denen, die ihn bedrängen, hast du zum Sieg verholfen, all seinen Feinden hast du Freude bereitet.
44 Sein scharfes Schwert ließt du stumpf werden, und im Krieg gabst du ihm nicht die Oberhand.
45 All seinen Glanz hast du schwinden lassen, seinen Thron hast du umgestürzt.
46 Du hast die Jahre seiner Jugend vorschnell enden lassen und ihn mit Schande überhäuft.
47 Wie lange noch willst du dich verbergen, Herr? Doch nicht für immer? Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer?
48 Denke an mich! Wie kurz ist mein Leben! Wie vergänglich hast du doch alle Menschen erschaffen!
49 Gibt es denn auch nur einen Menschen, der niemals sterben muss? Wer kann sein Leben schon vor der Macht des Totenreichs retten?
50 Wo sind die früheren Erweise deiner Gnade geblieben, Herr? Du hast sie doch deinem Diener David mit einem Treueschwur zugesagt!
51 Denke doch daran, welche Schande deine Diener ertragen müssen, Herr! Mein Herz ist schwer durch den Hohn der Nachbarvölker!
52 Letztlich verhöhnen deine Feinde doch dich damit, Herr! Sie verspotten auch alles, was dein gesalbter König unternimmt.
53 Gepriesen sei der Herr in Ewigkeit. Amen, ja, Amen.
1 Viertes Buch Gott ist unsere Zuflucht Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, eine Zuflucht bist du uns gewesen, wo man sicher wohnen kann, du warst es für uns durch alle Generationen.
2 Ehe die Berge geboren wurden, ehe du die Erde mit ihren Lebensräumen hervorbrachtest – da warst du, Gott, schon da von Ewigkeit zu Ewigkeit.
3 Die sterblichen Menschen lässt du zu Staub werden und sprichst: »Kehrt ´zum Staub` zurück, ihr Menschenkinder!«
4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen so kurz wie ein gerade vergangener Tag – sie sind nicht länger als ein paar Stunden in der Nacht.
5 Du reißt die Menschen aus dem Leben, sie entschlafen, sie sind so vergänglich wie frisch emporgewachsenes Gras,
6 das am Morgen sprießt und blüht und am Abend welkt und verdorrt.
7 Ja, wir vergehen durch deinen Grimm, wir erschrecken, wenn dein Zorn uns trifft.
8 Du führst dir unsere Vergehen vor Augen, selbst unsere verborgenen Sünden kommen vor dir ans Licht.
9 Ach, alle unsere Tage schwinden dahin, weil dein Zorn auf uns lastet, wir durchleben unsere Jahre so rasch, als wären sie ein kurzer Seufzer.
10 Unser Leben dauert siebzig Jahre, und wenn wir noch Kraft haben, dann auch achtzig Jahre. Und was uns daran so wichtig erschien, ist letztlich nur Mühe und trügerische Sicherheit. Denn schnell eilen unsere Tage vorüber, als flögen wir davon.
11 Wer aber erkennt wirklich, wie gewaltig dein Zorn und dein Grimm ist? Wer begreift, welche Ehrfurcht dir gebührt?
12 Lehre uns zu bedenken, wie wenig Lebenstage uns bleiben, damit wir ein Herz voll Weisheit erlangen!
13 Herr, wende dich ´uns` wieder zu! Wie lange ´hält dein Zorn noch an`? Erbarme dich über alle, die dir dienen!
14 Schenk uns schon am Morgen deine reiche Gnade! Dann werden wir jubeln und uns freuen unser Leben lang.
15 Erfreue uns nun eben so viele Tage, wie du uns ´bisher` gedemütigt hast – für die Jahre, in denen wir Schlimmes erleben mussten, gib uns nun gute Jahre!
16 Lass deine Diener dein mächtiges Handeln erleben, über ihren Kindern lass deine Herrlichkeit sichtbar werden!
17 So zeige sich nun an uns die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes! Gib dem Bestand, was wir mit eigenen Händen tun, ja, fördere unserer Hände Arbeit!
1 Geborgen unter dem Schutz Gottes Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, darf bleiben im Schatten des Allmächtigen.
2 Darum sage ich zum Herrn: »Du bist meine Zuflucht und meine sichere Festung, du bist mein Gott, auf den ich vertraue.«
3 Ja, er rettet dich ´wie einen Vogel` aus dem Netz des Vogelfängers, er bewahrt dich vor der tödlichen Pest.
4 Er deckt dich schützend mit seinen Schwingen, unter seinen Flügeln findest du Geborgenheit. Seine Treue gibt dir Deckung, sie ist dein Schild, der dich schützt.
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht oder vor den Pfeilen, die am Tag abgeschossen werden,
6 nicht vor der Pest, die im Finstern umgeht, nicht vor der Seuche, die mitten am Tag wütet.
7 Selbst wenn Tausend neben dir fallen, gar Zehntausend zu deiner Rechten – dich trifft es nicht!
8 Aber anschauen wirst du es mit eigenen Augen, du wirst sehen, wie die Feinde Gottes ihre gerechte Strafe bekommen.
9 Denn du ´hast gesagt`: »Der Herr ist meine Zuflucht!« Den Höchsten hast du zum Schutz dir erwählt.
10 So wird dir kein Unglück zustoßen, und kein Schicksalsschlag wird dich in deinem Zuhause treffen.
11 Denn er hat für dich seine Engel entsandt und ihnen befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen.
12 Sie werden dich auf Händen tragen, damit du mit deinem Fuß nicht an einen Stein stößt.
13 Über Löwen und Ottern wirst du hinwegschreiten, starke junge Löwen und Schlangen wirst du zu Boden treten.
14 ´So sagt nun der Herr:` »Weil er mit ganzer Liebe an mir hängt, will ich ihn befreien; ich hole ihn heraus aus der Gefahr, denn er kennt meinen Namen.
15 Wenn er zu mir ruft, werde ich ihm antworten. In Zeiten der Not stehe ich ihm bei, ja, ich reiße ihn heraus und bringe ihn zu Ehren.
16 Ich schenke ihm ein erfülltes und langes Leben und zeige ihm, wie ich Rettung schaffe.«
1 Ein Lied zum Sabbat Ein Psalm. Ein Lied für den Sabbat.
2 Wie schön ist es, dem Herrn zu danken – deinen Namen, du Höchster, zu besingen!
3 Morgen für Morgen deine Gnade zu verkünden und in den Nächten deine Treue,
4 zum Klang der zehnsaitigen Laute und der Harfe, zum kunstvollen Spiel auf der Zither.
5 Denn du, Herr, bereitest mir Freude durch dein Wirken; ja, ich juble über alles, was du mit mächtiger Hand geschaffen hast.
6 Wie großartig ist doch dein Tun und Walten, Herr, unendlich tief sind deine Gedanken!
7 Ein Mensch ohne Verstand erkennt dies nicht, ein Dummkopf sieht das leider nicht ein.
8 Mögen die Gottlosen auch wachsen und gedeihen wie das Gras, mögen alle, die nur Unheil anrichten, grünen und blühen – so doch nur, damit sie für immer vernichtet werden!
9 Du aber, Herr, bist erhaben für immer und ewig!
10 Doch deine Feinde, Herr, ja, deine Feinde werden umkommen. Die nur Unheil anrichten, werden in alle Winde zerstreut.
11 Mir aber verhilfst du zu neuer Kraft, lässt mich stark sein wie ein Stier, der seine Hörner emporreckt. Du überschüttest mich mit Ansehen und Ehre.
12 Mein Auge weidet sich am Schicksal meiner Feinde, erfreut werde ich mit eigenen Ohren hören, was mit denen geschieht, die voller Bosheit gegen mich vorgehen.
13 Alle, die nach Gottes Willen leben, gleichen einer immergrünen Palme, einer mächtigen Zeder auf dem Libanon.
14 Sie sind verwurzelt im Haus des Herrn, dort, in den Vorhöfen unseres Gottes, grünen sie immerzu.
15 Selbst in hohem Alter sprießen sie noch, sie stehen in vollem Saft und haben immer grüne Blätter.
16 Mit ihrem ganzen Leben verkünden sie: Der Herr hält sich an seine Zusagen. Ja, er ist mein Fels, kein Unrecht ist bei ihm zu finden.
1 Der Herr ist König! Der Herr ist König, mit Majestät hat er sich bekleidet. Ja, ´festlich` bekleidet hat sich der Herr, mit Stärke hat er sich umgeben wie mit einem Gürtel. Fest gegründet ist die Erde, sie wird nicht wanken.
2 Fest steht auch dein Thron, ´Herr`, von Anfang an. Du bist von Ewigkeit her.
3 Fluten erhoben, Herr, Fluten erhoben ihr donnerndes Tosen, Fluten erhoben ihr mächtiges Brausen.
4 Mächtiger jedoch als das Tosen gewaltiger Wassermassen, majestätischer als die Brandung des Meeres ist der Herr in der Höhe.
5 Was du in deinem Wort bezeugst, darauf kann man sich stets verlassen. Deinem Haus gebührt Heiligkeit, Herr, für alle Zeiten.
1 Herr, halte Gericht! Du Gott, der Vergeltung übt, Herr, du Gott, der Vergeltung übt, erscheine in deinem herrlichen Glanz!
2 Erhebe dich, du Richter der Erde, zahle den Stolzen ihre hochmütigen Taten heim!
3 Herr, wie lange sollen diese Gottlosen triumphieren? Wie lange noch sollen sie sich hämisch freuen?
4 Sie sprudeln nur so über von Gemeinheit, reden vermessen; sie richten Unheil an und brüsten sich ´auch noch` damit.
5 Dein Volk, Herr, zertreten sie, dein Eigentum drücken sie zu Boden.
6 Witwen und Menschen, die nicht zu unserem Volk gehören, bringen sie um, und selbst Waisen ermorden sie.
7 Und dabei sagen sie noch: »Der Herr sieht es doch nicht! Der Gott der Nachkommen Jakobs bemerkt es gar nicht!«
8 Kommt zur Einsicht, ihr Unvernünftigen im Volk! Ihr Törichten, wann wollt ihr endlich Vernunft annehmen?
9 Der das Ohr der Menschen erschaffen hat, sollte er wirklich nicht hören? Und der das Auge gebildet hat, sollte er nicht hinsehen?
10 Er, der sogar ganze Völker straft, wird er nicht ´jeden Einzelnen` zur Rechenschaft ziehen? Schließlich ist er es doch, der den Menschen Erkenntnis gibt!
11 Der Herr kennt die Gedanken der Menschen, ´er weiß,` dass ihre Überlegungen vergänglich sind wie ein Hauch.
12 Glücklich zu preisen ist der Mensch, den du, Herr, erziehst und aus deinem Gesetz belehrst.
13 So verschaffst du ihm Ruhe vor Tagen des Unglücks, bis dem Gottlosen das Grab geschaufelt wird.
14 Denn der Herr wird doch sein Volk niemals verstoßen – sein Eigentum lässt er nicht im Stich!
15 Die Rechtsprechung wird sich wieder auf Gerechtigkeit gründen, und alle, die von Herzen aufrichtig sind, werden sich gerne danach richten.
16 Wer ist bereit, mit mir gegen die verbrecherischen Feinde anzutreten? Wer hilft mir, standzuhalten gegen Leute, die Unheil anrichten?
17 Hätte der Herr mir nicht geholfen, dann hätte nicht viel gefehlt, und ich befände mich bereits in der Stille des Totenreichs.
18 Doch immer wenn ich dachte: »Jetzt gerate ich ins Stolpern!«, dann stützte mich, Herr, deine Gnade.
19 Als viele Sorgen mich quälten, erfüllte dein Trost mein Herz mit Freude.
20 Kann es wirklich sein, dass diese Leute, die uns jetzt regieren, ein Bündnis mit dir eingegangen sind? Sie bringen doch nichts als Verderben über uns! Sie berufen sich zwar auf deine Ordnungen, richten aber nur Unheil an!
21 Sie rotten sich zusammen gegen den, der nach Gottes Willen lebt, unschuldige Menschen verurteilen sie.
22 Doch der Herr ist meine sichere Burg geworden, mein Gott ist der Fels, bei dem ich Zuflucht finde.
23 Er lässt das Unheil, das von diesen Leuten ausgeht, auf sie selbst zurückfallen, und für ihre Bosheit wird er sie vernichten. Ja, vernichten wird sie der Herr, unser Gott!
1 Öffnet euer Herz dem Reden Gottes! Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln, ihm laut unsere Freude zeigen, dem Fels, bei dem wir Rettung finden.
2 Lasst uns voll Dank vor ihn treten, mit Liedern ihm unsere Freude zeigen.
3 Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.
4 Die tiefsten Abgründe der Erde – er hält sie in seiner Hand, und die Gipfel der Berge – auch sie gehören ihm.
5 Ihm gehört das Meer, er hat es ja geschaffen, und auch das Festland haben seine Hände gebildet.
6 Kommt, wir wollen ihn anbeten und uns vor ihm niederwerfen, wir wollen niederknien vor dem Herrn, der uns geschaffen hat!
7 Denn er ist unser Gott, und wir sind sein Volk, die Schafe auf seiner Weide, er leitet uns mit eigener Hand. Wenn ihr heute seine Stimme hört,
8 dann verschließt euch seinem Reden nicht! Macht es nicht wie das Volk damals in Meriba, in Massa in der Wüste, als es sich gegen ihn auflehnte.
9 Da, ´sagt Gott`, haben mich eure Vorfahren herausgefordert, sie haben einen Beweis meiner Macht von mir verlangt, obwohl sie meine großen Taten mit eigenen Augen gesehen hatten.
10 Vierzig Jahre lang war mir jene ganze Generation zuwider, und ich sprach: Sie sind ein Volk, das sich ständig von den eigenen Wünschen irreleiten lässt. Aber zu begreifen, welche Wege ich sie führen will, dazu waren sie nicht imstande.
11 Schließlich schwor ich in meinem Zorn: Niemals sollen sie an meiner Ruhe teilhaben!
1 Preist die Herrlichkeit und Macht des Herrn! Singt dem Herrn ein neues Lied! Alle Länder der Erde, singt zur Ehre des Herrn!
2 Singt für den Herrn und preist seinen Namen, verkündet Tag für Tag, dass er uns Rettung schenkt!
3 Erzählt unter den Nationen von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern!
4 Denn groß ist der Herr, und ihm gebührt das höchste Lob. Ehrfurchtgebietend steht er über allen Göttern.
5 Alle Götter der Völker sind schließlich nur Götzen, aber der Herr ist es, der den Himmel erschaffen hat.
6 Majestät und Pracht umgeben ihn, Macht und Herrlichkeit erfüllen sein Heiligtum.
7 Erweist dem Herrn Ehre, ihr Völkerstämme! Preist die Herrlichkeit und Macht des Herrn!
8 Ja, erweist dem Herrn die Ehre, die seinem Namen gebührt. Bringt Opfergaben und kommt in die Vorhöfe seines Heiligtums!
9 Betet den Herrn an in heiligem Festschmuck! Alle Welt soll vor ihm in Ehrfurcht erbeben.
10 Verkündet es den anderen Völkern: »Der Herr ist König!« Fest gegründet ist die Erde, sie wird nicht wanken. Und der Herr wird für alle Völker ein gerechter Richter sein.
11 Der Himmel soll sich freuen, und die Erde soll jubeln, rauschen soll das Meer mit allem, was in ihm lebt.
12 Die Felder sollen in Jubel ausbrechen mit allem, was auf ihnen wächst! Auch alle Bäume im Wald sollen jauchzen,
13 wenn der Herr kommt! Ja, er kommt, um auf der Erde Gericht zu halten. Er wird die Welt gerecht richten und über alle Völker ein Urteil sprechen, durch das sich seine Wahrhaftigkeit zeigt.
1 Gott, der Herr der ganzen Welt Der Herr ist König! Die ganze Erde soll in Jubel ausbrechen. Auch die vielen Inseln sollen sich freuen.
2 Dichte Wolken und Dunkelheit umgeben ihn. Gerechtigkeit und Recht – darauf gründet sich sein Thron.
3 Verzehrendes Feuer geht ihm voraus und erfasst seine Feinde ringsum.
4 Seine Blitze erleuchten den Erdkreis, die Erde sieht es und erbebt.
5 Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, vor dem Herrn der ganzen Erde.
6 Der Himmel verkündet, dass Gott gerecht ist, und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.
7 Beschämt werden alle dastehen, die Götzenbilder verehren, alle, die sich mit Stolz auf ihre falschen Götter berufen. Alle Götter werden sich vor Gott niederwerfen!
8 Die Stadt Zion hört es und freut sich, ja, alle Städte in Juda jubeln laut über die gerechten Urteile, die du, Herr, vollstreckst.
9 Denn du, Herr, bist der höchste Herrscher über die ganze Erde, hoch erhaben bist du über alle Götter.
10 Ihr alle, die ihr den Herrn liebt, verabscheut das Böse! Er bewahrt das Leben derer, die sich treu zu ihm halten, aus der Gewalt der gottlosen Verbrecher wird er sie retten.
11 Ja, wer Gottes Willen tut, über dem wird das Licht aufstrahlen, und Freude wird alle erfüllen, die von Herzen aufrichtig sind.
12 Freut euch über den Herrn, die ihr nach seinem Willen lebt! Preist ihn, den ihr als den heiligen Gott kennt.
1 Jubel über Gott, den Retter Ein Psalm. Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er hat Wunder vollbracht! Allein seine starke Hand, sein heiliger Arm, brachte die entscheidende Hilfe.
2 Der Herr hat gezeigt, dass er Rettung verschafft; vor den Augen aller Völker ließ er offenbar werden, wie er Heil schenkt.
3 Er hat ganz Israel gegenüber an seine Gnade und Treue gedacht. Bis ans Ende der Erde sieht man die Rettung, die von unserem Gott kommt.
4 Alle Welt juble dem Herrn zu. Ja, freut euch, jubelt und lasst Musik ertönen –
5 spielt zu Ehren des Herrn auf der Zither! Lasst die Zither hören und singt!
6 Trompeten und der Schall des Widderhorns sollen erklingen, jubelt dem Herrn, unserem König, zu!
7 Rauschen soll das Meer mit allem, was in ihm lebt, und die Erde mit all ihren Bewohnern stimme ein!
8 Die Flüsse sollen in die Hände klatschen und die Berge gemeinsam mit ihnen in Jubel ausbrechen,
9 wenn der Herr kommt, um auf der Erde Gericht zu halten. Er wird die Welt gerecht richten und über alle Völker ein Urteil sprechen, durch das sich seine Aufrichtigkeit zeigt.
1 Rühmt den heiligen Gott! Der Herr ist König – die Völker zittern ´vor ihm`. Er thront über den Kerub-Engeln – und die Erde bebt.
2 Mächtig ist der Herr in der Stadt Zion, er herrscht über alle Völker.
3 Sie werden deinen Namen preisen, der groß und ehrfurchtgebietend ist. Heilig ist er, ´der Herr`.
4 Du bist ein mächtiger König, der das Recht liebt, du hast für uns die Ordnungen festgelegt, ja, in ganz Israel hast du für Recht und Gerechtigkeit gesorgt.
5 Rühmt den Herrn, unseren Gott, und werft euch anbetend nieder vor seinem Thron. Heilig ist er, ´der Herr`.
6 Mose und Aaron gehörten zu seinen Priestern, und auch Samuel war unter denen, die ihn ´um Hilfe` anriefen – sie beteten zum Herrn, und er erhörte sie.
7 Aus der Wolkensäule sprach er zu ihnen, und sie bewahrten seine Weisungen und die Ordnungen, die er ihnen gegeben hatte.
8 Herr, unser Gott, du hast ihnen geantwortet! Du warst für sie ein Gott, der ihnen ihre Schuld vergibt, trotzdem ließt du sie für ihre Vergehen die Strafe tragen.
9 Rühmt den Herrn, unseren Gott, und werft euch anbetend nieder vor seinem heiligen Berg! Denn heilig ist der Herr, unser Gott.
1 Lobt unseren Gott! Ein Psalm, der beim Dankopfer vorgetragen wird. Jubelt dem Herrn zu, alle Länder der Erde!
2 Dient dem Herrn mit Freude, kommt vor ihn mit Jubel!
3 Erkennt, dass der Herr allein Gott ist! Er hat uns geschaffen, ihm gehören wir. Wir sind sein Volk, seine Herde, und er ist unser Hirte, der uns auf seine Weide führt!
4 Kommt in die Tore seiner Stadt mit Dank, in die Vorhöfe seines Heiligtums mit Lobgesang! Dankt ihm und preist seinen Namen!
5 Denn reich an Güte ist der Herr, ewig währt seine Gnade, und seine Treue gilt auch allen künftigen Generationen.
1 Der König gelobt, gerecht zu regieren Von David. Ein Psalm. Von Güte und Recht will ich singen und dir zu Ehren, Herr, auf der Harfe spielen.
2 Aufmerksam will ich darauf achten, einen guten Weg zu gehen. Wann kommst du, ´Gott`, zu mir? Mit aufrichtigem Herzen will ich handeln in meinem Königshaus.
3 Was schändlich ist, werde ich nicht ins Auge fassen. Ich hasse es, wenn Menschen sich von Gott abwenden – nichts davon soll bei mir zu finden sein.
4 Wer falsch ist, mit dem will ich nichts zu tun haben. Boshafte Menschen sollen mir fernbleiben.
5 Wer heimlich seinen Nächsten verleumdet, den will ich zum Schweigen bringen. Leute mit überheblichem Blick und stolzem Herzen will ich nicht in meiner Nähe dulden.
6 Mein Augenmerk gilt denen im Land, auf die man sich verlassen kann. Solche Menschen sollen um mich sein. Wer einen guten Weg geht, der darf mir dienen.
7 Ein Betrüger jedoch soll nicht bei mir im Haus sitzen; wer Lügen verbreitet, der muss mir aus den Augen gehen!
8 Morgen für Morgen will ich alle gottlosen Verbrecher im Land zum Schweigen bringen, um alle Übeltäter aus der Stadt des Herrn auszurotten.
1 Ein Gebet in großer Not für das zukünftige Jerusalem Gebet eines vom Leid Gebeugten, der verzweifelt ist und sein Herz vor dem Herrn ausschüttet.
2 Herr, höre mein Gebet! Möge mein lauter Hilferuf doch bis zu dir dringen!
3 Verbirg dich nicht vor mir, jetzt, wo ich in Not bin! Neige dich herab zu mir und schenk mir ein offenes Ohr; jetzt rufe ich zu dir – erhöre mich doch bald!
4 Denn meine Tage verflüchtigen sich so schnell wie Rauch, in meinen Gliedern brennt es wie Feuer.
5 Mein Herz ist ausgetrocknet wie versengtes Gras. Ich vergesse sogar, mein Brot zu essen.
6 Mein lautes Stöhnen hat mich ausgezehrt, ich bin nur noch Haut und Knochen.
7 Ich gleiche einem Vogel in der Wüste, einer Eule in verlassenen Ruinen.
8 Nachts finde ich keinen Schlaf, ich bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
9 Den ganzen Tag verhöhnen mich meine Feinde. Ausgelassen ziehen sie über mich her und missbrauchen meinen Namen, wenn sie jemanden verwünschen.
10 Asche ist mein Brot geworden, was ich trinke, ist vermischt mit Tränen.
11 Das sind die Folgen deines grimmigen Zorns – du hast mich hochgehoben und wieder zu Boden geworfen.
12 Meine Tage gleichen dem Schatten, der am Abend immer länger wird, ich verdorre wie das Gras.
13 Du aber, Herr, regierst für immer, jetzt und in allen künftigen Generationen wird man dich ehren.
14 Du selbst wirst dich erheben und dich der Stadt Zion voll Erbarmen zuwenden, denn es ist an der Zeit, ihr gnädig zu sein. Ja, der Zeitpunkt dafür ist gekommen.
15 Deine Diener freuen sich über Zions schöne Mauersteine, und sie bedauern voller Schmerz, dass nun alles in Schutt liegt.
16 Aber es kommt die Zeit, in der die Völker Ehrfurcht haben werden vor dem Namen des Herrn und alle Könige der Erde vor deiner Herrlichkeit.
17 Denn der Herr wird Zion wieder aufbauen und dort erscheinen in seiner Herrlichkeit.
18 Er wird sich dem Gebet der Verlassenen wieder zuwenden, ihre Bitten wird er nicht zurückweisen.
19 Dies soll man aufschreiben für eine spätere Generation, und so wird ein Volk, das erst noch geschaffen wird, den Herrn preisen.
20 Er schaut herab aus seinem Heiligtum in der Höhe; ja, der Herr blickt vom Himmel auf die Erde,
21 um das Seufzen der Gefangenen zu hören, um die Todgeweihten zu befreien.
22 Und so werden sie in der Stadt Zion wieder den Namen des Herrn verkünden, seinen Ruhm verbreiten in Jerusalem,
23 wenn Völker sich dort versammeln, Menschen aus allen Königreichen, um dem Herrn zu dienen.
24 Doch jetzt, mitten im Leben, hat Gott meine Kraft gebrochen, meine Lebenszeit hat er verkürzt.
25 Deshalb bitte ich: Mein Gott, raffe mich nicht schon in der Lebensmitte hinweg! Du allein lebst ewig – über alle künftigen Generationen hinaus.
26 Du hast am Anfang das Fundament der Erde gelegt, und auch der Himmel ist das Werk deiner Hände.
27 Himmel und Erde werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alt werden wie ein ´abgenutztes` Kleid, du wirst sie auswechseln wie ein ´abgetragenes` Gewand, und so werden sie verwandelt.
28 Du aber bleibst immer derselbe, und deine Zeit wird kein Ende haben.
29 Die Kinder all derer, die dir dienen, dürfen ´im Land` wohnen bleiben, und ihre Nachkommen werden vor dir Bestand haben.
1 Barmherzig und gnädig ist der Herr Von David. Preise den Herrn, meine Seele, ja, alles in mir ´lobe` seinen heiligen Namen!
2 Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!
3 Er vergibt dir all deine Schuld und heilt alle deine Krankheiten.
4 Er rettet dich mitten aus Todesgefahr, krönt dich mit Güte und Erbarmen.
5 Er gibt dir in deinem Leben viel Gutes – überreich bist du beschenkt! Wie sich bei einem Adler das Gefieder erneuert, so bekommst du immer wieder jugendliche Kraft.
6 Der Herr vollbringt große Rettungstaten, allen Unterdrückten verhilft er zu ihrem Recht.
7 Er gab Mose zu erkennen, wie er handelt, und den Israeliten zeigte er seine mächtigen Taten.
8 Barmherzig und gnädig ist der Herr, er gerät nicht schnell in Zorn, sondern ist reich an Gnade.
9 Nicht für immer wird er uns anklagen, noch wird er ewig zornig auf uns sein.
10 Er handelt an uns nicht so, wie wir es wegen unserer Sünden verdient hätten, er vergilt uns nicht nach unseren Vergehen.
11 Denn so hoch, wie der Himmel über der Erde ist, so überragend groß ist seine Gnade gegenüber denen, die ihm in Ehrfurcht begegnen.
12 So fern, wie der Osten vom Westen ist, so weit schafft er unsere Vergehen von uns fort.
13 Wie ein Vater seinen Kindern voller Güte begegnet, so begegnet der Herr denen, die ihm in Ehrfurcht dienen.
14 Denn er weiß ja, was für Geschöpfe wir sind, er denkt daran, dass wir nur aus Staub gebildet wurden.
15 Der Mensch – seine Lebenstage sind so vergänglich wie das Gras. Er gleicht einer Blume auf dem Feld, die aufblüht,
16 wenn aber ein starker Wind über sie hinwegfegt, dann ist sie nicht mehr da. Dort, wo sie einmal blühte, gibt es keine Spur mehr von ihr.
17 Doch die Gnade des Herrn ist immer und ewig über denen, die ihm in Ehrfurcht dienen. Und noch an ihren Kindern und Enkeln erweist er seine Treue.
18 So handelt er an denen, die sich an seinen Bund halten, die an seine Weisungen denken und danach leben.
19 Der Herr hat im Himmel seinen Thron errichtet, und seine Königsherrschaft umschließt das All.
20 Preist den Herrn, ihr seine starken und gewaltigen Engel, die ihr sein Wort ausführt und seiner Stimme gehorcht, sobald er spricht.
21 Preist den Herrn, ihr alle, die ihr zu seinem himmlischen Heer gehört, ihr seine Diener, die ihr ausführt, woran er Freude hat.
22 Preist den Herrn, ihr alle seine Werke, an allen Orten, über die sich seine Herrschaft erstreckt! Ja, preise den Herrn, meine Seele!
1 Staunen über Gottes Schöpfung Preise den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, groß und erhaben bist du, mit Herrlichkeit und Pracht hast du dich bekleidet.
2 In Licht hüllst du dich wie in ein Gewand, den Himmel spannst du wie ein Zeltdach aus.
3 Er, der die Säulen seiner Wohnung im Wasser ´des Himmelsgewölbes` errichtet, der Wolken zu seinem Wagen macht und auf Flügeln des Windes erscheint,
4 der Winde zu seinen Boten macht und Feuerflammen zu seinen Dienern –
5 er hat der Erde ihr Fundament gegeben, so dass sie für immer und ewig nicht wankt.
6 Du, ´Gott`, bedecktest sie mit gewaltigen Wassermassen wie mit einem Kleid, selbst über den Bergen standen die Fluten.
7 Doch auf deinen drohenden Befehl hin flohen sie, vor deiner Donnerstimme wichen sie schnell zurück.
8 So kamen Berge empor, Täler senkten sich. Die Wassermassen aber zogen sich zurück an den Ort, den du für sie bereitet hattest.
9 Eine Grenze hast du ihnen gesetzt, die sie nicht überschreiten dürfen; nie mehr sollen sie zurückkehren und die ganze Erde bedecken.
10 Auf Gottes Befehl hin ergießen sich Quellen in die Flusstäler, zwischen den Bergen schlängeln sich ihre Wasserläufe.
11 Sie tränken die Tiere des freien Feldes, Wildesel löschen dort ihren Durst.
12 Da finden auch die Vögel ihre Nistplätze, zwischen den Zweigen lassen sie ihre Stimme ertönen.
13 Von seinen Wohnungen in der Höhe aus bewässert Gott die Berge. Von der Frucht, die seine Werke hervorbringen, wird die Erde gesättigt.
14 Gras lässt er hervorsprießen für das Vieh und allerlei Pflanzen für den Bedarf des Menschen, damit dieser aus dem Schoß der Erde sein tägliches Brot gewinnt.
15 Er schenkt Wein, der das Herz des Menschen erfreut, Öl, mit dem er sein Gesicht pflegt, und Brot, das sein Herz stärkt.
16 Auch die Bäume des Herrn trinken sich satt, die herrlichen Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.
17 Dort wiederum bauen Vögel ihre Nester, auf den Zypressen nistet der Storch.
18 Die hohen Berge bieten den Steinböcken Lebensraum, die Felsen sind eine Zuflucht für die Klippdachse.
19 Gott hat den Mond geschaffen zur Festlegung der Zeiten, auch die Sonne weiß, wann sie untergehen soll.
20 Du bestimmst, wann es finster wird, und schon kommt die Nacht. Da regen sich dann alle Tiere des Waldes.
21 Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre Nahrung.
22 Geht dann die Sonne auf, so ziehen sich die Tiere wieder zurück und legen sich nieder in ihren Verstecken.
23 Nun macht sich der Mensch auf und geht an seine Arbeit, an das, was er zu verrichten hat bis zum Abend.
24 Wie zahlreich sind doch deine Werke, Herr, alle hast du mit Weisheit ausgeführt, die Erde ist erfüllt von dem, was du geschaffen hast!
25 Da ist das Meer, schier endlos groß und weit, darin wimmelt es von unzählbar vielen Lebewesen, von kleinen wie von großen.
26 Dort ziehen Schiffe ihre Bahn, auch ´das Ungeheuer` Leviatan, das du geschaffen hast, um mit ihm zu spielen.
27 Alle Lebewesen hoffen auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit.
28 Du gibst sie ihnen, sie sammeln alles ein. Du öffnest ´freigebig` deine Hand, und sie werden satt von ´deinen` guten Gaben.
29 Doch wenn du dein Angesicht verbirgst, dann erschrecken sie. Entziehst du ihnen den Lebensatem, so scheiden sie dahin und werden wieder zu Staub.
30 Entsendest du deinen Lebensatem, dann werden sie geschaffen. Und so erneuerst du den Anblick der Erde.
31 Die Herrlichkeit des Herrn währe ewig! Möge der Herr sich freuen an seinen Schöpfungswerken!
32 Er braucht die Erde nur anzublicken, und schon erbebt sie, rührt er die Berge an, dann rauchen sie.
33 Zur Ehre des Herrn will ich singen mein Leben lang, für meinen Gott musizieren, so lange ich bin.
34 Möge mein Denken und Sinnen ihm gefallen! Ja, ich will mich erfreuen am Herrn.
35 Alle, die sich von Gott abwenden, sollen von der Erde verschwinden – es soll keiner mehr da sein, der Gott verachtet. Preise den Herrn, meine Seele! Halleluja!
1 Gottes große Taten in der Geschichte seines Volkes Dankt dem Herrn, ruft seinen Namen laut aus, macht unter den Völkern seine großen Taten bekannt!
2 Singt und musiziert ihm zur Ehre, sprecht von all den Wundern, die er getan hat!
3 Seid stolz, dass ihr seinen heiligen Namen kennt und anrufen dürft! Von ganzem Herzen sollen sich alle freuen, die den Herrn suchen.
4 Ja, fragt nach dem Herrn und nach seiner Stärke, kommt immer wieder vor sein Angesicht, sucht seine Nähe!
5 Erinnert euch an die Wunder, die er getan hat, an die erstaunlichen Zeichen, die er geschehen ließ, und an die Urteile, die er sprach.
6 ´Lasst euch das sagen`, ihr Nachkommen Abrahams, seines Dieners, ihr Nachkommen Jakobs, die Gott auserwählt hat!
7 Er, der Herr, ist unser Gott. Seine Gerichtsurteile ergehen über alle Länder.
8 Immer und ewig wird er sich an seinen Bund erinnern, an das Wort, das er für bindend erklärt hat für tausende von Generationen.
9 Ja, er denkt an den Bund, den er mit Abraham geschlossen hat, und an seinen Eid gegenüber Isaak.
10 Er hat sein Wort zum Gesetz erklärt für ganz Jakob, zum ewig gültigen Bund für ganz Israel,
11 als er sagte: »Dir will ich das Land Kanaan geben. Ich habe es ausschließlich euch zum Erbbesitz bestimmt.«
12 Als sie anfangs eine kleine Schar waren, nur wenige, die wie Fremde im Land lebten,
13 und als sie noch von einem Volk zum anderen ziehen mussten, von einem Königreich zum nächsten,
14 da ließ Gott nicht zu, dass andere sie unterdrückten. Ihretwegen wies er sogar Könige zurecht und sagte:
15 »Vergreift euch nicht an denen, die ich mir erwählt habe! Untersteht euch, meinen Propheten etwas Böses anzutun!«
16 Er ließ eine Hungersnot über das Land kommen, und schließlich reichte das Brot nicht mehr aus.
17 Doch hatte er einen Mann vor ihnen ´nach Ägypten` gesandt, Josef, der als Sklave dorthin verkauft worden war.
18 Man zwängte seine Füße in ´schmerzhafte` Fesseln und seinen Hals in eiserne Ketten,
19 bis dann die Zeit kam und Josefs Voraussagen sich erfüllten, bis die Worte des Herrn sich als wahr erwiesen.
20 Der König ´von Ägypten` gab den Befehl, Josef freizulassen; der Herrscher über Völker entledigte ihn seiner Fesseln.
21 Er setzte ihn zum Gebieter über sein Königshaus ein, zum Herrn und Verwalter über seinen ganzen Besitz.
22 Selbst die königlichen Minister mussten Josefs Anweisungen folgen, die Ältesten lehrte er nach seiner Weisheit.
23 So kam Israel schließlich nach Ägypten, Jakobs Volk durfte als Gast im Land der Nachkommen Hams leben.
24 Gott ließ sein Volk sehr zahlreich werden, er machte es stärker als die Ägypter, von denen es nun unterdrückt wurde.
25 Er hatte deren Gesinnung verändert, darum hassten sie jetzt sein Volk und begegneten seinen Dienern mit List und Gemeinheit.
26 Da sandte Gott Mose, seinen Diener, und Aaron, den er erwählt hatte.
27 Diese beiden wirkten unter den Ägyptern überwältigende Zeichen Gottes, im Land der Nachkommen Hams vollbrachten sie gewaltige Wunder.
28 Gott ließ eine Finsternis kommen, es wurde stockdunkel. Aber die Ägypter achteten nicht auf seine Worte.
29 Er verwandelte die Gewässer Ägyptens in Blut und ließ die Fische verenden.
30 Dann wimmelte es im Land von Fröschen, sie kamen bis in die königlichen Gemächer.
31 Gott gab den Befehl, und es kamen lästige Fliegen, Stechmücken überfielen ihr ganzes Gebiet.
32 Ihren Regen verwandelte er in schweren Hagel, flammende Blitze ließ er über ihr Land kommen.
33 So schlug er ihre Weinstöcke und Feigenbäume nieder und zerbrach Baum und Gehölz in ihrem Gebiet.
34 Wieder gab er einen Befehl, und es kamen Heuschrecken, zahllose Insekten, die alles abnagten.
35 Sie fraßen alles Grün im Land auf und vernichteten so die Frucht des Bodens.
36 Und schließlich tötete Gott alle erstgeborenen Söhne der Ägypter, die erste Frucht ihrer Manneskraft.
37 Die Israeliten aber führte er aus dem Land, beladen mit Silber und Gold, und dennoch strauchelte keiner aus ihren Stämmen.
38 Ganz Ägypten war froh über ihren Auszug, denn Grauen vor den Israeliten hatte sie befallen.
39 Gott breitete ´über sein Volk` eine Wolke als schützende Decke aus und einen Feuerschein, der ihnen in der Nacht Licht geben sollte.
40 Als sie etwas ´zu essen` verlangten, ließ er Wachteln kommen, und mit Brot vom Himmel machte er sie satt.
41 Er spaltete einen Felsen, und es quoll Wasser hervor, wie ein Strom ergoss es sich in die dürre Steppe.
42 Denn ´in Treue` dachte er an sein heiliges Wort und an Abraham, seinen Diener.
43 Er führte sein Volk hinaus ´in die Freiheit`, sie waren voller Freude, jubelnd zogen die von ihm Erwählten aus.
44 Und so gab er ihnen die Länder anderer Völker. Wofür Nationen sich abgemüht hatten, das nahmen die Israeliten nun in Besitz.
45 ´Denn Gott wollte,` dass sie ´nun dort` seine Ordnungen beachteten und seine Gesetze befolgten. Halleluja!
1 Gott steht zu seinem Bund mit Israel Halleluja! Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
2 Wer kann schon sämtliche mächtigen Taten des Herrn erzählen, seinen Ruhm überall bekannt machen?
3 Glücklich zu preisen sind alle, die sich an das Recht halten, die gerecht handeln zu jeder Zeit.
4 Denke an mich, Herr, wenn du dich deinem Volk gnädig zuwendest – wenn du ihnen hilfst, dann hilf auch mir!
5 Dann kann ich mit eigenen Augen das Glück derer sehen, die du erwählt hast, ich darf mich mitfreuen, wenn dein Volk sich freut, darf stolz sein gemeinsam mit dem Volk, das dein Erbe ist.
6 Wir haben gesündigt, so wie schon unsere Vorfahren, wir haben Unrecht getan und gottlos gehandelt.
7 Schon unsere Vorfahren in Ägypten wollten deine Wunder nicht verstehen, sie wollten sich nicht daran erinnern, wie oft du deine Gnade erwiesen hattest. Und am Schilfmeer haben sie sich gegen Gott aufgelehnt.
8 Aber er rettete sie dennoch und stand dafür mit seinem Namen ein, um seine Macht bekannt zu machen.
9 Er wies das Schilfmeer in seine Schranken, und es zog sich zurück. Dann führte er sein Volk dort hindurch, wo sonst die Fluten alles bedecken, sie gingen wie auf trockenem Wüstenboden.
10 So rettete er sie vor dem Zugriff dessen, der sie hasste, er erlöste sie aus der Gewalt des Feindes.
11 Das Wasser begrub ihre Unterdrücker unter sich, nicht einer von ihnen blieb am Leben.
12 Da glaubten sie den Worten Gottes und lobten ihn mit einem Lied.
13 Doch schnell vergaßen sie Gottes Handeln, sie wollten nicht warten, bis sein Plan sich erfüllte.
14 In der Wüste ließen sie sich von ihrer Gier beherrschen, in der Einöde stellten sie Gott auf die Probe.
15 Da gab er ihnen, wonach sie verlangt hatten, doch er ließ sie krank werden an Leib und Seele.
16 Sie wurden neidisch auf Mose, dort im Lager, auch auf Aaron, den heiligen Priester des Herrn.
17 Da öffnete sich die Erde und verschlang Datan, sie verschüttete alle, die sich um Abiram geschart hatten.
18 Ein Feuer brach los gegen ihre Anhänger, lodernde Flammen erfassten diese gottlosen Aufrührer.
19 Am Berg Horeb fertigten sie sich ein Kalb an und warfen sich anbetend nieder vor dieser gegossenen Figur.
20 So tauschten sie Gott, der ihre Ehre ist, ein gegen das Standbild eines Stieres – eines grasfressenden Viehs!
21 Sie vergaßen Gott, ihren Retter, der große Taten in Ägypten vollbracht hatte,
22 Wunder im Land der Nachkommen Hams, furchterregende Zeichen am Schilfmeer.
23 Da wollte Gott sie vernichten, wäre nicht Mose gewesen, den er auserwählt hatte. Mose trat für sie in die Bresche, um Gottes Zorn abzuwenden und ihn davon abzuhalten, sie zu vernichten.
24 Sie verschmähten auch das herrliche Land und glaubten nicht, was Gott gesagt hatte.
25 Sie murrten in ihren Zelten und hörten nicht auf die Stimme des Herrn.
26 Da erhob er seine Hand gegen sie, um sie in der Wüste zu Boden zu schlagen
27 und ihre Nachkommen unter die anderen Völker zu zerstreuen, sie zu versprengen in fremde Länder.
28 Sie dienten Baal, dem Götzen, der in Peor verehrt wurde, und aßen von den Opfern, die für die Toten bestimmt waren.
29 Durch ihr Tun riefen sie Gottes Zorn hervor, und so brach eine Seuche unter ihnen aus.
30 Da machte sich Pinhas auf und griff richtend ein, und darum kam die Seuche zum Stillstand.
31 Weil Pinhas so Gottes Willen tat, fand er seine Anerkennung, und zwar für ewig, in allen künftigen Generationen.
32 Dann erregten sie Gottes Zorn beim Wasser von Meriba, und diesmal erging es Mose schlimm ihretwegen.
33 Denn sie reizten ihn so sehr, dass unbedachte Worte über seine Lippen kamen.
34 Auch vernichteten sie die Völker nicht, die der Herr ihnen ausdrücklich genannt hatte.
35 Und so vermischten sie sich mit den fremden Völkern und übernahmen ihre Lebensweise.
36 Sie dienten deren Götzen, und die wurden ihnen zum Verhängnis.
37 Nun opferten auch sie ihre Söhne und Töchter den Dämonen.
38 Ja, sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, das sie den Götzen Kanaans opferten. So wurde das Land durch Blutschuld entweiht.
39 Durch ihre Taten waren sie unrein in Gottes Augen, und wie Ehebrecher brachen sie ihm die Treue.
40 Da wurde der Herr sehr zornig auf sein Volk, er verabscheute sie, die doch sein Eigentum waren.
41 Er gab sie in die Gewalt fremder Völker; sie wurden beherrscht von Menschen, bei denen sie verhasst waren.
42 Ihre Feinde machten ihnen schwer zu schaffen, und ihrer Macht mussten sie sich nun beugen.
43 Viele Male befreite Gott sie aus ihrer Not, doch sie beharrten eigensinnig auf ihrem falschen Weg. Durch ihre Schuld ging es immer weiter bergab mit ihnen.
44 Doch Gott sah ihre Not und hörte ihr Schreien.
45 Ihnen zuliebe dachte er an seinen Bund, so reich wie seine Gnade war nun auch sein Mitleid mit ihnen.
46 Und so ließ er sie Erbarmen finden bei allen, die sie gefangen hielten.
47 Rette uns, Herr, unser Gott! Sammle uns, bring uns zurück aus den fremden Völkern, damit wir deinen heiligen Namen neu preisen und uns glücklich schätzen, dein Lob wieder erklingen zu lassen.
48 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und das ganze Volk sage dazu: Amen! Halleluja!
1 Fünftes Buch Ein Loblied für Gott, den Retter Halleluja! Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
2 Das sollen alle sagen, die der Herr erlöst hat, die er aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit
3 und aus fremden Ländern gesammelt hat, aus Ost und West, aus Nord und Süd.
4 Die einen irrten umher in der Wüste, auf öden, verlassenen Wegen; sie fanden keinen Ort, wo Menschen wohnten.
5 Hungrig waren sie und von Durst gequält, all ihr Lebenswille schwand dahin.
6 Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er befreite sie aus all ihren Ängsten.
7 Er führte sie auf den richtigen Weg, und so fanden sie einen bewohnten Ort.
8 Nun sollen sie dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.
9 Denn er hat den Durstigen erfrischt und den Hungrigen mit Gutem gesättigt.
10 Andere mussten ihr Leben in Dunkelheit und Finsternis verbringen, von Leid gequält, in Ketten gefesselt,
11 denn sie hatten sich gegen Gottes Reden aufgelehnt und den Rat des Höchsten verächtlich ausgeschlagen.
12 So demütigte er ihr ´stolzes` Herz durch großes Elend; sie kamen zu Fall, und es gab niemand, der ihnen half.
13 Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er rettete sie aus all ihren Ängsten.
14 Er führte sie heraus aus Dunkelheit und Finsternis, und ihre Fesseln zerriss er.
15 Nun sollen sie dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.
16 Denn er zerbrach bronzene Türen, und eiserne Riegel schlug er entzwei.
17 Wieder andere waren so töricht und vermessen, ihr Weg voller Unrecht, ihr Tun voller Schuld, dass sie dadurch Leid und Elend über sich brachten.
18 Jede Speise war ihnen nun zuwider, sie waren dem Tod schon nahe.
19 Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er rettete sie aus all ihren Ängsten.
20 Er schickte ihnen sein befreiendes Wort und heilte sie, er bewahrte sie vor dem sicheren Tod.
21 Nun sollen sie dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.
22 Dankopfer sollen sie darbringen und von Gottes Taten erzählen unter lautem Jubel.
23 Wieder andere befuhren mit Schiffen das Meer und trieben Handel auf weiter See.
24 Sie sahen die machtvollen Taten des Herrn und seine Wunder mitten im Tosen des Wassers.
25 Er sprach ´nur ein Wort` und ließ einen mächtigen Sturm aufkommen, der die Wogen des Meeres hoch auftürmte.
26 Ihr Schiff wurde gen Himmel geschleudert, dann hinuntergestürzt in die Wellentäler, und sie verloren allen Mut.
27 Sie taumelten und wankten wie Betrunkene, mit all ihrer Weisheit war es vorbei.
28 Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, und er holte sie aus all ihren Ängsten heraus.
29 Er verwandelte den Sturm in Windstille, die Wellen des Meeres beruhigten sich.
30 Wie froh war man ´auf dem Schiff`, dass sich die Wogen legten und Gott sie den ersehnten Hafen erreichen ließ!
31 Nun sollen sie dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er für die Menschen vollbringt.
32 Rühmen sollen sie ihn in der Volksversammlung und im Ältestenrat ihn loben.
33 Er verwandelte Flusslandschaften in trockene Wüsten, Quellgebiete in dürre Steppen.
34 Fruchtbares Land machte er zur Salzwüste wegen der Bosheit derer, die dort wohnten.
35 Dann wieder ließ er in der Wüste Wasserteiche entstehen, in vertrockneten Gegenden sprudelnde Quellen.
36 Dort ließ er Menschen sesshaft werden, die zuvor Hunger gelitten hatten; nun konnten sie dort Städte gründen.
37 Sie besäten Felder, legten Weinberge an und brachten eine reiche Ernte ein.
38 Er segnete sie, und sie wurden sehr zahlreich; auch ließ er ihre Herden immer größer werden.
39 Doch dann verringerte sich die Zahl der Bewohner wieder, Unglück drückte sie nieder, Kummer und Sorge zehrten sie aus.
40 Gott goss seine Verachtung über die einflussreichen Männer und ließ sie umherirren auf öden Wegen ohne Ziel.
41 Die Armen aber entriss er ihrem Elend, ihre Sippen ließ er so zahlreich werden wie Herden auf der Weide.
42 Aufrichtige Menschen sehen dies und freuen sich, alle Bosheit jedoch muss verstummen.
43 Wer weise ist, der achte mit Sorgfalt darauf und lerne zu verstehen, wie vielfältig der Herr seine Gnade erweist!
1 Mit Gott werden wir den Sieg erringen! Ein Lied. Ein Psalm Davids.
2 Mein Herz ist zuversichtlich, o Gott. Ich will singen und auf der Harfe spielen.
3 Wach auf, meine Seele! Harfe und Zither, wacht auf! Ich will aufstehen noch vor der Morgenröte und sie wecken durch unser Spiel.
4 Vor den Völkern will ich dich loben, Herr. Ja, vor ihnen soll mein Lied für dich erklingen.
5 Denn deine Gnade ist so groß und weit wie der Himmel, und deine Treue reicht bis zu den Wolken.
6 Zeige dich, o Gott, in deiner Macht, lass sie den Himmel überstrahlen, und auch auf der ganzen Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden.
7 Damit alle gerettet werden, die du liebst, hilf uns mit deinem starken Arm und erhöre mein Gebet!
8 Darauf hat Gott in seinem Heiligtum geantwortet: »Als Sieger will ich triumphieren, die Stadt Sichem werde ich meinem Volk zurückgeben und das Tal von Sukkot als mein Eigentum vermessen.
9 Mir gehört das Gebiet von Gilead und von Manasse, Efraïm ist mein starker, schützender Helm, und Juda ist mein Herrscherstab.
10 Moab aber ist mein Waschbecken, von Edom ergreife ich Besitz, indem ich meinen Schuh darauf werfe. Und auch du, Land der Philister, musst mir zujubeln!«
11 Aber wer bringt mich in jene Stadt, die gut befestigt ist? Ja, wer geleitet mich nach Edom?
12 Hast nicht du, o Gott, uns verstoßen? Weigerst du dich nicht bis jetzt, mit unseren Heeren in den Kampf zu ziehen?
13 Hilf uns doch gegen unsere Feinde! Was können Menschen alleine schon ausrichten?
14 Aber mit Gott werden wir den Sieg erringen, er wird alle, die uns jetzt bedrängen, schließlich zertreten!
1 Rette mich vor dem Hass meiner Feinde! Für den Dirigenten. Von David. Ein Psalm. Du, Gott, dem ich meine Loblieder singe, schweige doch nicht!
2 Denn gottlose Verleumder haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden. Als sie mit mir redeten, kam nur Lug und Trug über ihre Lippen.
3 Mit hasserfüllten Worten haben sie mich umringt und ohne einen Anlass Krieg gegen mich geführt.
4 Ich erwies ihnen Liebe, und doch feindeten sie mich an. Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet.
5 Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten, und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.
6 Lass doch einen gewissenlosen Richter gegen meinen Feind auftreten, und ein Ankläger stehe ´im Gericht` zu seiner Rechten.
7 Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor, selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde.
8 Seine Lebenszeit sei kurz, sein Amt soll ein anderer übernehmen.
9 Zu Waisen mögen seine Kinder werden und seine Frau zur Witwe.
10 Seine Kinder sollen bettelnd umherirren und die Ruinen ihres Hauses nach Überresten durchsuchen.
11 Auf all sein Hab und Gut erhebe der Gläubiger Anspruch, Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb.
12 Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält und seine verwaisten Kinder beschenkt.
13 Seine Nachkommen sollen aussterben, in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer.
14 Die Schuld seiner Vorfahren bleibe beim Herrn in Erinnerung, und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgelöscht:
15 Ja, ihre Vergehen seien dem Herrn beständig vor Augen, niemand auf der Erde soll sich mehr an diese Menschen erinnern.
16 ´All das treffe meinen Feind`, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben. Stattdessen verfolgte er den, der von Leid und Elend geplagt wurde; ja, ermorden wollte er ihn, dessen Herz verzweifelt war.
17 Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen. Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern.
18 Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel. Darum soll der Fluch in ihn eindringen wie Wasser und wie Öl, das in die Haut einzieht.
19 Ja, umhüllen soll ihn der Fluch wie ein Gewand, er soll ihn umgeben wie ein Gürtel, den er nicht mehr ablegt.
20 Diese Strafe möge der Herr über meine Feinde verhängen, über alle, die nur Böses über mich reden.
21 Du aber, Herr, Herrscher über alle, hilf mir doch und steh dafür mit deinem Namen ein! Rette mich, weil du reich an Gnade bist!
22 Ich bin arm und vom Leid gebeugt, und mein Herz ist verwundet.
23 Wie der Schatten immer länger wird, ´bevor er verschwindet,` so schwinde ich dahin; wie eine Heuschrecke abgeschüttelt wird, so werde ich aus dem Leben verscheucht.
24 Vom vielen Fasten bin ich so schwach geworden, dass meine Beine zittern, und ich bin abgemagert bis auf die Knochen.
25 Für meine Feinde bin ich die Zielscheibe für Hohn und Spott, sie sehen mich und schütteln nur noch den Kopf.
26 Hilf mir, Herr, mein Gott, rette mich, weil du doch gnädig bist!
27 Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt, dass du, Herr, gehandelt hast.
28 Sie zwar verfluchen mich, du aber segnest. Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da, während ich, dein Diener, mich freuen darf.
29 Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand, Schande umgibt sie wie ein Mantel.
30 Ich aber werde den Herrn laut preisen und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.
31 Denn er steht dem Armen zur Seite, er hilft ihm gegen alle, die sich als Richter über sein Leben aufspielen.
1 Priester und König Von David. Ein Psalm. So lautet der Ausspruch des Herrn an meinen Herrn: »Setze dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe!«
2 Der Herr lässt dich von Zion aus alles in Besitz nehmen, von dort streckt er das Zepter deiner Macht in alle Richtungen aus und sagt dir: »Herrsche mitten unter deinen Feinden!«
3 Mit ganzem Herzen steht dein Volk bereit, willig folgt es dir an jenem Tag, an dem du dein Heer aufbietest. In heilige Priestergewänder festlich gekleidet und wie der Tau aus dem Schoß der Morgenröte, so frisch und zahlreich ist deine junge Mannschaft zur Stelle.
4 Der Herr hat geschworen und wird diese Zusage nie zurücknehmen: »Du sollst für alle Zeiten Priester sein – ein Priester von derselben priesterlichen Ordnung wie Melchisedek!«
5 Der Herr steht dir zur Seite; er zerschmettert die feindlichen Könige an jenem Tag, an dem er seinem Zorn freien Lauf lässt.
6 Er wird Gericht halten über die Völker, und alles wird voll von Toten sein. Er vernichtet den Herrscher, der über ein großes Land regiert.
7 Auf seinem Feldzug wird der König aus dem Bach trinken – so gestärkt wird er am Ende als Sieger sein Haupt erheben.
1 Dank für Gottes große Taten Halleluja! Danken will ich dem Herrn von ganzem Herzen, umgeben von denen, die ihm aufrichtig dienen, inmitten der Gemeinde.
2 Gewaltig sind die Taten des Herrn, alle, die sich an ihnen erfreuen, denken gerne über sie nach.
3 Was Gott tut, zeugt von seiner Majestät und Herrlichkeit, für alle Zeiten erweist er seine Treue.
4 Er hat Gedenktage festgelegt, damit man sich immer wieder an seine Wunder erinnert – gnädig und barmherzig ist der Herr!
5 Reichlich zu essen gab er denen, die Ehrfurcht vor ihm haben, immer und ewig wird er sich an seinen Bund erinnern.
6 Er hat sein Volk erfahren lassen, wie mächtig sein Handeln ist, ihnen hat er verkündet, dass er ihnen die Länder anderer Völker geben werde.
7 Was er mit eigenen Händen vollbringt, zeugt von Wahrhaftigkeit und Recht, auf seine Ordnungen kann sich jeder verlassen.
8 Sie gelten unerschütterlich für immer und ewig, gegründet sind sie auf Wahrheit und Aufrichtigkeit.
9 Erlösung hat er seinem Volk gebracht, er hat einen Bund mit ihnen geschlossen und verordnet, dass dieser für alle Zeiten gelten soll. Heilig und ehrfurchtgebietend ist sein Name.
10 Weisheit beginnt damit, dass man dem Herrn mit Ehrfurcht begegnet. Alle, die in dieser Haltung leben, gewinnen gute Einsicht. Gottes Lob wird für immer und ewig bestehen.
1 Das Glück des Menschen, der Gott die Treue hält Halleluja! Glücklich zu preisen ist, wer dem Herrn in Ehrfurcht begegnet, wer Gottes Gebote mit Freude befolgt.
2 Seine Nachkommen werden im ganzen Land einflussreich sein. Ja, sie alle, die aufrichtig vor Gott leben, werden von ihm gesegnet.
3 Wohlstand und Reichtum sind im Haus eines solchen Menschen zu finden, das Gute, das er tut, hat für immer Bestand.
4 Aufrichtigen Menschen strahlt in der Finsternis ein helles Licht auf, gnädig, barmherzig und gerecht ´ist Gott`.
5 Gut steht es um den, der barmherzig ist und anderen etwas leiht. Vor Gericht wird er sein Recht behaupten können.
6 Ja, niemals wird er ins Stolpern geraten; in ewig guter Erinnerung wird der bleiben, der nach Gottes Willen lebt.
7 Vor einem schlimmen Gerücht hat er keine Angst; sein Herz ist zuversichtlich, voll Vertrauen auf den Herrn.
8 Gefestigt ist sein Herz, er fürchtet sich nicht – bis er schließlich herabblicken darf auf alle, die ihn angegriffen haben.
9 Er teilt mit vollen Händen aus und beschenkt die Bedürftigen; das Gute, das er tut, hat für immer Bestand. Er behauptet sich und genießt hohes Ansehen.
10 Der Gottlose sieht es und ärgert sich, voller Wut knirscht er mit den Zähnen – und geht doch unaufhaltsam seinem Ende entgegen! Ja, die Wünsche der Gottlosen werden mit ihnen untergehen.
1 Ein Lob auf den erhabenen Gott Halleluja! Ihr Diener des Herrn, lobt ´ihn`, lobt den Namen des Herrn!
2 Der Name des Herrn sei gepriesen, jetzt und bis in alle Ewigkeit!
3 Vom Aufgang der Sonne bis dorthin, wo sie untergeht, sei der Name des Herrn gelobt!
4 Erhaben über alle Völker ist der Herr, seine Herrlichkeit überstrahlt den Himmel.
5 Wer ist wie der Herr, unser Gott, der in der Höhe thront,
6 der herabblickt auf alles, was im Himmel und auf Erden ist?
7 Den Geringen, der im Staub liegt, richtet er auf; den Armen holt er heraus aus dem Schmutz.
8 Er lässt ihn bei den Herrschenden sitzen, gibt ihm einen Ehrenplatz bei den Vornehmen seines Volkes.
9 Der kinderlosen Ehefrau verleiht er Wohnrecht und lässt sie eine glückliche Mutter werden. Halleluja!
1 Gottes Macht beim Auszug seines Volkes aus Ägypten Als Israel auswanderte aus Ägypten, als die Nachkommen Jakobs wegzogen von einem Volk mit fremder Sprache,
2 da wurde Juda zu Gottes Heiligtum, Israel zu seinem Herrschaftsbereich.
3 Das Meer sah es und floh, der Jordan wich zurück.
4 Die Berge erbebten und sprangen wie Widder, die Hügel hüpften wie die Lämmer.
5 Was ist mit dir, Meer, dass du die Flucht ergreifst? Und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?
6 Warum springt ihr Berge wie Widder und ihr Hügel wie Lämmer?
7 Erde, erbebe vor dem Herrn, vor dem Gott Jakobs –
8 vor ihm, der den Fels in einen Wasserteich verwandelt, das Kieselgestein in eine sprudelnde Quelle!
1 Herr, bereite deinem Namen Ehre! Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen bereite Ehre! ´Hilf uns` um deiner Gnade und Treue willen!
2 Warum sollten die anderen Völker ´Grund finden zu` sagen: »Wo ist nun ihr Gott?«
3 Unser Gott ist im Himmel! Alles, was ihm gefällt, das führt er auch aus.
4 Die Götzen der fremden Völker hingegen sind Figuren aus Silber oder Gold, ein Machwerk von Menschenhand.
5 Einen Mund haben sie, doch sprechen können sie nicht; Augen haben sie, sehen aber nichts.
6 Ohren haben sie und können nicht hören, sie haben eine Nase und riechen damit nichts.
7 Mit ihren Händen können sie nichts ertasten, mit ihren Füßen nicht einen Schritt gehen, kein Laut kommt aus ihrer Kehle.
8 Genau so ´hilflos` sind die Menschen, die sie angefertigt haben, und jeder, der auf solche Götzen vertraut!
9 ´Du aber`, Israel, vertraue auf den Herrn! – Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt.
10 Ihr Nachkommen Aarons, vertraut auf den Herrn! – Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt.
11 Ihr, die ihr Ehrfurcht habt vor dem Herrn, vertraut auf den Herrn! – Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt.
12 Der Herr hat an uns gedacht und wird uns segnen. Er wird alle Israeliten segnen, er wird alle Nachkommen Aarons segnen.
13 Er wird die segnen, die Ehrfurcht vor dem Herrn haben, die Kleinen wie die Großen.
14 Der Herr wird euch noch zahlreicher werden lassen, euch und eure Kinder.
15 Ihr seid gesegnet vom Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat.
16 Der Himmel gehört allein dem Herrn, die Erde aber hat er den Menschen anvertraut.
17 Die Toten können den Herrn nicht loben – keiner von denen, die in die Stille des Totenreichs hinab müssen.
18 Wir aber, ´die wir leben`, wollen den Herrn preisen, jetzt und in alle Ewigkeit! Halleluja!
1 Ein Dank für Rettung in höchster Not Ich liebe den Herrn, denn er hat mich gehört, als ich laut zu ihm um Hilfe flehte.
2 Ein offenes Ohr hat er mir geschenkt, darum will ich mein Leben lang zu ihm rufen.
3 Der Tod hatte seine Arme schon nach mir ausgestreckt, das Totenreich warf seine Schatten voraus, in Not und Leid war ich geraten.
4 Da rief ich den Namen des Herrn an: »O Herr, rette doch mein Leben!«
5 Gnädig und gerecht ist der Herr, ja, voll Erbarmen ist unser Gott!
6 Der Herr beschützt die Hilflosen. Ich war schwach, doch er hat mich gerettet.
7 Komm wieder zur Ruhe, meine Seele, denn der Herr hat dir Gutes erwiesen.
8 Ja, du hast mich vor dem Tod gerettet, meine Tränen hast du getrocknet und meine Füße vor dem Ausgleiten bewahrt, damit ich nicht zu Fall komme.
9 So kann ich meinen Weg gehen in der Nähe des Herrn, ja, ich darf am Leben bleiben.
10 Am Glauben habe ich festgehalten, auch als ich sagen musste: »Ich liege am Boden!«
11 In meiner Verzweiflung sagte ich: »Letztlich ist doch jeder Mensch ein Lügner!«
12 Wie kann ich dem Herrn jemals danken für alles Gute, was er an mir getan hat?
13 Als Dank für die Rettung will ich ´beim Festmahl` den Becher erheben und den Namen des Herrn ausrufen.
14 Ich will die Gelübde erfüllen, die ich vor dem Herrn abgelegt habe, vor seinem ganzen Volk will ich es tun.
15 Kostbar ist in den Augen des Herrn das Leben derer, die ihm treu sind.
16 O Herr, ich bin doch dein Diener! Ja, dein Diener bin ich, und bereits meine Mutter hat dir treu gedient. Du hast alle Stricke gelöst, die mich gefangen hielten.
17 Dir will ich Dankopfer darbringen und dabei deinen Namen, Herr, ausrufen.
18 Ich will die Gelübde erfüllen, die ich vor dem Herrn abgelegt habe, vor seinem ganzen Volk will ich es tun –
19 in den Vorhöfen beim Haus des Herrn, in deiner Mitte, Jerusalem. Halleluja!
1 Alle Völker sollen Gott loben Lobt den Herrn, all ihr Völker, preist ihn, all ihr Nationen!
2 Denn überwältigend ist seine Gnade, die er uns erweist, und die Treue des Herrn bleibt ewig bestehen. Halleluja!
1 Dankfest der Gemeinde Israels Halleluja! Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
2 Israel soll sagen: Seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen.
3 Die Nachkommen Aarons sollen sagen: Seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen.
4 Alle, die Ehrfurcht vor dem Herrn haben, sollen sagen: Seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen.
5 In großer Not rief ich zum Herrn, und er antwortete mir, ja, der Herr verschaffte mir weiten Raum.
6 Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
7 Der Herr steht zu mir, er ist es, der mir hilft – ich werde noch ´als Sieger` herabsehen auf alle, die mich hassen.
8 Besser ist es, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen.
9 Besser ist es, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als sich auf Mächtige zu verlassen.
10 Viele fremde Völker hatten mich umringt – im Namen des Herrn habe ich sie in die Flucht geschlagen!
11 Von allen Seiten hatten sie mich umstellt und mich eingeschlossen – im Namen des Herrn habe ich sie in die Flucht geschlagen!
12 Wie ein Bienenschwarm hatten sie mich umringt, doch sie sind erloschen wie brennendes Dornengebüsch – im Namen des Herrn habe ich sie in die Flucht geschlagen!
13 Man hat mich so gestoßen, dass ich fallen sollte. Aber der Herr hat mir geholfen!
14 Mein Stärke ist der Herr, ihm singe ich mein Lied; er wurde mir zum Helfer!
15 Lauten Jubel über die Rettung hört man in den Zelten derer, die nach Gottes Willen leben: Die Hand des Herrn vollbringt mächtige Taten!
16 Die rechte Hand des Herrn ist ´siegreich` erhoben, ja, die Hand des Herrn vollbringt mächtige Taten!
17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und von den Taten des Herrn erzählen.
18 Der Herr hat mich zwar hart bestraft, aber dem Tod hat er mich nicht preisgegeben.
19 Öffnet mir ´die Tore des Tempels`, die Tore der Gerechtigkeit, ich möchte hindurchgehen und dem Herrn danken!
20 »Das ist das Tor, das dem Herrn gehört. Menschen, die nach Gottes Willen leben, dürfen hindurchgehen.«
21 Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast und mir zum Helfer wurdest.
22 Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten, ist zum Eckstein geworden.
23 Das hat der Herr getan, und es ist ein Wunder in unseren Augen.
24 Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; heute wollen wir fröhlich jubeln und unsere Freude haben.
25 O Herr, hilf du doch ´auch weiterhin`! O Herr, gib du doch Gelingen!
26 »Gesegnet sei, wer im Namen des Herrn kommt! Wir segnen euch vom Haus des Herrn aus.
27 Der Herr ist Gott, und er hat uns Licht geschenkt. Tanzt einen festlichen Reigen, mit Zweigen in der Hand, bis dicht an die Hörner des Altars!«
28 Mein Gott bist du, und ich will dir danken, mein Gott, ich will dich preisen!
29 Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
1 Das große Loblied auf Gottes Wort 1 Glücklich zu preisen sind alle, deren Lebensweg untadelig ist, die den Weg gehen, den das Gesetz des Herrn zeigt.
2 Glücklich sind, die auf alles achten, was er in seinem Wort bezeugt, die von ganzem Herzen nach ihm fragen,
3 die kein Unrecht tun, sondern auf Gottes Wegen gehen.
4 Du selbst, ´Herr`, hast uns deine Ordnungen anbefohlen, damit wir sie mit ganzem Ernst beachten.
5 Ach, dass ich doch beständig die Wege gehen möge, auf denen ich deine Bestimmungen einhalte!
6 Dann werde ich nicht in Schande enden, wenn ich auf all deine Gebote schaue.
7 Mit aufrichtigem Herzen will ich dir danken, wenn ich immer besser deine Rechtsordnung befolgen lerne, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
8 An deine Bestimmungen will ich mich halten, verlasse du mich nur nicht ganz und gar!
9 2 Wodurch hält ein junger Mensch seinen Lebensweg frei von Schuld? Indem er sich nach deinem Wort, ´Herr`, richtet.
10 Von ganzem Herzen habe ich dich gesucht, lass mich nicht von deinen Geboten abirren!
11 Auch bewahre ich im Herzen, was du gesagt hast, um nicht gegen dich zu sündigen.
12 Gepriesen seist du, Herr! Lehre du mich, deinen Bestimmungen zu folgen!
13 Ich selbst will weitererzählen, welche Rechtsentscheidungen du ausgesprochen hast.
14 Es erfüllt mich mit Freude, den Weg zu gehen, den du als richtig bezeugst; darüber bin ich glücklicher als über alles, was man besitzen kann.
15 Gerne denke ich über deine Ordnungen nach, achten will ich auf die Wege, die du vorgegeben hast.
16 An deinen Bestimmungen habe ich große Freude, dein Wort will ich niemals vergessen.
17 3 Erweise mir, deinem Diener, deine Güte, damit ich neue Lebenskraft bekomme und dein Wort befolgen kann.
18 Öffne mir die Augen, damit ich die Wunder erkenne, die dein Gesetz enthält!
19 Nur ein Gast bin ich auf dieser Erde, enthalte mir deine Gebote nicht vor.
20 Zu jeder Zeit verzehre ich mich vor Sehnsucht nach deinen Rechtsbestimmungen.
21 Überhebliche Menschen hast du zurechtgewiesen, verflucht sind alle, die deine Gebote außer Acht lassen.
22 Befreie mich doch von Hohn und Verachtung, denn ich gebe Acht auf das, was du in deinem Wort bezeugst.
23 Ganz gleich, ob Mächtige beieinander sitzen und sich gegen mich beraten – ich, dein Diener, sinne nach über deine Bestimmungen.
24 An dem, was du bezeugst, habe ich große Freude, es ist der Ratgeber für mein Leben.
25 4 Wie zerschlagen liege ich im Staub, schenk mir neue Lebenskraft durch dein Wort.
26 Ich habe dir erzählt, welchen Weg ich wähle, und du hast mir geantwortet. Nun lehre mich doch, deinen Bestimmungen zu folgen.
27 Lass mich verstehen, welchen Weg deine Ordnungen vorgeben; ich will nachsinnen über alle deine Wunder.
28 Ich bin in Tränen aufgelöst vor Kummer, richte mich auf durch dein Wort.
29 Halte mich fern vom Weg der Lüge, beschenke mich durch die Unterweisung aus deinem Gesetz.
30 Den Weg der Wahrheit habe ich erwählt, deine Rechtsbestimmungen habe ich stets vor Augen.
31 Ich halte fest an dem, was du bezeugst, Herr, lass mich nicht in Schande enden.
32 Ohne zu zögern will ich den Weg gehen, den deine Gebote weisen, denn du machst mein Herz dazu bereit.
33 5 Zeige mir, Herr, den Weg, den deine Bestimmungen vorgeben, dann will ich ihn gehen bis an mein Ende.
34 Gib mir Einsicht, damit ich mich an dein Gesetz halte und es von ganzem Herzen befolge.
35 Führe mich auf dem Pfad, den deine Gebote vorzeichnen, denn an ihm habe ich meine Freude.
36 Lenke mein Herz hin zu dem, was du in deinem Wort bezeugst, und halte es fern vom ´selbstsüchtigen` Streben nach Gewinn!
37 Ja, halte meine Augen davon ab, nach trügerischen Dingen Ausschau zu halten. Schenk mir neue Lebenskraft, indem du mich auf deinen Wegen führst.
38 Erfülle mir, deinem Diener, die Zusage, die du mir gegeben hast. Sie gilt allen, die Ehrfurcht vor dir haben.
39 Lass mich nicht in Schande enden – mir graut davor! Deine Rechtsbestimmungen sind heilsam.
40 Ja, ich sehne mich nach deinen Ordnungen. Erweise mir deine Treue und gib mir neue Lebenskraft.
41 6 Schenk mir reichlich deine Gnade, Herr, und deine Rettung, wie du es zugesagt hast.
42 Dann kann ich dem, der mich beschimpft, Rede und Antwort stehen, denn ich vertraue auf dein Wort.
43 Lass meinen Mund nicht verstummen, hilf mir, die Wahrheit zu sagen! Meine Hoffnung setze ich auf deine gerechten Entscheidungen.
44 An dein Gesetz will ich mich beständig halten, für immer und ewig.
45 So werde ich frei meinen Weg gehen können, denn gewissenhaft forsche ich in deinen Ordnungen.
46 Vor Königen will ich reden über das, was du in deinem Wort bezeugst, und ich werde mich nicht dafür schämen.
47 Mit großer Freude erfüllen mich deine Gebote, die ich so lieb gewonnen habe.
48 Ja, ich liebe und verehre deine Gebote, und über deine Bestimmungen sinne ich nach.
49 7 Denk an das Wort, das du an mich, deinen Diener, gerichtet hast – du hast mich doch darauf meine Hoffnung setzen lassen!
50 Dies ist mein Trost in allem Leid, dass dein Zuspruch mir neue Lebenskraft gegeben hat.
51 Bis zum Äußersten haben überhebliche Menschen ihren Spott mit mir getrieben, ich aber bin von deinem Gesetz nicht abgewichen.
52 Immer, wenn ich an deine Rechtsbestimmungen dachte, die seit ewigen Zeiten gelten, Herr, dann fand ich Trost.
53 Mich packt der Zorn über die Gottlosen, die deinem Gesetz den Rücken kehren.
54 Deine Bestimmungen begleiten mich wie Lieder, solange ich als Gast auf dieser Erde lebe.
55 Selbst spät in der Nacht denke ich an deinen großen Namen, Herr, an dein Gesetz habe ich mich ständig gehalten.
56 Es ist ein Geschenk für mich, deine Ordnungen bewahren zu dürfen.
57 8 Herr, du selbst bist mein kostbarer Schatz. Ich habe versprochen, deine Worte zu befolgen.
58 Von ganzem Herzen suche ich deine Gunst – sei mir gnädig, wie du es zugesagt hast.
59 Ich überdenke alle meine Wege und lenke meine Schritte zurück zu dem, was du als richtig bezeugst.
60 Entschlossen und ohne zu zögern bemühe ich mich, deine Gebote zu halten.
61 Um mich her liegen die Fallstricke, die gottlose Menschen ausgelegt haben, ich aber vergesse dein Gesetz nicht.
62 Selbst mitten in der Nacht stehe ich auf, um dir zu danken für die Rechtsordnung, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
63 Ich bin ein Freund all derer, die Ehrfurcht vor dir haben und sich an deine Ordnungen halten.
64 Herr, die Erde ist erfüllt von deiner Gnade. Lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
65 9 Du hast mir, deinem Diener, stets Gutes erwiesen, Herr, so wie du es in deinem Wort zugesagt hast.
66 Lehre mich gesundes Urteil und rechte Erkenntnis, denn auf deine Gebote vertraue ich.
67 Bevor ich vom Leid getroffen wurde, war ich verstrickt in Irrtum, doch nun achte ich auf das, was du sagst.
68 Du bist gütig und tust den Menschen Gutes; lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
69 Überhebliche Leute erdichten Lügen über mich, ich aber halte mich von ganzem Herzen an deine Anordnungen.
70 Das Herz dieser Leute ist abgestumpft, ich aber habe große Freude an deinem Gesetz.
71 Es hat mir gut getan, dass ich vom Leid getroffen wurde, erst dadurch lernte ich, mich auf deine Bestimmungen zu besinnen.
72 Das Gesetz, das du ausgesprochen hast, bedeutet mir mehr als Tausende von Gold- und Silberstücken.
73 10 Deine Hände haben mich geschaffen und gebildet; schenk mir Einsicht, damit ich lerne, deine Gebote zu befolgen.
74 Alle, die vor dir Ehrfurcht haben, werden sich freuen, wenn sie mich sehen, denn ich setze meine Hoffnung auf dein Wort.
75 Ich weiß, Herr, dass deine Urteile gerecht sind: Du hast auch dann in Treue gehandelt, als du Leid über mich brachtest.
76 Lass mich doch nun Trost finden, indem du mir deine Gnade schenkst; so hast du es ja mir, deinem Diener, zugesagt.
77 Schenk mir in reichem Maß deine Barmherzigkeit, damit ich neue Lebenskraft bekomme, denn ich habe große Freude an deinem Gesetz.
78 Stürze doch jene überheblichen Leute in Schande – sie, die mich mit ihren Lügen zu Boden gedrückt haben! Ich dagegen sinne über deine Ordnungen nach.
79 Lass Menschen sich mir zuwenden, die Ehrfurcht vor dir haben, die vertraut sind mit dem, was du in deinem Wort bezeugst.
80 Mein Herz soll einzig und allein an deinen Bestimmungen hängen, damit ich nicht in Schande falle.
81 11 Ich verzehre mich vor Sehnsucht nach deiner Hilfe, ich setze meine ganze Hoffnung auf dein ´rettendes` Wort.
82 Meine Augen halten sehnsüchtig Ausschau danach, dass du deine Zusage erfüllst. »Wann wirst du mir Trost geben?«, so frage ich immer wieder.
83 Ich fühle mich ausgedorrt wie ein leerer Wasserschlauch, der im Rauch hängt; dennoch vergesse ich deine Bestimmungen nicht.
84 Wie viele Tage muss ich, dein Diener, noch warten? Wann endlich wirst du Gericht halten über alle, die mich verfolgen?
85 Überhebliche Menschen haben mir Gruben gegraben, damit ich hineinfalle – sie, denen dein Gesetz so ganz und gar nichts bedeutet.
86 Alle deine Gebote spiegeln deine Treue. Hilf mir, denn man verfolgt mich mit falschen Anschuldigungen!
87 Es fehlte nicht viel, und meine Feinde hätten hier in unserem Land ein Ende mit mir gemacht; ich aber weiche dennoch nicht von deinen Anordnungen ab.
88 Sei mir gnädig und schenk mir neue Lebenskraft, so will ich gerne befolgen, was du gesagt und bezeugt hast.
89 12 Für alle Ewigkeit, Herr, hat dein Wort Bestand, es steht so fest wie der Himmel.
90 Von Generation zu Generation währt deine Treue, du hast der Erde ihr Fundament gegeben, und so erhältst du sie.
91 Nach deinen Ordnungen gibt es Himmel und Erde bis heute, alles steht dir zu Diensten.
92 Hätte ich nicht so große Freude an deinem Gesetz, dann wäre ich längst zugrunde gegangen in meinem Elend!
93 Nie und nimmer will ich deine Ordnungen vergessen, durch sie hast du mich neu belebt.
94 Ich gehöre dir, so rette du mich! Denn gewissenhaft forsche ich in deinen Ordnungen.
95 Gottlose Verbrecher lauern mir auf, um mich umzubringen, ich aber achte auf alles, was du in deinem Wort bezeugst.
96 Ich habe gesehen, dass alles noch so Vollkommene ein Ende hat, deine Gebote aber gelten unbeschränkt.
97 13 Wie lieb habe ich doch dein Gesetz, den ganzen Tag sinne ich darüber nach!
98 Deine Gebote machen mich klüger als meine Feinde, denn sie sind mir stets gegenwärtig.
99 Ich bin verständiger als alle meine Lehrer, weil ich immer wieder nachsinne über das, was du bezeugst.
100 Ich habe mehr Einsicht als erfahrene, alt gewordene Menschen, denn ich richte mich nach deinen Ordnungen.
101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück, um dein Wort zu befolgen.
102 Von deinen Rechtsbestimmungen weiche ich nicht ab, denn du selbst hast mich darin unterwiesen.
103 Deine Zusagen sind für mich wie Gaumenfreuden, ja, sie sind süßer noch als Honig!
104 Aus deinen Ordnungen gewinne ich Einsicht, darum hasse ich jeden Weg der Lüge und der Falschheit.
105 14 Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.
106 Ich habe geschworen und halte mich daran: Die Rechtsordnung, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt, will ich treu beachten.
107 Ich bin vom Leid sehr gebeugt, Herr, schenk mir neue Lebenskraft durch dein Wort.
108 Nimm meine Dankgebete als Opfer an, Herr, und lehre mich, deine Rechtsbestimmungen zu befolgen.
109 Ständig ist mein Leben in Gefahr, doch dein Gesetz vergesse ich nie.
110 Gottlose Menschen stellen mir Fallen, von deinen Ordnungen irre ich trotzdem nicht ab.
111 Was du in deinem Wort bezeugst, ist mein kostbarer Besitz für alle Zeit, es erfüllt mein Herz mit großer Freude.
112 Ja, von ganzem Herzen will ich mich nach deinen Bestimmungen richten – jederzeit, bis an mein Lebensende.
113 15 Ich verabscheue es, wenn Menschen wankelmütig sind, ich aber habe dein Gesetz lieb gewonnen.
114 Bei dir finde ich Zuflucht, du bist der Schild, der mich schützt, ich setze meine ganze Hoffnung auf dein Wort.
115 Haltet euch fern von mir, die ihr ständig Böses plant – ich will die Gebote meines Gottes befolgen!
116 Gib mir Halt, wie du es zugesagt hast! Dann habe ich wieder neue Lebenskraft. Lass mich in meiner Hoffnung nicht enttäuscht werden.
117 Stärke mich, damit ich gerettet werde, ich will beständig auf deine Bestimmungen achten.
118 Du weist alle ab, die deine Bestimmungen außer Acht lassen, denn ihre Pläne sind nichts als Lug und Trug.
119 Alle im Land, die sich dir widersetzen, schaffst du weg wie Abfall, daher liebe ich alles, was du in deinem Wort bezeugst.
120 Aus Furcht vor dir zittere ich am ganzen Körper, ich habe Angst vor deinen Strafurteilen.
121 16 Ich habe mich so verhalten, wie es Recht und Gerechtigkeit entspricht, lass mich nicht in die Hände derer fallen, die mich unterdrücken!
122 Verbürge dich für mich, deinen Diener, damit es mir zugute kommt. Lass nicht zu, dass überhebliche Menschen mir Gewalt antun!
123 Meine Augen halten sehnsüchtig Ausschau danach, dass du hilfst und mir zusagst, deine Treue zu erweisen!
124 Handle an mir, deinem Diener, wie es deiner Gnade entspricht, und lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
125 Dir diene ich doch, so gib mir Einsicht, damit ich recht begreife, was du in deinem Wort bezeugst.
126 Es ist Zeit zu handeln, Herr, denn man hat dein Gesetz außer Kraft gesetzt.
127 Umso mehr liebe ich deine Gebote – mehr als das allerfeinste Gold.
128 Darum halte ich alle deine Anordnungen für gut und richtig, jeden Weg der Lüge hingegen hasse ich.
129 17 Voller Wunder ist, was du in deinem Wort bezeugst, darum halte ich mich von ganzem Herzen daran.
130 Wem deine Worte sich erschließen, für den verbreiten sie Licht, gerade Unerfahrene gewinnen durch sie Einsicht.
131 Meinen Mund habe ich weit geöffnet wie einer, der ´nach Wasser` lechzt, so groß ist mein Verlangen nach deinen Geboten.
132 Wende dich mir zu und sei mir gnädig, so wie es denen zusteht, die deinen Namen lieben.
133 Sprich ein Wort und mach meine Schritte dadurch fest und sicher, und lass kein Unrecht Macht über mich gewinnen.
134 Befreie mich von jeder Unterdrückung durch andere Menschen, so will ich mich ´weiter` nach deinen Ordnungen richten.
135 Wende dich mir, deinem Diener, freundlich zu und lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
136 Mein Gesicht ist tränenüberströmt, weil man dein Gesetz so missachtet.
137 18 Du, Herr, bist ein gerechter Gott, deine Urteile sind richtig und gut.
138 Was du in deinem Wort bezeugst und uns anvertraust, lässt deine Gerechtigkeit und deine große Treue sichtbar werden.
139 Meine Leidenschaft ´für deine Gebote` verzehrt meine ganze Kraft, denn meine Gegner vergessen deine Worte völlig.
140 Jedes deiner Worte ist geläutert und rein, und ich, dein Diener, habe sie lieb gewonnen.
141 Zwar bin ich unbedeutend und verachtet, doch deine Ordnungen vergesse ich nicht.
142 Du bist und bleibst gerecht für alle Zeiten, und dein Gesetz ist ´gültig und` wahr.
143 Ich bin in Not und Bedrängnis geraten, doch an deinen Geboten habe ich große Freude.
144 Was du in deinem Wort bezeugst, ist gerecht für immer und ewig. Gib mir Einsicht, damit ich neue Lebenskraft bekomme!
145 19 Von ganzem Herzen rufe ich zu dir – erhöre mich, Herr! An deine Bestimmungen will ich mich halten.
146 Ich rufe laut zu dir – rette mich! Ich will auf alles achten, was du in deinem Wort bezeugst.
147 Noch vor dem Morgengrauen flehe ich um Hilfe und setze meine Hoffnung auf dein Wort.
148 Nachts liege ich mit offenen Augen wach und sinne nach über das, was du sagst.
149 Sei mir gnädig und erhöre mich, schenk mir neue Lebenskraft durch dein gerechtes Urteil!
150 Menschen mit bösen Absichten kommen mir gefährlich nahe, von deinem Gesetz haben sie sich weit entfernt.
151 Doch du bist nahe, Herr! Und auf alle deine Gebote ist Verlass.
152 Schon längst weiß ich aus dem, was du in deinem Wort bezeugst, dass du es als Fundament von ewiger Gültigkeit gelegt hast.
153 20 Sieh mein Elend an und rette mich, denn dein Gesetz vergesse ich nicht.
154 Sorge für mein Recht und erlöse mich. Schenk mir neue Lebenskraft, so wie du es zugesagt hast.
155 Für alle, die dich missachten, ist jede Rettung fern, denn sie fragen nicht nach deinen Bestimmungen.
156 Dein Erbarmen ist unendlich groß, Herr, schenk mir neue Lebenskraft durch dein gerechtes Urteil.
157 Viele verfolgen und bedrängen mich, ich aber bin nicht abgewichen von dem, was du in deinem Wort bezeugst.
158 Wenn ich die Menschen sehe, die dir untreu sind, dann erfasst mich Abscheu, weil sie dein Wort missachten.
159 Sieh doch, dass ich deine Anordnungen liebe, Herr, schenk mir neue Lebenskraft durch deine Gnade!
160 Dein Wort ist durch und durch wahr, und ewig gültig sind alle deine Rechtsurteile. In ihnen zeigt sich deine Gerechtigkeit.
161 21 Mächtige verfolgen mich ohne jeden Grund, doch nur vor deinen Worten erzittert mein Herz.
162 Ich freue mich über dein Wort wie jemand, der reiche Beute macht.
163 Lüge hasse und verabscheue ich, doch deinem Gesetz gilt meine Liebe.
164 Siebenmal am Tag preise ich dich für deine Rechtsordnung, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
165 Großen Frieden haben alle, die dein Gesetz lieben; es gibt nichts, was sie zu Fall bringen würde.
166 Ich warte auf deine Hilfe, Herr, und handle ´weiterhin` nach deinen Geboten.
167 Von Herzen richte ich mich nach dem, was dein Wort bezeugt; ich habe es sehr lieb gewonnen.
168 Ja, ich halte mich an deine Ordnungen und an alles, was du bezeugst; alle meine Wege liegen offen vor dir.
169 22 Hab ein offenes Ohr für meinen Hilferuf, Herr! gib mir die Einsicht, die dein Wort verleiht.
170 Lass mein lautes Flehen zu dir dringen, rette mich, wie du es zugesagt hast!
171 Aus meinem Mund soll dein Lob laut erklingen, weil du mich deine Bestimmungen lehrst.
172 Deine Zusagen will ich besingen, denn alle deine Gebote sind ganz und gar gerecht.
173 Strecke deine Hand aus, um mir zu helfen, denn deine Ordnungen habe ich ´zur Richtschnur meines Lebens` erwählt.
174 Ich sehne mich nach deiner Hilfe, Herr, an deinem Gesetz habe ich große Freude.
175 Schenk mir neue Lebenskraft, damit ich dich loben kann, deine Urteile mögen mir dabei helfen.
176 Ich bin ´so lange` wie ein verlorenes Schaf umhergeirrt. Suche mich – ich diene dir doch, und deine Gebote habe ich nicht vergessen.
1 Klage über streitsüchtige Menschen Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. In meiner großen Not rufe ich zum Herrn, und er wird mich erhören!
2 Herr, rette doch mein Leben vor diesen Lügenmäulern, vor denen, die mit falscher Zunge reden!
3 Was für eine Strafe wird Gott über euch kommen lassen, jetzt und in Zukunft, ihr doppelzüngigen Heuchler?
4 Er, der Allmächtige, wird euch mit spitzen Pfeilen und mit glühenden Kohlen treffen.
5 Wie schlimm ist es für mich, dass ich als Fremder mitten in Meschech leben muss, dass ich bleiben muss bei den Zelten von Kedar!
6 Viel zu lange wohne ich nun schon unter Menschen, die den Frieden hassen.
7 Ich selbst suche den Frieden, doch was ich auch sage – sie sind nur auf Krieg aus!
1 Meine Hilfe kommt vom Herrn Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Ich richte meinen Blick empor zu den Bergen – woher wird Hilfe für mich kommen?
2 Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat.
3 Er bewahrt deine Füße vor dem Stolpern; er, dein Beschützer, schläft niemals.
4 Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht!
5 Der Herr behütet dich, der Herr spendet dir Schatten und steht dir bei,
6 damit dich am Tag die Sonne nicht sticht und in der Nacht der Mond dir nicht schadet.
7 Der Herr wird dich behüten vor jedem Unheil, er bewahrt dein Leben.
8 Der Herr behütet dich, wenn du gehst und wenn du kommst – jetzt und für alle Zeit.
1 Wünscht Jerusalem Frieden und Glück! Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Von David. Wie sehr habe ich mich gefreut, als andere zu mir sagten: »Lasst uns zum Haus des Herrn pilgern!«
2 Und dann standen wir in deinen Toren, Jerusalem.
3 Jerusalem, wie beeindruckend bist du erbaut – eine Stadt, in der Haus an Haus fest errichtet steht!
4 Dort hinauf zogen schon immer die Stämme ´Israels`, die Stämme des Herrn. Es ist eine feste Ordnung für Israel, dort den Namen des Herrn zu preisen.
5 Denn dort ist auch der Sitz des obersten Gerichts, der Thron des Königshauses Davids.
6 Wünscht Jerusalem Frieden! Friede und Glück komme über alle, die dich, Jerusalem, lieben!
7 Ja, Friede herrsche innerhalb deiner Stadtmauern, Ruhe und Glück in deinen Palastanlagen.
8 Wegen meiner Brüder und Freunde ´dort` will ich dir Frieden zusprechen.
9 Weil in dir das Haus des Herrn, unseres Gottes, steht, will ich nur das Beste für dich suchen!
1 Sehnsucht nach Gottes Eingreifen Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Zu dir, der du im Himmel thronst, richte ich meinen Blick empor. Ja, wie die Augen der Knechte auf den Wink ihres Herrn warten
2 und die Augen der Magd auf ein Handzeichen ihrer Herrin, so richten wir unsere Augen auf den Herrn, unseren Gott, bis er uns Gnade erweist.
3 Sei uns allen gnädig, Herr, sei uns gnädig! Denn wir haben mehr als genug Verachtung erfahren müssen.
4 Aus tiefster Seele haben wir es satt, den Hohn der Stolzen und den Spott der Selbstherrlichen zu ertragen.
1 Der Herr ist auf unserer Seite Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Von David. Wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen – so soll Israel bekennen –
2 wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen, als sich mächtige Feinde gegen uns wandten,
3 dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte.
4 Dann hätten uns die Wasserfluten weggeschwemmt, ein vernichtender Strom hätte sich über uns ergossen.
5 Ja, sie hätten uns mit sich fortgerissen, diese wild tobenden Wassermassen!
6 Gepriesen sei der Herr, der uns nicht den Raubtierzähnen dieser Menschen zur Beute überließ!
7 Wir sind entkommen wie ein Vogel aus dem Netz des Vogelfängers, das Netz ist zerrissen – und wir sind frei!
8 Unsere Hilfe finden wir beim Herrn, dessen Namen wir anrufen; sie kommt von ihm, der Himmel und Erde geschaffen hat.
1 Der Herr umgibt alle, die ihm vertrauen Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Die auf den Herrn vertrauen, gleichen dem Berg Zion, der nicht wankt und der ewig besteht.
2 So wie Jerusalem von schützenden Bergen umgeben ist, so umgibt der Herr sein Volk, jetzt und für alle Zeit.
3 Denn die gottlosen Unterdrücker werden nicht mehr lange ihr Zepter schwingen dürfen über dem Land, das als Besitz denen zusteht, die nach Gottes Willen leben. Es soll nicht so weit kommen, dass selbst die ihre Hände nach Unrecht ausstrecken, die Gottes Willen tun.
4 Erweise deine Güte, Herr, an den guten Menschen, an denen, die von Herzen aufrichtig sind!
5 Alle jedoch, die krumme Wege gehen, wird der Herr ins Verderben stürzen samt denen, die nur Unheil anrichten. Friede komme über Israel!
1 Unter Tränen säen – voll Jubel ernten Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Als der Herr uns aus der Gefangenschaft nach Zion zurückkehren ließ, da war es uns, als träumten wir.
2 Wir lachten und jubelten laut vor Freude. Sogar unter den anderen Völkern sagte man: »Der Herr hat Großes für sie getan!«
3 Ja, Großes hat der Herr für uns getan, darum freuen wir uns sehr!
4 Herr, wende auch jetzt unser Geschick zum Guten, so wie du die ausgetrockneten Bäche im Südland wieder mit Wasser füllst!
5 Wer unter Tränen die Saat ausstreut, wird voll Jubel die Ernte einbringen.
6 Weinend geht der Sämann jetzt über den Acker, mit sich trägt er den Samen zur Aussaat. Voll Jubel kommt er dann heim von der Ernte, den Arm voller Garben.
1 Ohne den Segen des Herrn ist alles vergeblich Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Von Salomo. Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann mühen sich alle, die daran bauen, vergeblich. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, dann hält der Wächter vergeblich Wache.
2 Vergeblich ist es, dass ihr so früh aufsteht und euch erst spät wieder hinsetzt, um dann euer mühsam erarbeitetes Brot zu essen – denn genauso viel gibt der Herr den Seinen im Schlaf!
3 Auch Kinder sind eine Gabe des Herrn, ja, Fruchtbarkeit ist ein großes Geschenk!
4 Wie Pfeile in der Hand eines starken Mannes, so sind Kinder, die man in jungen Jahren bekommen hat.
5 Glücklich zu nennen ist der Mensch, der einen vollen Köcher davon hat! Seine Kinder werden nicht unterliegen, wenn sie mit ihren Gegnern einen Rechtsstreit führen müssen.
1 Gottes Segen für die Familie Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Glücklich zu preisen ist, wer dem Herrn in Ehrfurcht begegnet, wer auf den von Gott gezeigten Wegen geht.
2 So wirst du genießen dürfen, was du mit eigenen Händen erarbeitet hast. Zu beglückwünschen bist du – gut steht es um dich!
3 Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock, dort im Schutz deines Hauses; deine Kinder sind wie junge Olivenbaumpflanzen, wenn sie um deinen Tisch versammelt sitzen.
4 Ja, so wird der Mensch gesegnet, der dem Herrn in Ehrfurcht begegnet.
5 Es segne dich der Herr vom Berg Zion aus! Mögest du sehen, wie gut es Jerusalem geht, alle Tage deines Lebens!
6 Mögest du so lange leben, dass du noch die Kinder deiner Kinder sehen kannst! Friede ´komme` über Israel!
1 Israels Feinde behalten nicht die Oberhand Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Oft hat man mich angefeindet von meiner Jugend an – so soll Israel sagen –
2 oft hat man mich angefeindet von Jugend an, aber keinem gelang es, mich zu überwältigen!
3 Auf meinem Rücken haben die Feinde ihre Furchen gezogen ´wie auf einem Acker`, ja, lange Furchen haben sie gezogen.
4 Der Herr aber ist gerecht, er hat die Stricke durchschnitten, mit denen die Gottlosen mich gebunden hielten.
5 In Schande sollen sie fallen und den Rückzug antreten, sie alle, die Zion hassen.
6 Es soll ihnen ergehen wie dem Gras auf den Dächern: kaum sprießt es auf, da ist es schon wieder verdorrt.
7 Kein Schnitter sammelt es auf, niemand bündelt es zu Garben.
8 Und so ruft auch niemand, der vorübergeht, den Gruß: »Der Herr segne euch!« Wir segnen euch im Namen des Herrn!
1 Ein Hilfeschrei aus tiefster Not Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Aus der Tiefe schreie ich zu dir, Herr!
2 Herr, höre meine Stimme, schenk meinem lauten Flehen ein offenes Ohr!
3 Wenn du, Herr, die Sünden anrechnen willst – wer kann dann noch vor dir bestehen, o Herr?
4 Doch bei dir gibt es Vergebung, damit die Menschen dir in Ehrfurcht begegnen.
5 Ich hoffe auf den Herrn, ja, aus tiefster Seele hoffe ich auf ihn. Ich warte auf sein ´rettendes` Wort.
6 Von ganzem Herzen sehne ich mich nach dem Herrn – mehr als die Wächter sich nach dem Morgen sehnen, ja, mehr als die Wächter nach dem Morgen!
7 Israel, hoffe auf den Herrn! Denn der Herr ist voll Gnade und immer wieder bereit, uns zu erlösen.
8 Er allein wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.
1 Zufrieden bei Gott Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Von David. Herr, mein Herz ist nicht erfüllt von Stolz, auch schaue ich nicht überheblich auf andere herab. Ich erstrebe nicht hohe Ziele, die zu vermessen für mich wären.
2 Vielmehr habe ich meine Seele besänftigt und beruhigt. Wie ein gestilltes Kind an der Brust seiner Mutter, so zufrieden ist meine Seele.
3 Israel, hoffe auf den Herrn jetzt und für alle Zeit!
1 Ein Gebet für Gottes Heiligtum und das Königshaus Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Denke an all die Mühe, Herr, die David auf sich genommen hat!
2 Er schwor dem Herrn, legte ein Gelübde ab vor dem starken Gott Jakobs:
3 »So wahr ich lebe: Ich will mein Haus nicht betreten, auf mein Bett will ich mich nicht mehr legen,
4 ich will mir keinen Schlaf mehr gönnen und nicht einmal kurz die Augen schließen,
5 bis ich einen geeigneten Platz gefunden habe für das Haus des Herrn, eine würdige Wohnstätte für den starken Gott Jakobs!«
6 Nie werden wir es vergessen: In Efrata hörten wir von der Bundeslade, und wir fanden sie im Gebiet von Jaar.
7 So lasst uns nun in die Wohnung Gottes gehen und uns zu seinen Füßen anbetend niederwerfen.
8 Mache dich auf, Herr, zu der Stätte, wo du ruhen kannst, du und die Bundeslade, ´das Sinnbild` deiner Majestät!
9 Deine Priester sollen mit Wort und Tat verkünden, was deinem Willen entspricht. Alle, die dir treu sind, sollen in Jubel ausbrechen!
10 David, deinem Diener, zuliebe weise unseren König nicht ab, der von dir gesalbt wurde!
11 Der Herr hat David einen Treueid geschworen, von dem er niemals etwas zurücknehmen wird: »Einen deiner Söhne werde ich ´als deinen Nachfolger` auf den Thron setzen.
12 Wenn deine Söhne sich an meinen Bund halten, an alles, was ich ´in meinem Wort` bezeugt habe und sie lehre, dann sollen auch ihre Nachkommen deine Thronfolger sein, und das für alle Zeiten.«
13 Der Herr hat sich den Berg Zion erwählt, sein Wunsch war es, dass dort seine Wohnstätte sein soll.
14 ´Er hat gesagt`: »Dies ist mein Ruheplatz für alle Zeiten, hier will ich wohnen, denn nach diesem Ort der Ruhe habe ich Verlangen.
15 Die ganze Stadt Zion will ich mit Nahrung reich beschenken, und den Armen dort gebe ich genügend Brot.
16 Zions Priestern schenke ich Rettung, damit sie diese mit Wort und Tat verkünden. Alle, die mir treu sind, sollen in Jubel ausbrechen!
17 Dort will ich die Herrschaft des Königshauses David stärken, für den von mir gesalbten König habe ich hier ein Licht entzündet, das nie verlöschen soll!
18 Seine Feinde stürze ich in Schimpf und Schande, auf seinem Haupt aber soll die Krone erstrahlen.«
1 Gottes Segen für die brüderliche Gemeinschaft Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Von David. Seht, wie schön und angenehm es ist, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!
2 Es ist wie das kostbare Salböl, das über das Haupt gegossen wird und das sogar noch herabfließt auf den Bart, so wie das Öl herabrann auf den Bart ´des Hohenpriesters` Aaron und hinunter auf den Halssaum seines Gewandes.
3 Es ist erfrischend wie der Tau vom Berg Hermon, der den Berg Zion und seine Hügel benetzt. Wo dies geschieht, hat der Herr seinen Segen versprochen – Leben, das niemals enden wird!
1 Das Lob Gottes nachts im Tempel Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem. Kommt und preist den Herrn, all ihr Diener des Herrn, die ihr nachts den Dienst im Tempel des Herrn verrichtet!
2 Hebt eure Hände im Gebet empor, streckt sie aus zu seinem Heiligtum und preist den Herrn!
3 Es segne dich der Herr vom Berg Zion aus, er, der Himmel und Erde geschaffen hat!
1 Größer als alle Götter ist unser Herr! Halleluja! Lobt den Namen des Herrn, ihr Diener des Herrn! Ja, lobt ´ihn`,
2 die ihr den Dienst im Tempel des Herrn verrichtet, in den Vorhöfen beim Heiligtum unseres Gottes.
3 Lobt den Herrn, denn gütig ist der Herr, besingt seinen Namen zum Spiel auf der Harfe – ja, das ist wunderbar!
4 Denn der Herr hat die Nachkommen Jakobs für sich erwählt, hat Israel zu seinem persönlichen Eigentum ´erklärt`.
5 Ja, ich bin gewiss: Der Herr ist groß! Größer als alle Götter ist unser Herr!
6 Alles, was dem Herrn gefällt, das vollbringt er, sei es im Himmel oder auf der Erde, im Meer oder in den tiefsten Tiefen.
7 Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, Blitze lässt er dem Regen folgen, er holt den Wind hervor aus seinen Vorratskammern.
8 Er war es, der die Erstgeborenen Ägyptens tötete, sowohl bei den Menschen als auch beim Vieh.
9 Zeichen und Wunder ließ er in deiner Mitte, Ägypten, geschehen, am Pharao und an dessen Dienern.
10 Er war es, der starke Völker vernichtend schlug und mächtige Könige tötete –
11 Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König Baschans. Alle Königreiche Kanaans ´besiegte er`
12 und gab ihr Land anderen zum Eigentum – zum ewigen Besitz gab er es Israel, seinem Volk.
13 Herr, dein Name besteht für immer, jetzt und in allen künftigen Generationen wird man dich ehren.
14 Denn der Herr wird seinem Volk zum Recht verhelfen, wird Erbarmen haben mit all seinen Dienern.
15 Die Götzen der fremden Völker hingegen sind Figuren aus Silber oder Gold, ein Machwerk von Menschenhand.
16 Einen Mund haben sie, doch sprechen können sie nicht; Augen haben sie, sehen aber nichts.
17 Ohren haben sie und können nicht hören, auch ist kein Atem in ihrem Mund.
18 Genau so ´hilflos` sind die Menschen, die sie angefertigt haben, und jeder, der auf solche Götzen vertraut!
19 Volk Israel, preise den Herrn! Ihr Nachkommen Aarons, preist den Herrn!
20 Ihr alle aus dem Stamm Levi, preist den Herrn! Ihr alle, die ihr Ehrfurcht habt vor dem Herrn, preist den Herrn!
21 Gepriesen sei der Herr vom Berg Zion aus, er, der in Jerusalem wohnt. Halleluja!
1 Gott zeigt seine Güte in der Schöpfung und an seinem Volk Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich, ja, ewig währt seine Güte.
2 Dankt dem Gott, der über alle Götter erhaben ist, denn ewig währt seine Güte.
3 Dankt dem Herrn aller Herren, denn ewig währt seine Güte.
4 Ihm, der allein große Wunder vollbringt, denn ewig währt seine Güte.
5 Ihm, der mit Weisheit den Himmel schuf, denn ewig währt seine Güte.
6 Ihm, der die Erde über den Wassermassen ausbreitete, denn ewig währt seine Güte.
7 Ihm, der große Lichter ´am Himmel` erschuf, denn ewig währt seine Güte:
8 die Sonne, dass sie den Tag regiere, ja, ewig währt seine Güte;
9 den Mond und die Sterne, dass sie die Nacht regieren, denn ewig währt seine Güte.
10 ´Dankt ihm`, der die Erstgeborenen der Ägypter tötete, ja, ewig währt seine Güte;
11 und Israel mitten aus Ägypten herausführte, denn ewig währt seine Güte.
12 Mit starker Hand und mit erhobenem Arm tat er es, denn ewig währt seine Güte.
13 ´Dankt ihm`, der das Schilfmeer in zwei Hälften teilte, denn ewig währt seine Güte;
14 und Israel mitten hindurch führte, denn ewig währt seine Güte.
15 Aber den Pharao und dessen Heer stieß er ins Schilfmeer, denn ewig währt seine Güte.
16 ´Dankt ihm`, der sein Volk in der Wüste ´sicher` leitete, denn ewig währt seine Güte.
17 Ihm, der große Könige vernichtend schlug, denn ewig währt seine Güte;
18 und mächtige Könige tötete, denn ewig währt seine Güte:
19 Sihon, den König der Amoriter, denn ewig währt seine Güte,
20 und Og, den König Baschans, denn ewig währt seine Güte.
21 Ihr Land übergab er anderen als Eigentum – denn ewig währt seine Güte;
22 zum bleibenden Besitz gab er es Israel, seinem Diener, denn ewig währt seine Güte.
23 ´Dankt ihm`, der in unserer Erniedrigung an uns dachte, denn ewig währt seine Güte;
24 und uns von unseren Feinden erlöste, denn ewig währt seine Güte.
25 Dankt ihm, der allen lebendigen Wesen ihr Brot gibt, denn ewig währt seine Güte.
26 Dankt ihm, dem Gott des Himmels, denn ewig währt seine Güte.
1 Jerusalem, nie will ich dich vergessen! An den Flüssen von Babylon saßen wir und weinten, wenn wir an Zion dachten.
2 An die Weiden dort hängten wir unsere Zithern.
3 Die uns gefangen hielten, forderten von uns, eines unserer Lieder zu singen, unsere Peiniger verlangten von uns, fröhlich zu sein: »Singt uns eines eurer Zionslieder!«
4 Doch wie könnten wir ein Lied für den Herrn auf fremdem Boden singen?
5 Jerusalem, wenn ich dich je vergesse, dann soll meine rechte Hand mir ihren Dienst versagen!
6 Meine Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich nicht mehr an dich denke, wenn Jerusalem nicht mehr meine allergrößte Freude ist!
7 Herr, vergiss den Edomitern nie, was sie am Unglückstag Jerusalems getan haben, als sie riefen: »Reißt die Stadt nieder, reißt sie nieder bis auf den Grund!«
8 Du Stadt Babylon, die du einst verwüstet sein wirst – wohl dem, der dir einmal vergelten wird, was du uns angetan hast!
9 Wohl dem, der deine Kinder packt und sie am Felsen zerschmettert!
1 Der Herr führt seine Pläne zum Ziel Von David. Von ganzem Herzen will ich dir danken, zum Spiel auf der Harfe will ich dich loben vor den Göttern.
2 Ich werfe mich anbetend nieder vor deinem heiligen Tempel und preise deinen Namen wegen deiner Güte und Treue. Denn deine Zusage ist noch größer als alle bisherigen, die man mit deinem Namen verbindet.
3 An dem Tag, als ich zu dir rief, hast du mich erhört; du hast mir Mut verliehen und meiner Seele Kraft gegeben.
4 Alle Könige der Erde werden dir danken, Herr, wenn sie die Worte hören, die dein Mund gesprochen hat.
5 Sie werden die Wege ´und Taten` des Herrn besingen, denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.
6 Ja, hoch und erhaben ist der Herr – und doch achtet er auf den Bescheidenen, den Hochmütigen aber durchschaut er schon von ferne.
7 Führt mich mein Weg mitten durch die Not, so schenkst du mir neue Lebenskraft. Du streckst deine Hand aus und wehrst den Zorn meiner Feinde ab, mit deinem mächtigen Arm rettest du mich.
8 Der Herr wird alles für mich zu einem guten Ende bringen! Herr, deine Güte währt ewig; und was du zu tun begonnen hast, davon wirst du nicht ablassen.
1 Herr, du allein kennst mich wirklich! Für den Dirigenten. Von David. Ein Psalm. Herr, du hast mich erforscht und kennst mich ´ganz genau`.
2 Wenn ich mich setze oder aufstehe – du weißt es; meine Absichten erkennst du schon im Voraus.
3 Ob ich gehe oder liege, du siehst es, mit all meinen Wegen bist du vertraut.
4 Ja, noch ehe mir ein Wort über die Lippen kommt, weißt du es schon genau, Herr.
5 Von allen Seiten umschließt du mich und legst auf mich deine Hand.
6 Ein unfassbares Wunder ist diese Erkenntnis für mich; zu hoch, als dass ich es je begreifen könnte.
7 Wohin könnte ich schon gehen, um deinem Geist zu entkommen, wohin fliehen, um deinem Blick zu entgehen?
8 Wenn ich zum Himmel emporstiege – so wärst du dort! Und würde ich im Totenreich mein Lager aufschlagen – dort wärst du auch!
9 Hätte ich Flügel und könnte mich wie die Morgenröte niederlassen am äußersten Ende des Meeres,
10 so würde auch dort deine Hand mich leiten, ja, deine rechte Hand würde mich halten!
11 Und spräche ich: »Nur noch Finsternis soll mich umgeben, und der helle Tag um mich her soll sich verwandeln in tiefste Nacht!«,
12 dann wäre selbst die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht würde leuchten wie der Tag. Ja – für dich wäre tiefste Dunkelheit so hell wie das Licht!
13 Du bist es ja auch, der meinen Körper und meine Seele erschaffen hat, kunstvoll hast du mich gebildet im Leib meiner Mutter.
14 Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar!
15 Dir war ich nicht verborgen, als ich Gestalt annahm, als ich im Dunkeln erschaffen wurde, kunstvoll gebildet im tiefen Schoß der Erde.
16 Deine Augen sahen mich schon, als mein Leben im Leib meiner Mutter entstand. Alle Tage, die noch kommen sollten, waren in deinem Buch bereits aufgeschrieben, bevor noch einer von ihnen eintraf.
17 Wie kostbar sind für mich deine Gedanken, o Gott, es sind unbegreiflich viele!
18 Wollte ich sie zählen, so wären sie zahlreicher als alle Sandkörner ´dieser Welt`. Und ´schlafe ich ein und` erwache, so bin ich immer noch bei dir.
19 Ach dass du, Gott, die töten würdest, die sich dir widersetzen! Und ihr alle, an deren Händen Blut klebt, haltet euch fern von mir!
20 Diese Menschen reden über dich, ´Gott`, in böser Absicht, sie, deine Feinde, missbrauchen deinen Namen.
21 Sollte ich nicht hassen, Herr, die dich hassen, nicht die verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
22 Ja, ich hasse sie mit äußerstem Hass und betrachte sie als meine eigenen Feinde!
23 Erforsche mich, Gott, und erkenne, was in meinem Herzen vor sich geht; prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
24 Sieh, ob ich einen Weg eingeschlagen habe, der mich von dir wegführen würde, und leite mich auf dem Weg, der ewig Bestand hat!
1 Ein Gebet um Schutz vor hinterhältigen Menschen Für den Dirigenten. Ein Psalm Davids.
2 Rette mich, Herr, vor boshaften Menschen, beschütze mich vor gewalttätigen Leuten,
3 die tief in ihrem Herzen Böses ersinnen und Tag für Tag Streit anzetteln!
4 Sie machen ihre Zunge scharf und spitz wie die einer Schlange, hinter ihren Lippen verbirgt sich Gift wie bei einer Natter.
5 Bewahre mich davor, Herr, in die Hände der Gottlosen zu fallen, vor gewalttätigen Leuten beschütze mich, die beschlossen haben, mich zu Fall zu bringen!
6 Überhebliche Menschen haben mir heimlich Schlingen und Fallstricke gelegt, ein Fangnetz haben sie am Wegesrand ausgespannt und mir lauter Fallen gestellt.
7 Ich aber sage zum Herrn: Du bist mein Gott! Höre, o Herr, mein lautes Flehen!
8 Herr, mein Gott, du bist eine starke Festung, wo ich Rettung finde! Du beschützt mich wie ein Helm an dem Tag, wenn die Waffen sprechen.
9 Gewähre dem Gottlosen nicht, Herr, wonach er begehrt! Lass seinen bösen Plan nicht gelingen!
10 Wenn meine Feinde mich einkreisen und siegessicher ihr Haupt erheben, dann komme über sie selbst das Unheil, das sie mit ihren Worten heraufbeschwören wollten!
11 Mögen glühende Kohlen auf sie fallen, möge Gott sie ins Feuer stürzen, in Abgründe, aus denen sie nicht mehr hochkommen.
12 Ein Mensch mit ´böser` Zunge soll in diesem Land nicht verwurzelt sein, und für jeden Gewalttäter gelte: Das Unheil soll ihn in Windeseile davonjagen!
13 Ich weiß, dass der Herr sich für die Belange der Unterdrückten einsetzt und den Armen Recht verschafft.
14 Ja, alle, die deinen Willen tun, werden dankbar deinen Namen bekennen, die Aufrichtigen werden in deiner Nähe leben.
1 Ein Abendgebet in Verfolgungszeit Ein Psalm Davids. Herr, ich rufe zu dir, komm mir schnell zu Hilfe! Höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!
2 Nimm mein Gebet an wie den Duft geopferten Weihrauchs; und wenn ich meine Hände zu dir emporhebe, dann sei es für dich wie ein Speiseopfer am Abend.
3 Stelle eine Wache vor meinen Mund, Herr, ja, achte auf die Worte, die über meine Lippen kommen.
4 Lass nicht zu, dass mein Herz sich zum Bösen verleiten lässt – sei es in gottlosen Worten oder Taten, dass ich gemeinsame Sache mache mit Leuten, die Übeltäter sind. Nicht einmal kosten will ich von ihren Leckerbissen!
5 Wer nach Gottes Willen lebt, der mag mich strafen – er tut es aus Liebe! Er mag mich zurechtweisen – es ist wohltuend wie Salböl für mein Haupt, und dagegen werde ich mich gewiss nicht wehren! Noch immer begegne ich der Bosheit meiner Feinde mit Gebet.
6 Wenn die Mächtigen unter ihnen die Felswände hinuntergestoßen werden, dann werden meine Worte ´bei den Leuten` wieder willkommen sein.
7 Wie beim Pflügen das Erdreich aufgerissen und verteilt wird, so liegen unsere Gebeine überall zerstreut an den Pforten des Totenreichs.
8 Doch auf dich, Herr, mein Gott, blicken ständig meine Augen, bei dir suche ich Zuflucht – gib mein Leben nicht preis!
9 Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt haben, und vor den Fallen der Übeltäter!
10 Mögen die Gottlosen sich in ihrem eigenen Netz verfangen, während ich ´unbeschadet` vorbeigehe!
1 Herr, befreie mich! Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Ein Gebet von David, als er sich in der Höhle aufhielt.
2 Mit lauter Stimme schreie ich zum Herrn, ja, laut flehe ich zum Herrn.
3 Ich schütte mein Herz vor ihm aus und klage ihm meine ganze Not.
4 Auch wenn ich allen Mut verliere, wachst du doch schützend über meinem Weg. Dort, wo ich gehen muss, hat man mir Fallen gestellt.
5 Wohin ich auch schaue – da ist niemand, der sich um mich kümmert. Jede Zuflucht habe ich verloren, keiner fragt nach mir.
6 Ich schreie zu dir, Herr, und sage: Du allein bist meine Zuflucht, du bist alles, was ich zum Leben brauche!
7 Höre doch auf mein Flehen, denn ich bin sehr schwach geworden. Rette mich vor denen, die mich verfolgen, denn sie sind zu stark für mich!
8 Führe mich heraus aus diesem Gefängnis, damit ich deinen Namen preise. Die nach deinem Willen leben, werden sich freudig um mich scharen, wenn du mir Gutes erwiesen hast.
1 Ein Gebet in Lebensgefahr Ein Psalm Davids. Herr, höre mein Gebet, vernimm mein Flehen! Du bist doch treu und schenkst Rettung, bitte antworte mir!
2 Geh nicht ins Gericht mit mir, deinem Diener – vor dir könnte doch kein Mensch bestehen!
3 ´Erhöre mich`, denn der Feind trachtet mir nach dem Leben, er hat mich zu Boden getreten, mich in grauenvolle Finsternis getrieben – ich gleiche denen, die begraben und für immer vergessen sind.
4 Ich habe allen Mut verloren, mein Herz ist starr vor Verzweiflung.
5 Ich denke zurück an die früheren Tage, sinne nach über all dein Tun; meine Gedanken richten sich auf das, was deine Hände geschaffen haben.
6 Ich strecke meine Hände zu dir aus, meine Seele dürstet nach dir wie dürres Land nach Wasser.
7 Erhöre mich rasch, Herr, ich verzehre mich vor Verlangen nach deiner Hilfe! Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, sonst gleiche ich denen, die ´sterben und` unter die Erde kommen.
8 Lass mich schon früh am Morgen deine gnädige Antwort hören, denn auf dich vertraue ich. Lass mich den Weg wissen, den ich gehen soll, – meine Seele sehnt sich nach dir.
9 Befreie mich von meinen Feinden, Herr, denn bei dir habe ich Schutz gesucht.
10 Lehre mich, so zu handeln, wie du es willst; denn du bist mein Gott. Dein guter Geist führe mich ´wieder` über ebenes Land.
11 Mach deinem Namen Ehre, Herr, und rette mein Leben. Erweise deine Treue, hilf mir aus aller Bedrängnis;
12 und weil du gnädig bist, vertilge meine Feinde – vernichte sie alle, die mich bedrängen und mir nach dem Leben trachten! Denn ich bin dein Diener.
1 Vertrauen auf Gott vor dem entscheidenden Kampf Von David. Gepriesen sei der Herr, mein Fels, der meine Hände zum Kampf anleitet, meine Finger geschickt macht für den Krieg.
2 Er ist mein gnädiger Gott und meine Festung, meine Zuflucht und mein Befreier, mein Schild und der, bei dem ich geborgen bin, der mein Volk meiner Herrschaft unterstellt.
3 Herr, was ist der Mensch, dass du auf ihn achtest? Wer ist er schon, dass du dich um ihn kümmerst!
4 Der Mensch ist wie ein Hauch, die Tage seines Lebens gleichen einem Schatten, der vorüberzieht.
5 Herr, neige deinen Himmel und steige herab, rühre die Berge an, dass sie rauchen!
6 Lass Blitze zucken und zerstreue meine Feinde, schieße deine Pfeile ab und bring sie in Verwirrung!
7 Strecke aus der Höhe deine Hände aus, befreie und rette mich aus gewaltigen Wasserfluten, aus der Hand erbarmungsloser Feinde.
8 Von ihren Lippen kommt nur Täuschung, erheben sie ihre rechte Hand, dann stets zum Meineid.
9 Gott, ein neues Lied will ich dir singen, auf der zehnsaitigen Harfe will ich für dich spielen –
10 ja, für dich, der den Königen Sieg schenkt, der mich, deinen Diener David, dem mörderischen Schwert entreißt.
11 Befreie und rette mich aus der Hand jener erbarmungslosen Feinde, von deren Lippen nur Täuschung kommt und die ihre rechte Hand stets zum Meineid erheben!
12 Dann werden unsere Söhne kräftigen Pflanzen gleichen, die ungestört emporwachsen konnten, und unsere Töchter werden so schön sein wie wohlgestaltete Ecksäulen, die Paläste schmücken!
13 Dann sind unsere Vorratsspeicher gut gefüllt, um die verschiedensten Speisen darzubieten. Unsere Schafe werfen zu Tausenden ihre Jungen, ja, zu Zehntausenden auf unseren Weiden.
14 Auch unsere Rinder werden trächtig sein und ihre Kälber ohne Fehlgeburt und ohne Verletzung zur Welt bringen. Dann hört man nirgendwo Klagegeschrei auf unseren Gassen!
15 Glücklich zu preisen ist das Volk, dem es so ergeht. Glücklich zu preisen ist das Volk, dessen Gott der Herr ist!
1 Der Herr ist Schöpfer und König Ein Loblied von David. Ich will dich preisen, mein Gott, o König, und deinen Namen immer und ewig rühmen.
2 Tag für Tag will ich dich preisen und deinen Namen loben für alle Zeiten.
3 Groß ist der Herr, ihm gebührt das höchste Lob; seine Erhabenheit ist unergründlich.
4 Eine Generation rühmt bei der nächsten deine Werke, sie ´alle` verkünden deine machtvollen Taten.
5 Von der herrlichen Pracht deiner Majestät will ich sprechen, und über deine Wunder will ich nachsinnen.
6 Alle sollen von deinen gewaltigen, ehrfurchtgebietenden Taten reden, und ich will erzählen, welch großer Gott du bist!
7 Mit überschwänglichen Worten erinnern die Menschen an deine große Güte, jubelnd preisen sie deine Treue.
8 Gnädig und barmherzig ist der Herr, er gerät nicht schnell in Zorn, sondern ist reich an Gnade.
9 Der Herr ist gütig zu allen, und sein Erbarmen gilt jedem seiner Geschöpfe.
10 Herr, alles, was du erschaffen hast, lobt dich, und die Menschen, die dir treu sind, preisen dich.
11 Sie verkünden, wie majestätisch deine Königsherrschaft ist, und geben Zeugnis von deiner Macht.
12 Sie wollen den Menschen Gottes gewaltige Taten bekannt machen und auch die Pracht und Herrlichkeit seines Königreiches.
13 Dein Königreich ist ein ewiges Reich, deine Herrschaft besteht jetzt und in allen künftigen Generationen.
14 Der Herr stützt alle, die zu fallen drohen, und alle Gebeugten richtet er wieder auf.
15 Erwartungsvoll blicken die Augen aller Lebewesen auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
16 Du öffnest ´freigebig` deine Hand und sättigst alles, was lebt, mit deinen guten Gaben.
17 Der Herr ist gerecht in all seinem Handeln und gütig in all seinen Taten.
18 Nahe ist der Herr denen, die zu ihm rufen, allen, die ihn aufrichtig anrufen.
19 Er erfüllt das Sehnen und Wünschen derer, die Ehrfurcht vor ihm haben; er hört, wenn sie um Hilfe schreien, und rettet sie.
20 Der Herr behütet alle, die ihn lieben, aber die ihn missachten, vernichtet er.
21 Aus meinem Mund soll das Lob des Herrn erklingen, alle Menschen sollen seinen heiligen Namen immer und ewig preisen.
1 Loben will ich den Herrn mein Leben lang Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!
2 Ich will den Herrn loben mein Leben lang, für meinen Gott singen und musizieren, solange ich bin.
3 Verlasst euch nicht auf Mächtige, nicht auf irgendeinen Menschen, bei dem doch keine Hilfe zu finden ist!
4 Wenn er den letzten Atem aushaucht, so wird er wieder zu Erde, und am selben Tag ist es vorbei mit all seinen Plänen.
5 Glücklich zu preisen ist, wer den Gott Jakobs zum Helfer hat, wer seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt,
6 auf ihn, der Himmel und Erde erschaffen hat, das Meer und alles, was darin lebt, auf ihn, der für alle Zeiten die Treue hält.
7 Den Unterdrückten verschafft er Recht, den Hungernden gibt er Brot. Der Herr befreit die Gefangenen,
8 der Herr öffnet die Augen der Blinden, der Herr richtet Gebeugte auf, der Herr liebt Menschen, die seinen Willen tun.
9 Der Herr behütet die Fremden, Waisen und Witwen stärkt und erhält er; aber den Weg derer, die ihn verachten, macht er zu einem Irrweg.
10 Auf ewig herrscht der Herr als König, dein Gott, Zion, jetzt und in allen künftigen Generationen. Halleluja!
1 Ein Lob auf den Herrn, der Jerusalem neu erbaut Halleluja! Gut ist es, für unseren Gott zu singen, ja, schön ist solch ein Lobgesang, ihm allein gebührt er!
2 Der Herr selbst baut Jerusalem wieder auf; er sammelt die ´unter die Völker` zerstreuten Israeliten wieder ´in ihrem Land`.
3 Er schenkt denen Heilung, die ein gebrochenes Herz haben und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
4 Er bestimmt die Anzahl der Sterne, sie alle spricht er mit Namen an.
5 Groß ist unser Herr und reich an Kraft, seine Weisheit ist unermesslich.
6 Der Herr hilft den Unterdrückten auf; die sich gegen ihn auflehnen aber erniedrigt er, bis sie am Boden liegen.
7 Stimmt für den Herrn ein Danklied an, spielt für unseren Gott auf der Zither!
8 Er überzieht den Himmel mit Wolken und sorgt für Regen auf der Erde. Auf den Bergen lässt er das Gras sprossen;
9 dem Vieh gibt er sein Futter, ´auch` den jungen Raben, die danach rufen.
10 Ihn beeindruckt nicht die Stärke des Pferdes, er freut sich auch nicht über die Muskeln des Kämpfers.
11 Gefallen hat der Herr an denen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen und voller Zuversicht darauf warten, dass er seine Güte zeigt.
12 Rühme den Herrn, Jerusalem! Lobe deinen Gott, Zion!
13 Denn er hat die Riegel deiner Tore gut befestigt, hat die Kinder in deiner Mitte gesegnet.
14 Er ist es, der innerhalb deiner Grenzen Frieden schenkt und dich mit dem besten Weizen sättigt.
15 Er sendet seinen Befehl zur Erde, aufs schnellste läuft sein Wort, ´um auszurichten, was er befahl`.
16 Er lässt den Schnee fallen wie Wollflocken, den Reif streut er aus wie weiße Asche.
17 Den Hagel wirft er als eisige Brocken herab – wer kann der Kälte, die er kommen lässt, standhalten?
18 Dann wieder gibt er einen Befehl und bringt alles zum Schmelzen, er lässt seinen Tauwind wehen, und sofort rinnt überall das Wasser.
19 Sein Wort hat er den Nachkommen Jakobs verkündet, seine Ordnungen und Rechtsbestimmungen gab er dem Volk Israel.
20 Das hat er in dieser Weise für kein anderes Volk getan; nein, seine Rechtsbestimmungen kennen die anderen Völker nicht. Halleluja!
1 Himmel und Erde lobt den Herrn! Halleluja! Lobt den Herrn vom Himmel aus, lobt ihn in den Himmelshöhen!
2 Lobt ihn, ihr alle seine Engel, lobt ihn, ihr himmlischen Mächte!
3 Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn, alle leuchtenden Sterne!
4 Lobt ihn, alle Himmel und ihr Wasser über dem Himmelsgewölbe!
5 Loben sollen sie ´alle` den Namen des Herrn; denn er gab einen Befehl, und ´sogleich` wurden sie geschaffen.
6 Er stellte sie an ihren Platz für immer und ewig; er gab ihnen eine feste Ordnung – und keins von ihnen überschreitet sie.
7 Lobt den Herrn von der Erde aus, ihr großen Ungeheuer im Meer und ihr Wassertiefen!
8 ´Lobt ihn,` Schnee und Hagel, Feuer und Rauch, du Sturmwind, der seinen Befehl ausführt!
9 ´Lobt ihn,` ihr Berge und alle Hügel, ihr Fruchtbäume und all ihr ´hohen` Zedern;
10 ihr Tiere der Wildnis und Vieh jeder Art, ihr Kriechtiere und alles, was Flügel hat.
11 ´Lobt ihn,` ihr Könige der Erde und alle Völker, ihr Herrscher und sämtliche Richter auf Erden;
12 junge Männer und junge Frauen, die Alten gemeinsam mit den Jungen!
13 Sie ´alle` sollen den Namen des Herrn loben, denn sein Name allein ist hoch erhaben; seine Herrlichkeit erstreckt sich über Erde und Himmel.
14 Er hat seinem Volk aufs neue Stärke und Macht verliehen und schenkt so allen, die ihm treu sind, großes Ansehen. Sie sind sein Volk Israel, und ihnen ist er nahe. Halleluja!
1 Ein Loblied auf den Richter über alle Völker Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied, ´singt` für ihn ein Loblied in der Gemeinde derer, die ihm treu sind!
2 Israel möge sich freuen über seinen Schöpfer, die Bewohner von Zion sollen jubeln über ihren König.
3 Seinen Namen sollen sie beim Reigentanz besingen, mit Pauke und Zither für ihn spielen.
4 Denn der Herr hat Gefallen an seinem Volk, die Demütigen rettet er und bringt sie so zu Ehren.
5 Alle, die ihm treu sind, sollen jubeln, denn er schenkt ihnen hohes Ansehen, auch ´noch in der Nacht` mögen sie ihn laut rühmen auf ihren Lagern.
6 Ein Loblied auf Gott erklingt aus ihrem Mund, und ein zweischneidiges Schwert halten sie in der Hand,
7 um Vergeltung zu üben an den Nationen, Strafe zu vollstrecken an den Völkern;
8 um deren Könige mit Ketten zu binden und ihre Würdenträger in Fesseln aus Eisen zu legen.
9 Auf diese Weise sollen sie an ihnen Gottes Urteil vollstrecken, wie es ´in seinem Gesetz` aufgeschrieben ist. Eine Ehre ist dies für alle, die ihm treu sind. Halleluja!
1 Lobt alle den Herrn! Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn im Himmelsgewölbe, das seine große Macht zeigt!
2 Lobt ihn für seine gewaltigen Taten, lobt ihn, denn seine Größe ist unermesslich!
3 Lobt ihn mit Hörnerschall, lobt ihn mit Harfe und Zither!
4 Lobt ihn mit Pauke und Reigentanz, lobt ihn mit Saiteninstrumenten und Flötenspiel!
5 Lobt ihn mit hell tönenden Zimbeln, lobt ihn ´auch` mit tief schallenden Zimbeln!
6 Alles, was atmet, lobe den Herrn! Halleluja!